8"+Leitrohr oder 10"/OAG ?

  • Hallo Freunde der Nacht,


    ich habe z.Zt. einen 110mm f/7-Refraktor auf einer stationär montierten CGEM-DX-Montierung (belastbar bis 22kg). Nun möchte ich mir für fotografische Zwecke (Deep-Sky, z.Zt. noch DLSR) einen RC zulegen.


    Für mich stellen sich die beiden folgenden Alternativen:
    a) 8" RC (ca. 7 kg) und meinen Refraktor (ca. 6kg) parallel montieren, für visuell und als Leitrohr (mit Lodestar) oder
    b) 10" RC (ca. 15 kg) alleine mit OAG


    Mich würde mal Eure Meinung interessieren.


    Alternative b) hätte natürlich den Vorteil der größeren Öffnung und damit verbunden schattet der FS weniger ab. Eindeutiger Nachteil: Ich muss OAG guiden, da eine Parallelmontage des Refraktors hart an der Grenze der Tragfähigkeit wäre. Mit Kamera, OAZ etc. sogar drüber.


    Meine bisherigen Erfahrungen mit OAG sind nicht besonders prickelnd, ich habe eigentlich lieber ein Leitrohr.
    --> Fotografiert jemand mit einem GSO-RC und OAG erfolgreich ?
    --> Findet man immer einen Leitstern ?
    --> Ist der Unterschied zwischen 8" und 10" bei Deep-Sky-Fotografie signifikant oder eher marginal ?


    Clear skies
    Markus

  • Hallo Markus!


    Also 6 kg Leitrohr, vergiss es. Das Ding kann sich leicht bewegen/die haltenden Teile verformen (F=m*a....), du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit öfter Strichsterne erhalten. Einen OAG an ein Rohr mit viel Brennweite und folglich auch kleinen Bildausschnitt zu verbinden ist eine harte Herausforderung, viel Spaß!


    Vorschlag: 8*50 Sucher, der wiegt fast nichts als Leitrohr, eine Guidingkamera mit Subpixelfähigkeit dran und fertig. Gibt es fertig als MGEN, da brauchste keinen Laptop mehr. Oder wenn dein Budget nicht ausreicht, eine Kamera aus der ALCCD 5 Serie mit dem kostenlosen PHD Guiding oder dem open source Nachfolger PHD Guiding2, und du bist auf der Sonnenseite des Lebens, auch nachts!


    Auch ein 10" RC hat etwa 45% Abschattung, das ist schon verdammt viel Obstruktion, etwa auf dem gleichen Niveau wie der 8" RC mit 43%....., ist also nicht besser! Für deep sky Fotografie sicherlich nicht so tragisch.


    16 kg Stahlrohr beim 10", ein kg weniger als Carbonversion, dazu Prismenschiene, Kameras, trotz realtiv kurzem Hebel habe ich da schon richtig Bauchschmerzen, nicht aber beim 8"!
    Gruß


    Uwe

  • Hallo Uwe, vielen Dank. Aber das Problem mit dem Leitrohr sehe ich nicht. Ich habe keine klassische Montage in Leitrohrschellen, sondern mit einer Losmandylevelprismenschiene parallel auf der Montierung. Das funktioniert bis jetzt prima.


    Zu Deinem Sucher-Vorschlag: Ich habe zwar einen 9x60-Sucher von Baader (f=250mm), aber damit kann ich doch keine 1600mm eines 8" RC nachführen ??


    Gruß Markus

  • Hallo Markus!


    Sorry, dass du eine Doppelbefestigungsschiene verwendest statt den klassischen Leidrohrschellen, (habe absichtlich "d" statt "t" geschrieben....)wusste ich nicht, dann sieht es natürlich viel besser aus!


    Auch 1600 mm kannste dank Subpixel einer Guidingkamera locker nachführen (sicherlich auch 2m), das mache ich regelmäßig mit dem MGEN und einem f=180 mm
    Sucherfernröhrchen (8x50)! Diese Sensoren erkennen z.B. beim MGEN eine Positionsveränderung von 1/25 Pixel. Das bedeutet, diese extreme Bewegungsempfindlichkeit spricht selbst bei kleinen Brennweiten sofort an. Oder anders ausgedrückt: Kleine Brennweiten zeigen bei Sternbewegungen nur geringfügige Winkelabweichungen an, der Stern steht fast still, aber selbst nur 1/25 Pixel Bewegung wird allemal durch den MGEN erkannt, der dann reagiert mit Korrekturen. Hättest du keine Subpixel so wie bei den Skywatcher Synguidern, dann müsstest du ein Leitrohr mit ähnlicher Brennweite wie dein Hauptrohr aufsatteln!
    Wie hoch die Subpixelgenauigkeit bei der ALCCD5 zusammen mit PHD Guiding ist, musste mal suchen, ich weiß es nicht mehr auswendig.
    Gruß


    Uwe

  • Hallo Uwe,


    dann werde ich mal das Guiding mit dem Baader Vario Finder und der Loadestar probieren. Meinst Du denn, dass die CGEM-DX ca. 19 kg fotografisch trägt (10" RC+Sucher+Kamera) ? Ich denke halt einfach, dass 2" Zoll mehr Öffnung schon deutlich mehr Licht sammeln.


    Gruß Markus

  • Hallo Markus!


    22 kg visuell minus 25-30%= astrofotografisch, sicher auch hebelabhängig.
    Also bei dir würde ich max. 16 kg draufpacken, 19 kg sind schon sehr bedenklich. Kann gut sein, dass es bei Windstille funktioniert, aber bei leichtem Wind gebe ich schon keine Wetten mehr ab. Probiere es aus, kann ja nichts kaputt gehen, aber ich sehe schwarz. Nimm den Achtzoller RC, da biste auf der total sicheren Seite!
    Gruß


    Uwe

  • Hallo Uwe!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: scotty60</i>
    Vorschlag: 8*50 Sucher, der wiegt fast nichts als Leitrohr, eine Guidingkamera mit Subpixelfähigkeit dran und fertig. Gibt es fertig als MGEN, da brauchste keinen Laptop mehr. Oder wenn dein Budget nicht ausreicht, eine Kamera aus der ALCCD 5 Serie mit dem kostenlosen PHD Guiding oder dem open source Nachfolger PHD Guiding2, und du bist auf der Sonnenseite des Lebens, auch nachts!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Eine Frage hierzu: Wie wird das verkabelt, bzw. warum hat die ALCCD5 USB- und ST4-Anschluss?

  • Hallo René!


    Ganz einfach: Das ST4 Kabel dient zum Autoguiding und verbindet den ST4 Eingang deiner Monti mit der ALCCD5. Das USB Kabel verbindet deinen Laptop oder besser Netbook (hält länger durch mit Akku)mit der ALCCD5. Letztere schickt z.B. dem PHD Guiding das neuste Foto vom Leitstern via USB. Die Software berechnet die Abweichung und sendet dann ggf. per USB den Auftrag an die Guidingkamera, das Teleskop zu bewegen zwecks Leitsternkorrektur. Die Kamera führt den Befehl aus, indem sie via ST4 Schnittstelle reine Verstellsignale an die Monti verschickt.
    Gruß


    Uwe

  • Hallo Uwe!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: scotty60</i>
    Ganz einfach: Das ST4 Kabel dient zum Autoguiding und verbindet den ST4 Eingang deiner Monti mit der ALCCD5. Das USB Kabel verbindet deinen Laptop oder besser Netbook (hält länger durch mit Akku)mit der ALCCD5. Letztere schickt z.B. dem PHD Guiding das neuste Foto vom Leitstern via USB.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielen Dank für die Erklärung! Das heißt die Korrekturdaten werden per USB an die Kamera gesendet, welche sie per ST4 an die Montierung weiterleitet? Mit anderen Worten: Die Kamera ersetzt ein externes USB-ST4-Interface samt Kabelsalat (abgesehen vom ST4-Kabel Kamera-&gt;Montierung)?

  • Hallo René!


    Genauso ist es, es gibt nur die beiden geschilderten Leitungen und Interface, nichts weiteres. Die Kamera stellt also so eine Art Gateway dar, die Verbindung zwischen 2 Welten, daher keine weitere externe USB-ST4 Box!
    Gruß


    Uwe

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!