Selbstbau eines 10"-Dobson: Frage zur Brennweite

  • Hallo Leute,


    vielen Dank nochmal für die Tipps. Ich habe eben den Tubus fertig gestellt und komme mit allen meinen Okularen in den Fokus. Super! :-).


    Jetzt muss nur noch die Rockerbox fertig werden. Dort fehlen noch die Rohrschellen für den Tubus und die Gleitlager. Fotos gibts bei Gelegenheit natürlich auch welche.


    Gruß,


    Alf

  • Hallo Alf,


    Glückwunsch zur Tubusfertigstellung!


    Der Vollständigkeit halber möchte ich aber noch erwähnen, dass eine 3-Arm-Spinne zwar 6 Spikes erzeugt, diese aber bei gleicher Armdicke nur halb so hell sind, wie die sich überlappenden 8 Spikes (die dann wie 4 aussehen) bei einer 4-Arm-Spinne.


    In der Praxis wird der Unterschied recht irrelevant sein.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo,


    wie versprochen gibts nun ein paar Bilder vom fast fertigen Teleskop. Ich habe alles bis auf die Spiegel und den OAZ selbst gebaut und zwar nach der "Easy-Dob"-Anleitung von Dirk Mohlitz. Ich weiß, die hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und wurde hier im Forum auch schon mehrfach diskutiert. Mich hat sie überzeugt, weil sie so einfach und schnell zu verstehen war. Natürlich habe ich dann noch so einiges modifiziert, aber so soll es ja wohl sein beim Dobson-Bau.


    Ich denke die größte Hürde, nämlich die Konstruktion des Tubus und das korrekte Anbringen von Spiegel und OAZ ist schon geschafft. Ich konnte heute Mittag den Tubus testen und kam mit allen Okularen in den Fokus. Eine genaue Justierung und ein Test bei Nacht steht aber noch aus. Trotzdem schon mal, wie bereits geschrieben, vielen Dank für die vielen Tipps.


    In der Anleitung steht, man solle als Tubus einfach ein Kanalrohr aus dem Baustoffhandel nehmen. Als ich dort nachgefragt habe fand ich heraus, dass die Dinger recht teuer sind (80€). Wenn man bedenkt, dass man für etwas mehr als 100 € schon einen richtigen Hartpapiertubus bekommt finde ich nicht, dass sich das lohnt. Zumal die Kanalrohre recht schwer sind und ich sie auch nicht direkt so verwenden hätte wollen (Farbe Orange usw.). Kurz und gut: ich wollte ja basteln, also habe ich mich entschlossen auch den Tubus selbst zu konstruieren mit dem was ich im Baumarkt so finde. Ich habe mir also schwarze Plastikplatten (Polystyrol glaub ich) und etwas Multiplex-Holz besorgt (Kosten ca. 40 €) und heraus kam das hier:





    Fertig zusammen gebaut mit OAZ, Sucherschuh Hauptspiegel und Fangspiegel sieht es dann so aus:



    Die Fangspiegelspinne habe ich übrigens aus 3mm-Gewindestangen, Holz und ein paar Schrauben selbst gebaut.



    Das Gewicht des Tubus ist nun ca. 10 kg, wovon der Hauptspiegel 4,5 kg in Anspruch nimmt.


    Und dann wäre da natürlich noch die Rockerbox. Wie in der Anleitung beschrieben aus 18mm Birke-Multiplex hergestellt. Ich habe jedoch einige Löcher ausgesägt um etwas Gewicht zu sparen. Außerdem habe ich für den unteren Teil keine Scheibe genommen sondern drei Streben gebaut, wie ich es schon mehrfach hier im Forum gesehen habe. Das Ganze habe ich noch mit Yachtlack angestrichen, Feuchtigkeit sollte dem Holz nun nichts mehr anhaben können. Die Rockerbox wiegt übrigens ebenfalls ca. 10 kg.




    Nun fehlen nur noch die Rohrschellen für den Tubus mit Höhenrädern und die Gleitlager. Ich hoffe also, dass ich in den nächsten Tagen fertig werde und es endlich "First Light" heißt. Wie es gerade ausschaut, dann wohl bei Vollmond ;-).


    Natürlich bin ich gespannt, wie das Teleskop in der Praxis funktioniert. Nicht alles ist nach den üblichen Empfehlungen gebaut. So ist der Tubus nicht aus Hartpapier oder Carbon, die Höhenräder sind etwas klein und wie ich vorhin gelesen habe hätte ich die Strebe der Fangspiegelspinne nicht an der Stelle des OAZ montieren sollen. Na ja, perfekt ist eben nichts. So beobachte ich Seit langer Zeit mit einem Dobson auf 4 Füßen und auch das ging immer. Zumindest dieses Problemchen gibts diesmal nicht mehr ;-).


    Viele Grüße,


    Alf

  • Hallo Alf,


    alter Schwede, da hast du ja eine nette Konstruktion hinbekommen. [:D]


    Ein Punkt ist mir aufgefallen- auf dem Foto (Bild 5) erscheint es so, als würden deine Fangspiegelstreben nicht exakt parallel verlaufen sondern schräg zueinander stehen, also die jeweils gegenüberliegenden. Mal eine Schnur über den Tubus spannen und gucken ob das wirklich so ist, sollte besser nicht sein.


    Mit 3mm Dicke werden die Spikes auch schon recht ausgeprägt ausfallen. Dünne Bleche wären hier besser gewesen, die würden auch mehr Steifigkeit in den Aufbau bringen.


    Ach so, noch ein Punkt- die Grundplatte bzw. besser der Stern- den hast du aus 3 Stücken zusammengesetzt mit der relativ dünnen Platte in der Mitte als Verbindung? Das wird in sich arbeiten, aus einem Stück ausgesägt wäre hier deutlich besser gewesen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    du hast recht, die Streben sind leider nicht perfekt ausgerichtet. Das liegt an einer kleinen Ungenauigkeit beim Bau des Mittelteils der Fangspinne. Obwohl ich stolzer Besitzer einer kleinen Standbohrmaschine bin, ist es mir nicht gelungen die Löcher für die Gewindestangen genau richtig zu setzen. Irgendwie muss da der Bohrer gedriftet sein. Vielleicht liegt es daran, dass die Standbohrmaschine ein eher billiges Teil ist oder ich hatte keinen Holzbohrer drin. Aber eigentlich bin ich schon mehr als glücklich, dass das Teil überhaupt funktioniert und justierbar ist mit den verschiedenen Stellschrauben. Mal sehen, wenn es mich zu sehr stört kann ich den Teil auch nochmal neu bauen.


    Ich hatte auch gesehen, dass die meisten Leute Bleche für die Streben verwenden. Aber da wäre das Problem, dass ich nicht weiß wie ich es Bauen soll. Ich habe zwar mal ein bischen Metallbearbeitung gelernt, aber das ist lange her. Außerdem fehlt mir das Equipment dafür. Hinzu kommt, dass wenn da etwas nicht ganz perfekt gearbeitet ist und eines der Bleche leicht schräg im Strahlengang steht ... dann sind die Stangen evtl. sogar schnell im Vorteil. Alles zusammen genommen habe ich mich also für die einfache Variante mit Gewindestangen entschieden.


    Gruß,


    Alf

  • Hallo,


    falls es interessiert: es ist endlich geschafft. Hat dann im Endspurt doch länger gedauert als gedacht. Dafür ist die erste Nachthälfte mittlerweile ja auch schon wieder Mondfrei, ideal für ein hoffentlich baldiges First Light.


    Hier ein Bild:



    Stefan, der Zuschnitt von Ebony Star mit Stichsäge und Metallsägeblatt hat übrigens sehr gut geklappt. Danke nochmal für den Hinweis. Allerdings ging es nur, als ich noch eine dünne Schicht Sperrholz unter das Ebony Star gelegt habe. Vielleicht als Tipp falls das nochmal jemand machen will. Ich musste recht "fein" arbeiten, da ich mir aus einem Ebony Star Kreis mit 30 cm Durchmesser einen Kreisring mit 60 cm Durchmesser gebastelt habe. Hätte vorher nicht gedacht, dass es funktioniert, hier auch davon ein paar Bilder:






    Gruß,


    Alf

  • Hallo,


    nachdem ich mittlerweile nun doch schon einige Beobachtungsnächte mit meinem Teleskop unternommen habe, war heute mal wieder Basteln angesagt.


    Es hat sich herausgestellt, dass ausgerechnet das Teil was ich nicht selbst gebaut habe, nämlich die Hauptspiegelzelle, großer Mist ist. Die verbauten Federn sind zu kurz, daher bewegt sich die Spiegelzelle häufig gar nicht wenn man an den Justageschrauben dreht. Justieren geht nur, wenn man mit den Fixierschrauben "gegendrückt". Nun sind diese aber um jeweils 60 Grad versetzt. Man hat also ein Sechseck zur Justage wobei man an drei Ecken drückt und an den anderen drei zieht... keine einfache Aufgabe den Spiegel da in die Richtung zu bewegen in die er soll. So habe ich dann auch schon viele frustige Stunden mit Justage verbracht. Das letzte mal wäre ich fast wieder heimgefahren, zum Glück hat mir jemand geholfen und wir haben in einer weiteren Stunde das Ding irgendwie justiert.


    Heute habe ich mir dann endlich ein Herz genommen, die Hauptspiegelzelle zerlegt und stärkere/längere Federn eingebaut. Nun scheint es zu funktionieren nur mit drei Schrauben zu justieren, was die Sache deutlich vereinfachen dürfte.


    Auch wenn ich bisher keinen wirklichen Spaß mit dem Justieren hatte, so habe ich zumindest einen Haufen gelernt. Ich weiß nun wie man mit (a) selbstgebauten Hilfsmitteln, (b) am Sternentest, (d) mit Laser und (c) mit Chesire-Okular justiert. Drei Arme der Fangspinne (wie an meinem 4,5"-Newton) machen meiner Ansicht nach übrigens das Feinjustieren per Sternentest einfacher: jeder Schatten eines Arms entpricht dann einer Stellschraube hinten.


    Gruß,


    Alf

  • Hallo,


    das Problem mit der Justierung konnte ich ja lösen, indem ich andere Federn eingebaut habt. Allerdings hat mich der Bau und Test eines provisorischen Justierlasers (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=182009) auf ein anderes Problem gebracht:


    Es sieht so aus als ob meine Fangspiegelspinne nicht stabil genug wäre. Sprich der Fangspiegel neigt sich leicht, wenn das Teleskop nach unten gekippt wird. Das kann man mit dem Laser schön verfolgen: ein Punkt auf dem Fangspiegel (der vom Laser kommende) bleibt schön in der Mitte, aber der zweite (die Reflektion vom Hauptspiegel), der eigentlich drüber liegen sollte, verschiebt sich etwas wenn ich das Teleskop nach unten kippe. Es wäre natürlich auch möglich, dass sich der Tubus verzieht. Allerdings scheint mir meine Rohrkonstruktion sehr stabil zu sein und ich tippe wirklich eher auf die Fangspiegelspinne, die schon etwas "lommelig" ist.


    Nun überlege ich schon seit einiger Zeit wie man das richten könnte. Sägeblätter statt Gewindestangen wären so eine Idee. Allerdings weiß ich bisher nicht wie ich das gut verbinden soll, so dass es auch auf Zug gut hält (in der Mitte mit dem Spiegel und außen mit Gewindestangen zum festziehen).


    Hat hier vielleicht jemand einen guten Tip wie man eine stabile Fangspiegelspinne selbst bauen kann? Ich habe kürzlich die Variante zum reinstecken von John Dobson gesehen. Leider geht es so bei mir nicht wegen den Spanten der Rohrkonstruktion...


    Gruß,


    Alf

  • Hallo Alf,


    dir ist bekannt, dass durch die Mehrfachreflektion der Laser zu empfindlich auf leichte Verkippung reagiert? Aussagekräftiger wäre der Sterntest wie folgt:
    1. Polarstern einstellen, daran justieren
    2. Jetzt mit der Hand an der Spinne in alle möglichen Richtungen hin- und her drücken (mit der Kraft, die ca. dem Eigengewicht entspricht) und beobachten, ob der Stern seine Position nennenswert ändert.


    Runde Spinnenbeine sind allerdings die denkbar schlechteste Form, die ich mir denken kann. Sie machen eine große Obstruktion und sind trotzdem entlang der optischen Achse wenig verwindungssteif.


    Optimal steif in allen Richtungen ist eine exzentrische Konstruktion aus breiten aber dünnen Blechen. Alu ist leichter zu bearbeiten als Stahl oder gar gehärteter Stahl wie bei Sägeblättern.


    Siehe z.B. bei mir hier
    http://www.stathis-firstlight.de/atm/17cm_twins.htm
    Dort siehst du auch, wie ich die radialen Spannschauben aus Messing Gewindestange gemacht habe. Aus Edelstahlgewindestange geht es natürlich auch, ist aber weit schwerer mit der Säge zu schlitzen.


    Weitere Beispiele:
    http://www.reinervogel.net/10_travel/10_travel.html
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=147306
    http://lichtnahundfern.blogspot.de/2013_04_01_archive.html


    Noch mehr unter Suchbegriff
    exzentrische Fangspiegel Spinne

  • Hallo Alf,


    ein erster einfacher Vorschlag, der ohne größeren Umbau auskommt:


    Die Bohrungen, durch die die Gewindestangen durchgeführt werden, haben in jedem Fall Spiel. Die Spinnenarme sind dabei "Pendelstützen".
    Wenn die Streben beidseitig (möglichst starr) eingespannt werden und die Einspannstellen hinreichend steif (stabil) sind, steigt die Steifigkeit der Konstruktion sehr erheblich.
    Innen ist das kein Problem. Hier können bzw. sollten die Gewindestangen mit einem harten Klebstoff wie z.B. 2-Koponenten Epoxidkleber eingeklebt werden. Für einen ersten Test, können auch einfach Kontermuttern verwendet werden. Das ist zwar nicht ganz so effektiv, gibt aber einen ersten Eindruck.


    Alternativen, wenn eine Demontage weiterhin einfach möglich sein soll:
    A)
    Das zentrale Teil noch einmal neu herstellen. Die Bohrungen für die Spinnenarme nur in der Größe der Vorbohrung für einen passenden Gewindebohrer herstellen. Das Gewinde sollte jetzt aber nicht mit einem Gewindebohrer fertig geschnitten werden, da solche Gewinde auch Spiel haben. Also einfach eine Schraube in die Bohrung hinein"würgen". Das sollte bei Multiplex-Sperrholz kein Problem sein. Ggf. an Probestücken mit der Größe der Vorbohrung experimentieren. Als "Schraubenkopf" zum Eindrehen der Gewindestangen können zwei gekonterte Muttern dienen.


    B)
    Das zentrale Teil kann auch aus zwei Scheiben hergestellt werden. Wird in einer der Scheiben eine V-Nut für jeden Spinnenarm eingebracht, die ein wenig zu klein für die Gewindestange ist, lassen sich die Arme durch zusammenschrauben der Scheiben gut fixieren. Ggf. können die Scheiben auch zusammengeschraubt werden und dann mit einem etwas zu kleinen Bohrer (s.o.) an der Fuge durchbohrt werden um die Nuten zum Klemmen herzustellen.


    Außen würde es helfen, wenn nach Ausrichtung der Spinne von innen Kontermuttern zur Fixierung verwendet werden. Vorschlag: flache Rändelmuttern. So wird Werkzeug im Tubus vermieden, das beim schrauben auf den Spiegel fallen könnte. Die Muttern sollten dabei den Strahlengang nicht oder nur sehr wenig stören. Das ist zwar fummelig, wenn der Tubus aber ausreichend stabil ist und die Spinne nicht (oft) nachjustiert werden muss, halte ich das für akzeptabel.



    Wie Stathis schreibt, haben Spinnen mit Armen aus Blechstreifen erhebliche Vorteile. Diese sind also aus technischer Sicht auf jeden Fall vorzuziehen.


    Viele Grüße
    Harold

  • Hallo Statis und Harold,


    vielen Dank für die Anregungen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dir ist bekannt, dass durch die Mehrfachreflektion der Laser zu empfindlich auf leichte Verkippung reagiert? Aussagekräftiger wäre der Sterntest wie folgt:
    1. Polarstern einstellen, daran justieren
    2. Jetzt mit der Hand an der Spinne in alle möglichen Richtungen hin- und her drücken (mit der Kraft, die ca. dem Eigengewicht entspricht) und beobachten, ob der Stern seine Position nennenswert ändert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dafür brauche ich (leider) keinen Sternentest zu machen. Der Spiegel bewegt sich deutlich, selbst wenn man nur leicht dagegen drückt. Ich hatte gehofft, dass er frei schwebend seine Position hält. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.


    Nun habe ich ja einige Anregungen. Das mit den Kontermuttern ist ja schnell ausprobiert. Für einen Neubau werde ich mich wohl mit Metallverarbeitung auseinander setzen müssen. Mal sehen...


    Gruß,


    Alf

  • Hi Alf,
    Deine Konstruktion des Fangspiegelhalters hat zwei Schwächen, die dazu führen, dass er wenig justierstabil ist.


    Nachfolgend Skizen, mit denen ich das näher erkläre:




    Schwarz ist Deine Konstruktion. Sie neigt zum Kippen und zum Verdrehen, weil die Streben keine geschlossenen Dreiecke bilden. Die roten Pfeile zeigen die Beweglichkeit exemplarisch an.
    Variante A (grüne Linien) würde das Verkippeln verhindern, allerdings nicht das Verdrehen.
    Variante B (grüne Linien) könnte beides verbessern. Erst hier sind auch hinsichtlich Verdrehen die Dreiecke (zwischen Tubus und je zwei FS-Streben) geschlossen. Das meinte Stathis auch mit exzentrisch. In Variante B sollte man allerdings darauf achten, dass die jeweils gegenüberliegende Streben zueinander parallel liegen. In einer Linie liegen sie ja nicht, da exzentrisch angebracht.


    Man kann eine solche Konstruktion sowohl über Draht als auch durch dünne Blechstücke, dreieckig zugschnitten (bzw. rautenförmig und dann in der Mitte zu je einer Doppelstrebe gefaltet) anfertigen.


    Wenn die Streben "auf Zug" stehen, dann wird gleichzeitig der Tubusring "auf Druck" stehen und gegen Deformation stabilisiert (wie Fahrradspeichen und Felge).


    Gruß


    PS: NAchteil von Variante B: Du musst im Tubus mindestens zwei neue Stellen für die Streben anbohren, da du hier ja paarweise denken musst. Das geht jetzt aus der Skizze so nicht hervor. -&gt; Denk an die Parallelizität der jeweils gegenüber liegenden Streben. [:D]



    ups ... links sollte es ein rotes Kreuz sein, durchkreuzt, wie man es besser nicht macht.


    Schwarz zeigt das Prinzip von Fahrradspeichen, grün wäre die FS-Alternative, die ebenfalls geht.

  • Hallo Rinke,


    Danke für die sehr gute Erklärung! Die Grafiken sind ganz hervorragend. Wenn mal jemand ein neues Buch über den Dobsonbau schreibt, gehören die da rein!


    Eine Kleinigkeit möchte ich noch ansprechen:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nachteil von Variante B: Du musst im Tubus mindestens zwei neue Stellen für die Streben anbohren, da du hier ja paarweise denken musst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist eher ein ästhetisches Problem. Wenn es nicht stört, dass die Streben und damit die Beugungsstrahlen um helle Objekte nicht rechtwinklig zueinander stehen, kann man die alten Bohrungen benutzen. Parallel verlaufen die gegenüber liegenden Streben dann schon.


    Noch was, in den Skizzen schön dargestellt aber nicht beschrieben: Der Fangspiegel muss in 3 Achsen gegen Verdrehen/Verkippen gehalten werden. Daher müssen die Streben an der Fangspiegelhalterung hoch genug sein. Am besten ist, wenn sie von der Seite gesehen spitze Dreiecke bilden, mit der Spitze zum Tubus. Dann erreicht man die gewünschte Steifigkeit mit minimalem Materialeinsatz, d.h. minimalem Gewicht. Einen entsprechenden Effekt erreicht man bei der Drahtspinne mit über Kreuz gespannten Drähten.


    Letzter Tipp: Fangspiegel in Längsrichtung möglichst nahe an den Kreuzungspunkt der Streben bringen! Der vordere /obere Rand kann Richtung OAZ ohne weiteres zwischen den Streben liegen, wenn keine Strebe Richtung OAZ zeigt. Vorteile: Kleineres Kippmoment bei horizontnahem Beobachten, geringerer Kollimationsfehler, kompakterer Hut.


    Gruß,
    Martin

  • Martin,
    stimmt, da war ich mal wieder "zu schnell" ...
    Alf kann auch die alten Löcher weiterverwenden. Dann sind die gegenüber liegenden Streben immer noch parallel zueinander. Benachbarte Streben bilden dann nur nicht mehr einen 90°-Winkel. Spike-technisch bleibt es aber immer noch bei zwei Spikes, die dann halt nicht senkrecht zueinander sind. Das gilt, solange die Streben alle gleich lang sind. Ansonsten sollte man die Geometrie genauer prüfen. Es gibt ja Leute, die mit unterschiedlich langen Streben ihren Fangspiegel-Offset sicherstellen. [;)]


    Auf die weiteren Feinheiten, wie Fangspiegel möglichst in "Schwerpunktslage" der Streben für ein minimales Hebelmoment (Neigung zum Dejustieren) hab' ich verzichtet. Solche Probleme treten m.E. in den Hintergrund, bis man erst mal die Kraftdreiecke überhaupt hat.

  • Hi Kalle und Martin,


    das ist ja wirklich eine super Erklärung! Vielen Dank für die tollen Skizzen, die veranschaulichen das Prinzip perfekt. Ich bin immer wieder begeistert, wie gute und anschauliche Hilfe man hier bekommt. Auf die Dreiecke hätte ich eigentlich selbst kommen können, hab ja mal Bridge Builder gespielt ;-). Meine bisherige Konstruktion war fast direkt von den Fangspiegelspinnen meines Tschibo-Torpedo und auch des 114er Newton abgeleitet. Aber da sind die Fangspiegel ja auch viel kleiner/leichter. Außerdem sind es dort drei Gewindestangen, evtl. hat das bei dieser Bauweise ja Vorteile?


    Nun habe ich überlegt ob ich für eine einfache Lösung erstmal probieren soll Drähte zu spannen. Das sollte sich recht einfach basteln lassen und ich könnte pro bisheriger Strebe zwei Drähte nehmen (im Prinzip genau Variante A oder B der Zeichnung, vermutich Vatiante B aus den genannten Vorteilen).


    Ein Problem habe ich übrigens noch: Ich will auf keinen Fall den OAZ versetzen, dann hätte ich ein unschönes ungenutztes Loch in meinem Tubus, das fände ich sehr schade. Daher muss der Fangspiegel mit der neuen Konstruktion auf genau der gleichen Höhe landen wie bisher.


    Aber wenn ich die Gewindestangen einfach durch (jeweils zwei) Drähte ersetze und die restlichen Komponenten so belasse sollte der FS eigentlich nur einen Tick nach oben wandern. Das könnte ich durch die Justierschrauben vermutlich einfach ausgleichen. Die Spanndrähte sollten sich durch verzwirbeln und verschrauben und/oder verklemmen mit Muttern eigentlich leicht befestigen lassen. Kein allzugroßer Aufwand... soweit zumindest mal ein Plan der sich schnell umsetzen ließe. Oder gibts Einwände von den Spezialisten?


    Falls der Um-/Neubau der Fangspiegelspinne doch aufwendiger wird müsste ich sowieso noch etwas warten. Ich habe Anfang Juli eine wichtige Prüfung und will vorher keine größeren Projekte mehr starten.


    Gruß,


    Alf

  • Hi Alf,
    vielleicht erklärt nachfolgende Skizze, wie man die alten Löcher im Tubus weiternutzen kann.



    Dein FS-Halter (Kern) sieht nach zwei Holzringen aus, die aneinander geklebt sind, im oberen sind vermutlich die alten Streben eingebohrt. Mein Vorschlag, einfach einen dritten Ring draufsetzen. In den Holzblock dann an den zwei neuen Stellen seitlich zwei Keile aussägen/fräsen, in die dann die neuen Streben als Blechstreifen passen und dann dort im Keilbereich verleimen bzw. mit kleinen Schräubchen ins Holz sichern oder den ausgeschnittene Holzkeil aus einem Metallwinkel nachbilden, einsetzen und damit "klemmen", indem du den dann anschraubst. (Bei gefalteten Streben geht das besonders gut.)


    Drahtspinne geht grundsätzlich auch, aber viele kämpfen mit der Schwingungsneigung der Drähte, setzen die dazu unter besonders starke Zugkräfte. Ob das bei Dir "eben mal so" geht, da hab ich meine Zweifel, wenn du den Kernbereich nicht komplett neu bauen möchtest. Blechstreifen bzw. Blechdreiecke (~0,5mm) sind da m.E. besser.


    Aber ich will Dir jetzt nicht die Phantasie bei der technischen Umsetzung nehmen ... [:D]

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