Urlaubs-Mond mit Minimalausrüstung

  • Moin zusammen,


    eigentlich hatte ich mir für den Urlaub vorgenommen, den 114/900 Newton einschließlich Stativ und Montierung im PKW mitzunehmen, um dem Hobby mal von einem anderen Ort aus zu frönen.
    Leider war der Platz doch reichlich eng bemessen, wenn man Frau, Sohnemann und auch noch das Reisegepäck verstauen muss!
    Daher entschloss ich mich, das Spektiv 20-60x60 einzupacken, welches ich vor längerer Zeit mal bei der Supermarktkette mit dem L für meinen Sohn besorgt habe, der sich übrigens auch für die Astronomie begeistert und mit diesem handlichen Teil schon die ersten Spechtelversuche machte! Ich hatte nur mal sporadisch durchgeschaut!
    Das Spektiv ist mit einem Zoom-Okular ausgestattet, was Vergrößerungen zwischen 20 und 60fach erlaubt. Das musste ich natürlich visuell und fotografisch testen!
    Beim Blick durch das Okular war ich angenehm überrascht. Der Mond wirkte bei etwa 30facher Vergrößerung scharf, plastisch und kontrastreich obwohl er zur Kulmination nur ca. 17° Höhe erreichte.
    Kurzerhand habe ich dann die Kompaktkamera auf dem Stativ vor dem Spektiv auf dem Gartentisch positioniert und bei afokaler Aufnahmetechnik diese Fotos machen können.
    (Videostream, jeweils 30 Frames gestackt und als Minimosaik zu zwei Teilen zusammengesetzt!)
    Am Saturn habe ich es auch noch versucht, doch der war dann doch ein wenig klein. Den Ring konnte man aber einwandfrei erkennen!


    Mond vom 2.9.2014 ohne Bearbeitung:

    Hier bemerkt man oben rechts noch einen blauen Farbsaum


    Und ein wenig mehr geht noch mit Bildbearbeitung:


    Ich hoffe, euch gefällt der kleine Test mit dem Reisespektiv!


    Viele Grüße, CS, Uwe

  • Hallo Marcus und Martin,


    ich danke euch für die Kommentare! Für das First Light mit der Kompaktkamera durch´s Spektiv und dem tiefstehenden Mond bin ich eigentlich schon ganz zufrieden.


    Martin, wie du es bereits von mir kennst, versuche ich es ja immer gerne mit den ungewöhnlichsten Aufnahme-Techniken!
    In diesem Fall war es gar nicht so einfach, eine genau zentrierte Ausrichtung der Kamera vor dem Okular des Spektivs zu bewerkstelligen.
    Aber es hat mich einfach interessiert, ob es überhaupt funktioniert, einigermaßen scharfe Bilder mit der Kompaktdigi hinzubekommen.
    Beim unteren Teil des Mondes bemerkt man leider eine leichte Vignettierung und Unschärfe im Bereich des Südpols. Da war die Kamera wohl doch nicht so exakt ausgerichtet und ich hätte noch dichter vor die Augenmuschel gehen müssen.
    Außerdem hat eine geringe Verschiebung des Blaukanals nach rechts, wohl bedingt durch Refraktion aufgrund der niedrigen Mond-Deklination, zu einer Unschärfe geführt.
    Daraufhin habe ich mir nur den Grünkanal vorgenommen und diesen mit dem Deconvoulution-Filter in Fitswork bearbeitet, was das beste Ergebnis brachte. (Bild links)


    Zum Vergleich habe ich noch eine Aufnahme, die mit dem 114/900 Newton am 15. Juni 2013 gemacht wurde. Mit diesem Instrument habe ich den zunehmenden Mond bei afokaler Aufnahme und gleicher Kamera, allerdings mit Digiklemme durch ein 20mm Okular abgelichtet. Die etwas bessere Auflösung ist allerdings bei dieser Bildgröße kaum auszumachen. (Bild rechts)



    Die Libration in Breite zwischen diesen beiden Aufnahmen kann man gut erkennen!


    Ich bleibe dran! Vielleicht klappt es mit dem Wetter beim abnehmenden Mond und dann auch günstigerer Monddeklination noch einmal.
    Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, Mond und auch Planeten mit größerer Optik ins Visier zu nehmen!


    Viele Grüße, CS, Uwe

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