was ist mit einer unmodifizierten dslr möglich

  • Hallo Christian,


    Du willst ja soviel Licht wie möglich sammeln. Einen UHC würde ich da keinesfalls vorsetzen, sondern in dieser Kombination gar keinen Filter. Der UHC-Filter schluckt viel Licht, wodurch Dir der Randbereich von M42 verloren geht. M42 ist ohnehin kein typisches UHC-Objekt.


    Ich würde die ISO Zahl runternehmen auf ISO 800. 1600 gibt zu viel Rauschen. Die Belichtungszeit z.B. auf 90 oder 120Sekunden.


    Mit unmodifizierter Canon bei 29 x 120Sekunden und ISO800 hatte ich (am Stadtrand von Essen) mit nur 60mm Öffnung bereits viel Licht im Kasten:



    Nachbearbeitung mit dieser Hilfe:


    http://astrotreff-ruhr-sauerla…me01/ps_lehrfilme_01.html


    Wie man sieht ist der Kern überbelichtet ("ausgebrannt"). Hier wäre eine zusätzliche, kurze Belichtungsserie notwendig um dann die Ergebnisse beider Belichtungsserien in Photoshop (oder GIMP, oder...) zu überlagern.


    Man sieht auch, dass noch zu viel Rauschen im Spiel ist. ISO400 und mehr Bilder mit mehr Belichtungszeit sind da der Schlüssel bei der DSLR.


    Also Filter weglassen und weiter so! Und immer weiter mit dem Stacken experimentieren, da holt man immer noch sehr viel raus. Der Anfang ist schon gut.


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,
    Erstmal danke für die Antwort, ohne uhc Filter muss ich 3 Wochen warten bis zum neumond, weil ohne Filter gerade nur belichtungszeiten von rund 20-25 dem drin sind, und da der Himmel schon sehr hell wird, werde es aber natürlich ausprobieren :) und der Link mit der Bearbeitung gefällt mir sehr, sieht sehr interessant aus :)


    MfG Christian

  • Hi,


    hier auch ein Bild mit der unmodifizierten Nikon D90.



    108 Aufnahmen á 60s + darks, ISO800 am APO65Q, allerdings mit dem IDAS Filter. Den Brauch ich, weil mir eine Straßenlaterne schräg in das Teleskop reinblinzelt.


    Auch gemacht 2 Tage vor Vollmond am 10.2.2014 und der stand gar nicht mal soweit weg vom Orion, also zusätzlich harte Bedingungen. Dafür ganz gut geworden für meine Begiffe.


    Will demnächst nochmal an den Pferdekopf rangehen, der ist unmodifiziert schwer, weil recht schwach und rotlastig. Aber durchaus möglich.


    Grüße,


    Ursus

  • Hi Christian,


    deine ursprüngliche Frage war ja "...was mit einer unmodifizierten Nikon d3100..." möglich ist.


    Ich hab zwar keine Nikon, aber ich kann dir sagen, dass unmodifiziert ne Menge drin ist, egal welche DSLR. Klar, umgebaut sind sie im Rotbereich deutlich empfindlicher, das kann man aber kompensieren -> einfach mehr Bilder machen. Zudem hat das den schönen Nebeneffekt, dass sich das Rauschen deutlich minimiert je mehr Bilder du zum Stacken hast.


    Jetzt ist der Orion als Anfangsobjekt leider schon ziemlich fies:
    Auf der einen Seite ist er leicht zu finden und man sieht auch bei wenig Belichtungszeit schon recht viel Buntes auf den Bildern. Auf der anderen Seite hat er so seine Tücken wg. dem großen Dynamikumfang -> bei kurzer Belichtung hast du nen schönen Kern, bei längerer hast mehr vom Nebel, aber Kern ist heillos ausgebrannt.


    Die Tipps mit dem Aufnehmen mehrerer Belichtungsreihen und unterschiedlicher Belichtungsdauer ist zwar an sich korrekt, erfodert aber ein sehr großes KnowHow der Materie - insbesonders, wie man diese Rohdaten dann auch optimal verarbeitet in der EBV.


    Mein Tipp (mir gings nämlich ähnlich): Verlange dir nicht zu viel auf einmal ab und mach kleine Schritte und lerne die Materie kennen. Anders kommt schnell der Frust. Bleib bei einer fest definierten Belichtungsdauer und fester ISO und teste damit - insbesondere wie du die Daten gut verarbeiten kannst (Stacking und anschließende Nachbearbeitung. Nur bei einem gut gestackten und kalibrierten Ausgangsbild holst du mit der EBV brauchbare Ergebnisse raus...auch der Aufwand dafür ist dadurch deutlich geringer).


    Hier ein Beispiel meiner Anfangszeit mit ner alten EOS 300d (unmodifiziert):
    - EOS 300d
    - Celestron 120/1000 FH
    - 34x60s
    - ISO 800



    (==>)Ursus:
    Der Pferdekopf geht ebenfalls mit ner unmodifizierten DSLR schon recht gut finde ich. Hier mein Ergebnis, als ich meine neue 60d wg. dem Rauschverhalten bei höherer ISO getestet hab ((==>)Christian: ich find, das Objekt wäre an dieser Stelle fast sogar dankbarer als M42):
    - EOS 60D
    - Skywatcher ED80
    - 40x60s Lights
    - 16x60s Darks
    - ISO 1600
    - quasi keine EBV: nur auf die Schnelle mit DSS gestackt und im PS lediglich die Nebelstrukturen leicht aufgehellt, sonst nix! <b>keine</b> Farbanpassung/Sättigung/Tonwert-/Gradationskurvenanpassung/Entrauschen):




    viele Grüße
    Markus

  • (==&gt;)Markus,


    Die Aufnahme des Pferdekopf-Nebels, scheint ohne eine modifizierte DSLR möglich zu sein.
    Aber ich finde die ISO 1600 wäre in einem Stadtgebiet, wo der Himmel sehr aufgehellt ist, möglicherweise nicht sinnvoll. Ab einer Belichtungszeit von 60 Sek. ist das ganze Bild überbelichtet. Hier wäre es besser in eine Gegend zu fahren, die deutlich weniger von den Störenden Lichtquellen umgeben ist. Somit kommt das Resultat bei DeepSkyStacker nach dem Stacken viel zu hell raus, wobei hier danach keine Einzelheiten des Nebels sichtbar werden.
    Vielleicht kann man dies hier auch in dieser Gegend versuchen, den Pferdekopfnebel abzulichten.


    Habe auch bemerkt, wobei alle gestackten Aufnahme in DSS hell ausfallen. Aber vermutlich liegt das an dem Programm selbst.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hi Manfred,


    kurz gesagt: DSS geht für`s schnelle Stacken, das Ergebnis ist aber kein Vergleich zu dem, was man mit z.B. THELI erziehlen kann. Das ist dann aber auch eine Wissenschaft für sich...


    Die Aufnahme entstand bei mir im Garten (der ringsum von 5! Straßenlaternen ausgeleuchtet wird).
    In einem Stadtgebiet wirds bei der ISO sicherlich schwierig, ich wollte grundsätzlich ja nur testen, wie sich bei der 60d das Rauschverhalten bei hoher ISO auswirkt im direkten Vergleich zu meiner vorherigen Kamera (300d).


    Aber auch im Stadtgebiet sind Objekte wie das Pferd m.E. nach durchaus möglich ohne Modifizierung-&gt; niedrige ISO + lange Belichtungszeit (300s+) + Guiding...aber das geht dann schon wieder in ganz andere Bereiche.


    (==&gt;)Christian:
    die Frage, die noch niemand gestellt hat ist ja: was genau willst du denn ablichten (DeepSky ist da ja recht weitschichtig...)? Eine Modifikation bringt dir ja nur was im roten Bereich, sprich Ha. Bei z.B. Sternhaufen is das (fast) irrelevant. Bei vielen weiteren DeepSky-Objekten ebenso.


    Im Grunde ist die Frage an sich, was mit einer unmodifizierten DSLR möglich ist, recht leicht zu beantworten: alles was du bereit bist, der Kamera "anzutun" [;)]...
    Du schreibst in deinem ersten Comment, dass Nachführung bis 5 Minuten möglich ist -&gt; dann mach das! Nimm ISO 200, mach 32 Bilder + 16 Darks von z.B M45 und schau was dabei rauskommt...


    Gruß Markus

  • Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kurz gesagt: DSS geht für`s schnelle Stacken, das Ergebnis ist aber kein Vergleich zu dem, was man mit z.B. THELI erziehlen kann. Das ist dann aber auch eine Wissenschaft für sich...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    THELI läuft auch nicht auf meinem Betriebssystem. Zwar habe ich vor ein paar Tagen, genau von den Plejaden mit ISO 1600 (20 Aufnahmen je 40 Sekunden gemacht). Zwar kommt beim Laden der RAW-Aufnahme gegenüber dem Programm "Digital Photo Professional" in DeepSkyStacker ganz anders heraus. DeepSkyStacker zeigt das Bild ein wenig dunkler an, wobei in der anderen Software dies viel heller raus kommt. Ob das Normal ist, weiß ich nicht. Die richtigen Einstellungen sind laut einer Anleitung aus einer Seite so übernommen worden.


    Nun hatte ich das Bild am Abend heute noch mal gestackt, und in zwei Formaten abgespeichert, mit der Option "Einstellungen im Bild nicht anwenden".


    Bei der Speicherung in das Tiff-Format - kommt das Ergebnis dunkler raus,
    und bei Fts ein wenig heller.


    Gegenüber diesen beiden Bildern, merkt man den deutlichen Unterschied, was den Hintergrund betrifft: bei dem einem sind die Sterne sehr gut erkennbar und der Hintergrund ist grau. Nur bei der Histogramm-Anpassung dieser beiden Bilder, kann man das Bild somit verändern, dass dann alle Werte passen.


    Den letzten Schritt um mehr Infos aus dem Bild zu bekommen, kann man in einem Programm wie Adobe Photoshop vornehmen.


    Eine andere Möglichkeit wäre das Ganze in Fitzwork zu stacken. Auch kann bei DSS es noch daran liegen, unter der Einstellung "Optionen - RAW/Fits-Einstellungen" bei der Registerkarte "Fitsdateien" unter Kamera: fehlt der Eintrag für die Canon EOS 600d.


    Auch das aktuelle RAW-Plugin ist vorhanden, und DSS ist die Version: 3.3.3 Beta 51


    Ich denke bei einer niedrigen ISO-Zahl und länger belichteten Aufnahme müsste dies möglich sein, dieses Objekt abzulichten.

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    Gruß Manfred

  • Hallo nochmal,


    es ist nun mal so, dass verschioedene Programme das Stack-Ergebnis verschieden darstellen. Und das ist der Punkt: Sie stellen es unterschiedlich dar, obwohl die Stackergebnisse (also die errechneten Bilddaten) recht ähnlich sind.


    Die Darstellung schaut anders aus, weil die verschiedenen Programme andere untere und obere Grenzwerte setzen (wie gesagt, für die Darstellung!) oder eine andere Gamma-Kurve nutzen.


    Wenn man dann alle Stackergebnisse aus verschiedenen Programmen (DSS, Fitswork, Theli, Registax, Avistack, ...) in einem Programm (z.B. Fitswork) öffnet und die oberen und unteren Grenzen gleich setzt (z.B. an den oberen und unteren Wert des Histogramms) und den Gammawert gleich setzt, sollten die Ergebnisse ziemlich gleich aussehen.


    Aufgabe der Bildverarbeitung ist es nun, die Kurven und Limits so anzupassen, dass ein anschauliches Bild rauskommt. Das heißt auch, dass man einen helleren Himmel abdunkeln kann und beim entsprechenden Modellieren der Gradationskurve auch evtl. noch einen Nebelfetzen sichtbar herausarbeiten kann (so lange da noch nichts überbelichtet ist). Das geht so lange, wie natürlich auf den Aufnahmen noch ein Helligkeitsunterschied da ist, den es herauszuarbeiten gilt. (Wenn tatsächlich keiner da ist, kann auch die beste EBV nichts mehr richten.)


    Das verlangt etwas Erfahrung und die kommt vom Üben, Üben, Üben.


    Viel Erfolg,


    Ursus

  • Hallo Leute,
    erstmal sorry das ich so lange nicht geschrieben habe, ich finde es so toll was ihr mit einer unmodifizierten kamera so hinbekommt, echt RESPEKT :D danke für eure Bilder und eure aufmunternden worte :)
    zurzeit habe ich viel Pech mit dem Wetter, immer bewölkt, und wenns mal Klar ist hab ich Nachtschicht :(
    ich habe mir bei ebay eine modifizierte Canon eos350d geschossen, für grad mal 180€ hoffe mal schnäpchen :)
    muss jetzt nur noch auf den adapter für den timer auslöserwarten das ich mehr wie 30sek belichten kann und auf klares wetter :) ich werde euch sofort material liefern wenn ich was habe :) langsam komm ich auch mit der EBV besser zurecht, arbeite mich bisschen in PS5cs ein da gibts ja auch paar Tolle tools,die ich nicht kannte, wo auch richtig was Bringen. und ich merk auch das von tag zu tag mehr details auf meinen Bildern zu sehen ist, das hätte ich ohne eurer unterstützung und Mutmachen glaub nicht geschafft, darum VIELEN DANK :)
    und der Pferdekopfnebel hat mich umgehauen :)


    ich melde mich wenn ich was neues hinbekommen habe.


    liebe grüße chris :)

  • Hi Chris,


    für 180 Öcken hast du vermutlich keinen Fehlkauf gemacht (insofern die Cam i.O ist und nicht schon 80000 Auslösungen hatte und du sie als reine Astrocam benutzen willst;)


    Welchen Adapter meinst du?
    nen 2,5" Klinke auf Seriell als Auslösekabel über PC?!


    viele Grüße
    Markus

  • Hi, also die cam sieht gut aus, habe noch nen bajonett Adapter für meine Nikon objektive gekauft.
    Ich habe einen programmierbaren timer Auslöser von Pixel, und da gibt's verschiedene Adapter für alle möglichen Kameras, und so einen hab ich bestellt für die Canon, meine Nikon bleibt meine Alltags Kamera, die Canon wurde in den USA umgebaut von ner Firma die mit Tu oder so anfängt, weiß den Namen Grad nicht mehr.
    Kann den nächsten klaren Himmel gar nicht mehr erwarten#128522;
    Da du Grad was vom pc erwähnt hast, kann ich die Kamera auch vom pc aus Steuern?
    MfG Chris

  • Hi Chris,


    ja klar!
    Ich wär davon ausgegangen, dass du das eh wolltest mit dem "Adapterkabel".
    Das kann man sich aber leicht und schnell selber bauen. Die Kamera kannst dann über einschläige Programme direkt ansteuern (DSLR Focus, AstrojanTools, Guidemaster, Astroart uvm.)


    Da die Kamera nur über ne alte USB1.1 Schnittstelle verfügt, geht Langzeitbelichtung leider nicht direkt über USB (max.30s zumindest bei meiner alten 300er) -&gt; du brauchst <b>zusätzlich</b> ein Verbindungskabel vom Seriellen COM-Port am PC auf 2.5" Klinkenstecker für den Fernauslöseranschluss der Kamera.




    Den "Programmierbaren Fernauslöser" kann man sich dann sparen.


    Gruß Markus

  • Oh, des hört sich bissle kompliziert an[:D]
    Da ich den Auslöser schon habe, bleibe ich erstmal dabei, der Adapter hat nur 6 Euro gekostet[:)] werde mich mal über das am pc Steuern einlesen, mir würde es reichen wenn ich am Laptop ein live view hätte zum scharf stellen, ist das möglich , da es alles Nikon
    ojektive sind gibt's sowieso kein AF


    Gruß Chris

  • Was ich ganz überlesen habe, also meine deepsky Ziele sind Nebel in erster Linie, finde sie am interessantesten, und mit den 5 min hab ich mich vertan es waren nur 2 min belichtungszeit


    Sorry

  • Hallo, da leider mein adapter für längere Belichtungszeit immer noch nicht da ist, heute aber ein Wolkenlücke da war, habe ich nactürlich gleich die Monti aufgestellt und mich mit der canon am M42 probiert.
    giengen halt immer nur 30sek Belichtung. also ISO auf 1600 und ca 30-40 Lights gemacht und 6 Darks. das ergenbeniss finde ich echt gut im gegensatz zu dem was ich davor immer hatte mit der Nikon [:)][:)][:)]
    für manche wird das nix besonderes sein, aber endlich habe ich mal ein Paar details zu sehen von den Nebel Strukturen[:D] Vorallem im Vergleich mir der Nikon teilweise 120min gesamt belichtung und hier grad mal 15-20min[:)][:)][:)]


    mfg Chris

  • Danke [:)]
    nein habe keinen Filter benutzt, war sehr Klar und Dunkler himmelshintergrund über den Zeitraum wo ich fotografiert habe,
    beim nächsten guten wetter gehts gleich weiter[:)][:)]

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