Fotografie mit Spiegereflexkamera

  • Hallo,


    Ich besitze zur Zeit ein 6" Dobson und habe mir dazu den Ts Okular Koffer geholt. Da darin auch ein Kamera Adapter enthalten war dachte ich mir, das ich es ja auch mal mit der Fotografie probieren könnte.


    Also besorgte ich mir einen T2 Adapter klemmte diesen vor meine Spiegelreflex und dann sollte es losgehen...
    Dabei ergaben sich für mich einige Probleme:


    1. Bei der Fokalprojektion habe ich das Bild nicht scharf bekommen. Leider endete meine Okularauszug kurz bevor es soweit war.. unzwar nach innen, also hätte ich ihn rein theoretisch noch ein stückchen Richtung Fangspiegel drehen müssen.


    2. Bei der Okularprojektion konnte ich kaum noch was sehen. Bei den "größeren" Okularen ging es noch jedoch sobald ich 9mm benutzen wollte war es spätestens vorbei!! (Selbst am Tag war nur ganz schwach was zu erkennen)


    Was kann man da machen? Oder geht das sowieso nicht bei solch kleinen Okularen? Habt ihr vielleicht ein paar Tricks auf Lager die mir weiterhelfen könnten...
    MFG Eini

  • Hallo Eini!


    Ich habe auch einen 6“ (150/750mm) Newton von Celestron. Ich habe meinen Adapter auch ausprobiert, bei mir ging sogar ein 6mm Plössel. Als ich durch die Kamera scharf gestellt habe war auch alles noch in Ordnung, ein schönes scharfes Bild. Nachdem ich allerdings die Abzüge gesehen hatte, fürchterlich, kein einziges Bild war scharf. Dafür habe ich allerdings auch keine richtige Erklärung.
    Es währe schön wenn die Profis auch auf mein kleines Problem eingehen könnten.


    LG, Melli

  • Hallo Eini,


    mit einem Dobson wirst Du keine Freude an der Fotografie haben. Das einzige was mit seeeehhhr vieeell Übung geht ist mit der Webcam Sone, Mond und Planeten.


    Also schlag' Dir das mit der Spiegelreflex gleich mal aus dem Kopf. Gehe in Dich und besorge Dir mal Literatur und studiere diese. Ich empfehle z.B. das SuW Basics "Astrofotografie".


    steffen

  • Hallo Melli,


    fokal ja, aber nicht mehr bei Okularprojektion....


    Gut, es gibt es auch geübte "Dobson-Schubser" die einiges hinbekommen (mein Respekt!), aber ein Anfänger wird da schnell das Handtuch werfen.


    steffen

  • Hallo Eini,


    wie hast du die Kamera am Okularauszug angeschlossen? Fokal solltest du kein Teil aus dem TS-Koffer benötigen. Per 1,25"-Steckadapter wundert es mich nicht, dass du nicht in den Fokus kommst. Eine Spiegelreflex sollte möglichst direkt an das T2-Gewinde des OAZ geschraubt werden (falls dein OAZ so ein Gewinde hat). Der Steckadapter würde das Kleinbildformat auch zu stark vignettieren.
    Bei der Okularprojektion kommt es stark auf die zusätzliche Vergrösserung an (Abstand Okularbrennpunkt bis Filmebene / Okularbrennweite). Bei 10 cm Abstand und einem 10 mm Okular wird so aus einem f/5 ein f/50. Da kommt nicht mehr viel Licht in der Kamera an!


    CS Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Melli</i>
    <br />Als ich durch die Kamera scharf gestellt habe war auch alles noch in Ordnung, ein schönes scharfes Bild. Nachdem ich allerdings die Abzüge gesehen hatte, fürchterlich, kein einziges Bild war scharf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Melanie,


    Laborfehler schliesse ich mal aus. Dann kommen meiner Meinung nach noch folgende Ursachen in Frage:
    - Das Telekop hat sich während der Belichtung bewegt, bzw. die Nachführung oder Einnordung stimmte nicht.
    - Der OAZ hat sich während der Belichtung bewegt.
    - Die Kamera hat sich gelöst (gedreht).
    - Der Film hat sich bewegt (Spiralfedereffekt)
    - Die Kamera ist nicht richtig justiert, Mattscheibe und Filmebene passen nicht zusammen.


    Wie sah die Unschärfe aus? Einfach nur defokussiert? Oder irgendwelche Strichspuren?


    CS Heinz

  • Hallo steffen, da hast du Recht, mit dem Projektionsadapter hat man wohl zu viel Vergrößerung!


    Hallo Heinz, bei den letzen beiden Punkten kann ich mir vorstellen, das da was dran ist. Daran habe ich noch nicht gedacht. Für die anderen Punkte war die Belichtung wohl zu kurz, als das es sich bemerkbar gemacht hätte.
    &gt;Mattscheibe und Filmebene passen nicht zusammen
    Wie kann ich das denn ändern?


    LG, Melli

  • Hallo Melli,


    bei Spiegelreflexkameras muss der optische Weg zum Sucher identisch zum optischen Weg zur Filmebene sein. Normalerweise lenkte der Spiegel das Licht in den Sucher, nur während der Aufnahme wird der Spiegel weggeklappt und das Licht trifft direkt auf die Filmebene.


    Nun ist halt Mechanik nicht optimal, also wird es immer einen kleinen Fehler in der Justierung geben. Bei älteren manuellen Kameras haben sich die Hersteller deutlich mehr angestrengt, bei aktuellen Autofokuskameras wird da manchmal etwas lax mit umgegangen. Ein weiterer Grund kann der Dioptrienausgleich am Sucher sein. Wenn der nicht ganz passt ist auch wieder Essig mit dem Fokus.


    Bei f/5 ist der Fokuspunkt schon recht genau definiert, da langen schon kleine Abweichungen und das Bild wird unscharf.


    Meine Erfahrung ist, dass die Fokussierung mittels Sucher bei (D)SLRs mit sehr viel Vorsicht zu geniessen ist. Meine DSLR hat einen Fokusindikator, der funktioniert bei schnellen Optiken (sollte auch bei f/5 an hellen Sternen tun) und zeigt an, wenn man im Fokus ist. Das ist wesentlich zuverlässiger als meine krummen Augen. Für richtig gute Aufnahmen hilft nur die Fokussierung unter Zuhilfenahme des Computers, z.B. mit DSLRfocus.


    In Deinem Fall würde ich aber fast auf Bewegungsunschärfte tippen. Welche effektive Brennweite hattest Du denn und welche Belichtungszeit und Nachführung hast Du verwendet?


    steffen

  • Hallo Melli,


    bei 8,2m wundert mich dann gar nix mehr ;)


    Bei 750mm und 1/30s könnte es gerade so gehen (?), aber da kommen dann wahrscheinlich wieder alle Faktoren zusammen: Fokuspunkt nicht ganz genau getroffen, keine Nachführung, vielleicht nicht ganz optimales Seeing, etc. ...


    Aber ich würde mal tippen, Mond mit 1/30s und 750mm Brennweite dürfte schon Bewegungsunschärfte bringen. (Ich kam noch nicht auf die Idee mit mehr als 50mm ohne Nachführung zu belichten)


    steffen

  • Hallo steffen!


    &gt;Ich kam noch nicht auf die Idee mit mehr als 50mm ohne Nachführung zu belichten
    Ich bin noch in der Ausprobierfase, und will wissen wo die Grenzen sind. Ich glaube ich habe sie gefunden *gg*
    Bei der Sonne habe ich einmal Glück gehabt, da ist aber auch nur 1 bild von 36 was geworden, ebnend wegen dem Problem mit dem Scharfstellen.
    Allerdings ist die Belichtungszeit bei der Sonne auch wesentlich geringer. Wenn ich bei 750mm den Mond fotografiere, habe ich auch eine kürzere Belichtungszeit als 1/30 sec. weiß sie jetzt aber nicht mehr genau.


    LG, Melli

  • Hallo Melli,


    wenn Du Deinen Newton als Dobson betreibst dann würde ich Dir empfehlen Dich mal mit Webcams auseinanderzusetzen (ToUCam2 Pro(!)). Damit lassen sich auch bei Dobsons ganz gute Ergebnisse an Sonne, Mond und den hellsten Planeten erzielen. Die Webcam funktioniert da mit richtig kurzen Belichtungszeiten und durch geübtes "nachschubsen" des Dobsons lassen sich die Bilder dann relativ problemlose in Giotto oder Registax stacken.


    steffen

  • Hallo


    In Zukunft werde ich wohl eine Nachführung haben, wollte mir die Tage eine kaufen. Das mit der ToU geht bei mir nicht ganz so einfach. Ich habe leider kein Laptop.
    Wenn ich die Nachführung habe, werde ich noch einmal versuchen mit der Spiegelreflex zu fotografieren und im Frühling werde ich dann auch ein besseres Stativ haben. Dann sieht die Sache wieder ganz anders aus.
    Ich konnte nur nicht so lange warten mit dem Fotografieren, bin manchmal etwas ungeduldig.
    Das das aber schon bei so kurzen Belichtungszeiten so viel ausmacht, das hätte ich nicht gedacht.


    LG, Melli

  • Hallo Melli,


    wenn schon Nachführung für Fotografie, dann musst Du aber gleich richtig zulangen. Aus Erfahrung mit meinen 200/800 Newton (ist knapp größer als ein 150/750) würde ich sagen, Minimum ist eine EQ6 mit Rajivas MCU Update. Natürlich "geht" auch eine EQ5/HEQ5, dann am besten mit Littlefoot (ebenfalls von Rajive) und ganz viel Bastelarbeit (umfetten und Schneckenspiel einstellen).


    Ok, für Sonne und Mond langt auch eine EQ5/Astro5 "out of the box" aber viel mehr ist da nicht drin, zumal mit analogen Kameras wirklich lange Belichtungszeiten auf dem Programm stehen. Dann solltest Du Dich mal mit so Themen wie Guiding auseinandersetzen.


    Nach einem Blick in Dein Profil:
    Wenn Du schon eine Astro5 hast, dann fehlen ja bloß noch die Motoren und die Steuerung. Probier doch mal Deine Powershot mit einem langbrennweitigen Okular an das Teleskop zu adaptieren. So hab' ich bis Anfang 2004 auch Digitalaufnahmen gemacht (allerdings mit anderen Kameras). Statt einem Okular kannst Du Dir auch was bauen wenn Du ein altes 50mm Objektiv "verkehrt herum" vor die Powershot montierst. Das ist vielleicht einfacher als mit der analogen Kamera und Du kannst sofort sehen, ob das funktioniert oder nicht.


    steffen

  • Hallo steffen!


    Eigentlich hatte ich auch vor erst einmal nur Sonne und Mond zu fotografieren. Das mit der Digicam habe ich mir auch schon so gedacht, habe jetzt auch eine Digiklemme. Später soll dann noch eine bessere Steuerung dazu kommen, z.B. die Littlefoot.


    Danke für deine Tipps, LG Melli

  • Hallo Melli,


    das klingt schon richtig vernünftig.


    Was Du auch mal probieren kannst ist mit der Digitalkamera und der Digiklemme Dich am Orionnebel zu versuchen (wenn Du mal Nachführmotoren dran hast). Einfach einen Stapel 15-30s Aufnahmen machen und dann mit Giotto, Registax oder Iris stacken....


    steffen

  • Hallo steffen,


    ganau so habe ich mir das auh gedacht *gg*. Ich habe letztens hir im Forum ein Bild von jemandem gesehen der das genau so und mit gleichen Cam gemacht hat. Aber der Orion war blau :(
    Ich finde ihn aber rot viel schöner. Mal sehen ob man das auch irgendwie einstellen kann.


    LG, Melli

  • Hi,


    das mit dem blauen Orion wird wohl daran gelegen haben das die kamera ein wenig rotblind ist, oder der weissabgleich einfach nicht gestimmt hat !


    Noch was zu den Spiegelreflexaufnahmen ohne nachführung : Bei mir hats ganz gut funktioniert mit meinem D8 Dobson, 2x Telekonverter und Spiegelreflex. Wird aber schon an der grenze sein bei 2400mm Brennweite :) Für Mond und Sonne hats aber noch gereicht !


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Jens,


    ja, ja, die Profis unter den Dobson-Schubsern... Es geht schon einiges, braucht aber viel Übung.


    Hallo Melli,


    die blaue Farbe dürfte vom falschen Weißabgleich stammen. Am besten die Kamera auf "direkte Sonne" oder "Tageslicht" einstellen, das passt meist am besten. Ansosten fehlt vielleicht einfach Belichtungszeit, das läßt sich aber durch Addition mehrerer kurzbelichteter Aufnahmen beheben.


    steffen

  • Hallo Leute!


    Dann weiß ich ja bescheid wegen der Einstellung der Digicam!
    Jetzt muß nur noch die Nachführung her! [:p]


    Hallo Jens, ich dachte eigentlich das du alle deine Mond und Sonnen Aufanhmen mit deiner ToU machst! Das du sogar mit einem Dobsen und der Spiegelreflex was hin bekommst zeigt ja das es geht. Wie gesagt, die 8m waren etwas übertrieben, aber bei 750mm hatte ich ja das gleiche Problem. Heinz hat mir ja schon so einige Anhaltspunkte gegeben. Ich hoffe nur das es nicht an meiner Kamera liegt das ich nicht den richtigen Fokus finde.


    LG, Melli

  • Hi Melli !


    naja hinbekommen... das ist so ne sache. Probleme mit der schärfe hatte ich auch :) 2-3 sind schon was geworden und eins vom Venustransit. Ich werd die bilder bei gelegenheit mal wieder rauswühlen ! :) War eigentlich nicht schwer die ganze aktion :
    Tubus ausrichten, Kamera mit Teleconverter an den Oaz halten... (jaaaa freihändig !) und hoffen das es was wird :) Da muss man auch nicht schubsen, die belichtungszeiten waren schön kurz, war ja auch ein 800er Film. Von hand nachführen zum chemischen fotografieren kann man sowas von vergessen mit nem Dobson :)


    Gruß,
    Jens

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