Infos zum Zeiss Cassegrain 150/2250 ?

  • Hallo Freunde,


    leider finde ich im Netz kaum Infos zum alten Zeiss Cassegrain klassischer Bauart, 150/2250 mm. Man findet viele Infos zum Nachfolger "Meniscas", aber leider so gut wie gar nichts zu dem Zeiss Cassegrain mit den klassischen FS-Streben.


    Weiss jemand Quellen oder Links ?


    Danke !


    Mfg Michael

  • Hallo Michael,


    Daten zumindest des Zeiss Meniscas bzw. eines 180/1800-Cassegrains finden sich im Buch <i>Astrooptik Uwe Laux</i>. Im Buch <i>Telescope Optics</i> wird die Berechnung von Cassegrain-Systeme beschrieben. Das sind einige wenige Formeln, die sicherlich auch im Netz zu finden sind. Du könntest also selbst austesten, wie so ein System zu realisieren wäre. Damit hättest du zwar nicht die originalen Daten, würdest aber ne Menge über Optik-Design lernen. Mit PointSpread kann man auch am Rechner vieles ausprobieren.


    EDIT: in dem Buch ist nur ein Cassegrain zu finden, leider kein explizites Meniskus-Cassegrain. [V]



    Grüße,
    Christian

  • Hallo Michael,
    was genau möchtest Du wissen?
    Meine alten Zeiss-Prospekte sind alle weg, aber ich weiß noch, dass der Hauptspiegel eine Primärbrennweite von 900 mm hatte, es ist sozusagen ein 150/900/2250 Cassegrain.
    Ich kenne auch noch eine (nicht mehr öffentliche) Schulsternwarte, die noch so ein Gerät hat.
    Grüße
    Andreas

  • Hi Michael,



    ich hatte genau so ein Geraet. Inzwischen hat es in Sueddeutschland einen neuen Liebhaber gefunden, der auch eine Originalmonitierung dazu hat.


    Das System hatte einen f/6-Hauptspiegel, der dann auf f/15 gebracht wurde. Das Geraet war relativ lang und schwer (solider Stahltubus). Die Abschattung war ca. 40%, trotz des eigentlich langsamen Oeffnungsverhaeltnisses.

  • Hallo Jürgen,


    auf die Idee, nach Infos zum Zeiss Cassegrain zu suchen, kam ich eigentlich nur, weil ich ja ein ähnliches Gerät dieser klassischen Bauart besitze ( den SYW 150/2800 mm Cass, der ähnlich fette FS-Spinnen hat [;)])


    Michi

  • Das hatte ich mir schon gedacht. Wie dem auch sei, ich habe gerade ein paar Bilder auf den Astrotreff geladen. Sobald ich das Placet bekomme, werden die in diesen Thread gebeamt. [:)]

  • Weiter gehts !


    Offen von vorne mit fetter Spinne:



    Noch eine Rueckansicht:



    Die Abschattung (blick ohne Okular durch den OAZ auf einen weissen Hintergrund):



    Der Drehokularauszug (Okular dreht sich dabei nicht mit, Funktionsweise etwa wie bei einem Teleobjektiv):



    Das gute Stueck in seiner Garage:



    Ich hoffe, die Bilder bringen Dich weiter ...

  • Also die Fangspiegel-Spinne ist wirklich fett sogar noch dicker als bei meinen 16er.
    Sieht sehr hochwertig verarbeitet aus darf man fragen was das edle Teil wiegt ?!


    CS
    Martin

  • Wenn ich mich recht erinnere, um die 12kg. Der Tubus war aus Stahl, ca. 1mm Wandstaerke. Das Geraet brauchte zum Auskuehlen relativ lange, da der Spiegel von hinten nicht belueftet war. Optisch war das Geraet am Sterntest astrein, Zeiss halt.


    Die Spinnenbeine waren so 2-3mm dick. Ich glaube, dass Michael da dickere Beine hat (sein Teleskop meine ich).


    Wie gesagt - trotz aller Nostalgie habe ich das Geraet vor einigen Jahren verkauft, um mir einen GSO 10" RC zu goennen. Zwar kein Sammlerstueck, aber dafuer dauerhaft im Einsatz. Und das beste Teleskop ist ja das, was man am meisten benutzt.

  • Sieht richtig schön robust aus.
    Gerade von der Rückseite sieht man wie massiv es es ist mit der dicken Sucher-halterung oder von vorne an den dicken FS-Streben und der Tubuswandung.
    Wie lang und schwer ist das gute Stück? 55cm, 12KG?


    Laut der verlinkten asiatischen Seite hat das Cassegrain 42.7% Obstruktion und einen Sekundärspiegel mit 60mm(64mm die Spinne?) Durchmesser. Aber zur Größe und Gewicht steht nichts drinne.


    edit:
    Ihr habt die Antwort (teilweise) schon geschrieben während ich meine ursprüngliche Frage stellte;)

  • Ich habe das Geraet ja nicht mehr und kann die Laenge deshalb nur aus der Erinnerung abschaetzen. Etwa zwischen 700 und 800mm. Das Rohr war relativ eng, Aussendurchmesser wuerde ich mit 180mm veranschlagen. Da das Geraet einen Schwalbenschwanzschuh hatte, hat mich der Rohrdurchmesser nie so richtig interessiert. Der Sucher war so massig befestigt, dass man ihn ohne Justageverlust als Tragegriff verwenden konnte (obschon ich das nur selten machte, um nicht doch irgendwelche Schrauben zu verbiegen).

  • Hi Michael,


    OK, also so eher Liebhaberei! [:o)][:I]





    Da wir hier jetzt einige Daten des Gerätes zusammengetragen haben, wäre es aber wirklich sehr interessant, so eine Optik mal spaßeshalber nachzurechnen.



    Wem ist bekannt wie das Cassegrain ausgelegt war?



    Ich denke mal, dass die Bildfeldkrümmung möglichst verringert worden ist, um das Gerät fotografisch nutzbar zu machen. Das geht auf Kosten der Fangspiegelgröße, der muss dann nämlich recht groß sein, soweit ich mich erinnere...



    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Jürgen, vielen Dank für die Bilder. Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich sie mir gern für meine private "Sammlungsmappe" ausdrucken/archivieren !


    Vielen Dank ! Natürlich hätte ich Klassik-Freunden auch hier gern meinen sehr seltenen SYW / Danubia Cassegrain vorgestellt. Ich mache es aber nicht, denn es ist in Deutschland leider eine Angewohnheit geworden, alles madig zu machen, klein/kaputt zu reden. Ich habe mein neues "Sammlungs-Schätzchen" auf CloudyNights unter uns gleichgesinnten "Oldie-Liebhabern/Sammlern" ja schon ausführlich mit Bildern vorgestellt. Die Amerikaner sind da viel offener und herzlicher und freuen sich mit einem, anstatt sich über Oldies lustig zu machen.


    Mfg Michael[B)]

  • Hi Michael,


    ueberhaupt kein Problem, die Bilder auszudrucken. Ich verlange lediglich 5 Euro plus Maerchensteuer pro Klick. Nee, quatsch, kein Problem. [:)] Du scheinst schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, tut mir leid. Wenn ich erzaehlen wuerde, was ich diese Woche so erlebt habe.


    Erinnert mich an den Witz "Habe auf dem Dachboden so eine alte Gutenbergbibel gefunden. Habe sie aber zum Altpapier geworfen, weil so ein Idiot namens "Martin Luther" darin herumgekritzelt hat."


    Es gibt einen Sternfreund in Australien, der seit 15 Jahren nach der alten Zeissmontierung sucht, die ich hier (vor der Verschrottung gerettet) zwecks Restaurierung eingelagert habe. Er hat einen Refraktor, Zeiss A-Objektiv 130mm, gleicher Jahrgang.


    Und wie wir uns so unterhalten, kommt der Hinweis, dass ein altes Refraktorobjektiv, das ich seit 10 Jahren eingelagert habe, ein origiales von Fraunhofer sein kann, das von Howard Grubb aufgearbeitet wurde. Nicht sicher, aber moeglich. Waere der Hammer. Deshalb der Vergleich zur Gutenbergbibel mit den Luther-Kritzeleien.


    EDIT: Sieht so aus, als waere es ein anderes Objektiv. Schade eigentlich, aber es bleibt ein interessanter Fall.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />....
    Die Spinnenbeine waren so 2-3mm dick. Ich glaube, dass Michael da dickere Beine hat (sein Teleskop meine ich).


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen and all,


    hier gibts mal richtig fette Beine zu sehen :




    Obwohl : es hat auch seinen Vorteil - das Ding ist enorm justier-stabil ![;)]


    (==&gt;)Jürgen : ja auch meine Beine sind mit mittlerweile 47 dicker geworden. Ich muss mir nun meine Netzstrumpfhosen eine Nummer größer kaufen[:D]


    Mfg Michael


    P.S. : muss die Beine ( die von der FS-Spinne ) nochmal nachmessen...

  • Hallo Freunde,


    da ich im Board "Marktgeschehen" eine fast unbeabsichtigte Diskussion bzgl. M36.4---T2 Adapter losgetreten hatte


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=170237


    und etwas nebulös in meinen Aussagen blieb, mache ich mal hier weiter....


    Eigentlich wollte ich euch hier gar nicht so im Detail mit meinen "Problemchen" langweilen, aber da der liebe Jürgen ja so nett gefragt hat, hier die "Geschichte" dahinter ....[;)]


    ---------


    wie einige von euch vielleicht schon wissen, habe ich für meine Klassiker-Sammlung ja ein neues Stück erwerben können – siehe hier :


    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=71918&whichpage=10


    ( momentan letzter Beitrag )


    Da dieses Gerät ja mit f/18 ein ausgesuchtes Planetenteil ist ( nein, man kann der Frau damit nicht mal so eben die Plejaden in einem Stück zeigen…), wollte ich ( als eigentlich Visueller ) schon wenigstens mit meiner DSLR mal ein paar Mondlandschaften fotografieren.
    Ich muss vorweg sagen, dass das Gerät mit 0.96“ Zubehör ausgestattet war ( Z-Spiegel, Okus ) und gut justiert in meine Hände kam.


    Da der OAZ innen mit einem Vixen M36,4 mm Anschluss endet, war es somit kein Problem, 1,25“ Zubehör über einen entsprechenden Adapter anzuschließen.
    Vorher hatte ich an Gevatter Mond schon mal den orig. 0.96“ Z-Spiegel + Okus ausprobiert – gar nicht mal sooo schlecht und die Fokuslage war sehr bequem mit genügend Fokusweg nach außen und innen. Nun schloss ich mit einem Vixen M36.4---31,7 mm Okularadapter mein fettes 25 mm TAL Oku und das fette Celsetron 40 mm Kellner an und bemerkte, dass ich mit diesem „größeren“ Zubehör OHNE Z-Spiegel gerade noch so eben in den Fokus kam. Mit 1,25“ Z-Spiegel visuell bzw. dem beiliegenden DICKEN M36.4-T2 Adapter fotografisch ( siehe Bild )



    ( hier schon innen geschwärzt )


    kam ich mit Auge / DSLR z.B. selbst bei voll eingefahrenen OAZ NICHT mehr in den Fokus. Mir fehlten ca. 2 mm Weg.


    Es gab also 2 Grundsatz-Überlegungen :


    a) Ich versuche über eine ( für mich ) aufwändige Justierung, HS und FS näher zueinander zu bringen, um den Fokus weiter nach außen zu bekommen……oder
    b) Anschaffung eines DÜNNEREN M36.4---T2 Adapters



    Ich schilderte das Problem einem bekannten Händler und sendete ihm auch ein Bild meines vorhandenen fetten Adapters. Zuvor hatte ich bei ihm auf der Seite einen entsprechenden Vixen 36.4---T2 Adapter entdeckt…
    Fast etwas „wehmütig“ antwortete mir der Händler, dass es so schön gefertigte Adapter wie den meinigen heute fast nicht mehr gäbe, wies aber darauf hin dass das Vixen-Produkt schön kurz sei.


    Nun ja…was soll ich sagen ? Als ich mir die Produktfotos des dünnen Vixen 36,4—T2 Adapters ansah, dachte ich nur „o weh – an das niedliche Teilchen willst Du deine 1000 g DSLR dranhängen ? Da bricht mir gleich alles ab !“


    Ich entschloss mich also, Lösung a) ( Justierung ) in Angriff zu nehmen.


    Gestern habe ich nun sehr vorsichtig versucht den Cassegrain so zu justieren, dass ich den Fokus weiter nach außen bekomme. Hierzu habe ich den HS knappe 2 mm ( !) nach vorn in Richtung FS gebracht. Damit ich vom Ist-Zustand ( der ja gut justiert war ! ) den HS wirklich nur vorverlege und nicht verkippe, habe ich ein Mittel angewendet, bei dem jeder Optik-Experte sich wohl die Haare raufen würde *smile* - wir haben hier auf der Arbeit Fühlermesslehren mit Abstandsplättchen von 0,02 – 2,00 mm. Damit habe ich an den 3 Halte/Justierschrauben-Paaren jeweils den Abstand der Spiegelzelle zum Tubus gemessen und dann an jedem der 3 Punkte um den verhältnismäßig gleichen Betrag den HS nach vorn verschoben und den Abstand erneut geprüft. So konnte ich eine „Verkippung“ des HS vermeiden. Zumindest sieht es so nach der Testmethode von Hans Oberndorfer aus. *smile*


    Das Ergebnis war erstaunlich ! Durch diese 2 mm Vorverlegung gewann ich fast 17 (!) mm Backfokus, so dass ich nun ohne Probleme mit der DSLR in den Fokus komme. Auch ein 1,25“ ZS lässt sich jetzt problemlos verwenden, wie ich heute morgen noch ganz kurz an Gevatter Mond feststellen konnte .


    Diesen „urigen“ original(?) Adapter muss ich nur innen noch schwärzen, denn auch da glänzt er schön metallisch blank *smile*.


    Jetzt muss ich „nur“ noch mal am Stern die Justage überprüfen, der Blick auf Gevatter Mond heute morgen war okay, aber das muss ja nicht viel heißen.


    LG Michael

  • Hi Michael,


    danke fuer die Aufloesung des Raetsels ! Ich haette den Fangspiegel weiter nach innen gedreht, aber unter Sterntest - Stern in der Mitte, dann alle drei Schrauben (falls das bei Dir so geht) eine Umdrehung rein und darauf geachtet, dass der Stern wieder in der Mitte zu liegen kommt. Deine Methode ueber den Hauptspiegel geht natuerlich auch, und die Messfuehlermethode finde ich gar nicht mal so rustikal.

  • Hi Jürgen,


    momentan habe ich natürlich noch das Problem, dass ich keinen Positionswinkel-Adapter habe ( wir sprachen ja schon über das Thema ). Die DSLR kommt also je nach Gewindegängen halt in IRGENDEINE Position zu "liegen". Aber nur um mal ein paar Mondlandschaften zu fotografieren stört mich das ehrlich nicht. Kann man ja hinterher noch per EBV "hindrehen". Im Moment bevorzuge ich da lieber noch die feste Verbindung, als dass ich mein Gerät an eine kleine M4 Feststellschraube hänge,....[:D][:D]


    Michi


    P.S.: bezüglich meiner "Landmaschinen-Schlosser-Justage" -


    ich überprüfte final an einem ca. 500 m entfernten Dachantennen-Mast, jeweils mit 25 mm und 10 mm Okular ( 112x und 280x ). Dabei konnte ich selbst bei 280x Schraubenköpfe und Muttern schön scharf sehen.



    NATÜRLICH abgesehen davon, dass das Gerät ziemlich taglichtblind ist ! Primäres und sekundäres Blendrohr sind einfach zu kurz ( aber ich will das Ding auch nicht am Tag benutzen - und wie gesagt, erste Mond-Blicke waren fantastisch "knackig".


    Dennoch muss die Endjustage natürlich am Stern erfolgen !


    P.P.S : natürlich hast Du recht Jürgen - die Verschiebung des FS wäre wohl die wesentlich unkompliziertere Lösung gewesen. Aber so bin ich halt : warum einfach, wenn's auch schwer geht ![:D][:D]


    Manchmal versteh ich mich ( hinterher ) selber nicht ![B)]


    P.P.P.S :


    ( kann man ja ruhig mal erwähnen ) an dieser Stelle mal ein ganz herzliches Dankeschön auch an Rudi Idler und Tassilo Bohm, die mir beide schon oft ( völlig frei von irgendwelchen kommerziellen Hintergedanken ) mit ihrem profunden Wissen und einer guten Portion Klassik-Liebhaberei manch wertvollen Tipp und Hilfe gegeben haben !
    THX !

  • Hallo Michael,


    in dem mir vorliegenden Zeiss-Prospekt von 1957 ist der 150/900/2250 bereits abgebildet und beschrieben.
    Falls Du an einem Auszug Interesse hast, kannst Du mir gern eine Nachricht zukommen lassen.


    Gruß Hans-Jürgen

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