Theophilus 14.8. - 2000mm sind genug

  • Moin,


    am 14.8. morgens war bei uns der Mond hell am Himmel zu sehen. Da die Meteoblue-Seeingvorhersage dürftig war (Wind!), durfte der "Kleine", also der 6" f8 Achro ran. Beim Testblick durchs Okular konnte ich bei 100x phasenweise die beiden größeren Kleinkrater in der Mitte von Plato sehen, allerdings war das Seeing sehr hochfrequent.
    So habe ich dann erstmal 3 Serien mit IR-Passfilter gemacht, ich wollte mich einfach selbst nochmal vergewissern, dass das nichts bringt.


    Mit Grünfilter habe ich bei 2000mm auch nur drei Serien gemacht, aber bei den letzten beiden den Focus nicht ganz getroffen, was bei dem Geflimmere und mit Zahnstangenauszug und Schlaftrunkenheit um kurz vor Vier auch nicht so verwunderlich ist.


    Die übrigen Serien mit 2500mm und 3000mm sind nicht schlecht, kommen aber an das gezeigte Bild nicht heran, bei den Bedingungen waren offensichtlich 2000mm genug.


    So viel Gerede um ein Bild, hier ist es:



    20% von 2750 Bildern mit AS2 1,5x gedrizzelt und mit Fitswork und Registax weiter bearbeitet, groß hier:


    http://www.astrobin.com/full/113389/B/


    Anklicken lohnt sich IMHO.


    Viele Grüße und CS


    Martin

  • Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Anklicken lohnt sich IMHO.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...hab ich soeben gemacht und spaßeshalber mit meiner Aufnahme unter
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=166366
    verglichen. Danach finde ich es verblüffend was du trotz ungünstiger Bedingungen mit dem 6“ Achro an Detailreichtum rausgeholt hast [^]
    Das ist ein Beispiel mehr dass Mond-und Planetenfotografie auch bei nicht perfekten Bedingungen zu ansehnlichen Ergebnissen führen kann.


    Welche Kamera hast du verwendet?


    Gruß Kurt

  • -&gt; Christian, dein Bild ist wirklich sehr schön!
    -&gt; Kurt, du wirst lachen, ich hatte dein Bild als Referenz zur Überprüfung der Detailgenauigkeit hinzugezogen, bin über den "Mondteleskopthread" bei der schwarzen Konkurrenz dorthin gekommen. 16" zeigen wirklich eine unübersehbare Detailfülle, ich glaube, bei unserem Wetter ist es schwierig, das einmal ganz auszureizen. Ich habe noch ein 10" SC, und das habe ich in 2 Jahren nicht ganz ausnutzen können.
    Cam war die ASI 130MM: http://www.teleskop-express.de…-3Mega-Pixel---5-2-m.html
    Trotz der großen Pixel geht da was mit ca. 2000mm.
    Um die Auflösung zu testen, habe ich mir die 3 kleinen Krater Aldrin, Collins und Armstrong nördlich von Moltke ausgesucht. http://www.cityastronomy.com/a…ins-aldrin-finder-map.jpg
    Auch Collins ist mit seinen 2,4 KM Durchmesser deutlich als Krater zu sehen, drumherum sogar noch kleinere Gebilde, die dann aber wohl nur noch Pixelgröße haben. Somit liege ich für 6 Zoll mit der Auflösung ganz gut. Das ist aber auch Glück: Wenn es flimmert, ist das Fokussieren mit Zahnstangenauszug echt nicht einfach, und das ist neben dem Seeeing das A und O!
    Zum Schluss muss ich wieder einmal eine Lanze für die oft geschmähten Zu-Kurz-Achros brechen: Richtig eingesetzt machen die viel Spaß!
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Danke, Tobi!
    Angeblich (laut Rükl Mondatlas und anderen Büchern) merken Raumfahrer wohl kaum, dass sie in einem Krater "gefangen" sind. Das liegt an der starken Krümmung der Mondoberfläche wegen des geringen Radius unseres Trabanten.
    Vielleicht könnte man die Wände sehen, wenn man auf das Zentralmassiv klettert?!? Laut Mondkarte LAC 78 ist Theophilus 6800 Meter tief, der Zentralberg 2220 Meter hoch, hat 99 KM Durchmesser. Der Monddurchmesser beträgt 3476 KM. Vielleicht kann jemand, der in Mathe besser ist, ausrechnen, ob man vom Berg aus den Wall sehen kann?! Oder ich setze mich (ohne Ergebnisgarantie) mal heute Abend in Ruhe hin.
    Viele Grüße
    Martin

  • OK, ich habe vor meinen "Mathekünsten" gewarnt:
    Ich habe mich an den Artikel geometrische "Sichtweite" von Wikipedia gehalten:


    http://de.wikipedia.org/wiki/S…e#Geometrische_Sichtweite


    Dabei habe ich die Konstante aus der Formel 5(a) entsprechend dem 3,66x kleineren Mondradius angepasst: 3,95: 3,66 = (annähernd) 1
    Damit ergibt sich für den Mond vereinfacht analog zu 6 (b):
    (Ich kenne die Mathezeichen der Tastatur nicht!)
    Sichtweite s = Wurzel h1 + Wurzel h2
    Setzen wir also h1 = 2220 und h2 = 6800, dann ergibt sich näherungsweise eine Sichtweite auf dem Mond von 47 + 82,5 = 129.5
    Im Wiki-Artikel ist erklärt, dass das Ergebnis die Sichtweite in KM ergibt, also muss Theophilus einen Radius von ca. 130 KM haben, damit man vom Zentralberg aus die Kraterwälle nicht mehr sieht, vom Boden aus sähe man bei einem Kraterdurchmesser von 160KM kaum noch die Spitzen der Kraterwände.
    Also kann man den Kraterrand durchaus sehen, aber so eindrucksvoll dürfte das nicht sein, weil ein Gutteil der Kraterhöhe von der Mondkrümmung optisch "verschluckt" wird.
    Sorry für die laienhafte Rechnung, wenn ich Fehler gemacht habe, bitte korrigiert mich. Das ist echt nicht mein Gebiet.
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Danke für die Mühe Martin.
    So Pi mal Daumen macht das Ergebnis Sinn, zum Nachrechnen bin ich zu faul :)
    Wenn man sich Fotos von den Mondmissionen am Boden ansieht, ist die Horizontsicht ja wirklich nicht allzu weit!

  • Moin Martin,


    auch wenn es ein Uralt-Thread ist; das Ergebnis ist entscheidend und das ist dir aus meiner Sicht mit der Optik hervorragend gelungen.
    Eine tolle Auflösung und Darstellung der kleinsten Krater, deine EBV hat sich gelohnt. Da bin ich doch gespannt auf weitere Bilder!
    Meine Mathekünste mal außen vor; aber das Seeing ist trotz aller Berechnungen der Hauptfaktor, der letztlich über die Qualität der Aufnahme entscheidet!
    Der zunehmende Mond in den nächsten Tagen wird von der Deklination her ja endlich auch wieder günstiger! Hoffentlich auch die Gunst des Wetters!!


    Viele Grüße, CS, Uwe

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