Hallo Allerseits,
ich möchte kurz meine Beobachtung schildern die ich mit einem 1,25" Zenitspiegel hatte. Evtl. ein bekanntes Problem aber nicht oft beschrieben. Bisher beobachtete ich mit einem Glas-Prisma. Ich hab dann einen Zenitspiegel mit 99%-Beschichtung erworben, wahrscheinlich einen der meistverkauften...
Ich besitze ja einen Zu-Kurz-FH (120/600) und versprach mir vom Spiegel eine bessere Abbildung weil ein Prisma bei F5-Refraktoren einige Störgrößen wie sphärische Aberration und Farbfehler einbringt.
Zunächst zeigte der Spiegel jedoch starken Astigmatismus und eine absolut unbrauchbare Abbildung. Es kam daher, dass der Spiegel mit einem recht dicken und steifen Stück Schaumstoff angedrückt wird. Zuerst dachte ich, ich schick den Spiegel zurück, dann hab ich mir gesagt, es ist wie immer: verspannte Optik, das kann ich auch gleich selber lösen.
So war es dann auch. Ich hab die 4 Schrauben gelöst, den Schaumstoff in der Mitte mit einem elliptischen Loch versehen und dann die Platte wieder soweit festgeschraubt, dass der Spiegel gerade so nicht klappert.
Asti weg. Alles bestens nun. Der Spiegel harmoniert mit dem 120/600 optimal, viel besser als das Prisma. An Wega ist z.B. statt eines blau-türkis-Halos nun ein reiner blau-Halo vorhanden und auch der rot-Halo ist weniger geworden. Auch ist der Spiegel glatter als mein Prisma, es ist weniger Streulicht sichtbar. Es wird einfach viel mehr Licht auf eine kleinere Fläche konzentriert.
Vergrößerungen bis 180-fach sind nun knackscharf. Unglaublich was mit einem f5-Achromat möglich ist, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich denke diese Zeilen können den ein oder anderen Sternfreund eine Anregung sein, mal den Zenitspiegel genau in Augenschein zu nehmen. Ich würde sagen, das kann sich überraschenderweise sehr sehr lohnen.
Asti zieht den Strehl massiv nach unten, die Brillianz des Bildes ist dann sofort weg.
beste Grüße
Johannes
