Wohl mein letzter Saturn dieser Saison ...

  • Hallo Planetenfans,


    vergangenes Pfingstwochenende hatten wir in der Schweiz tropische Naechte - und ein Abend sah sogar windfrei aus. So wagte ich doch nochmal einen kurzen Ausflug mit dem Edge HD 9.25 auf knapp 700m.ue.M. und wurde mit konstanten 23 Grad, einer Stunde Windstille und einem wunderbar knackscharfen und stillstehenden Herr der Ringe belohnt [:p]!


    Es war einfach herrlich, wiedermal die vielen Monde in unmittelbarer Naehe des Planeten wie Diamanten beobachten zu koennen. Natuerlich musste bald die i-Nova618 ans Teleskop, und so kann ich nun ein erstes RGB in originaler Aufnahmegroesse praesentieren:



    <center>
    Aufnahmezeit ca. 23 Uhr 25 MESZ</center>



    Haette nicht gedacht, dass es bei diesen warmen Bedingungen etwas wird, man sieht einfach jedes Lueftlein als enorme Verwirbelung. Aber eben, man muss es einfach probieren - und eine Stunde spaeter war der Spuk dank eines aufkommenden Westwinds schon wieder vorbei. Glueck gehabt!


    Herzliche Gruesse
    Jan

  • Hallo Marc,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hui,man sieht ja gar die ecketeilung in den Ansen&gt; Klasse!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, da sieht man nur, dass Jan mit 9.25" Öffnung fotografiert hat. Die Encke-Teilung müsste weiter außen sein und außerdem nicht auf beiden Seiten des A-Rings [8D]. Für mich sind das Beugungsartefakte.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">sehr schöner Saturn !<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da stimme ich Dir zu.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Marc und Holger,


    herzlichen Dank fuer eure schnellen Rueckmeldungen. Bzgl. Encke liegt ihr beide richtig: Einerseits kommt die Teilung an der richtigen Stelle selbst bei feiner Schaerfung in der 200%-Ansicht sofort hervor (und sogar im Gruenkanal!), andererseits hat die SC-Optik halt ihre typischen Abbildungseigenschaften, welche zu deutlichen Schaerfungsartefakten fuehren!


    Herzliche Gruesse
    Jan

  • Hallo Jan,
    ich find das Bild sehr schön.
    Bezüglch des Enkeminimums oder wie die Linie heißt: Ich hab ein Bild vom Andreas bearbeitet. Da kam auch in den Enden eine schwache angedeutete Linie zum Vorschein:

    Diese schwache angedeutete Linie könnte man auch als Artefakt abtun ist aber von Andreas auch im Okular sichtbar gewesen.
    Auf
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=167616
    sieht man außen neben Cassini, eine hellere Zone, dann einen schwachen dunkleren Ring/Linie. Ich weiß net wie man diese Linie nennt aber vermutlich ist es eine Enkelinie (Enkeminimum...).


    Auf Deinem Bild sieht man zwei Linie, eine innere und eine äußere. Die innere kommt von unten her, die äußere von oben herunter. Allerdings scheinen sie unterbrochen zu sein. Das könnten Artefakte sein. Das da eine oder zwei Linien sind kann tatsächlich so sein da der Andreas eine Linie außerhalb von Cassini auch visuell sehen konnte. Siehst Du diese Linie bzw. Linien auch im Okular?


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Jan,


    ein sehr schöner Saturn!


    Die Farbe kommt mir allerdings sehr blass vor.
    Gleiches fällt mir bei den jüngsten Ergebnissen anderer Autoren auf. Leider hängt gerade der Server; ich werde später versuchen ein unbearbeitetes RGB vom April hochzuladen, auf dem wesentlich mehr Farben sichtbar sind.



    Viele Grüße
    Torsten

  • Hallo Jan,


    ein einwandfreies Bild! Gut, daß Du Dich entschieden hast, die Gunst der Stunde zu nutzen.
    Die Farbgebung, von Torsten angesprochen, gefällt mir persönlich blaß etwas besser, da man ja auch visuell eher einen homogeneren Planeten sieht.
    Zugeben muß man aber, daß gerade die korrekte Ausarbeitung guter Farbkanäle diese farbenprächtigen Bilder ermöglicht.
    Ist also wie so oft eine Ansichtssache.

  • Hallo Jan


    Echt starkes Bild, neben dem schönen Ring sind auch die Details auf der Kugel schön sichbar, auch die Farbgebung ist optimal.
    Da gibts von mir ein dickes Lob.


    Was meinst du, wäre so mit 14 Zoll noch mehr gegangen?


    Schade, ich habs verpasst, war nämlich auch auf 1300m ü.M.


    Wo hast du den die Aufnahmen gemacht.


    LG Peter

  • Hallo Jan,


    sehr schönes Bild und der visuelle Eindruck gut beschrieben. Bei mir zu Hause (wohne schon auf 600 m Höhe) gab es am 08. Juni ebenfalls ein sehr gutes Seeing, Saturn war wie ausgestanzt im Binokular zu sehen und die Monde scharf wie kleine Nadelspitzen. Eine rare Gelegenheit, die ich gottseidank nicht verpasst habe.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Kollegen,


    nochmal herzlichen Dank fuer die zahlreichen Rueckmeldungen [:)]!


    (==&gt;)Roland: Das mit den Artefakten an Planeten ist wirklich keine einfache Sache. Waehrend sie an Jupiter kaum auftreten, hat man an Saturn und Mars immerfort mit ihnen zu kaempfen. Zudem werden sie durch feinste Dejustierung und/oder grosse Obstruktion verstaerkt! Hier zur Illustration ein ziemlich ungeschminktes R-RGB in 200%-Darstellung:



    <center></center>



    Das Bild zeigt die vielen Probleme, neben Schaerfungsartefakten sind auch die Farblayer kaum je deckend hinzukriegen. Das Enckeminimum ist schon die aeusserste (etwas unregelmaessige) Linie, deren Lage ist aber etwas zu weit 'im Ring drin' dargestellt. Hier liegt Holger richtig, mit groesseren Optiken kommt sie naeher an die Ringkante zu liegen. Dennoch ist das meiner Meinung nach kein Schaerfeartefakt, denn die Linie erscheint sofort bei Schaerfung mit den feinsten Filtern. Die Linien um die Cassini-Teilung erscheinen mir hingegen eher als Scharfungsartefakte, verursacht durch einen obstruktionsverstaerkten Beugungseffekt um die Cassini-Teilung (leider typisch fuer die SC's); Helligkeitsabstufungen im B-Ring kann man jedoch bei klarster Luft gut beobachten.


    (==&gt;)Torsten: Hab die Farben etwas zu stark runtergeschraubt! Hoffe obiges R-RGB macht das wieder wett.


    (==&gt;)Christian: Hast Recht, auch das ist wieder Ansichtssache, farbige Baender auf Saturn haben fuer mich visuell Seltenheitswert. Mich stoeren etwas blassere Darstellungen auch nicht, das kann ich auf meinem Schirm ausgleichen mit 'von unten' hinein gucken ...


    (==&gt;)Peter: Ja, mit 14" waere sicher noch mehr gegangen! Mein Problem mit den kleineren Optiken sind immer die langen Belichtungszeiten, hier musste ich den Rotkanal mit 40ms belichten [B)]. War auf dem First nahe der Kyburg!


    (==&gt;)Oskar: Ich haette sooo gerne ausgiebiger beobachtet (hab auch ein Bino), aber eben ... es freut mich, dass Du auch so herrliche Beobachtungsbedingungen hattest!


    Liebe Gruesse
    Jan

  • Hallo Jan,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">da frag ich mich dann bloss, wie es moeglich war, Encke mit 8" und 450x zweifelfrei erkennen zu koennen ... [8D]!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ich hab versucht, Deine Frage zu beantworten - es ist so umfangreich geworden, dass ich einen eigenen Thread dafür aufgemacht habe. Du wirst Deine Teleskope darin wiederfinden.


    Und ich werde in Zukunft vorsichtiger sein mit so pauschalen Aussagen wie oben [;)]


    Viele Grüße,


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    da hast einen sehr interessanten Vergleich gerechnet! Den fotografischen Teil rechts empfinde ich wirklich als reell, das sieht man z.B. gut wenn man meinen grossen Saturn daneben stellt.


    Mit dem visuellen Teil komme ich aber nicht klar, da eine Tatsache nicht beruecksichtigt ist: Auf flaechigen Objekten wird die beugungstheoretische Aufloesung eines Teleskops um einen Faktor 2x bis 4x uebertroffen, abhaengig vom Kontrast. Man kann sich das so vorstellen, dass man auf dem Mond feinste Krater erkennen kann, die kleiner sind als die theoretische Beugungsscheibchengroesse. Ist uebrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wurde schon von sehr erfahrenen Beobachtern im vergangenen Jahrtausend festgestellt (z.B. Jean Dragesco). Die Frage ist jetzt, ob Du das in Deinen Berechnungen beruecksichtigen kannst?


    Danke und Gruesse
    Jan

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