Meade RCX400 Advanced Ritchey Chretien

  • Nachdem Vixen ja angeblich einen "Maksutov" im Programm hat und der Ludes seine TMB-Tröten gerne mal mit Zeiss vergleicht, fährt Meade anscheinend das gleiche Marketingkonzept.
    Da wird ein neues Teleskop herausgebracht, die optischen Spezifikationen recht vage gehalten und sich mit fremden Federn geschmückt.
    Das optische Design eines RC benötigt keine Korrektionsplatte, deshalb finde ich die Bezeichnung "Ritchey-Chretien" für dieses Teleskopdesign eigentlich als Anmaßung.
    Aber das hört sich ja sehr professionell und hochwertig an, deshalb hat man dieses Teleskop auch mal flugs so bezeichnet.
    Sonderlich seriös finde ich das nicht.


    Gruß,
    Jens

  • Da kann ich mich Frank nur anschliessen, mir kommt keine Gabel mehr ins Haus. Meinereiner hat seinen 8" Tubus aus dem LX200 auf ne Gemini40 gepflanzt und überlegt ob er nicht etwas Ketchup auf die olle LX200 *Schwabbelkreischgabel* tun soll und in den Müll schmeisst. Worauf ich wirklich gespannt bin: Fokusiert und collimiert (soweit ich das mitbekommen habe) wird mit 3 Motoren. Die Collimation per Software finde ich eine tolle Idee. Diese 3 Antriebe 100% synchron zu bekommen zum fokusieren dürfte aber eine grosse Herausforderung sein. Es wäre schade wenn man nach jedem fokusieren dann auch gleich nochmal collimieren müsste. Das würde temperaturgesteuertes nachfokusieren ala Robofokus oder Optec TCF Focuser wohl zunichte machen. Naja, man soll nix schlecht machen bevor es auf dem Markt ist und hoffen das Meade aus alten Fehlern gelernt hat.


    Gruß, Lars

  • hmm, seh ich das richtig? Ist der Tubus eckig?
    Na dann bin ich mal gespannt wie ihr den auf eine normale parallaktische Monti schnallt. Die Rohrschellen sind entweder unbezahlbar oder marke Eigenbau. Oder ihr nimmt 'ne Schiene, legt das Dingen auf einer Seite und montiert es dann. :)


    Gruß,


    Maurice

  • Wird mal wieder gegackert, bevor das Ei gelegt wurde?


    Den überschwenglichen Werbeaussagen in bekannter Manier stehe ich persönlich skeptisch gegenüber. Beispiel: Im Meade-Katalog 2003/2004 wird sogar zum LX-10 geschrieben: "Das Antriebssystem ermöglicht alle Anwendungen - von der Beobachtung über herkömmliche Fotografie bis hin zur CCD-Fotografie - ohne irgendwelche Einschränkungen." [:D]


    Also spart man auch bei den angekündigten RCXen nicht mit starken Sprüchen: "In the hands of the serious astronomer or astrophotographer the new Meade RCX400 is an instrument that will produce razor sharp star images across the entire field of view on par with the best professional observatories." [:0]


    Obwohl interessante Ansätze bei manchen Detaillösungen zu entdecken sind, stößt mir besonders auf:


    - Die Korrektorlinse in der Eintrittsöffnung:


    Groß und schwierig herzustellen mit der erforderlichen Genauigkeit. Warum ist sie notwendig und warum darf man eine solche Optik noch 'Ritchey-Chrétien' nennen? RCOS z.B. baut Ritchey-Chrétien-Instrumente der gleichen Öffnungsklasse. Diese kommen ohne eine solche Korrektorlinse aus. Dass dennoch die optische Leistung der RCOS-Geräte Spitzenklasse ist, davon kann man sich hier überzeugen. Was als 'Innovation' angepriesen wird (Meade: "The corrector lens also minimizes the astigmatism inherent in the traditional RC design.") könnte eine Korrektur sein, die durch eine günstiger herstellbare Hauptspiegelform notwendig wird. Ein echtes Ritchey-Chrétien-Teleskop verfügt über zwei hyperbolische Spiegel, deren Herstellung bekanntermaßen aufwendig ist. Ob das RCX wohl hyperbolische Spiegel hat? [;)] Einziger Vorteil der Korrektorplatte: Man bekommt keine Beugungsstrahlen an hellen Sternen.


    - Die Gabelmontierung


    Was Meade dazu bewogen hat, Geräte, die nach eigenen Aussagen primär astrophotographischen Zwecken dienen sollen auf Gabelmontierungen anzubieten, würde mich brennend interessieren. Langzeitbelichtungen mit langen Brennweiten sind mit diesen Montierungen schlicht und ergreifend nicht möglich. Schon das Einnorden mit der 'Super'-Polhöhenwiege ist eine Qual, da sich die Ausrichtung beim Festziehen der Schrauben wieder verstellt. Fast alle mir bekannten Astrophotographen raten von solchen Gabelmontierungen ab. Dem schließe ich mich ausdrücklich an. Geradezu amüsant ist diese Abbildung. Von der Dimension würde ich meinen, es ist die 14" Variante des RCX. Die Antriebseinheit ist offenbar die gleiche, die auch beim 8" SC verwendet wird. Während sie für den 8-Zöller noch ausreichend sein mag, ist sie mit einem 14" Gerät - zumal für photographische Anwendungen - hoffnungslos überfordert. Man stelle sich bei der Abbildung noch eine Taukappe vor und lasse dann in Gedanken einen Wind blasen... [:D]


    Positiv fallen die anvisierten Preise aus. [:p]


    Verfolgen wir also, wann die Geräte verfügbar sein werden und wie sie sich in der Praxis bewähren. Darauf wird es letzlich ankommen, nicht auf starke Werbeversprechen.


    Was meine Kritikpunkte betrifft, lasse ich mich liebend gerne vom Gegenteil überzeugen. [:)]

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