Hilfe beim Linse vs. Spiegel-Dilemma

  • Moin!


    Ich hoffe, mir kann hier jemand aufgrund seiner Erfahrung bei einem Dilemma helfen, an dem ich jetzt schon ein Weilchen ergebnislos herumkaue:


    Ich habe von ca. 1 Jahr mit der Astrofotografie angefangen und beschränke mich auch tatsächlich darauf - visuell interessiert mich also überhaupt nicht (bitte im Hinterkopf behalten).
    Seit also ca. 1 Jahr fotografiere ich durch einen (ziemlich billigen) 10" f/4,5 Newton mit der 300D. Als Leitrohr dient ein Lidl-Refraktor mit WebCam. Eigentlich war ich mit dieser Kombination recht zufrieden und habe auch einige ganz gute Bilder hinbekommen (Beweise auf meiner Homepage).
    Letztens habe ich mir, weil ich ein besseres Teleobjektiv für größere Objekte suchte, einen kleinen Orion 80ED (f/7,5) gekauft und damit fing das Drama an:


    Bei den ersten Aufnahmen war ich überrascht, dass ich überhaupt nicht soooo wahnsinnig lange Belichtungszeiten brauchte, wie ursprünglich befürchtet. Immerhin dachte ich, der Unterschied von f/4,5 zu f/7,5 müßte mindestens die dreifache Belichtungszeit ausmachen - mitnichten!
    Ich habe das dann nochmal zuhause, sozusagen unter "Laborbedingungen" getestet - und zwar nicht nur mit den beiden Optiken, sondern auch gleich mit sämtlichen Fotoobjektiven, die sich bei mir so angesammelt haben. Dabei habe ich herausbekommen, das Spiegeloptiken sehr viel lichtschwächer sind, als man anhand des Öfungsverhältnisses denkt.
    Dabei spielt offensichtlich nicht nur die Abschattung durch den Fangspiegel eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass ein Spiegel wohl weniger Licht reflektiert, als eine Linse durchlässt. Dass man bei Reflektoren immer zwei Spiegel hat, macht es auch nicht besser.....
    Zuerst habe ich gedacht, mein Newton sei einfach so schlecht - aber ich habe den Test danach nochmal mit einem wirklich guten Mak-Newton wiederholt. In Sachen Lichtstärke - katastrophal!


    Dazu kommt noch, dass ich mir mittlerweile eine Digitalfokussierung gebaut habe, die wirklich prima funktioniert und mir zum ersten Mal zu wirklich scharfen Bildern verhilft. Diese Methode taugt aber leider auch nur für Refraktoren....


    Ich bin also vom Spiegelanbeter ziemlich abrupt zum Linsenfan mutiert - komme damit aber so richtig auch nicht weiter, denn eigentlich ist mir der 80ED auf Dauer zu klein. Mein Traum wäre natürlich ein fetter APO - das wird aber sicherlich ein Traum bleiben.


    Nun meine Frage: Ich sehe für mich eigentlich nur zwei Alternativen. Entweder ich kaufe mir einen wirklich guten, fotografisch optimieren (und damit auch teuren) Newton, oder ich versuche es mit einem Achromaten. Jetzt fangt nicht gleich an zu brüllen - gegen den chromatischen Fehler muß man natürlich etwas tun: Dabei sehe ich die Möglichkeit, durch einen RGB-Filtersatz mit Einzelfokussierung und natürlich dreifacher Belichtungszeit zu fotografieren. Evtl. würde es auch reichen (natürlich auch mit Einzelfokussierung in R,G und B) später im Photoshop die Kanäle zu teilen und die jew. nicht fokussierten wegzuwerfen.....


    Hat das mal jemand versucht? Zwei Nachteile sind mir ebenfalls klar:


    1. Sind die Achromaten ja offensichtlich auf Grün optimiert, so dass ich - selbst wenn ich auf Rot fokussiere, vermutlich kein astreines Bild bekomme. Ich kann das aber nicht quantifizieren.


    2. Das Licht besteht ja nicht wirklich aus Rot, Grün und Blau, sondern aus einem kontinuierlichen Spektrum. Verliere ich bei RGB-Komposit-Aufnahmen etwas. Brauche ich mehr als die dreifache Belichtungszeit?


    Also - über fundierte Spekulationen oder besser noch wirkliche Erfahrungen würde ich mich sehr freuen....


    Gruß
    Klaus

  • Hallo , ich kann jetzt natürlich nur vermuten was mit deinem 10er nicht stimmt . Und zum Mak-Newton ich nehme mal an die Öffnung des selben war nicht besonders groß?
    Wenn dein 80er apo besser abgeschnitten hat als der 10er Newton , wird die Optik des Newtons nicht sehr gut sein . Zwischen 80mm und 10 Zoll ist doch wohl eine Unterschied selbst wenn man den Reflektionsverlust mitrechnet.Die einfachste Methode wäre den Spiegel ausbauen und durch einen Hochwertigen ersetzen.
    Wobei du den ausgebauten Spiegel ja weiterverkaufen kannst .
    Gruß Erich

  • Hallo Klaus -
    ein paar Effekte müssen da schon berücksichtigt werden bei der Rechnung:
    1. ein vergüteter Achromat mit vielleicht nur 2 Glas-Luft-Flächen lässt ca. 97% Licht durch. (an jeder Glas-Luft-Fläche gehen etwa 1,5% durch Reflexion verloren)
    2. In einem Newton mit 'normalen' Verspiegelungen gehen pro Fläche etwa 12% verloren. Also 0,88*0,88=0,77
    3. Ein Mak-Newton (die mir bekannten Instrumente haben alle f/6 oder länger) hat zusätzlich noch eine Mak-Linse, die nochmals 3% absorbiert, wenn sie voll vergütet ist.


    Rechnen wir das in das Öffnungsverhältnis mit ein, ergibt sich (1/7)²*0,97=0,019 für den ED und (1/4,5)²*0,77=0,038 für den Newton. Also nur gerade mal das Doppelte. Die Verluste durch die Obstruktion sind da noch nicht enthalten. Das ist mit ein Grund dafür, warum hochreflektierende Verspiegelungen angeboten werden.
    Visuell wird das etwas gemindert, da man am Refraktor ja mit Zenitprisma oder -spiegel beobachtet.


    Ich hoffe, etwas Licht ins Newtonsche Dunkel gebracht zu haben...


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Klaus
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Immerhin dachte ich, der Unterschied von f/4,5 zu f/7,5 müsste mindestens die dreifache Belichtungszeit ausmachen - mitnichten!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dieser Gedanke ist nicht ganz richtig.
    Die Lichtmenge verdoppelt sich wenn man die Öffnungszahl ( Blende ) mit 1,414 dividiert
    und halbiert sich wenn man sie mit 1,414 multipliziert.
    Das du nicht auf den dreifachen Unterschied kommst, lässt sich so klären.
    Wenn ich 4,5 * 1,414 rechne dann komme ich auf Blende 6,36 und beim zweiten mal auf
    Blende 9. Also schon beim zweiten mal schon darüber.
    Der Grund ist im Flächenanteil zu finden.
    Flächenanteil = Lichtanteil * Reflexionsgrad oder Transmisiongrad.
    Rechnest du das Teleskop mit 30% Obstruktion und 2 Flächen mit 0,88 % reflexion
    dann bekommst nur noch 70,71 % Lichtanteil.
    Beim Refraktor wenn er gut vergütet ist hast du immer noch 95 % Lichtanteil.
    Wen ich beide so rechne dann komme ich auf einen Lichtmengenunterschied von1,97.
    Also eine knappe Verdoppelung. Daher nur eine knappe Blende oder Belichtunszeit
    Unterschied.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Ihr Lieben,


    danke, dass Ihr mich nochmal verbessert - aber genau das meine ich ja: Warum einen fetten 10" Newton mitschleppen, der beinahe 20kg wiegt, wenn ein Mini-Refraktor die gleiche Leistung bringt.


    ...und ich meine wirklich die gleiche...


    Mit seinem Öffnungsverhältnis von f/7,5 sammelt das Teil fast ebenso viel Licht, wie der Newton mit f/4,5 - natürlich bei der halben Brennweite. Allerdings spielt das auch keine Rolle. Die Fotos werden nämlich ungleich schärfer, so das ich sie wieder ebenso vergrößern kann, als wären sie mit doppelter Brennweite entstanden - die Sterne sind immer noch kleiner, als mit dem Newton.


    Ich wollte aber eigentlich auf die Komposit-Aufnahmen mit Fraunhofer Achromaten heraus. Kann dazu niemand etwas sagen?


    Gruß
    Klaus

  • Hallo , wenn das wirklich so wenig ausmacht, warum sparen sich die Leute dann nicht ihre fette Montierung und kaufen einen Apo ?
    Ich bin immer noch am zweifeln aber wenn Ullrich und Alois das so ausrechnen wirds ja wohl stimmen.
    Übrigens wenn ichs noch richtig in Erinnerung habe belichten manche mit ihren Geräten 1-3Stunden je nach Objekt bei der Verdoppelung der Belichtungszeit macht das doch gleich 2-6 Stunden aus oder ?
    Gruß Erich

  • Hallo Klaus


    das ist ganz klar warum dein Newton so schlecht abschneidet, der kommt ja vom der Stange, das heißt visuell gerechnet möglichst kleiner Fangspiegel für möglichst großen Profit, Entschuldigung Kontrast.
    und jetzt hängst du da einfach blauäugog die Kamera ran, die wurde aber fur normale altmodische Fotografen gebaut, in ein Gehäuse wie bei einer Spiegelreflexkamera. Toll da passen womöglich die Objektive von Damals, an dein Teleskop hat da keiner gedacht, dem bekommen die 55mm von Gehäuservorderkante bis zur Filmebene gar nicht. Dann mußte bestimmt der Hauptspiegel weiter vor damit du noch in den Focus kommst und schwups di bubs geht das Licht vom Rand des Hauptspiegels (1cm Rand hat mehr Fläche als 1cm in der Mitte) am dann zu kleinen Fangspiegel vorbei. Da wird ganz schnell aus f4 ein f6den Rest verschuldet natürlich die nicht 100%ige Reflektion.
    Check das doch mal mit z.B. MyNewton oder mal dir das im Maßstab auf.


    Ansonsten kann man nur sagen es ist möglich mehrere 16"Newtons auf sehr schwere Montierungen noch größer als EQ6 zu betreiben für den Preis eines Gleichwertigen 8"Appochromaten.


    Du solltest also zuerst mal checken ob irgend etwas an deinem Newton Licht vorbeiläßt oder abblendet.
    Dann mal die Parabel des HS überprüfen, das macht sich schon visuell bemerkbar wenn man ein Gerät mit Kugelspiegel mit einem perfekt parabolisierten Spiegel vergleicht und bei Fotografie mußte sich das durch die Belichtungszeit noch verstärken z.B durch nichtlineare Empfindlichkeit des Sensor, unter der Ansprechschwelle kannst du ewig ohne Ergebniss belichten, und in dem Bereich dazwichen?


    Und für spezielle Fragen solltest du mal einen Alteingesessenen Astro-Fotografen fragen, z.B. Holger Saßning, keine Angst das ist bei ihm auch nur ein Hobby,
    http://www.astropictures.de/index.htm
    der freut sich bestimmt wenn er dir helfen kann, er hat früher sogar erfolgreich chemisch fotografiert, wenn du 45 min am Fadenkreuzokular nachführst dann mußt du dir sicher sein das deine Optik perfekt ist.


    teurer fotografischer Newton???
    das schafst du auch selber, das einzige was da anders ist 1. großer Fangspiegel 2. kurzer Okularauszug wenn du auf visuell kaum Wert legst kannst du das Abgebaute ja noch gut verkaufen.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    1. ein vergüteter Achromat mit vielleicht nur 2 Glas-Luft-Flächen lässt ca. 97% Licht durch. (an jeder Glas-Luft-Fläche gehen etwa 1,5% durch Reflexion verloren)
    2. In einem Newton mit 'normalen' Verspiegelungen gehen pro Fläche etwa 12% verloren. Also 0,88*0,88=0,77
    3. Ein Mak-Newton (die mir bekannten Instrumente haben alle f/6 oder länger) hat zusätzlich noch eine Mak-Linse, die nochmals 3% absorbiert, wenn sie voll vergütet ist.


    Rechnen wir das in das Öffnungsverhältnis mit ein, ergibt sich (1/7)²*0,97=0,019 für den ED und (1/4,5)²*0,77=0,038 für den Newton. Also nur gerade mal das Doppelte. Die Verluste durch die Obstruktion sind da noch nicht enthalten. Das ist mit ein Grund dafür, warum hochreflektierende Verspiegelungen angeboten werden.
    Visuell wird das etwas gemindert, da man am Refraktor ja mit Zenitprisma oder -spiegel beobachtet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jepp, allerdings ging's ja ums Fotografieren, also ohne Zenitprisma. Was wir noch beruecksichtigen muessen sind Pixelgroesse, Brennweite und Seeing.


    Brennweiten:
    Newton - 250mm*4.5 = 1125mm
    Achromat - 80mm*7.5 = 600mm


    Die Canon 300D hat eine Pixelgroesse von 7.1um (Micrometer) ohne Binning. Aufloesung grob, sonst haette man mit der Diagonale gerechnet:
    Newton - atan(0.0071/1125) = 1.3"/pixel
    Achromat - atan(0.0071/600) = 2.4"/pixel


    1.3 Bogensekunden sind bei Langzeitaufnahmen in unseren Gefilden kaum drin, d.h. das Licht wird bei schlechterem Seeing bein Newton von der 300D nicht effizient gesammelt. 3" Seeing sind nicht ungewoehnlich. Das macht also deutlich was aus fuer die Grenzgroesse bei Sternen, aber nicht so viel bei den Nebeln.


    Ausserdem ist der Newton wahrscheinlich suboptimal da superbillig, sagen wir mal Strehl 80%. Das ist wiederum nur bei Sternen ganz kritisch, allerdings werden wohl einige Prozent Licht doch so weit verschmiert, das davon generell nichts mehr zu registrieren ist. Also schaetzen wir einfach noch mal 10% weniger Licht pro Pixel wg. fieser Oberflaechenglattheit und -kurve beim Billignewton wenn der gegen 1/2 Lambda PV geht.


    Also, macht fuer das effektive Oeffnungsverhaeltnis mit den Zahlen von Ullrich bei einem Seeing von z.B. 1.3" fuer Sternfeldaufnahmen fuer das Licht auf Pixel im Zentrum des Sternscheibchen:


    Achromat: 0.019 (angenommen hoher Strehl)
    Newton: 0.038 * 0.9 (Strehl) * (1-0.3^2) (bei z.B. 30%Obstruktion) = 0.03


    Man sieht, der Quotioent 0.038/0.019 schrumpft auf 1.6. Wenn dann der Newton mit seiner langen Brennweite bei einem Seeing schlechter als 1.3" auch noch Sternenlicht auf mehrere (4) Pixel verteilt, dann sinkt die erfassbare Sterngrenzhelligkeit locker unter die der Linsenroehre wenn denn der Kontrast fuer den Apo noch da ist w.g. Signal-Rausch Abstand bei hellem Himmel. Aber dafuer gibt's ja Filter.


    Loesungen fuer den Newton - Binning, Fokalreducer oder Superseeing. Dann hat er wieder die Nase vorn, auch bei schlechterer Optik. Die kurze Brennweite des Apos ist natuerlich super fuer Nebelaufnahmen.


    Nur meine bescheidene Meinung.


    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: thomasr</i>
    .....
    Newton - atan(0.0071/1125) = 1.3"/pixel
    Achromat - atan(0.0071/600) = 2.4"/pixel
    .....


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Thomas


    soweit kann ich dir folgen, aber dieses pixel wird von der gesamten optischen Fläche bestrahlt es sei denn es ist real kleiner als der Spiegel und damit meine ich nicht wie es aussieht sonder die tatsächliche Größe.


    Spiegel ca. 49000mm²
    Refraktor ca. 5025mm²


    also sollte der Spiegel eigentlich 9,75 mal mehr Licht bringen minus 20% wegen nicht 100%iger Reflektion


    kurze Brennweite besser für Nebel, der Öffnungswinkel ist bei f4 immer so groß wie bei f4 egal wie lang die Brennweite ist. Natürlich wird bei der längeren Brennweit ein proportional größeres Bild in der Focalebene abgebildet . Das teleskop kann aber nichts dafür das der Bildsensor nicht so groß ist. Mit einem entsorechendem Focalreduser soll es geben fur CCD-Fotografie könnte man die sinnlose Größe natürlich in Lichtmenge umwandeln,



    [?][?][?]


    Gruß Frank

  • Hey Prima - so langsam kommt es in Gang....


    ...obwohl immer noch niemand zur Komposit-Aufnahme am Achromaten Stellung nimmt. Sei's drum...


    (==&gt;)Erich: Obwohl ich es selbst nicht verstehe (aber begrüße): Mit der 300D belichte ich so zwischen 10 und 30min. Obwohl andere auf Chemie (mit der gleichen Filmempfindlichkeit nach ISO mehrere Stunden belichten. Vermutlich ist der ISO/ASA-Vergleich zwischen CMOS-Chip und Film nur bei Tageslicht zulässig.


    (==&gt;)Frank:


    1. Nee - ganz so ist es nicht. Mein Newton hat einen ausgesprochen fetten Fangspiegel und massig Obstruktion. Ich habe auch versucht, die Ausleuchtung zu optimieren. (Fangspiegel-Versatz bei F/4,5 etc).


    2. Blaue Augen habe ich tatsächlich[:D]


    3. In den Fokus komme ich ohne Probleme. Ausserdem - wenn ich den FS weiter nach vorne versetzt hätte, würde deshalb wohl kaum Licht daran vorbeigehen. Im Extremfall säße er dann mitten im Brennpunkt....


    4. Oh weia - mehrere 16Zöller auf einer Montierung....gleichwertig zum APO.... Was ist gleichwertig? Ich glaube, hier kommt wieder der Spiegelanbeter durch. Ist entschuldigt - ich kenne das[:D]


    5. Also - dass mein Spiegel nicht sphärisch ist, mußt Du mir schon glauben. Meines Wissens nach fertigt keiner einen 10" Kugelspiegel....


    Trotzdem Danke für die Anregungen. Ich treffe mich am Mittwoch mit Bernd Koch. Ich hoffe, der kann dazu etwas sagen.


    (==&gt;)Thomas: Ich glaube, da ist etwas dran. Der kleine SemiApo ist einfach weniger Seeing-Anfällig. Das macht sich sicherlich bemerkbar.


    (==&gt;)Frank: Die Chipgröße ist definitiv nicht mein Problem. Mit dem Chip der 300D (sorry - ich habe die Maße gerade nicht parat) bekomme ich bei keinem der getesteten Optiken eine 100%ige Ausleuchtung. Einer gewisse Vignettierung habe ich immer - deshalb gehe ich davon aus, das nicht allzu viel Licht am Chip vorbeigeht....



    Hat nicht doch jemand etwas zur Komposit-Belichtung am FH zu sagen?


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: thomasr</i>
    .....
    Newton - atan(0.0071/1125) = 1.3"/pixel
    Achromat - atan(0.0071/600) = 2.4"/pixel
    .....


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Thomas


    soweit kann ich dir folgen, aber dieses pixel wird von der gesamten optischen Fläche bestrahlt es sei denn es ist real kleiner als der Spiegel und damit meine ich nicht wie es aussieht sonder die tatsächliche Größe.


    Spiegel ca. 49000mm²
    Refraktor ca. 5025mm²


    also sollte der Spiegel eigentlich 9,75 mal mehr Licht bringen minus 20% wegen nicht 100%iger Reflektion


    kurze Brennweite besser für Nebel, der Öffnungswinkel ist bei f4 immer so groß wie bei f4 egal wie lang die Brennweite ist. Natürlich wird bei der längeren Brennweit ein proportional größeres Bild in der Focalebene abgebildet . Das teleskop kann aber nichts dafür das der Bildsensor nicht so groß ist. Mit einem entsorechendem Focalreduser soll es geben fur CCD-Fotografie könnte man die sinnlose Größe natürlich in Lichtmenge umwandeln,



    [?][?][?]


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Sensor registriert Elektronen pro Bildelement. Viele Elektronen = hell, wenige = dunkel. Wenn bei Nebeln das Licht in einen Nachbarpixel fällt, dann kein Problem, denn das ist ja in der Regel ähnlich stark beleuchtet und dann gleicht sich das aus. Bei Sternen ist aber das Nachbarpixel in der Regel dunkel, d.h. wenn da wegen schechter Optik und Seeing Licht reinfällt, kann das im Rauschen untergehen und ist somit verloren und fehlt zudem im Pixel für das zentale Scheibchen.


    Es ist richtig, daß bei Nebeln nur daß Öffnungverhältnis eine Rolle spielt, wenn man mal Auflösung, Kontrast und Rauschen außer Acht läßt. So gesehen wäre da ein lichtstarkes F/1.4 Objektiv besser als ein Apo.


    Bei Sternen bringt der Newton Deine 9x mehr Licht sofern denn davon alles im Pixel ankäme. Das tut es ja in der Kombination von obigem 10" F/4.5 Newton und 7.1um Pixeln nicht wegen Seeing und Verlust von Licht in die Beugungsringe oder sonstwo bei schlechtem Strehl z.B. durch sphärische Aberration und Oberflächenrauheiht. Da kann es gut sein, daß die Sterngrenzgröße dann gleich oder unter dem Apo ist. Binning oder adaptive Optik würde helfen, den Unterschied wieder wachsen zu lassen.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Klaus,


    nachdem hier das Thema der Optik ausfürlich behandelt wurde, möchte ich auf eine deiner ursprünglichen Fragen antworten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2. Das Licht besteht ja nicht wirklich aus Rot, Grün und Blau, sondern aus einem kontinuierlichen Spektrum. Verliere ich bei RGB-Komposit-Aufnahmen etwas. Brauche ich mehr als die dreifache Belichtungszeit?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Kannst du die Bilder bei der EOS300D im Rohformat auslesen? Wenn ja, brauchst du für eine RGB.Komposit-Aufnahme nicht mal einen Filtersatz. Dann genügt es, für Rot- Grün- und Blaukanal je ein Bild separat mit optimierter Fokussierung aufzunehmen, aus denen du hinterher das fertige Bild extrahierst.


    Wenn du zusätzlich einen RGB-Filtersatz verwendest, könnte es sein, daß die Übergangswellenlängen nicht ganz zu den eingebauten Filtern passen. Dann verlierst du etwas Licht.


    Rot- und Blaukanal des Bildsensors haben von Haus aus jeweils nur halb soviel Pixel wie der Grünkanal. Selbst mit einem APO bei optimaler Fokussierung wirst du also im Rot- und Blaukanal nicht die gleiche Auflösung wie im Grünkanal erreichen können.
    Wichtig ist vermutlich, die Bildspeicherung in der Kamera auf RAW-Modus einzustellen, damit die Farbkanäle in der Kamera getrennt verarbeitet werden. Leider kenne ich die Möglichkeiten der EOS300D nicht im Detail, deshalb kann ich dir keine genaueren Tipps geben.


    Für das Fotografieren von RGB-Farbauszügen eignen sich die Kameras mit Farb-Mosaikfilter vor dem Bildsensor generell nur bedingt. Viel mehr bringt das mit speziellen Kameras ohne eingebaute Farbfilter, weil da bei jedem Farbauszug immer alle Pixel beteiligt sind.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    ja - natürlich kann ich im RAW-Format auslesen. Ich hatte mir vorgestellt, die fertigen, jew. auf einem Kanal fokussierten, Farbbilder in den Photoshop zu laden und die Kanäle dort zu teilen. Die beiden unfokussierten Kanäle kann ich ja dann wegwerfen.
    Meine Kamera hat übrigens keinen Filter mehr - den habe ich entfernt. Ich benutze stattdessen einen IDAS-LPS.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus,
    mit den eingebauten Filtern meinte ich die Rot- Grün- und Blaufilter vor den einzelnen Pixeln, Die sind direkt auf dem Bildsensor angebracht und können nicht entfernt werden.
    Vielleicht sollte man bei Canon mal nachfragen, ob die eine "Sonderedition S/W-Kamera" auflegen könnten. Das wäre mit im Teleskop untergebrachtem RGB-Filterwechsler optimal für die Astrofotografie!
    Ich habe da aber wenig Hoffnung. Wer sowas braucht, wird wohl weiterhin die Astro-Spezialkameras von SBIG oder ähnlichen Anbietern nehmen müssen.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Klaus,


    ich möchte hier nur kurz (zur Diskussion ?) in die Runde werfen, dass die Lichtausbeute ja nicht alles ist, auch das Auflösungsvermögen ist vom Objektivdurchmesser der Strahlensammelkanone abhängig und das spielt dann bei Planetenbeobachtungen sowieso, aber auch bei Nebeln etc. eine Rolle - oder sehe ich da was verkehrt ;)


    Grüße und CS


    nochein ...


    Klaus

  • Hallo Martin,


    jetzt habe ich begriffen, was Du meinst. Nee - die Filter habe ich selbstverständlich noch drin. Ich kann mir nicht vorstellen, das Canon eine Spezialkamera für Astronomen herausbringt - und wenn, dann wäre ja auch der Vorteil dahin. Solch ein Teil würde nämlich nicht zu den Stückzahlen einer 300D gehen - und damit auch nicht zu dem Preis....


    Hallo Klaus,


    selbstverständlich ist die Lichtausbeute nicht alles - bei DeepSky-Aufnahmen mit ungekühlten Digitalkameras aber so ziemlich das Wichtigste. Das Auflösungsvermögen wird da wohl eher keine Rolle spielen. Ich bin nicht gerade der Meister in solchen Rechnereien, aber ich habe mir folgendes gemerkt: Die maximal sinnvolle Auflösung bzw. Vergrößerung meines Teleskopes entspricht ungefähr dem Öffnungsdurchmesser - beim 80ED wäre das also 80x. Wenn ich fokal mit einer 300D fotografiere, komme ich auf ca. 600/30=20x. Für Planeten (obwohl - davon spreche ich nun wirklich nicht) würde also auch noch eine 4x Barlowlinse bzw. zwei APO-Extender hintereinander funktionieren.
    Dass ich mangels Grenzgröße den einen oder anderen Doppelstern nicht mehr auflösen kann - mag sein. Darum geht es mir bei DeepSky-Fotografien aber auch nicht wirklich....


    Gruß
    Klaus

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