Mikrorauheit und deren Messung

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">sorry, da reitest du einfach den falschen Gaul. Das Beispiel hab ich doch nur gebracht um zu zeigen dass für höhere Genauigkeit mit OF- FFT mehr als 7 Streifen notwendig sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    na ja was Du zeigen wolltest ist das Eine, was man daraus nun aber noch für Schlüsse ziehen kann das Andere.
    Du hast gezeigt das OF bei wenigen Streifen und Strukturen von kleinerer lateraler Ausdehnung tendenziell auf zu geringen Werte beim RMS kommt da der Bereich des „schwarzen“ Streifens offenbar mit kleineren Höhenabweichungen in das Ergebnis einfließt wie real vorhanden.
    Das zeigt ja die Simulation mit dem einen breiten Streifen sehr deutlich und auch die Achterbahn des angesprochenen Bergkamms zeigt da deutlich Einsenkungen.


    Man kann daher annehmen das selbst I-Gramme mit 7 Streifen in der FFT Auswertung für die Welligkeit zu kleine RMS Werte ergeben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hab nirgendwo behauptet dass sich Welligkeit oder auch Rauheit gleich welcher Art immer nur in winzigen Größenordnungen abspielt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein das hast Du natürlich nicht aber da Du hier nun mal mit recht kleinen Werten abreitest entsteht trotzdem dieser Eindruck.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich aber bei deinen Bildern nicht erkennen wo die herstammen und ob deren Publikation hier legitim ist sag ich vorsichtshalber überhaupt nichts dazu. Aber abgesehen davon bräuchte ich schon alle verfügbaren Daten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wo sie herstammen hatte ich ja schon mal hier verlinkt.


    http://www.teleskop-service.de…ssegrain.gso.rc.200mm.php


    Von der Werbung eine Händlers.
    Wer den Test gemacht hat solltest Du Dir denken können, das sollte aber keine Rolle spielen, Stern und Foucault Test lassen unabhängig von der Person die diese erstellt hat eine objektive Beurteilung der Optik zu.
    Da wird auch mit Strehl 0,89 für diese Optik geworben.
    Angesichts der schon im Sterntest erkennbaren deutlichen Spuren von Welligkeit und der auch im Foucaulttest sichtbaren Strukturen ( ich schließe mal bewusst den wegen genannter Probleme schwer einzuschätzenden Lyot Test aus) vermute ich aber dass die Strehl 0,89 mit Streifenauswertung ein eher beschönigender Wert sind.


    Sogar das Ronchi (siehe Link) ist sehr wellig und wenn selbst da schon Fehler sichtbar sind dann sind die auch von relevanter Größenordnung.
    Auch das Streulicht ist am fokussierten Stern unter den Ronchis deutlich zu erkennen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Man kann daher annehmen das selbst I-Gramme mit 7 Streifen in der FFT Auswertung für die Welligkeit zu kleine RMS Werte ergeben...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    korrekt. Deshalb arbeitet man in der OF- FFT Praxis mit 20 bis 60 Streifen. Aber mit ca. 7 bis 10 Streifen lassen sich besser Simulationen anstellen um z.B. herauszufinden wo es lang geht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Nein das hast Du natürlich nicht aber da Du hier nun mal mit recht kleinen Werten abreitest entsteht trotzdem dieser Eindruck...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dieses Risiko gehe ich bewusst ein.[:)] Ernsthafter, ich will damit zeigen im wie weit sich kleine Fehler wie Mikrorauheit auf die Qualität von gut polierten und ansonsten rundum fehlerarmen Optiken auswirken und wie man das ggf. selber auch ohne I-Meter testen kann. Ich nehme an wir sind uns einig darin dass die Suche nach Mikrorauheit in einer bereits nach I-gramm total vergeigten Optik (Beispiel von Alois) wenig Sinn macht. Das haben wir doch bereits durchgekaut und auch Alois hat dazu den passenden Kommemtar geliefert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wer den Test gemacht hat solltest Du Dir denken können...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Zum letzten Mal: <b>Kein Kommentar!</b>


    Gruß Kurt

  • Hallo


    die Lösung ist eigentlich ganz einfach
    man kann 6 Planspiegel nebeneinander so aufstellen das man Mit Coudermaske den perfekten Parabolspiegel messen kann.
    Das ist so weil die Werte dazwischen entsprechend der vorgegebenen Form wohlwollend interpoliert werden.
    Genau das passiert auch mit der Interferogrammauswertung, was zwischen den Linien ist wird einfach erstunken und erlogen.
    Es ist natürlich möglich die hellen Linien zu verwenden, oder auch die schwarzen, genaugenommen könnte man auch aus jeder beliebigen Graustufe eine Linie erzeugen.
    Wer das Spiel eine Linie in der Helligkeit so zu selektieren das sie möglichst schmal wird mal versucht hat wird die Grenze erfahren haben, die Anzahl der Linien welche für gestufte Helligkeitsbereiche trennbar zwischen meinetwegen zwei Schwarze nebeneinander passen begrenzt das Auflösungsvermögen.
    Dieser Test mit den zwei verschobenen Streifen welche ja eine rechteckige Erhöhung hätte zeigen sollen scheitert daran das diese Strucktur wegen poliertechnisch unlogisch unterdrückt wird.
    Also nix FFT Analyse, auch keine Fringeauswertung, das was man an einer Linie sehen kann ist die beste Auflösbarkeit und stellt wenn man gerade linien zB. in Autokollimation oder einer Sphäre hat einen Schnitt dar. Die maximale Auflösung der gesamten Fläche erhält man wenn man diese Linie einmal über die gesammte Spiegelfläche Wandern lassen würde.
    man kann von einer Streifenstellung mehrere Aufnahmen mitteln um Kamerarauschen und Seeing zu unterdrücken. Die Bilder der versetzten Streifen gehören aber nicht gemittelt sondern die Streifen eigentlich zusammengesetzt. Das einfachste wäre addieren.
    Nehme ich jetzt die ASAI Bilder, dort sind 10 schwarze Linien auf 6mm , kontrastverstärkt man diese das sie schmaler und schärfer werden ist da noch Plat für 40 weitere Linien, das Ergibt alle 0,12mm eine Linie, alles dazwischen ist eigentlich unbekannt, das könnte man zu einem Bild zusammensetzen und mit den bekannten Programmen auswerten. Das ist schon ganz sportlich.
    Besser wäre es aber die markierten Fringefiles zusammenzusetzen da diese Linie praktisch sehr viel schmaler ist und diese optisch nicht mehr erkannt werden müssen, nun sind diese Fringes wohl leider in der Anzahl der Punkte je Linie begrenzt. Zumindest in unserer Software.
    Das entspricht dann wohl am ehesten einem Phasenshift-interferometer nebst der dazu passenden Auswertungs-Software
    Vielleicht ist es unter dem Mikroskop möglich einen kleineren Ausschnitt mit dichteren Streifen zu analysieren, dafür muß man schon eine Menge technischen Aufwand betreiben, eher was für Fastschonprofis.
    Phasenschifft wird, mit welchem Aufwand auch immer eine kontrollierte Schifft erreicht dann wohl an der fehlenden Software scheitern.
    Ein anderer Gedanke ist das die Rauhheit die minimal mögliche Streifenbreite durch Streulicht begrenzen müsste, eventuell ist darüber schon eine Bestimmung der Rauheit möglich.
    Soweit sehe ich die Grenzen des mit Interferometer machbarem.
    Schön beim ASAI ist eigentlich die Ausschaltung des Seeings, zumindest deswegen braucht man keine Bilder mitteln.
    Man sollte beim FFT vermutlich mit so vielen Streifen arbeiten wie sauber erkennbar sind, die engeren Streifen reagieren aber leider stark auf Störungen, betrachtet man den Versuch mit den zwei versetzten Linien könnte man annehmen das dort wo die Achterbahn oben ist die Messpunkte gesetzt worden sind, zählt man die berge der Linie ab sind es 12, doppelt so viele wie Streifen, also praktisch die hellen und dunklen Streifen markiert, daraus folgt mehr Linien mehr Messpunkte.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Lösung ist eigentlich ganz einfach
    man kann 6 Planspiegel nebeneinander so aufstellen das man Mit Coudermaske den perfekten Parabolspiegel messen kann...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    mach bitte eine Skizze zu dem was du dir da alles vorstellst. Ich
    kann sonst leider nicht folgen [:I].


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    wüsste ich nicht wie ich das erkennbar machen sollte,
    es wäre für jede Zone praktisch ein Spiegelpaar, es geht so natürlich nicht ganz weil die ja Planspiegel leider nicht in einem Punkt abbilden können, für eine Messerschneide bedürfte es dann wenigstens konvexer Zylinder, damit würde man die Schnittweiten finden können. Top Auswertung, optisch aber nicht mal in der groben Form das was man wollte.


    ich habe mir mal ein künstliches Interferogramm gestrickt, ganz interessant, man könnte mit dem Zauberstab bestimmte Helligkeitswerte markieren, gibt saubere Streifen.
    Der Gedanke ist schwarze zu schwarzer Linie ist 1 lambda, schwarz bis weiß ist 0,5 lambda, schwarz zu 50% Helligkeit ist 1/4 lambda. Das sind die Überschaubaren, Michael kann dir sicher ach die Helligkeitswerte für beliebig viele Streifen errechnen, Das würde die Auflösung hochtreiben. Ist natürlich erforderlich das die hellen weder überbelichtet noch die dunklen Streifen unterbelichtet sind. Wenn bloß unsere Ausleuchtung nicht so stümperhaft wäre


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wüsste ich nicht wie ich das erkennbar machen sollte...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ein opt. Testschema das man nicht skizzieren kann? Das ist mir einfach zu hoch. Ich würde so eine nicht skizzierbare Idee erst mal selber ausprobieren und wenn es funktioniert fotografieren. Dann braucht man nämlich nix zu skizzieren. [^] Aber vielleicht schafft es ja sonst jemand an Hand deiner Beschreibung eine brauchbare Messvorrichtung aufzubauen.


    Gruß Kurt

  • "vielen Dank für deinen Beitrag. Aber die Sendung hier heißt
    Mikrorauheit und deren Messung.
    und nicht
    Was bringt Superpoli o. ä.
    Da wir offensichtlich mit den eigentlichen Thema reichlich zu tun haben wäre mein Vorschlag: Mach bitte eine eigenen Thread zu Superpoli auf."


    Hab unsere mal aufgefordert, in Kurts Richtung zu gehen und wieder etwas mehr zu rechnen und zu simulieren, denn das scheint nach einigen Versuchen etwas eingeschlafen zu sein.
    Davon abgesehen gehört die Frage, "Was bringt Superpolish" natürlich zum Thema; es ist sogar das Hauptthema; deswegen sind wir ja überhaupt angetreten, um gegen den "Werbegag" zu argumentieren. Die Frage der Quantifizierung ist ein Teil des ersten Themas, und die z.Z. im Mittelpunkt hier steht. Wir warten auch gespannt auf die Ergebnisse von Alois.


    Gruß Rolf

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo Kurt


    das ist so konstruiert das es FigurXP ausreicht, ist wohl nicht nötig das nachzustellen


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielen Dank für die Skizze. Mir scheint aber die Realisierung recht aufwändig zu werden. Bevor man mehr zum Nutzen sagen kann warte ich lieber bis du das praktisch vorgemacht hast. Ich wünsche dir natürlich frohes Gelingen [^]


    Gruß Kurt

  • Hallo es gibt ja


    so mehrere Level von Oberflächenfehlern
    Rauhigkeit: das ist wie Sandpapier, scharfe Kanten mit steil stehenden Flanken, das als HS käme wohl kein Streulicht im Okular an, im Interferometer wohl auch nicht.
    das könnten Kratzer, Poren oder Restpits sein,
    da geht Licht verloren, die Kanten erzeugen Beugungseffekte


    Welligkeit: ähnlich gedengeltem Blech
    wenn es Grob ist streut es das Licht weit neben das Arrydisk, macht schlechten Kontrast


    wenn es mit geringer Ampiltude ist vergrößert es das Arrydisk, das ist was man bei Alois auch schön am Spalt sieht
    ich denke es geht darum


    Gruß Frank

  • Hallo Kurt,
    das ihr beide falsch liegen könntet sollte in erster Linie ein nett gemeinter Scherz sein. [:)]
    TIS = (4*pi*1/100)^2 ~ 0.01579136704 (das war ja bloß Taschenrechnereingabe)


    Deine Einschätzung, dass der Wert mit kleiner werdendem Argument schnell gegen Null geht ist genau richtig
    und mathematisch sehr interessant. Ein quadratischer Term geht nämlich schneller gegen Null als ein linearer,
    wenn das Argument gegen Null geht. bei x = 1/1000 ist man schon gleich zwei Zehnerpotenzen kleiner (~0.0001579).



    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christian_P</i>
    <br />Hallo Kurt,
    das ihr beide falsch liegen könntet sollte in erster Linie ein nett gemeinter Scherz sein. [:)]
    TIS = (4*pi*1/100)^2 ~ 0.01579136704 (das war ja bloß Taschenrechnereingabe)


    Deine Einschätzung, dass der Wert mit kleiner werdendem Argument schnell gegen Null geht ist genau richtig
    und mathematisch sehr interessant. Ein quadratischer Term geht nämlich schneller gegen Null als ein linearer,
    wenn das Argument gegen Null geht. bei x = 1/1000 ist man schon gleich zwei Zehnerpotenzen kleiner (~0.0001579).



    Viele Grüße,
    Christian


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielen Dank, wir haben uns schon richtig verstanden[:)]


    Gruß Kurt

  • Hallo Rolf,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hab unsere mal aufgefordert, in Kurts Richtung zu gehen und wieder etwas mehr zu rechnen und zu simulieren...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sehr löblich[:)]

    Hier auf deutscher Seite wird auch nicht gerade Däumchen gedreht!
    Um etwas Geduld muss ich dennoch bitten, es gibt Diskussionsteilnehmer, die sich erst noch mit der richtigen Version von OpenFringe vertraut machen müssen - um danach noch hochkarätigere Beiträge mit (hoffentlich) <i>eigenen</i> Bildern abliefern zu können[:D]

    Währenddessen könntest Du bitte nachfragen, welche der drei Spiegel des VLT-SPHERE Projekts David Vernet's Handschrift tragen?
    Welche Durchmesser hatten diese drei?
    Mir liegt einiges an Dokumentation vor und ich werde nicht schlau daraus.
    Auf jeden Fall glänzt die Optik von SPHERE mit hervorragender Polierqualität. Soviel kann ich schon einmal feststellen.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    wie mir bekannt ist trägt das techn. Projekt zur Exoplanetenforschung den Namen "Spectro-Polarimetric High-contrast Exo-planet REsearch" , also - SPHERE - zum Projekt des VLT der ESO. Co-Projektleiter ist Dr. Markus Feldt von der MPIA in Heidelberg; Da könnte doch sogar für weitere Infos Caro mal aktiv werden. [;)]


    Im Buch "Science with the VLT in the ELT Era" sind viele Projektbeschreibungen mit namentlichen Hinweisen zu den beteiligten Personen.


    LG
    Eberhard

  • Hallo Eberhard,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da könnte doch sogar für weitere Infos Caro mal aktiv werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich kann doch nicht nachfragen, welche Spiegel David Vernet hergestellt hat [;)]
    Das kann er am besten selbst sagen. Namentlich ist er nicht erwähnt, was nichts zu bedeuten hat. Zuerst stehen immer die Projekt-Manager...


    Ansonsten ist die verfügbare Dokumentation zu SPHERE hervorragend - wie eigentlich alles was von der ESO kommt.
    Interessant ist, dass das Wort "Lyot-Test" darin nicht vorkommt.
    Dieser verwirrende Punkt wird sicher noch aufgeklärt werden - vielleicht wurde der Test heimlich, bei Nacht und Nebel ohne Wissen der Projektleitung, durchgeführt[:o)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    ich denke mal, Du meinst das hier: http://www.eso.org/public/announcements/ann11024/


    Wenn es die sind, dann sind sie nicht von Vernet sondern vom LAM in Marseille und sind torische Spiegel. Vernet hatte für Lesia parabolische, zwei 200er F 3,75 und einen 150er F 3,38 geliefert und sie im Loyt kontrolliert (nicht heimlich und bei Nacht und Nebel … da sieht man nämlich nicht genug … smiley …). Seine Spiegel wurden für gut befunden, aber er weiß nicht genau, wo sie zum Einsatz kamen.


    Gruß Rolf
    Er meint, er hätte viel interessantere Sachen gemacht.

  • Hallo Rolf,
    nachdem auf Seite 2 (nach meiner Anfrage) und später auf Seite 22 (durch Thierry Legault) auf dem französischen Thread dargestellt wurde, dass David Optiken für das VLT SPHERE Projekt hergestellt hat, nahm ich in meiner naiven Einfalt an, dass diese Spiegel auch in dem Gerät höchstselbst verbaut wurden.


    Vielleicht war es nur ein (weiteres) sprachliches Missverständnis meinerseits, anderseits stelle ich mir gerade meinen eigenen Lebenslauf in aufgehübschter Form vor.[:p]

    Mir ging es bei meiner Frage wirklich nicht darum, David irgendein Misstrauen entgegenzubringen, sondern darum, hier die entsprechenden Spezifikationen für professionelle Optik zu diskutieren. Dazu hätte sich das Beispiel gut geeignet und David hätte auch etwas zu den praktischen Aspekten sagen können - so er denn mag.


    Ich kann mir nämlich ganz schlecht vorstellen, dass man bei der Herstellung andere Tests verwendet wie später bei der Abnahme.

    Wie auch immer, vielleicht stelle ich die wichtigsten Punkte zu SPHERE einmal zusammen. Später.


    Vorerst vielen Dank für die Info's!
    Kai

  • Hallo Kai,


    zur technischen Realisierung für das AO System SPHERE kommt ein SAXO ( Sphere AO for eXoplanet Observation ) als professionelles Optiksystem zum Einsatz. Es ist eine anspruchsvolles Gesamtsystem, das durch verschiedene Hochleistungs-Teilsysteme mit optimierten Optiken, RTC, EMCCD u. A. die Leistung und damit Auflösung steigert.


    Es spricht nichts dagegen das Vernets Optiken dort verbaut bzw. in Benutzung sind. In dem Projekt ist ohnehin neben den versierten Physikern und Optikern der Opto-Elektroniker gefragt.


    Die Technik (zu SPHERE) hat sich doch in der Spezifikation und damit in den wichtigsten Punkten für professionelle Optiken in der Astronomie sehr verändert...


    Ich denke das ist Gut gemeint von Dir aber lenkt dann doch sehr vom interessanten Thema " Mikrorauheit und deren Messung" ab. [;)]


    LG
    Eberhard

  • "Vielleicht war es nur ein (weiteres) sprachliches Missverständnis meinerseits, anderseits stelle ich mir gerade meinen eigenen Lebenslauf in aufgehübschter Form vor."


    Kai,


    Du kannst es einfach nicht lassen und lässt Dich schon wieder zu leichtfertigen und unbedachten Überlegungen hinreißen. Jetzt sogar mit der Absicht, Vernet wolle seinen Werdegang schönen.
    Und mit Deiner gespielten "naiven Einfalt" fällst Du dennoch erneut kräftig auf die Nase.


    Auf Deine kurze Frage, ob Vernet fürs VLT arbeitet oder gearbeitet hat, antwortete dieser am 27.11. kurz und bündig:


    "Ca m’est arrivé, pour le Lesia a Meudon qui avait besoin de 3 optiques pour le projet Sphère qui sera un coronographe stellaire (interférentiel) pour le VLT.
    Sinon il peut aller voir la page de l’atelier : http://lise.oca.eu/spip.php?rubrique59"


    Übersetzung:
    "Ja, für das Lesia in Meudon brauchten die 3
    Spiegel für das Projekt Sphère (Stellarer Koronogrph (Interférometrie). Mehr über meine Arbeit im Link."


    Die drei Spiegel waren demnach für das genannte Projekt und Du weißt doch überhaupt nicht, was aus ihnen geworden ist. Anstatt dessen denkst Du Dir irgendwelche Dinge aus und ziehst daraus Schlüsse, die Dir in den Kram passen. Früher nannte man das Ehrabschneidung.


    Ich werde das jetzt erstmal nicht ins französische Forum übersetzen, um Dir eine weitere Blamage zu ersparen.


    Gruß Rolf


    Nicht, dass jetzt jemand kommt und mir vorwirft, ich würde hier Polemiken anzetteln! Das ist nur eine Richtigstellung!


    Ergänzung:
    Wenn es Dir nicht darum geht, Vernet Zitat: "irgendein Misstrauen entgegenzubringen", dann hättest Du Dir besser diese Spitze verkniffen.

  • Hallo


    was mich jetzt gerade beschäftigt ist die Frage,
    wenn auf eine Stück der Oberfläche eine Neigung hat welche 1 lambda breit ist auf einer Seite 1/200 lambda höher ist,
    ist das jetzt gut oder ist das schlecht?
    und wie kann man das messen?


    Gruß Frank

  • Hallo Eberhard,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ich denke das ist Gut gemeint von Dir aber lenkt dann doch sehr vom interessanten Thema " Mikrorauheit und deren Messung" ab. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wird denn bei diesen Projekten nicht auch irgendwelche Rauheit spezifiziert und gemessen? Falls doch interessiert es mich schon wie [8)][:)]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    die ESO macht zur Qualitätssicherung immer die interferometrischen Messungen. Da gibt es einen außerordentlichen Erfahrungsschatz.


    Nicht umsonst kam mein Hinweis zur Wichtigkeit der Optoelektronik. Denn selbst das VLT ist ein großes Interferometer (VLTI)! Dazu wird das Licht der Teleskope wie beim Projekt SPHERE über ein komplexes, unterirdisches Spiegelsystem so zusammengefügt, dass sich die Weglängen der einzelnen Lichtanteile auf 100 Metern um nicht mehr als 1/1000stel Millimeter unterscheiden. Mit dieser Präzision sind mit dem VLTI Aufnahmen mit einer Winkelauflösung von 1/1000stel Bogensekunden möglich.


    Auf den Aufnahmen könnte man die Scheinwerfer eines Autos unterscheiden, das auf dem Mond rumjuckelt. [;)]


    Wo die genauen Festlegungen zur Spiegelqualität der ESO getroffen sind, habe ich (bisher) nicht gefunden. Vielleicht hat Kai da noch mehr Infos wo evtl. auch der Hersteller benannt wird.


    [:)] Aber...in Niederbayern (Teisnach) hat die Hochschule Deggendorf die größte Optikmaschine der Welt für diese Projekte in Betrieb genommen. Die Maschine soll sehr präzise Teleskopspiegel für die Weltraumforschung mit bis zu zwei Metern Durchmesser serienmäßig herstellen. Ich habe mir vor etwa 2 Jahren die Technik einmal erklären lassen, da war auch bei der Politur die technische Umsetzung von großer Wichtigkeit! Die Rautiefe kann sich (wie schon einmal woanders benannt) durch die Zentrifugalkraft (Rotation große Partikel außen, kleine innen) bei der maschinellen Herstellung zwischen der Mitte und Rand erheblich unterscheiden. Somit ist in der Praxis die Rautiefe an den Rändern immer größer als in der Mitte.

    Wie sie es gelöst haben war aber auch da ihr großes Geheimnis. Poliertechnisch arbeiten sie aber parallel mit der Interferometrie und trotz der großen Spiegel mit relativ kleinen Polierwerkzeugen.


    Sie kennen jedenfalls auch die Spezifikationen und Anforderungen der ESO sehr genau. 800 sehr präzise, "kleine" Spiegel werden allein für das 40 Meter Teleskop benötigt.


    Aber leider ist auch dort Ferienzeit und niemand verfügbar, die Spezifikation lässt sich sicherlich klären.


    LG
    Eberhard

  • Also,
    ich verstehe die Aufregung nicht so ganz. Die Vita von D. Vernet kann doch auch sachlich beschrieben werden ...


    Nachdem, was ich lese, leitet er die optische Werkstatt des "Observatoire de la Côte d’Azur ". Und diese stellt diverse Spiegel und andere optische Elemente traditionell in Einzelfertigung bis ~1500mm her. Sie verfügt über eine optische Bank in der Spiegel vertikal bis 6m vermessen werden können. Mit der Betonung "traditionel" wird dabei wohl zum Ausdruck gebracht, dass neueste Technologien, wie Ionenstrahl-Abtrag oder CNC-gesteuerte Poliermaschinen dort nicht installiert sind. Ich vermute mal, dass es der Leidenschaft und den handwerklichen Fähigkeiten von Vernet zu verdanken ist, dass es diese Werkstatt (noch) gibt.


    Gruß



    ***
    (==&gt;)Frank
    Rauigkeit ist eine Gestaltabweichung, von der man annimmt, dass sie gleichmäßig über den gesamten Spiegel verteilt auftritt. Alles andere sind lokale Defekte. Eine Einzelstuktur von ~0,5my Breite und 2,5 Nanometer Höhe müsstest du erst mal "finden", bevor Du diese z.B. mit einem DIC-Mikroskop (Differenzielles Interferenzkontrast-Mikroskop mit Nomarski-Prisma) vermessen kannst. Andere Testmöglichkeiten wären ein Zygo-Profilometer oder Abtastverfahren (Rasterkraft-Mikroskop etc.)


    0,5my Strukturbreiten werden sicherlich weder im Interferenztest per Bath/PDI, noch im Foucault-/Lyot-Test überhaupt sichtbar werden. Nimm von mir aus eine 20 Megapixelkamera, die formatfüllend einen 200mm Spiegel aus dem KR aufnimmt. Da werden dann theoretisch bestensfalls 100my per Pixel abgebildet ... oder anders gesagt, Dein Strich müsste sich 100 mal wiederholen und würde immer noch auf ein Pixel passen.


    Allerdings würde man 100 parallele Striche im Sterntest als spektralzerlegendes Spike (Interferenzgitter) vermutlich leichter erkennen können. Die Intensität eines solchen Spikes dürfte bei 2nm p-v-Höhen allerdings sehr gering sein - visuell wohl kaum wahrnehmbar - im Streulicht der Luft (also das, was den Himmel tagsüber blau macht) fast untergehend. Das zumindest schließe ich aus den Grenzen von TIS-Messungen per Ulbricht-Kugel, die bei solchen Strukturgrößen Rückschlüsse bis auf 0,05 nm (rms) bei relevanten Strukturgrößen von 0,5my bis 30my zulassen.


    Gruß

  • Hallo Kalle


    ja da hast du wohl recht, aber das Licht einer Fläche welche um 0,5% gegenüber dem Soll geneigt ist kommt im Okular auf alle Fälle
    um eine Mondbreite versetzt an [:D] grausig auch wenn 1/200 lambda noch so toll wirkt.
    Gar nicht vorzustellen wenn die gesamte Fläche so wellig wäre.


    Gruß Frank

  • Kalle, stimmt. Sind insbesondere Budgetfragen und Renteneintritt für die Spitze der Struktur.



    Kurt/Kai,


    Zur Vermeidung jeglicher Zweideutigkeiten am besten eine Übersetzung.
    Vernet antwortet auf Kurts Frage mit der Messung der Rauigkeit bei den Profis.


    "Da muss man sich direkt bei den Fachleuten erkundigen, die sich mit dem Projekt befassen. Ich hatte vor acht Jahren 3 Optiken an eines der Teams von Lesia geliefert; es war ein einmaliger Auftrag; ich selbst gehörte aber nicht diesen Teams an und habe das Projekt nicht weiter verfolgt.
    So, ich denke, sie (trad : Ihr)) gehen das Problem von der falschen Seite an.
    Die Frage ist nicht, welche Qualität Ihr für SPHERE haben wollt, sondern was brauchen wir in der Amateurastronomie an Qualität für unsere eigenen Bedürfnisse.
    - Brauchen wir eine Reduzierung der millimetrischen micromamelonnage ?
    - Ist der Loyttest der am besten geeignete Test, um diese Fehlerklasse zu kontrollieren ?
    Antworten darauf in den vorangegangen Seiten dieses threads.
    Zusammengefasst: ab einem bestimmten Punkt sollte man seine Übelegungen seinen eigenen Bedürfnissen entsprechend anstellen und nicht versuchen, die Profis nachzuahmen, bei denen es zum Teil um ganz anderen Prioritäten geht."



    Gruß Rolf

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