Frage zur Pechhaut und deren Verhalten

  • Ist es von Nachteil wenn ich das Pech auf die konvexe
    Fläche meines Tools gegossen habe? ich habe warmgepresst mit Fliegengitter dazwischen und bemerkt das das Pech ca.1,5 cm vom Rand
    nichtmal annähernd das Glas berühert,trotz langer Wartezeit,ich und mit nem Kasten Wasser auf dem Tool! Ich bin auch seit gestern immerwieder am kaltpressen und schauen damit sich nix festbappt, das kaltpressen dauert länger, schon klar.. aber der rand will nich. Ist das bekannt oder mach ich was falsch
    [?] Ich danke euch schonmal im vorraus


    LG
    Andi

  • Hallo Andi,


    ich habe damals statt eines Fliegengitters in das Pech zu drücken, richtige Rillen in das Pech gesägt. So hatte das Pech mehr Platz und konnte sich dem Spiegel besser anpassen.
    Zunächst bin ich aber noch neugierig:



    Was für Pech verwendest du und welche Temperatur hast du beim Lagern/Pressen und polieren ?


    Ist das Pech schon länger auf dem Tool ?


    Ich würde es sägen und dann warm anpassen. Ohne 100%tigen Vollkontakt würde ich niemals polieren.


    Viele Grüße und CS


    André

  • Also, ich möchte mal als gelernter Feinoptiker meinen "Senf" dazugeben.
    Ich lese Sachen wie : Fussmatten, Fliegengitter, hä??
    Ganz nebenbei erwähnt, habe ich jahrelang Spiegel und Linsen für die Astonomie gefertigt, beruflich, sei angemerkt.
    Falls jemand der Schleifergemeinde Interesse hat: hier meine private Telefonnummer: 07473- 5070010

  • (==>)Andi:


    Die großen Kanäle in der Pechhaut drücke ich im noch warmen Pech (vermutlich ca. 40-55°C) gleich nach dem Gießen mit einem Aluprofil ca. 5x30mm hochkant gehalten ein.
    Falls das beim ersten Mal niht klappt, kann man das Tool mit Pechhaut in heißem Wasser (ca. 50°C, zu heiß um länger als ein paar Sekunden rein zu fassen) kurz wieder aufwärmen und die Pechhaut dann erneut formen. Bei großen Tools muss ic hdas z.T. mehrfach machen.


    Fliegengitter zum feine Struktur erzeugen kommt erst ganz zum Schluss, wenn die Pechhaut angepasst ist. Man kann auch mit einer Messerklinge feine Rillen ritzen.


    Kaltpressen ist das Mittel der Wahl, wenn die Pechhaut schon sehr gut passt und Du vor dem nächsten Poliergang eine perfekte Anpassung möchtest.


    (==>)Fritz:
    Ja, die Amateur-Spiegelschleifer verwenden manchmal merkwürdige Verfahren. Vieles davon hat Hand und Fuß und ist in der Praxis bewährt. Es gibt natürlich teils auch sehr abenteuerliche Methoden[:I].


    Statt privat mit einzelnen Forenteilnehmern zu diskutieren, schlage ich vor, Du machst das hier im Forum, dann können alle dabei etwas lernen.


    Vielleicht kannst Du mal schildern, mit welcher Art Optiken Du beruflich zu tun hattest.
    Hast Du "nur" die Lehre gemacht, eventuell schon vor längerer Zeit, oder hast Du jahrelang auf diesem Gebiet gearbeitet und auch größere Durchmesser asphärisch bearbeitet?


    Gruß,
    Martin

  • ==> Andi


    Solange warm pressen bis die Pechhaut passt. Ggf. Kanäle zwischenzeitlich erneuern. Kalt pressen macht nur Sinn wenn das Tool soweit ok ist aber eine gewisse Zeit (ein paar Stunden) keinen Kontakt zum Spiegel hatte.



    ==> Friedrich


    erst mal willkommen hier im Forum. Als Feinoptiker wirst Du bestimmt mit der einen oder anderen Frage konfrontiert werden.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich lese Sachen wie : Fussmatten, Fliegengitter, hä?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">





    Man kann sich aus einer Gummifußmatte fürs Auto eine Gießhilfe basteln. Dazu schneidet man die Matte in Spiegelgröße aus, legt sie mit den Stegen (müssen keilförmige Stege sein) nach oben zeigend auf den Spiegel, umrandet das ganze mit einem Pappstreifen, sprüht Seifenwasser drauf, gießt das flüssige Pech drauf und legt zum Schluss das Trägermaterial (zB. Granitscheibe) oben auf das noch warme Pech. Wenn die Pechhaut kalt ist die Matte vorsichtig abziehen. Das Poliertool hat dann schon mal grob die Spiegelform inkl. Kanäle.


    Fliegengitter kann man zwischen Tool und Spiegel legen um noch eine Feinstruktur ins Pech zu bekommen.


    Wie hast Du Polierwerkzeuge hergestellt?


    Gruß
    Kay




    Edit: da war der Martin schneller

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