Der Leidensweg eines alten FH-Objektives-reloaded

  • Hallo Freunde,


    leider hatte ich mit einem Klassiker-Verkauf ziemliches Pech. Vielleicht haben einige von Euch mitbekommen, dass ich bei ebay einen sehr schön erhaltenen Tasco 10TE komplett mit Holzkiste angeboten hatte. Das Gerät war wirklich in einem Super-Zustand und stand bei mir quasi nur als Deko herum.Als das Gerät nun abgeholt werden sollte, bemerkten der Käufer und ich doch tatsächlich ganz am Rand des Objektivs 2 kleine Abplatzer auf der hinteren Linse. Es sind ganz winzige kleine Ausbrüche am Objetivrand. Sie beeinflussen den Strahlengang und die Bildqualität in keinster Weise und sind bei der visuellen Beobachtung nicht zu bemerken. Die 3 Abstandsplättchen im Objektiv sind z.B. wesentlich größer und würden bei anderer Lage, diese Fehlstellen komplett abdecken. Der Verkauf wurde aber daher in beiderseitigem Einverständnis rückgängig gemacht.


    Durch sehr großes Glück bekomme ich nun von einem Sammlerkollegen ein sehr gutes und einwandfreies Ersatz-Objektiv ! Er hatte tatsächlich noch einen Tasco 10TE herumliegen, der lackierungstechnisch sehr vermackt ist und auch einige Dellen im Tubus hat - dafür ist sein Objektiv einwandfrei.


    Ich werde dieses nun in meinen 10TE einbauen und kann ihn dann ruhigen Gewissens noch einmal zum Kauf anbieten.


    Trotzdem mal die Frage in die Runde : können sich solche Abplatzer noch vergrößern ? Richtige Muschelbrüche sind es nicht, sondern eher nur winzige Chips, die wie gesagt, nicht einmal die Öffnung reduzieren.


    Ich versuche heut nachmittag mal Bilder einzustellen. Vielleicht kann ich das Objektiv ja noch für einen Selbstbau verwenden ?


    Mfg Michael

  • Michael,
    solche Mini-Muschelbrüche vergrößern sich i.d.R. nicht ohne Einwirkung von Gewalt. Es bleiben "Muschelbrüche". [;)]


    Im Submillimeterbereich könnte ich mir vorstellen, dass sie schon von Anfang an vorhanden waren, was natürlich unschön wäre, aber - wie von Dir erwähnt - praktisch keine Auswirkung auf die opt. Qualität haben.


    Ich vermute aber, dass jemand das Objektiv auseinander genommen hat und die Linse dort
    a) verkanntete, so dass was abplatze
    b) mit einem Werkzeug dort rumhantierte.


    Gruß


    PS: Wenn Du schon die Linse in der Hand hast, dann schwärze den Rand inkl. Muschelbruch. Das verringert Streulicht.


    PPS: Wenn was abplatzt, frag ich mich, wohin das abgeplatzte Stück Glas hin ist ... Nicht dass es auf der Linse landet, oder gar zwischen die Linsen.

  • Hallo,


    ich hatte das Objektiv gestern noch auseinandergenommen, um nachzuschauen. Die winzigen Abplatzer saßen noch auf der "Bruchstelle". Beim Herausnehmen des Linsenpaketes sidn sie dann, ohne Schaden anzurichten, herausgefallen.


    Für mich war die Situation vor allem deshalb peinlich, weil ich das vorher wirklich nicht gesehen hatte und der Käufer sogar noch hier aus dem Forum stammte. Ich hoffe, der hält mich jetzt nicht für einen Betrüger. Ich habe mich aber auch schriftlich noch mal ganz ausdrücklich bei ihm entschuldigt.


    Ein Glücksfall nur, dass mein Sammlerkollege noch genauso ein Ersatz-Objektiv hat. Ich werde es heute nachmittag von ihm abholen und ihm als kleine Gegenleistung einen alten Merz-Refraktor restaurieren.


    Das "alte" Objektiv werde ich für mich selbst aber weiter verwenden, denn der "Schaden" ist wirklich nur ein Schönheitsfehler, ohne Bedeutung/Beeinträchtigung der optischen Leistung. Wie gesagt, wenn die Spacer ( Distanzplättchen ) genau auf diesen Fehlstellen gelegen hätten, dann hätte man das überhaupt nicht gesehen !


    Vielleicht schicke ich das Objektiv dann mal zu Wolfgang Grzybowski, damit er es verarztet und wieder zentriert.


    Mfg Michael

  • Hallo Michael,
    ich hatte bei einem 114/900 leider Pech siehe
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=167055&whichpage=2
    Dort gab es auf der Rückseite zwei Muschelbrüche die aber schon gewaltig waren. Das Glas war zunächst angesplittern/angebrochen aber obwohl die Vorderseite intakt ausgeschaut hat, war kein gutes Bild mehr zu bekommen. Der Spiegel war dann beim Herrn Busch. Dort sind die zwei Stücke Glas dann schon lose gewesen und die Oberfläche zwar noch ganz aber unbrauchbar.
    Das ist bei Dir sicher harmlos. Ich wollte nur mal meine Erfahrung mit Muschelbruch schreiben. Wenn es nur eine kleine Abblatzung ist würd ich davon ausgehen, dass es harmlos ist aber was genaues kann ich dazu leider net sagen. Der Sterntest war aber bei mir katastrophal mit starken Astigmatismus.
    Servus,
    Roland

  • ..wie gesagt, ich bekomme heute ein orig. Ersatz-Objektiv und kann den Refraktor dann wieder reinen Gewissens zum Kauf anbieten.


    mfg Micha

  • TILT - GAME OVER ![:D][:I]


    und so ging es weiter : leider erwies sich das Replacement-Objektiv meines Kumpels als ungeeignet. Er hat nämlich nicht den Tasco 10TE, sondern den späteren 10k mit 80/1200 mm Objektiv[:(]


    Trotzdem : ES IST AUS ![:(][B)] und das kam so :


    Ich wollte gestern die Fassung aufschrauben, um die beiden winzigen Abplatzer mattschwarz abzudecken. Die hintere Linse gleitet mir leicht schmatzend leise entgegen.
    Auf ihr waren diese beiden Stellen. So weit, so gut…(oder auch nicht ). Das vordere Linsenelement will nicht nachrutschen. Hmmm…ich hatte mir extra weiße Baumwollhandschuhe angezogen, um keine Fettspuren auf den Linsen zu hinterlassen. Ich klopfe mit der Fassung gaaaanz leicht auf meinen Handballen, um die Linse zum Rausrutschen zu bewegen. Es rührt sich gar nichts – die Linse sitzt bombenfest ! Ich drücke also ebenso gaaaanz vorsichtig von vorne mit beiden Daumen leicht auf das Objektiv, um es aus der Fassung zu drücken.
    Es knirscht….und unter meinem ungläubigen und entsetzten Blick bildet sich quasi im Zeitlupentempo ein 1 Cent großer Muschelbruch am Linsenrand aus. Nicht da, wo ich sanft gedrückt hatte, sondern ganz woanders ! Gleichzeitig bemerke ich mit Grausen, wie sich an mehreren Stellen auf der Oberfläche winzige Glas-Splitterchen heraus-katapultieren ! So, als wenn jemand auf der geschlossenen Eis-Decke eines Teiches einbricht !


    TILT ! Game over !
    Auf dem Foto siehst man nur den großen Muschelbruch :




    Hier nicht sichtbar, befinden sich noch Myriarden von mikroskopischen Absplitterungen auf der Linsenoberfläche.


    Beim Hantieren mit dem Objektiv ist mir klar geworden, dass die gesamte Linsenfassung viel zu stramm gefertigt ist ! Zumindest das Frontelement saß derart hoch verspannt in der Fassung, dass die kleinste Berührung zur Explosion gereicht hätte !
    Wenn jemand versucht hätte, das Objektiv mit den Zug- und Druckschrauben zu justieren, wäre mit 99,9 % iger Sicherheit schon ein Schaden am Objektiv aufgetreten !
    Sehr schade um das Objektiv, aber vielleicht hatte schon einer der Vorbesitzer daran herumgefummelt…. Immerhin ist das Objektiv fast 50 Jahre alt und dürfte durch viele Hände gegangen sein. Interessanter Weise konnte ich beim Öffnen des Objektivs nämlich genau an der Stelle, wo auf der Linsenfläche einer der zuerst bemerkten, beiden winzigen Abplatzer war, eine entsprechende Bleistift-Markierung am Linsenrand feststellen.



    Weitere Markierungen …..



    Das Tasco 76,2/1200 mm Objektiv war somit verloren !


    Nun kam mir folgende Idee : Ich habe in meiner Sammlung ja noch den Prinz/Yamatar 76,2/1250 mm – also zwar 5 cm mehr Brennweite, aber zumindest nominell der gleiche Linsendurchmesser. Das Objektiv scheint mir ( zumindest nach ein paar Beobachtungsnächten ) ein Spitzen-Objektiv zu sein ! Ich hatte dieses Objektiv hier schon mal vorgestellt, weil es sogar Newton-Ringe aufweist.


    http://www.astrotreff.de/topic…&SearchTerms=Newton,Ringe



    Dieses Objektiv hat nun leider keine justierbare Linsenfassung – also kam mir die Idee, einmal auszuprobieren, ob das Yamatar 76,2 mm Linsenpaket in die nun freie, justierbare Tasco 10TE Fassung passt !




    Leider zeigte ein erster Versuch, dass die Tasco-Fassung für das Yamatar-Linsenpaket ein paar hundertstel mm zu eng ist !


    Trotzdem werde ich folgendes versuchen ( Wolfgang Grzybowski hatte es mir schon mal angeboten .. ) :ich werde sowohl das Yamatar-Objektiv, als auch die leere Objektivfassung des Tasco 10TE zu ihm schicken.


    Primär interessiert mich


    1. ) eine fachmännische Reinigung und Zentrierung des Yamatar-Objektivs und vielleicht kann Grzy mal spaßeshalber den Strehl messen. Wenn das Objektiv so gut ist, wie ich vermute, reicht das !
    2. ) Ggf. könnte man darüber nachdenken, falls nötig, ob man noch etwas aus dem Yamatar-Objektiv herauskitzeln könnte, indem man die Tasco-Fassung so ausdreht, dass das Yamatar Linsenpaket hineinfluppt. Vielleicht ließe sich dann durch die Justierbarkeit noch was optimieren. Aber ob ein solcher Aufwand gerechtfertigt wäre, sei noch da hingestellt. Auf jeden Fall wäre es ein interessantes Projekt !


    Im Nachhinein bin ich doch froh, dass es gar nicht zum Verkauf des Tascos gekommen ist ! Denn wie gesagt, selbst wenn uns die beiden winzigen Abplatzer beim Verkaufsgespräch vor Ort nicht aufgefallen wären, bin ich mir fast sicher, dass das Objektiv dem Käufer schon beim Transport mit dem Auto ( durch etwaige Rüttelbewegungen ) oder spätestens bei einem Justierversuch mit den Schraubenpaaren, zu Schande gekommen wäre ! Das hätte ich nun selbst meinem ärgsten Feind nicht gewünscht ! Für mich selbst war die Geschichte schon traurig genug !


    Ich werde mal mit Wolle Grzybowski Kontakt aufnehmen und bei Interesse berichten, was d’raus geworden ist !


    Mit freundlichen Grüßen Michael

  • Servus Michael,
    Sch...e [:(]
    wie schon gesagt hab ich mit Muschelbruch auch schon schlechteste Erfahrungen gemacht. Gott sei Dank hast Du noch das 76/1250 Objektiv.
    Leider war das zu erwarten, dass die alte Fassung nicht genau passt. Meist sind die Linsen ja ein Stück größer wie die freie Öffnung und jeder Hersteller nimmt da unterschiedliche Linsendurchmesser für die selbe freie Öffnung.
    Vielleicht kann man von der alten Fassung innen etwas wegnehmen oder man lässt eine neue Fassung fertigen bzw. schaut wie man die Verkippung in den Griff bekommt. Vielleicht braucht es das ja auch gar net, wenn schon alles passt.
    Ein anderes Problem könnte es aber geben. Die Blenden im 76/1200 sind etwas anders wie für einen 76/1250. Das heißt Du schneidest vermutlich etwas Öffnung weg. Es könnt gut sein, dass Du am End einen 72/1250 oder 70/1250... hast. Der ist dann zwar noch farbreiner wie der 76/1200 aber eben mit etwas weniger freien Öffnung. Man müsst sich also eventuell auch um die Blenden kümmern.


    Das wird schon. Ich drück Dir jedenfalls die Daumen.
    Viele Grüße,
    Roland


    Nachtrag: Eine Idee hab ich noch. Ist bei den beschädigten Linsen nur eine Oberfläche beschädigt? Eventuell könnt Dir jemand die eine Oberfläche dann neu schleifen.

  • Hallo Micha,


    Da hast Du einen sachlichen Bericht geschrieben, der Deine emotionelle Enttäuschung über den Verlust des Objektives fühlbar rüberkommen lässt. Gleichfalls spürt man regelrecht Dein nicht aufgeben wollen, in dem Versuch, aus dem Linsenpaket und der Halterung noch etwas zu schaffen.


    Es freut mich zu sehen, dass Du ohne wirtschaftlichen Hintergrund, Deine Freizeit in die Erhaltung altehrwürdiger Optik-Massenware steckst. Irgendwann in näherer Zukunft würden diese sonst "untergegangen" sein.


    Die Beschäftigung damit erhält auch das theoretische-/ handwerkliche know how. Im geschilderten Falle dokumentiert die Untersuchung mögliche Konstruktions- oder Fertigungsmängel.


    Nun was soll's, werden viele denken .. Die Zukunft wird nicht darunter Leiden, wenn das alte Zeugs verschwindet, der Astromarkt will ja auch leben. Für das know how haben wir ja mittlerweile die Chinesen, die auch Fertigungstechnisch rasant schnell dazulernen.


    Du präsentierst mit Deiner Arbeit Deinen Respekt vor unseren Altvorderen. Denn tausende Erfindungen und das Erlernen unzähliger Techniken waren erforderlich, die Voraussetzungen zu schaffen, hochwertige Massenware kostengünstig einer breiten Interessengemeinde verfügbar zu machen.


    Das wird heute leider allzuoft vergessen.


    Auch wenn das jetzt "Off" war, hier passt es m.E. her.

  • Hallo Karl Heinz,


    deinen Worten ist eigentlich nichts hinzuzufügen[;)]


    Mit Ratio lässt sich nicht alles erklären - vor allem, wenn es um Liebhaberei geht !


    Rein rational gesehen, wäre es albern hier noch Zeit, Arbeit und Geld zu investieren, denn :


    1. Das Yamatar-Objektiv inklusive Fassung ist auch so gut, wie es ist ! Die angesprochenen Maßnahmen wären so gesehen eben "Luxus" bzw. "Liebhaberei"


    2. Brutal könnte man sagen " Hey, das ist kein Zeiss oder Takahashi - also, who cares ?"


    Ich muss mal gucken, wie Wolfgang Zeit und Lust hat, denn sicher hat auch er u.U. wichtigeres und wertigeres zu tun, als sich um solchen "Spielkram" zu kümmern. Aber Wolfgangs Arbeit kenne ich und mag seine Arbeit/Sorgfalt und ihn als Mensch.


    Da ich bei meinen "Versuchen" aber sicher auch die Linsen des Yamatars etwas zueinander verdreht habe, wäre es zumindest schön, wenn er es mir fachmännisch reinigen und ggf. wieder gut justieren könnte. Die Fassung des Yamatars ist übrigens, wenn auch nicht justierbar, von den Toleranzen wesentlich besser gefertigt als die des Tascos !


    Nun müssen/sollen die Linsen in der Fassung zwar auch nicht gerade klappern, aber die Fassung sollte auch nicht so "eng" sein, dass die Linsen quasi ständig unter Spannung stehen. Leider war ich mit dem Tasco nur 2-3x zum Beobachten gekommen und im Nachhinein wundert es mich dann doch, dass ich da zumindest keine Koma feststellen konnte...


    Mehr heute nachmittag Froinde, oder wenn's halt wieder was aktuelles gibt !


    Mfg Micha

  • Nachtrag (==>) Roland :


    1.) einen Schleifer werde ich damit sicher nicht beschäftigen[:D], das wäre nun wirklich zu viel des Guten[;)]


    2. ) das Problem einer Vignettierung stellt sich nicht, denn das Yamatar-Objektiv verbleibt ja im original Yamatar-Tubus, der für 1250 mm Brennweite vignettierungsfrei ausgelegt ist.


    Konstruktionstechnisch ist der Tubus beim Yamatar sogar besser gelöst als beim Tasco 1oTE.


    Beim Tasco werden 1200 mm Brennweite in einen OTA von gerade mal 770 mm Länge verpackt, der restliche Strahlenweg führt durch den OAZ in einen scheinbar "unendlich" lang auszuziehenden , engen Schiebetubus mit 0.96" ! Zur Ehrenrettung der Konstrukteure muss man aber folgendes sagen : zeichnet man sich den Strahlenweg auf ein Blatt Papier 1:1 auf und ebenso maßstabsgerecht den Tasco Tubus, so erkennt man, dass die japanischen Konstrukteure tatsächlich den gerade noch möglichen, kürzesten Tubus gerechnet haben, OHNE dass der Starhlengang vignettiert !


    Der Yamatar OTA ist aber "großzügiger" gerechnet. Er verpackt die f=1250 mm auf eine OTA-Länge von beachtlichen 950 mm und der OAZ mündet in ein "vernünftiges" Auszugsrohr, welches mit einem schönen Vixen M 36,4 mm Innengewinde endet, so dass man per Adapter sehr leicht gängiges 1,25" Zubehör vignettierungsfrei adaptieren kann !


    Ein Blick von hinten durch das OAZ-Rohr zeigt alle 3 Spacer bis zum Rand - das Objektiv "arbeitet" also mit voller Öffnung.


    Mfg Micha

  • Hallo Micha,
    ah, jetzt hab ich es gerade gesehen. Das 76/1250 Objektiv bleibt dann unverändert im Tubus (nur gereinigt und zentriert), oder?
    Ja, so würd ich das auch machen. Es scheint ja bis jetzt kein Verkippungsproblem zu besitzen. Dann kannst es einfach so genießen wie es ist.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Micha,


    als alter Refraktor-Fan lese ich hier natürlich interessiert mit.


    Du hast geschrieben, daß Du mit dem Yamatar schon beobachtet hast und es als eine Spitzenoptik einstufst.
    Warum willst Du dann an dem Yamatar Hand anlegen.
    Optimiere ihn, Innenschwärzung, Okularauszug, ect. und gut ist.


    Suche dann in aller Ruhe nach einem Tasco 10TE Objektiv und baue diesen dann auch wieder auf.
    Wünsche Dir gutes Gelingen.


    Viele Grüße
    Achim

  • Hi Michi,


    Beileid zum Linsenableben. Etwas aehnliches ist mir neulich mit einem Okular passiert, in das ich ein Fadenkreuz einbauen wollte. War aber weder Sammlerstueck noch teuer (ein olles Skywatcher Kellner 25mm), konnte ich also schnell ersetzen.


    Ein 76/1250er Objektiv wird wohl nur schwer auftreibbar sein. Eventuell waere eine neue Linsenfassung, die 80mm aufnimmt, eine Alternative ?


    Ein mittlerweile 90 Jahre alter Freund von mir hatte in den 1970ern ein Kosmosfernrohr mit 85mm Oeffnung. Hierin baute er ein Lichtenknecker 110mm ein, indem er oben eine konische Verlaengerung anbrachte. Also simple "aufgebohrt" - vielleicht eine Moeglichkeit fuer Deinen nunmehr linsenlosen Refraktor ?


    Eine andere Alternative waere, ein 80/1200er Objektiv auf 76mm kleinzuschleifen. Ich weiss, dass Augenoptiker Brillenglaeser so an die Fassungen anpassen (habe mir als 12-jaehriger aus Sonnenbrillenglaesern 40mm-Mondfilter machen lassen - fuers Objektiv!). Wenn Du ein guenstiges Objektiv auftreiben kannst, koennte es nach der Verkleinerung in der alten Fassung Platz finden.

  • Hallo Jürgen,
    ein 80ger auf 76 mm klein schleifen, nur damit man es in ein zu kurz Tubus einbauen kann, ist doch zu schad. Schon der Gedanke daran tut mir in der Seele weh. Das kaputtgegangene Obejtiv war ja auch kein 76/1250 sondern nur ein 76/1200 und die sind nicht ganz so selten [;)].
    Ich würd mir zum 80ger eher einen besseren Tubus besorgen und dort das 80/1200 Objektiv einbauen. Abblenden kann man es immer noch. Man hat dann auch keine Probleme mit dem Zentrieren der Linsen, da die beim 80ger vermutlich schon passen.
    Wenn ich der Michi wär, dann würd ich den 76/1250 herrichten und den Kurztubus als Bastelobjekt verkaufen/verschenken.
    Für das 80ger Objektiv kann man einen Tubus bauen(lassen). Da sieht man, was man mit einfachen Mitteln machen kann. [;)] Eventuell kann man auch bei Gerd Neumann fündig werden ...
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Froinde,


    heute ist das Yamatar-Objektiv in seiner original-Fassung ( die ja gar nicht schlecht ist - nur nicht justierbar ) auf die Reise zu Wolfgang Grzybowski gegangen. Mit dabei die nun freie Tasco 10TE Fassung ( justierbar ). Primär habe ich Wolfgang aber mitgeteilt, dass es mir vollkommen reichen würde, wenn er das gute Yamatar fachmännisch reinigt und justiert/zentriert. Vielleicht misst er ja mal spaßeshalber den Strehl.


    Die Idee, das Yamatar-Linsenpaket in die Tasco-10TE Fassung zu packen, wäre ein absoluter Luxus, den Wolle wirklich nur machen braucht, wenn ER meint, es könne sich lohnen UND es seine Freizeit erlaubt. Denn immerhin ist es seine Freizeit, die er dafür opfert ! Er würde ggf. die Tasco-Fassung entsprechend dem bedarf um wenige 1/10-1/100 mm ausdrehen, damit das Yamatar schmatzend reinflutschen könnte. Aber wie gesagt : das wäre nur ein Gimmick ! Wenn er das Yamatar in der original Fassung sauber zentriert bekommt und die Fassung des Yamatar mechanisch gut ausgelegt und justierstabil ist, dann bleibt alles im Original-Zustand !


    Wenn Wolfgang es erlaubt und es jemanden hier interessiert, kann/darf ich ja ggf. hier in Wort und Bild berichten, wie es weiter gegangen ist.


    Stay tuned - batshit insane !


    Micha

  • Hallo Micha,
    mich interessiert das auf jeden Fall wie es weiter geht und auch wie die Messwerte ausschauen.
    Falls der Wolfgang die Fassung tatsächlich ausdreht, wo würdest Du die Fassung dann einbauen?
    Die Justierschrauben sind ja eigentlich nur zur Verkippung des Linsenpaars. Das ist doch nur wichtig, wenn man das Objektiv nicht genau passend zur optischen Achse auf den Tubus bekommt so dass man den Strahlengang dann noch ausrichten kann, oder?
    Bei einem guten Objektiv sollte das eigentlich gar nicht nötig sein, oder? Klar, schaden tuts nicht, aber wenn man dann den guten langen Tubus gegen den zu kurzen Tubus tauschen müsste, dann würd ich das nicht machen. Da ist der Zugewinn geringer wie der Verlust durch den schlechteren zu kurzen Tubus.
    Servus,
    Roland

  • Hallo,


    wie angedeutet wurde der Tasco 10TE Leichnam schon gefleddert und weitestgehend in Einzelteilen verkauft. Davon abgesehen geht es mir nun primär um den Feinschliff des Yamatars 76.2/1250 Refraktors. Natürlich werde ich auch den ( besseren ) Tubus des Yamatars verwenden !
    Diese echten 3" Refraktoren ( 76,2 mm ) hatten, egal von welchem Hersteller, oben am Tubus ein Normgewinde. Also lässt sich aich die Tasco ( Royal Astro ) Objektivzelle problemlos aufschrauben.
    Der Tasco 10TE Tubus hat nur mittig 1 Blende, der Yamatar hat 3 Blenden verbaut.


    Mfg Micha

  • Hallo Micha,
    wenn das Objektiv ein Normgewindet hat, dann passt es. Bei vielen Fernrohren ist das leider nicht der Fall. Ich bin gespannt was der Herr Grzybowski da machen kann. Es ist immer gut wenn man jemand kennt, dem man so ein feines Objektiv im Fall des Falles schicken kann.
    Ich drück Dir die Daumen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Freunde,


    nach nunmehr fast 5 Monaten Pause jetzt doch noch mal eine Rückmeldung. Der gute Wolfgang Grzybowski hatte tatsächlich noch Zeit gefunden und mir sogar das Yamatar-Objektiv in die justierbare Fassung des ehemaligen Tasco 10TE "implantiert" !


    Wolfgang hatte dazu die Tasco-Fassung ganz leicht ausdrehen müssen, da die Linsen des Yamatar 76.2/1250 mm Objektivs im Durchmesser tatsächlich einige Zehntel größer waren, als die des Tasco 76/1200 mm Objektivs !
    Aber die Operation hat geklappt und ich habe nun ein fachmännisch pipifein justiertes und gesäubertes , excellentes Fraunhofer-Objektiv in justierbarer Fassung. Auch hier sieht man wieder die Newton-Ringe des Objektivs.
    Wolfgang sagte kurz und knapp, dass es an diesem Objektiv nichts zu verbessern gäbe.
    Diese Optik ( die vermutlich in den 70er Jahren von Kenko hergestellt wurde ) ist mit Abstand eines der besten 3" FH-Objektive, die ich je gesehen habe......und ich habe in meiner Sammler-Geschichte schon verdammt viele klassische 3"er gehabt[;)]. Ich würde dieses Objektiv ohne Skrupel in eine "Liga" mit dem Unitron 75/1200er einordnen.


    Der Yamatar-Refraktor befindet sich noch in einer "Veredelungs-/Restaurierungsphase", aber nach meiner Bandscheiben-OP, weiss ich erst mal wieder den Wert solcher ( für mich ) handlicher Geräte zu schätzen !


    Die schweren Stahlsäulen bleiben nun erst mal im "Horst".....diese klassischen Japaner auf ihren Holzstativen sind flink aufgebaut und machen Spaß, wobei der Rücken geschont wird ![;)]


    Ganz lieben Dank nochmal an Wolfgang Grzybowski für seine Mühen !


    Natürlich kann man über Sinn und Unsinn einer solchen Operation heftig diskutieren, aber wer mich kennt, weiss, dass ich ein großes Herz für klassische Astrogerätschaft habe und in manches Projekt halt viel "Liebe" investiere. Also nicht wundern - ich bin eben ein Klassik-Narr..


    LG Michael




    [;)]


    Hier noch mal ein älteres Bild des Gerätes. Wenn es fertig "gepimpt" ist, zeige ich bei Interesse ggf. irgendwann Detailfotos.


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