Leuchterscheinungen beim Impakt

  • Hallo,


    Schwefelhexafluorid wäre noch ein reaktiosträges Gas, welches deutlich schwerer als Luft ist. Es wird hauptsächlich in elektrische Schaltanlagen zum Funkenlöschen eingesetzt. Trotz seiner Reaktionsträgheit zersetzt es sich im Lichtbogen allerdings dennoch in geringen Mengen. Daher könnte dies bei einem Impaktexperiment auch geschehen.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hsllo,
    ich bin kein Fachmann, aber mir scheint nur die Triboluminiszenz plausibel.
    Erst der Impakt mit den dann auftretenden dramatischen Kräften scheint den Effekt zu zeigen, durch die Ionisation bei Überschallgeschwindigkei) erzeugte Effekte müsste man schon während der schnellen Annäherung erkennen.
    Gruss
    Günter

  • Moin,
    wie gesagt, man kann viel vermuten. Erst mit einem ordentlichen Spektrum sieht man, welche Moleküle daran beteiligt sind.
    Thermisch würde wohl eine Spektralkurve ähnlich der Schwarzkörperstrahlung auftreten.


    Linientechnisch ist sicher Wasserstoff vom PE beteiligt. Wenn das PE zersetzt wird, könnte sogar Knallgas beteiligt sein oder zumindest ein Verhalten wie bei einer Kerzenflamme. Der Kunststoff verbrennt sicher.


    Inwieweit piezoelektrische Entladungen auftreten kann ich nur vermuten.


    Ansonsten gilt vermutlich, was mal ein Arzt meinte: Man kann Flöhe haben und trotzdem Läuse. Also von allem etwas.


    Gruß

  • UUps, hier ist ja richtig was los [:)] Sehr schön.


    >Jens
    DK und Caro waren bei den Versuchen dabei.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich tippe übrigens auch auf so etwas ähnliches wie ionisierte Luftmoleküle, schließlich geht es mit 1.3 km/sec in Richtung Meteorgeschwindigkeit. Dagegen spräche allerdings das kontinuierliche Spektrum...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das ist ja das Problem bei der Sache, es spricht vieles dafür, aber auch vieles dagegen. Und das bei allen Aspekten. Eindeutig ist eigentlicht nichts, da spielen sicher viele Faktoren mit.


    &gt;FrG
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... hohe elektrische Spannungen aufbauen und entladen wie beim Piezofeuerzeug, Miniblitz also? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist gut möglich, dass beim Impakt elektrische Entladungen stattfinden. Ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich, dass diese alleine für die Leuchterscheinung verantwortlich sind. Sie sind aber sicher Teil des ganzen Vorganges.


    &gt;DK
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Leuchterscheinung ist _extrem_ kurz. Das ist leider alles andere als einfach...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist das Problem, der ganze Vorgang dauert maximal 1/20000 Sekunde. In der Zeit ein Spektrum "nur vom Impakt" aufzunehmen ist nicht ganz alltäglich.


    &gt;&gt;Kalle66
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ansonsten gilt vermutlich, was mal ein Arzt meinte: Man kann Flöhe haben und trotzdem Läuse. Also von allem etwas.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das dürfte hier den Nagel auf den Kopf treffen [:)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Der Kunststoff verbrennt sicher.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es sind, soweit ich bis jetzt weiß, noch keine Brandspuren wie Asche gefunden worden. Das macht es nicht einfacher.
    Jemand, der die Rückstände im Krater unter dem Mikroskop untersucht hat, meinte, es sieht aus wie ein Geröllfeld. Von verbrennen ist aber nichts zu sehen. Deswegen kam dann auch die Theorie des "zerfallens" in seine Bestandteile auf.

  • Hallo zusammen,


    gegen das Verbrennen spricht, dass der Sauerstoff dafür irgendwoher kommen müsste. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, braucht man für die Verbrennung von 0.2g PE rund 0.69g Sauerstoff. Das ist die Menge, die in 2.3 Liter Luft enthalten ist - wie soll die so schnell dahinkommen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    das ist ein interessanter Aspekt! Das wäre jetzt ein weiterer Schritt in Richtung "zerbrechen" der PE Struktur. Weiß jemand, welche Temperaturen dafür nötig wären?

  • Hallo Werner,


    gurgel mal unter PE/Polyethlyen und Pyrolyse - ist anscheinend ein beliebter Chemiepraktikumsversuch. Ein paar hundert Grad reichen.


    Allerdings hat meiner Argumentation mit der Sauerstoffmenge den Fehler, dass sie eine vollständige Verbrennung des Kügelchens annimmt. Die Reaktion mit dem (wenigen) Sauerstoff in der Grenzschicht des Einschlagortes reicht ja auch. Anschließend kann die Pyrolyse in sauerstoffarmer Umgebung schon eine Rolle spielen.


    -&gt; bleibt nur der Versuch mit dem Argon...


    Bleiben von dem Kügelchen irgendwelche Reste übrig? Bei 1.3 km/s und 0.2 g Gewicht sind das 169 Joule an Energie, mit denen man das ganze Kügelchen um 445 K aufheizen könnte, mit folgenden (fehlerhaften) Annahmen: die gesamte Energie geht in die Aufheizung, und die Wärmekapazität von 1.9 J/g.K ist temperaturunabhängig. Zudem dürfte die Pyrolyse auch Energie benötigen -&gt; bezweifle, dass das ausreicht, um das Kügelchen vollständig verschwinden zu lassen.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,
    von dem Geschoss bleiben immer Teile übrig. Du kannst davon ausgehen, dass nur ein ganz kleiner Teil des Geschosses in den Prozess involviert ist. Was dann aber auch wieder vom Sauerstoff verursacht werden kann. Es ist zum ... [:)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist zum ... [:)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eben, macht doch Spaß...
    Bin gespannt wie's weitergeht.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Dominik,
    ich glaube, es wird Zeit, dass wir mal in Vakuum schießen!
    Wenn bei dir transportable Mengen von Argon "herumliegen" wäre das für die nächsten Versuche schon eine feine Sache!

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