Objekte bis zu welcher Magnitude kann ich sehen?

  • Seid gegrüßt, liebe Mitglieder!


    Hier die Angaben über mein Fernglas:
    10x40mm
    Wide Angle
    114m auf 1000m
    Firma: Revue


    Wir haben hier eine relativ geringe Lichtverschmutzung und ich habe gute Augen, das heißt, in dunklen Nächten kann ich z. B. Alkor (ca. 3,99mag) und manchmal den Uranus (ca. 5,5mag) sehen. Objekte bis zu welcher Magnitude kann ich dann ungefähr mit meinem Fernglas sehen?


    Die Formel, mit der man so etwas berechnet, steht zwar im Internet, aber in Mathe bin ich nicht besonders gut.


    Danke schonmal für eure Hilfe :)


    Eure Freundin D.

  • Hallo 'D.',


    Alkor ist unerheblich, da er nahe einem wesentlich helleren Stern steht. Da kannst du besser den kleinen Wagen zum Schätzen der Grenzhelligkeit nehmen.
    Da dein Fernglas mit 40 mm ungefähr die 32-fache lichtsammelnde Fläche des blossen Auges (angenommene 7 mm Pupillendurchmesser) hat, beträgt der Grenzgrössengwwinn ca. 3,7 bis 3,8 Magnituden. Das gilt aber nur für punktförmige Lichtquellen wie Sterne.
    Bei Objekten, die schon mit blossem Auge flächig sind, bringt ein Fernglas erstaunlicherweise gar keinen Gewinn bei der Flächenhelligkeit. Dennoch provitiert die Erkennbarkeit durch die Vergrösserung.


    Gruss Heinz


    PS: Warum schaust du nicht einfach, bis zu welcher Grenzgrösse du im Feldstecher Sterne erkennen kannst? Ein Programm wie ww.stellarium.org/de sollte zur Identfizierung reichen.
    Weiteres Kartenmaterial hatte ich hier vorgestellt: http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=70538
    oder bei http://www.deepskywatch.com

  • Hallo mintaka,


    danke für die Antwort. Warum Alkor unerheblich sein soll, verstehe ich allerdings nicht. Gerade, weil er in der Nähe eines wesentlich helleren Sterns zu sein scheint, ist er doch eher schlecht zu sehen, oder?


    Stellarium habe ich schon, und ich finde es auch wirklich gut, aber hier hat es mir nicht wirklich weitergeholfen.


    Deine Freundin D.

  • Hallo unser aller Freundin, [:)]


    willkommen hier.


    Schau dir mal die Seite hier an-


    http://www.home.uni-osnabrueck.de/ahaenel/aol/lightpol.html


    Da ist der kleine Wagen mit einer Menge lichtschwacher Sterne und deren Helligkeitsangaben dazu.


    Einfach mal schauen welche du noch mit dem Glas sehen kannst, vergleichsweise auch mal mit freiem Auge probieren und natürlich vorher eine Weile ohne in Licht zu gucken im Dunklen stehen damit sich deine Augen dunkeladaptieren können.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CountDracula</i>
    <br />Warum Alkor unerheblich sein soll, verstehe ich allerdings nicht. Gerade, weil er in der Nähe eines wesentlich helleren Sterns zu sein scheint, ist er doch eher schlecht zu sehen, oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Genau deshalb ist das ein schlechter Kandidat für eine Grenzgrössenschätzung [;)]. Du willst ja wissen, welche Helligkeit die schwächsten Sterne haben, die du gerade noch mit blossen Auge erkennen kannst und nicht, welche Sterne du noch in unmittelbare Nähe eines deutlich helleren Objekts sehen kannst. Logisch, oder?

  • (==&gt;)stefan-h
    Im Moment kann ich das leider nicht prüfen (es regnet), aber wenn sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann ich schon Sterne bis über die sechste Magnitude sehen (also bis ca. 6,0, schätze ich)... wenn auch gerade noch so.


    (==&gt;)mintaka
    Das mit Alkor diente eigentlich nur als Beleg für meine Aussage, dass ich gute Augen habe... man nennt ihn ja nicht umsonst den "Augenprüfer".

  • Hallo D.,


    du findest Uranus mit bloßem Auge? Sehr gut!
    Dann kannst du mit dem Fernglas und geeigneten Karten auch den 7,9 mag hellen Neptun finden. Er ist ca. 40° weiter westlich (knapp 2 Handspannen an der ausgestreckten Hand weiter rechts, also früh am Abend gucken.


    Hier eine Webseite, mit der du die Grenzgröße mit dem Teleskop (oder Fernglas) bestimmen kannst:
    http://www.cruxis.com/scope/limitingmagnitude.htm


    Mit "Naked Eye Limiting Magnitude" fst=5,5 mag kommt bei mittleren Einstellungen eine Grenzgröße mit dem Fernglas von ca. 9,5 mag heraus.
    Grenzgröße ist die Magnitude der schwächsten Sterne, die du gerade noch erkennen kannst.


    Mit meinem 10x50 Fernglas komme ich unter ähnlichen Bedingungen auf 10,1 mag.


    Kennst du schon den Trick mit dem indirekten Sehen?
    Du guckst nicht genau zentral auf das Objekt, sondern absichtlich daran vorbei. Du nutzt damit die Randgebiete der Netzhaut, wo sich die empfindlicheren Stäbchen befinden. Mit etwas Übung kommst du bei wirklich dunklem mondlosem Landhimmel auf über 6,0 mag mit freinem Auge und mit deinem Fernglas auf 10,0 mag.
    Details dazu: http://www.andreas-domenico.de/astro/pub5.html


    p.s.
    Der Doppelstern Mizar/ Alcor wird unter dem gemeinem Volk als "Augenprüfer" bezeichnet, für einen echten Sterngucker ist das jedoch ein Klacks. Wenn du wirklich "Adleraugen" hast, kannst du den viel engeren Doppelstern Epsilon Lyrae trennen. Der ist direkt neben der extrem hellen Wega. Am besten mit deinem Fernglas auf Wega halten, daneben siehst du zwei 5 mag helle Sterne nahe beieinander. Was mit deinem Fernglas so leicht geht, wird mit freiem Auge zur Herausforderung. Probier's mal und berichte.

  • Hallo,


    Stathis hat es schon angesprochen, wollte aber nochmal was zum "Augenprüfer" schreiben... diese Volksweisheit rührt daher, dass im römischen Reich die Trennung die Minimalanforderung für Legionäre war. Praktisch reicht die Trennung aber kaum um auch nur die Notwendigkeit für eine Brille auszuschließen [;)]


    6m mit bloßem Auge hingegen ist schon ein guter Anhaltspunkt, dass der Himmel wirklich gut ist, hier gibt es zum Beispiel einige Karten.


    CS Benny

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