Warum kein Astro-Sat?

  • Hei,


    ich sitze hier und löte und dabei frage ich mich mal wieder,
    warum werden keine Amateur-Astronomiesatelliten gebaut und
    gestartet?


    Haben die Amateurastronomen keine Ideen?


    Alleine nächstes Jahr starten mal wieder ein paar Kleinsat's
    und keine Nutzland aus dem Bereich Astronomie.


    Gruss


    Kai-Erik _._|_._

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich sitze hier und löte und dabei frage ich mich mal wieder,
    warum werden keine Amateur-Astronomiesatelliten gebaut und
    gestartet?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:D] bei Interesse an Amateurastronomiesatelliten wenden sie sich vertrauensvoll an mich [;)]


    --&gt; Dobson Space Teleskop


    Na mal im Ernst Hauptgrund sind die damit verbundenen Kosten. Du brauchst einen Sack voll Geld oder wahlweise langjährige Erfahrungen und viele viele gute Beziehungen. So wie das die Amateurfunker von Amsat machen.
    Beim Dobson Space Teleskop verfolgen wir die Strategie, dass wir einen Erdbeobachtungssatelliten in der Schattenphase "einfach" von der Erde wegdrehen wollen, um damit die Sterne anzuschauen aber das dauert noch bis 2007/8


    [Edit]
    das es keine Astronomischen Missionen gibt würd ich so nicht behaupten. Die Aufgabe des ersten TUB-Cubesats (2005/6) wird zum Beispiel die Beobachtung des Monds sein - okay das Teleskop hat nur 2cm Öffnung aber dafür ist der ganze Satellit auch nur 1kg schwer und 10x10x10cm groß.


    Zum Thema Uni Mikrosatelliten in Europa gibt es demnächst einen Artikel bei Astronomie.de (sofern er es auf die Veröffentlichungsliste schafft)


    [Edit 2]
    Nach dem wir mit einem Sack Sand unseren "Spaß" gehabt haben wird es für Jahrtausende keine Raumfahrt und auch keine Weltraumteleskope mehr geben. Die Idee würd ich lieber fallen lassen [}:)]

  • Hallo,


    in meinem anderen Hobbybereich (Amateurfunk) gibt es durchaus Amateursatelliten, z.T. auch recht große Teile. Siehe z.B.
    http://www.amsat.org oder http://www.amsat.de.
    Diese Projekte sind durch großes Engagement und Kooperationen mit Forschungseinrichtungen (z.B. die DLR in Deutschland) möglich.
    Eines der nächsten Projekte ist z.B. ein Flug zum Mars.
    'Amateure' können also durchaus etwas in dieser Richtung bewegen.
    Im Bereich der Astronomie gibt es da aber ev. nicht genügend Leute,
    die sich dafür ernsthaft einsetzen, mal von den vielen technischen und finanziellen Dingen abgesehen.


    Viele Grüße


    Thomas

  • Schaun wir mal, wenn das erste Dobson Space Teleskop ins All kommt werde ich auf jeden Fall versuchen einen Teil der Beobachtungszeit für Amateurastronomische Beobachtungen bereitzustellen. Unser Team hat schon 2 Studien durchgeführt, wie man mit Anfragen von Verteilten Nutzern umgeht. Da liegen auch sehr große Probleme darin den Aufwand bei uns im Institut nicht zu groß wachsen zu lassen, denn irgendwer muß ja die Arbeitszeit auch bezahlen

  • Hei Tom und Thomas,


    vielen Dank für Eure Antwort.
    Es scheint wohl sonst niemanden weiter zu Interessieren. [:-(]


    (==&gt;)Tom


    Eigentlich beobachtete ich Sat-Aktivitäten von der Tu-Berlin.
    Ich kannte daher auch den TuBSat aber das mit dem
    Dobson Space Telescope ist mir wohl irgendwie entgangen.


    Jedenfalls viel Erfolg dabei. Mal sehen, was daraus wird. [:-)]


    (==&gt;)Thomas


    Hier sind wohl doch viele Funkamateur auch gleichzeitig
    Amateurastronomen.


    Die AMSAT-DL will ja nun zum Mars, zusammen mit einer
    Ballonsonde.


    Projekt Archimedes: http://www.marssociety.de
    GO-Mars with AMSAT-DL's P5A-Mission: http://www.go-mars.de/


    Vielleicht wird es ja auch in einigen Jahren ein Projekt
    für die Radioastronomen geben. Projektierungen laufen
    jedenfalls schon.


    Jedenfalls wäre ja ein Sonnenteleskop kleiner Bauart wohl
    sicherlich auch für den Amateur möglich. Aber es baut halt niemand.


    Gruss und 73de


    Kai-Erik, DG2IAC _._|_._

  • nur mal interessehalber was braucht man denn für eine Teleskop Öffnung, damit ein solches Sonnenbeobachtungssystem sinn macht (im Vergleich mit erdgebundenen Systemen)?


    [Edit]
    ich würd sagen dass sich doch ein paar Leute dafür interessieren. Jedenfalls verzeichnet die Dobson Space Teleskop Homepage ziemlich viele Hits aus diesem Beitrag [;)]

  • Hallo Marc
    ich versuch mal deine Fragen zu beantworten:
    Startmöglichkeiten
    Mikrosatelliten werden im Allgemeinen nicht mit dem Spaceshuttle (viel zu teuer) in All gebracht sondern auf einer ganz normalen Rakete und da auch nicht als Primär sondern als Sekundärpassagier. Dafür bezahlt man dann zwischen 1mio-3mio€ für max 100kg schwere Satelliten. Man kann sich zwar den Orbit nicht aussuchen, das macht der Primärpassagier der die Rakete (100-200mio€) bezahlt aber es gibt in den Orbit den wir wollen genügend geeignete Starts.
    Zur Erdbeobachtung fliegt man gar nicht in den GTO oder GEO weil das zu weit von der Erde weg ist sondern in den LEO.


    Beobachtung
    was wir genau mit dem Dobson Space Teleskop beobachten wissen wir noch nicht sicher ist auf jedenfall, dass wir Erdbeobachtung machen (das bringt Geld) und wenn noch beobachtungszeit übrig bleibt wollen wir dann astronomische Beobachtungen machen (möglichst Kostengünstig) was genau steht aber noch nicht fest aber mit nem 50cm Weltraumteleskop kann man schon mal ne Menge anfangen


    Satellitenkontrollzentrum
    mit wie wird der Satellit überwacht meinst du sicher wie wir ihn kommandieren? Dazu besitzt unsere Uni ein eigenes Raumfahrtkontrollzentrum (so wie man das aus den Ami Filmen kenn z.B. Apollo13 mit verschiedenen Computerstationen, die je ein Subsystem des Satelliten Kontrollieren und einen Computer zum Kommandieren der Befehle)

    und auf dem Dach haben wir verschiedene Antennen zu stehen die größte ist eine 3m Schüssel zum empfang der Daten.
    Darüberhinaus hat die TU-Berlin noch Kooperationen mit dem GSOC (dem nationalen Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum) in München, der Svalsat Bodenstation in Spitzbergen, einer Marokanischen Bodenstation und einer Südafrikanischen Bodenstation, um möglichst oft Kontakt mit den Satelliten zu haben [8D]


    Böden Auflösung
    80cm Resolution heißt, dass jedes Pixel 80cm auf dem Boden entspricht. Das ist die Beugungstheoretische Abbildung wir werden aber etwas weniger haben (~1m) um ein besseres Signal zu bekommen. Das ist aber nur für die Erdbeobachtung interessant ansonsten haben wir ein ~50cm f/8 Cassegrain Telekop


    Endkonstruktion
    wir sind jetzt in Phase B das heißt "vorläufgiges Design" der Satellit ist in seinen Grundlegenden Parametern bestimmt und auf Subsystemlevel ausdesignt. Zur Zeit testen wir die Kritischen Technologien. Bei hinreichender Finanzierung sind es noch etwa 2 Jahre bis zum Start. [:p]

  • Ich kann mich düster erinnern, dass das TUBSat Team mal Versuche mit einem Amateurfunker aus Kiel mit solch großen Schüssel hatte (ich denk mal nicht das es da mehrere mit solch großen Dingern gibt [;)]. Soweit ich mich erinnern kann gab es aber technische Probleme in der Nachführung, jedenfalls wurde die Kooperation soweit ich weiß nicht fortgesetzt.

  • Hallo Marc!
    Na ganz falsch liegst du da nicht [;)]
    schau mal hier


    Das Aquarius X-Ratos Projekt forscht an einer Heißwasserstartanlage für den Zukünftigen wiederverwendbaren Gleiter der ESA (Hopper). Aber mit dem Testmodell kann man jedenfalls keine Satelliten ins All bringen der bleibt immer schön auf seiner 18m langen Schiene [:D]


    Ansonsten hat die TU-Berlin schon ziemlich viel ausprobiert mit dem man ins All kommen kann. Ariane4 (europäisch), Zenith (ukrainisch), U-Boot Start (russisch), PSLV (indisch). Wir sind da eigentlich für alles offen hauptsache es is preiswert <u>und</u> sicher

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