Hallo,
ich möchte euch meine diesjährigen Astro-Sylvester schildern.
Da der Himmel so herrlich war, beschloss ich Sylvester am Rossfeld zu verbringen. Der Plan war, ab ca. 21h die Deepsky Beobachtung zu starten und gegen Mitternacht die Feuerwerke im Tal von der Skipiste aus zu bestaunen.
Ich war also kurz nach halb neun am Parkplatz und musste feststellen,dass eine handvoll Wohnmobile bereits die gesamte Fläche fest in ihrer Hand hatten. Schön im Anstand von 30m zueinander, dazwischen aufzubauen war also nicht drin. Die kleinen Parkplätze weiter im Süden waren ebenfalls durch Camper besetzt.
Also gut, Auto auf dem Gehweg der Gallerie abgestellt, so dass die Camper gerade außer Sichtweite waren.
Kurz nach 21h kam dann Claudia vorbei, mit der ich den Astroabend verbringen wollte.
Nach einem kurzen Schwenk Richtung M42 zum aufwärmen,nahm ich NGC2022, den PN in Ori ins Visier. Der kleine "Rauchkringel" war eindeutig zu sehen, die kleinen Lichtknötchen allerdings nicht. Das lag wohl leider auch daran, dass wir immer wieder vor den, von den Campern sporadisch abgefeuerten Raketen, visuell in Deckung gehen mussten. An eine richtige Dunkeladabtion war deshalb nicht zu denken.
Auch war der anfangs nur sporadisch, dann immer mehr werdende "Shuttleverkehr" von einem Parkplatz zum anderen doch störend.
OK, wir richteten unsere Aufmerksamkeit auf den helleren Eskimonebel.
Durch die Nachführplattform und das ausgezeichnete Seeing an diesen Tagen, waren Vergrößerungen von über 400x locker drin.
Ich richtete meinen Blick auf den Rand des "Kragens" und auf einmal:
Das innere "Dreieck" des Nebels ploppte auf! Ich habe mir den Eskimo schon viele Male angesehen, aber das Gesicht in solcher Deutlichkeit und Schärfe noch niemals. Wow.... ich wusste noch nicht einmal, dass dieses im Bereich des Möglichen meines 10ers lag!
Allein dieser Anblick hat mir riesige Freude bereitet!
Diese Sichtung kann ich wohl meiner Nachführplattform verdanken, die mitunter diese hohe Vergrößerung (3mm) zuließ.
Als gegen 23h immer mehr Raketen und Böller doch "etwas" zu stören begannen, kam noch Jupiter dran. Knackscharf und riesig, der GRF prangte hervor und in einer Klarheit, die sehr selten zu sehen ist!
Die weiße Fläche zwischen GRF und dem roten Band und die schon ins Braun gehende Stelle nordöstlich des Fleckes, waren dauerhaft zu bestaunen!
Die scharfen Momente überwogen, Atmosphärische Störungen waren nur immer wieder vereinzelt zu sehen. Sonst ist es ja immer umgekehrt so.
Nach einer Weile kamen immer mehr Leute mit Hunden und Taschenlampen bei uns am Gehweg vorbei und wir packten zusammen. Als wir die 50m zum Auto gingen, dort wo noch vor drei Stunden die vier Wohnmobile standen,war alles in Doppelreihen zugeparkt und es herrschte Volksfeststimmung!
Wir hatten so einen prächtigen Himmel, dass wir das alles rund um uns herum nicht mitbekommen hatten!
Ein schöner Blick ins Tal und auf alle Feuerwerke der Gegend, inklusive von unachtsamen Mitmenschen ausgelöstem Flächenbrand der Almwiese und anrückender Feuerwehr beschlossen diesen aufregenden Abend!
