Komakorrektor Ausleuchtungsfrage

  • Hallo Zusammen,


    wahrscheinlich wieder eine dumme Frage meinerseits.


    Wenn ein Korrektor 55mm Arbeitsabstand hat und 100 Baulänge hat, ragt er ca 155mm in den Strahlenkegel. Wie soll er nun
    wie laut Werbung versprochen (für VOLLFORMAT geeignet - ab f/4)Vollformat ausleuchten können wenn bereits ca 25% der Strahlen den Korrektoreingang verfehlen nur um meinen KAF8300 auzuleuchten?


    Ich denke hier liegt ein Fehler meinerseits vor, vielleicht könnt ihr mir kurz auf die Sprünge helfen.


    Gruss Sascha

  • Hallo


    ist eine Aussage die nur falsch sein kann,
    nimmst du einen beliebigen f/4 Newton und baust den komplett doppelt so groß, dann wäre ja auch die Kamera doppelt so groß?
    Also ist bei einem f/4 mit langer Brennweite der Strahlenkegel den der Kaf8300 nutzt viel schlanker , als bei einem kurzbrennweitigem Newton.


    aber zur Bauform der 4Linsigen, vermutlich weitet die erste Linsengruppe den Lichtkegel erst mal auf, nur so ist es auch zu erklären das zB. der Paracorr den Focus bei eigentlich visuell gedachten Teleskopen so weit herausbringt das es sogar den Backfokus für Fotografie bringt.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    danke für deine Antwort, stehe aber immernoch auf dem Schlauch.
    Ich habe vom Sensor rückwärts gezeichnet und die Lage der ersten Korrektorlinse im Strahlengang (bei 155mm vor Sensor - 44mm Öffnung) eingezeichnet. Diese liegt bei einem F4 1600mm Kegel so tief im Strahlengang das nur noch ca.73% der Strahlen überhaupt in die erste Linse eintreten können.
    Also wie kann er nun wie versprochen Vollformat ausleuchten ohne die Brennweite zu verändern bzw. den Kegel zu verformen?


    Gruss Sascha

  • Hi Sascha,


    von welchem Punkt bist du bei deiner Skizze für die Fokusebene ausgegangen? Du müsstest ja so zeichnen das die Stellung des OAZ mit eingestecktem Korrektor passt- und die dürfte dann nicht so tief im Tubus sein, also der OAZ sollte ein Stück ausgefahren sein.


    Und auch wenn der Korrektor die Brennweite nicht ändert so wird er auf jeden Fall den Kegel des Strahlengangs verändern.



    Hallo Frank, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also ist bei einem f/4 mit langer Brennweite der Strahlenkegel den der Kaf8300 nutzt viel schlanker , als bei einem kurzbrennweitigem Newton.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Satz bringt mich nun zum Grübeln- der Strahlengang jedes f/4 sollte doch gleich sein, egal welche Brennnweite der Spiegel hat. Damit sollte der Verlauf des Strahlenkegels im Bereich des OAZ doch auch immer gleich sein. Oder hast du das damit so gemeint?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo


    da hast du einen Fehler, beim Paracorr steht zB. das 18mm Backfokus genügen und trotzdem ergibt sich daraus das Auflagemaß von 69mm.
    Dann müsstest du deinen 400/1600 mit 430mm Innendurchmesser, 5mm Wandung, OAZ-Durchlass 46mm, Brennpunkt über Tubus 118mm zeichnen,
    dann kommst du auf mehr wie 40mm ausgeleuchtetes Feld. Wenn du jetzt noch den Barloweffekt dazunimmst, die haben ja meist Brennweitenverlöängerung von 15% dann wird ja auch der ausgeleuchtete Bildkreis 15% größer, hopla, nun sind es 46mm.
    Ganz anders sieht es aber wohl bei einem 150/600 aus


    Gruß Frank

  • Stefan


    der Strahlengang ist schon gleich, aber beim größerem System nutzt man ja nur noch den halben Bildfelwinkel mit selbem Chip oder Okular


    Gruß Frank

  • Hi Frank,


    das man mit mehr Brennweite ein kleineres Feld vom Himmel ablichtet ist klar- aber das ändert doch nix am Strahlengang im Bereich OAZ bzw. an der Ausleuchtung des Chips.


    Egal ob ich einen 150/600 oder einen 400/1600 nehme, der Kegelstumpf vom Spiegel abgehend hat doch den gleichen Winkel und der durch den OAZ verlaufende Kegel des Strahlenbündels ist dann auch gleich.


    Wenn beide richtig bezüglich den Maßen ausgelegt sind und beide einen passende FS haben dann wird auch der Chip gleich ausgeleuchtet- nur hab ich mit dem kurzen F4 ein erheblich größeres Feld vom Himmel abgebildet.


    Ist jedenfalls meine Überlegung.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Sascha,


    als Tip zum Verständnis/Vergleich würde ich die technischen Datenblätter zu den ASA Korrektoren nennen.
    Wenn man mittels Programmen oder zeichnerischer Lösung zu einer Bewertung kommen will, sollte das Verfahren unter Ansatz der Daten, die dort genannt werden zu zumindest annähernd identischen Werten kommen.
    Bei meinen Programmieraktionen zur Newton-Auslegung habe ich zum Software-Test die Daten des 3" Wynne Korrektors verwendet, da hier Ausleuchtungskurven zu verschiedenen, genau spezifizierten Optiken vorliegen.
    Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Lage der Eintrittspupille vor dem originalen Brennpunkt, der Durchmesser der Eintrittspupille und der Barlow-Faktor massgeblich sind. Jedenfalls lassen sich die Kurven von ASA unter dieser Prämisse im Bereichen von niedrig 1-stelligen %-Abweichungen rechnerisch nachbilden. Leider liegen diese Daten bei fast keinem der mir bekannten Korrektoren vor.
    Zum genannten Paracorr (V1; Geometrie gemessen): Am 16-Zoll F/4 ergibt sich nach meiner Rechnung ein 100% Feld von ca. 12 mm Ø, eine Rand- bzw Eckausleuchtung von ca. 94% für den 8300 Chip (22,5 mm Bildkreis) bzw unter 70% für einen KB-Vollformat-Chip. (Ca. da Tubus, FSp und Platzierung des Fokus hier einen Einfluss haben).
    100% Randausleuchtung klappen auch mit dem 3" Korrektor nicht. Ggf. (wahrscheinlich) bezieht sich die Angabe der Eignung für Vollformat nicht auf die Ausleuchtung sondern auf die Korrektur der Koma im Feld.


    CS
    Harold

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Frank,


    das man mit mehr Brennweite ein kleineres Feld vom Himmel ablichtet ist klar- aber das ändert doch nix am Strahlengang im Bereich OAZ bzw. an der Ausleuchtung des Chips.


    Egal ob ich einen 150/600 oder einen 400/1600 nehme, der Kegelstumpf vom Spiegel abgehend hat doch den gleichen Winkel und der durch den OAZ verlaufende Kegel des Strahlenbündels ist dann auch gleich.


    Wenn beide richtig bezüglich den Maßen ausgelegt sind und beide einen passende FS haben dann wird auch der Chip gleich ausgeleuchtet- nur hab ich mit dem kurzen F4 ein erheblich größeres Feld vom Himmel abgebildet.


    Ist jedenfalls meine Überlegung.


    Gruß
    Stefan


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan


    nein, am 16" ist der OAZ ja im Verhältnis zum Tubus kleiner und flacher als bei einem 6"
    ein 6" mit Fokus 118mm über Tubus bedeutet Fokus 283mm über der optischen Achse, der riesen FS sitzt dann fast bei 50% des Lichtkegels, der ist auch am OAZ-Eintritt noch sehr breit.
    bei einem 80er FS und 30mm hohem OAZ musst du ja schon aufpassen das der Komakorrektor nicht am FS anstößt.


    Gruß Frank

  • auch beim 16 Zöller würde bei gleichem OAZ und CC der Fokus
    dann 118mm über dem Tubusrand liegen - da f4 bleibt hat der
    Strahlenkegel (Punktabbildung) am Tubusrand ca 29,5mm Durchm.
    (Strahlensatz)
    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo nochmal,


    also:


    Wenn ich habe euch mein Problem nochmal aufskizziert, eventuell wird meine Fragestellung damit deutlicher.



    Wenn man den Punkt auf die CCD mitte legt reicht der Korrektordurchmesser aus, da hier die freie Öffnung bzw. die erste Linse44mm Durchlass (155mm von der CCD Ebene entfernt) hat und der Strahlenkegel an dieser Stelle nur 38,7mm breit ist.


    Soweit so gut. Verschiebt man nun den Punkt auf der CCD Ebene nach links und nach rechts sieht man ein erheblicher Anteil des Kegels die Eintrittslinse verfehlt und daraus schlussfolgere ich, das der Korrekor meinen Sensor bei F4 facettieren muss. Wo liegt mein Denkfehler?


    Gruss Sascha

  • Hallo Sascha,


    dein Denkfehler ist ganz einfach- du zeichnest den Strahlengang einfach so, als ob da keine Linsen im Spiel wären.


    Der Korrektor verändert den Strahlengang, damit kannst du das nicht so betrachten wie du es gezeichnet hast.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Sascha,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wenn ein Korrektor 55mm Arbeitsabstand hat und 100 Baulänge hat, ragt er ca 155mm in den Strahlenkegel. Wie soll er nun ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn der Korrektor als Telezentrik aufgebaut ist, dann ragt er keine 155mm in den <u>ursprünglichen</u> Strahlengang sondern (viel) weniger. Die Fokalebene mit Korrektor wird - relativ zum Hauptspiegel - weiter nach außen verlegt. Den Weg musst du bei der Betrachtung aus dem 155mm abziehen.


    Viele Grüße,
    Horia

  • das erste Linsenpaar beim Paracorr wirkt als Barlow
    und verschiebt den Fokus weiter raus - Brennweiten
    verlängerung ca. 15% - aus F4 wird dadurch ein F4,6
    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo Sascha,


    Du machst eine Annahme, die so nicht genau explizit gemacht wird. Wenn da steht, daß das für Vollformat geeignet ist, dann heißt das NICHT, daß das VIGNETTIERUNGSFREI mit Vollformat funktioniert. Solange mehr als 0% ankommen ist er geeignet. Insofern könnte auch ich den Explore Koma Korrektor für "Vollformat" bewerben. Da ich das dazu erforderliche flexible Gewissen nicht habe, bleibe ich bei den 30mmm....
    Es gibt ja auch billige 2-linsige Korrektoren "ohne Schärfeverlust in der Bildmitte" "bis f/3,5 geeignet".
    Bei einem Farbchip mit schlechter Auflösung stimmt das vieleicht sogar.


    Es gibt schon Gründe, warum nur wenige Anbieter Spots, Strehlverläufe oder ähnliches anbieten....



    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Sascha,


    Dein Ansatz, die erste Linse zu betrachten ist schon richtig.
    Alles was an der ersten Linse nicht mit durchkommt, kann weiter hinten nicht mehr hinzugezaubert werden.[;)]


    Allerdings kann es auch weiter hinten noch Engpässe geben. Ist nur weniger wahrscheinlich.


    Da jeder Coma Korrektor einen bestimmten, festen Abstand zum Spiegel braucht, lässt sich mit Kenntnis der ursprünglichen Brennpunktlage (also da, wo der Brennpunkt ohne Korrektor gewesen wäre) genau sagen, wieviel der Korrektor welches Feld er zu 100% ausleuchtet.


    Hier gibt es zwei Skizzen von Arnold zu Paracorr II und den ES Korrektor:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=114766&whichpage=2


    Hier ist meine Skizze vom Paracorr I:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=151487&whichpage=2

    Beispiel zum Paracorr I:
    Original-Brennpunkt liegt 61+25-8 = 78mm hinter der ersten Linse.
    Bei f/4 müsste diese Linse 78 / 4 = 19,5mm haben um den Achspunkt zu 100% auszuleuchten.
    Die Linse hat aber D=39mm und damit beträgt der 100%-Bildkreis 39 - 19,5 = 19,5mm.

    Die gleiche Rechnung für f/3 ergibt 13mm 100%-Bildkreis.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Zusammen,


    vielen Dank für eure Teilnahme an diesem Thread, er hat mir einiges klarer gemacht.


    (==&gt;)Kai, vielen Dank für deine Links....irgendwie bin ich mit meiner Suche nicht über diese Threads gestolpert.


    Gruss Sascha

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