Hallo Beobachter,
gestern Abend klarte es gegen 18Uhr auf und nun galt es die wohl letzte, mit
ein paar mondlosen Stunden gesegnete Nacht dieses Jahres mitzunehmen.
Gegen 22Uhr hatte ich mich mit Christian Juellig verabredet der durch Godzilla mal
durchschauen wollte, leider konnte er nicht lange bleiben und so machte wegen
des Mondes lediglich Saturn eine passable Figur. Später nach Monduntergang
waren viele Wolken unterwegs, glücklicherweise kamen mir dann doch noch ein paar
Objekte vor die Öffnung, einige davon habe ich festhalten können
Beobachtungsort: bei Hermersberger Hof Pfälzer Wald, 550m über NN
Die Bedingungen:
Monduntergang 1:45, ca 10cm geschlossene Schneedecke -4°C, öfter durchziehende
Dunst und Wolkenfelder, hohe Luftfeuchtigkeit mit Rauheisbildung, in klaren
Abschnitten FST um 6m, Horizontdunst, Seeing Durchschnitt bis gut, zeitweise
punktförmige Sternabbildung bis 455X
Instrument 21" F/4.45 Gitterohrdobson "Godzilla"
NGC2419, Kugelsternhaufen Luchs, 338X:
in der Verlängerung zweier 7m Sterne zu finden, der 300000 LJ weit entfernte
intergalaktische Vagabund erscheint trotz 10m3 und 4.6' Durchmesser noch relativ
hell, nahezu kreisrund und mit relativ breitem Zentrum,
habe noch bei 338X indirekt ein paar schwache Sterne in den Randbereichen
aufblitzen gesehen.
NGC1514, PN Stier, 225X OIII:
mit 26er Nagler zunächst bei 91X erfolglos gesucht, dann mit OIII
doch sehr auffällig zuwischen zwei 8m-Sternen als fetten, kreisrunden,
diffus auslaufenden Blop,mit dominierenden Zentralstern ausgemacht,
bei 225X mit OIII fallen die beiden helleren Ost und West Enden auf,
der Nebel wird in N/S-Richtung von einem ziemlich breiten Dunkelstreif durchzogen.
Ohne Filter ist bei 225x der Nebel nur schwach, aber noch direkt sichtbar
PK 198- 6.1, Abell 12, 225X OIII:
knapp 20 Bogensekunden NO von my Ori kleiner kreisrunder Fleck noch halb im Glow
des 4m Sterns gesehen, wegen des blendend hellen Sterns keine weiteren Details
auszumachen.
NGC2438, PN Heck des Schiffes, 455X
dieser helle, etwa ringnebelgroße Planetary fällt sofort auf wenn man
bei mittlerer Vergrößerung auf den offenen Haufen M46 schaut, bei 455x sieht
er fast wie der Ringnebel aus, ca 1:1.2 oval mit dunklem Mittenbereich.
Ein 11-12m Stern steht etwas dezentral, ist aber nicht der Zentralstern, ein
weiterer, ca 14m5-15m Stern steht noch knapp daneben, ebenfalls noch in der
Nebelmasse eingebettet.
Vermutlich gehören diese beiden Sterne zu M46
Der Zentralstern dürfte mit 17m7 noch deutlich ausser Reichweite liegen
PK 205+14.1, Medusanebel oder Abell21, PN Gemini, 91X OIII:
sehr groß und sichel-bzw halbmondförmig, bei indirektem sehen erscheint der
zentrale Teil etwas ausgedünnt, bzw dunkler.
Saturn, 225X
stand anfangs noch nicht allzu hoch deshalb vorerst mit 225X, der Ringplanet sieht zwar
hübsch aus, hatte ihn aber schon besser gesehen, er zeigt eine rundherum
laufende Cassiniteilung, den Florring, ein paar gelbbraune Bänder auf dem
Planeten und einen kleinen Knubbel des Nordpols der hinter dem Ring
herausschaut. Am westlichen Ringende stehen der 9m9 helle Mond Tethys ein paar
Bogensekunden daneben ebenfalls noch locker direkt sichtbar Encladus mit 11m4,
bei indirektem Schauen ist sogar Mimas zu ca 30-50% zu halten, er komplettiert
die Dreierkette schräg Richtung Ringende, so gut hatte ich Mimas noch nicht gesehen,
und das trotz des im Westen stehenden halbvollen Mondes! Auch die anderen Monde
wie Titan Rhea und Dione sind sehr leicht auszumachen.
Iapetus steht etwas abseits südost, auf der halben Distanz zum Planet lässt sich
indirekt auch noch der 14m schwache Hyperion aufspüren, nachdem der Mond weg ist geht
dieser auch direkt.
Zum Schluss war das Teleskop nach 6 Stunden in der Kälte millimeterdick mit Rauhreif
überzogen der merklich die Balance beeinträchtigte, gegen 4Uhr habe ich dann abgebaut
und war froh noch ein wenig gesehen zu haben
Gruß