Rückblick- Jupiterserie am 4,5" Newton, afokal

  • Hallo zusammen,


    es hatte ja zuerst den Anschein, dass die Jupitersaison zum totalen Flop wird! Von Mitte Dezember bis Ende Januar, gerade zur Oppositionszeit gab es hier nur sehr wenige Beobachtungsnächte!
    Das änderte sich jedoch ab Anfang Februar, die Wetterlage wurde stabiler und der Himmel war vielfach klar!
    Dies reichte zumindest für diese kleine Jupiterserie, die ich mit meinem 114/900 Newton Oldtimer und einer Kompaktkamera durch das 6mm Okular mit Digiklemme und der EQ-2 Monti festhalten konnte!
    Die Bedingungen waren jedoch alles andere als stabil - eher wechselhaft!
    Zudem erschwerte an einigen Abenden der Wind die Beobachtung und damit auch die Aufnahmequalität! Aber ich dachte mir, versuche das herauszuholen, was mit diesem Eqipment möglich ist.


    Leider sieht man hier im Forum (verständlicherweise) wenige Aufnahmen, die mit einem Instrument der 114/900 Newton Kategorie aufgenommen wurden und dazu noch durch das Okular gefilmt. Da würde mich doch schon interessieren, ob meine Bilder als Maßstab zu betrachten sind? Ich denke eher nein, denn Auflösung und Bildqualität sind eher grenzwertig.
    Angesichts der vielen tollen Bilder vom Jupiter oder Mars und Saturn, die hier gepostet werden ist es schon fast witzlos, hier so einen Thread zu starten. Aber ich bin mal mutig!


    Hier nun die Ergebnisse der Jupiter-Nachsaison.



    Am 2. März hatte ich vor, den Io-Durchgang in voller Länge zu dokumentieren, was ich leider nicht schaffen konnte, da immer wieder Wolken durchzogen. Für drei Aufnahmen hat es jedoch gereicht!



    Schwieriger wurde es dann ab der Jupiter-Serie vom 4. März! Es gab fast keinen Abend, an dem die Bedingungen so waren, wie ich es mir gewünscht hätte. Für Sekundenbruchteile erschien Jupiter scharf und detailreich; danach war es für lange Strecken vorbei. Viele Aufnahmen musste ich entsorgen.
    Eindrucksvoll war auf jeden Fall auch visuell der Ganymed-Schatten, der am 9. März über die Jupiterscheibe zog!



    Die letzten beiden Aufnahmen kann man eigentlich getrost vergessen, da das Seeing mal wieder zugeschlagen hat.
    Aber ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Eindruck vom Jupiter, wie man ihn im Okular sieht, von meinem jetzt mittlerweile 42 Jahre alten Bresser 114/900 Newton vermitteln konnte.


    Viele Grüße, CS, Uwe

  • Hi Uwe,
    eine sehr schöne Dokumentation in ansprechender Präsentation ist dir da gelungen!
    Das, was du zu den Beobachtungsbedingungen sagst, kann ich ca. 60 KM weiter westlich nur bestätigen. Tatsächlich hatte ich am 22.2. auch die relativ besten Bedingungen, die aber nicht wirklich gut waren. Am 09.03. war es am Mond ganz OK, die etwas längere Belichtung bei Jupiter war schon wieder schwierig - oder die Bedingungen haben sich schnell geändert.
    Dass die Qualität deiner Bilder i. O. ist, kann man an den wirklich runden Monden und den "ausgestanzten" Mondschatten sehen.
    Am 20.03. hast du vielleicht einen "Ausreißer" beim Stacken gehabt?!?
    Wie viele Frames bekommst du denn mit deiner Cam zusammen und wie viele davon hast du verwendet?
    Bei Spiegeln schütz Alter nach nicht Qualität, wie man sieht!

  • Hi Martin,


    es freut mich sehr, dass dir meine kleine Jupiter-Session gefällt!
    Den Mond hatte ich ebenfalls am 9. und auch am 10. März aufgenommen, wobei ich an beiden Tagen bessere Bedingungen vorfand als am Jupiter. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die Cam am Mond bessere Bilder bringt (Blende, etc.) Diese Streams muss ich mir aber noch vorknöpfen, denn in den letzten Tagen hatte ich wenig Zeit. Die Jupi-Videos waren zunächst vorrangig.
    Die Mondschatten auf der Jupiteroberfläche sind wirklich original, also nicht nachgearbeitet. Nur den Callisto-Schatten habe ich gaaanz leicht verstärkt, da er schon sehr randnah war. Beim "Ausreißer" vom 20. März war es wahrscheinlich so, dass außer dem Seeing auch der Fokus nicht zu 100% getroffen war. Bei der afokalen Aufnahme offenbaren sich diese Fehler leider erst hinterher am dem PC-Monitor.
    Gefilmt wurde bei 30fps und 4,7fachen Kamerazoom. Vielleicht ist die Belichtung schon ein wenig zu lang!? Die Länge der Streams lag im Schnitt bei etwa 2 Minuten. Verwendungsrate aufgrund des Seeings teilweise nur bei ca. 600 Frames. Bearbeitet wurde alles mit Fitswork und Gimp.
    Übrigens ist deine Jupiter- Mars und Mondausbeute mit dem Refraktor und dem 10" SC, die ich bereits auf astrobin bewundert habe, sehr beeindruckend. Nicht nur die Bedingungen, sondern auch die Öffnung des Instruments und das Aufnahme-Setup sind schon entscheidend für die sehr gute Bildqualität. Meine Überlegung ist es, in Richtung 8" Spiegel mit einer neuen Kamera zu experimentieren.


    Hallo Micha, auch dir besten Dank für die Antwort und den informativen Link.
    Ich filme meistens mit der Digiklemme, die ich am OAZ befestige. Allerdings muss dann wirklich alles stimmen. Durch das Gewicht der Klemme mitsamt Kamera kann es da sehr schnell zur Verkippung kommen. Und bei Aufnahme durch das 6mm Okular ist Jupiter, trotz genau ausgerichtetem Sucherfernrohr ersteinmal sehr schwer zu finden. Das hat mich schon an den Rand der Verzweiflung gebracht. Manchmal läuft er unten durch das Gesichtsfeld, dann wieder oben usw. Aber letztendlich habe ich es dann doch hinbekommen. Immer wieder eine Herausforderung aber es macht Spaß, selbst mit diesem bescheidenen Equipment.


    Viele Grüße, CS, Uwe

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