Das Menschliche Auge (Farbfehler)?

  • Hallo


    Frag mich schon längerer Zeit ob das Menschliche Auge eigentlich
    einen Farbfehler hat Das Auge besteht ja nur aus einer Linse
    ohne korrektur Linse wie bei Fh´s oder gar Apo´s(3Linsen).
    Kann es sein das das Gehirn das ja immerhin das verkehrte Bild
    das die Linse erzeugt wieder aufrecht erscheinen lässt,
    auch den Farbfehler wegzaubert der bei einer einzelnen Linse ja
    enstehn müsste.


    Noch eine Frage hätte ich da, damals hat mir mein Physik Lehrer
    erzählt das wenn ich eine Zeit lang (mehrere Tage) mit einer
    Brille durch die gegend rennen würde die das Bild verkehrt herum
    zeigt sich das Gehirn nach einer Zeit wieder anpasst und das Bild
    wieder umdreht=sobald ich die Brille wieder abnehme würde sollte ich alles verkehrt sehen danach würde es wieder eine Zeit lang dauern bis das Bild wieder richtig steht.?!
    Von Neugeborenen weis ich das die Wissenschaft sagt das sie wenn
    sie auf die Welt kommen das sie die ersten paar Tage alles verkehrt herum sehen bis das Gehirn das Bils sozusagen richtig Herumdreht.
    Zum Thema Farbfehler beim Mond wenn ich ihn mit meinen Augen anschaue
    (jetzt nicht durchs FH)dann seh ich einen leichten blauen Ring
    umd den Mond ist das jetzt durch die Luftunruhe (Prisma wirkung der Luft) oder vieleicht durch den obig genannten Farbfehler der einzelnen
    Linse verursacht wird.????


    mfG
    GRENHORN
    Ps:so viele (das)´s waren glaube ich noch nie in einem Satz gebündelt lol
    <font size="1"><i><font color="red">Thema von Kurioses in's Optikforum verschoben von Stathis</font id="red"></i></font id="size1">

  • Hi,


    also wenn ich mich an meinen Biologieunterricht erinnere dann habe ich da tatsächlich gelernt, dass das Bild FALSCH herum auf unsere Netzhaut trifft. Aber das Gehirn, wo ja das eigentliche Bild für uns erst entsteht, wird es automatisch wieder zurecht gerückt.


    Es gibt sogar ein Experiment, bei dem die Probanten über einen langen Zeitraum hinweg eine Brille tragen mussten, welche ein umgedrehtes Bild lieferte. Nach einiger Zeit korrigierte ihr Gehirn dies wieder... Ich weiß jedoch nicht mehr, ob das ein theoretoisches oder tatsächlich durchgeführtes Experiment ist und was geschah, als sie ihre Brille wieder abnahmen...

  • O,


    und noch was. Wir können gar keinen Farbfehler haben. denn Farben entstehen ja erst in unserem Gehirn und werden nahchunseren Eindrücken als rot, blau, grün... definiert. Rot ist also das, was wir als rot wahrnehmen. Es spielt keine Rolle, wie es tatsächlich aussieht. Das ist wie mit dem Schall. Eigentlich sind es ja gar keine Geräusche - sie entstehen erst in unserem Gehirn. Das hohe C ist also das, was wir als hohes C definieren.

  • Also selbstverständlich hat das menschliche Auge einen ZIEMLICHEN SCHAURIGEN Farbfehler. Ich war mal ne Zeit etwas kurzsichtig. Ohne Brille sah ich aber auch in der Ferne recht scharf, sofern ich durch einen Rotfilter guckte. Unser Hirn ist aber ein 1a Bildverarbeitungscomputer, der Farbränder usw gut wegrechnen kann. Und zwar so intelligent, dass die Farbränder unserer Fernrohre unnachgiebig zeigt!


    Hartwig

  • Hallo,


    meine bescheidenen Kenntnisse dazu:
    Der Farbfehler des menschlichen Auges fällt i.A. nicht ins Gewicht,
    da der Mensch nur bei genügend Helligkeit farbig sehen kann. Da wird dann aber mit kleiner Blende gearbeitet, bei der nur der zentrale Bereich der Linse aktiv ist.
    Die Linse hat auch einen per Gradient zum Rande veränderlichen Brechungsindex, um auch dort noch scharf zu sehen.
    Es gibt aber Tiere, die bei voll geöffneter Pupille farbig sehen ,
    diese Linsen bestehen dann zusätzlich noch aus verschieden geformten konzentrischen Zonen.


    Viele Grüße


    Thomas

  • Hallo Grenhorn,


    Helmholtz meint:
    "Wenn mir ein Optiker ein Instrument verkaufen wollte, welches
    solche Fehler hätte, so ist es nicht zuviel gesagt, daß ich mich
    vollkommen berechtigt glauben würde, die härtesten Ausdrücke über
    die Nachlässigkeit seiner Arbeit zu gebrauchen, und ihm sein
    Instrument mit Protest zurückzugeben." [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    [...] aber ein 1a Bildverarbeitungscomputer [...]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das sowieso. Aber etwas genauer kann man es schon noch sagen.
    Habe Dir mal eine Seite mit "Definitionen" der verschiedenen
    Abbildungsfehler des menschlichen Auges herausgesucht:
    <font color="limegreen">
    Korrektur:
    http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/optik/31
    (hatte hier den Link vergessen).
    </font id="limegreen">


    Neben den anderen beschriebenen Bildfehlern steht dort unter 2b)
    chromatische Aberration:


    "Das Auge verfügt über zwei Kompensationsmechanismen, mit denen es den
    Einfluß der chromatischen A. auf die Wahrnehmung begrenzen kann. In
    der Foveola, der Stelle des schärfsten Sehens, befinden sich keine
    S-Zapfen. Blaues Licht, das in großen Zerstreuungskreisen auf die
    Netzhaut abgebildet wird, wird in der Foveola nicht absorbiert und
    kann somit keinen störenden Einfluß auf die Wahrnehmung haben.
    Weiterhin ist in der Makula vor den Außensegmenten der Rezeptoren ein
    gelbes Photopigment (Xanthophyll), das blaues Licht absorbiert,
    eingelagert. Der Anteil blauen Lichtes, der zu den Außensegmenten der
    Rezeptoren gelangt, ist hierdurch vermindert."


    Vielleicht weiß ja jemand noch detailliertere Informationen dazu?


    CS,
    Oliver

  • Als erstes Danke an alle für die zahlreichen antworten ! nur schade das unser oder besser gesagt mein Hirn den Farbfehler bei meinen 150/750Fh nicht wegrechnet(Schade) lol.


    mfG
    GRENHORN

  • Die chromatische Aberration des Auges wird bei (annähernd) monochromatischem Licht deutlich. Zum Beispiel sehen die sogenannten Schwarzlichtlampen in Discos immer etwas unscharf aus. Auch Experimente mit blauem Licht an einer optischen Bank im verdunkelten Raum zeigen den Effekt ziemlich deutlich.
    Außerdem: dieses Thema gehört gar nicht in die Rubrik "Kurioses". Es handelt sich um Physik.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Außerdem: dieses Thema gehört gar nicht in die Rubrik "Kurioses". Es handelt sich um Physik.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke für den Hinweis. Hab ich in's Optikforum verschoben
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Auge besteht ja nur aus einer Linse
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Auge ist ein komplexes optisches System an dem die Hornhaut, die Vorderkammer, die Linse und der Glaskörper an der Bilderzeugung beteiiligt sind. Laut dieser Quelle haben die einzelnen Komponenten unterschiedliche Brechungsindizes. In wie weit dadurch der Farbfehler korrigiert wird, weiss ich aber auch nicht.


    Unser Gehirn hilft uns auch bei der Beseitigung des Farbfehlers an unseren Teleskopen: Indem es uns befähigt APO's und Spiegelsysteme zu bauen[:)]

  • Hallo zusammen,


    Das Auge ist gar kein Einlinser, sondern mindestens ein Zweilinser. Wenn man mag sogar ein Mehrlinser mit bis zu 5 Linsen.


    Die wesentlich Brechkraft kommt nicht, wie in der oben gezeigten Zeichnung, von der Linse. Der allergrößte Teil stammt von der Hornhaut, welche sowas wie eine sammelnde Meniskuslinse darstellt. Im Vergleich zu ihr ist die Brechkraft der Augenlinse fast verschwindend gering. Die Hornhaut ist die "Frontlinse". Anschließend kommt die vordere Augenkammer welche mit Kammerwaser gefüllt, und natürlich auch optisch wirksam ist - wenn auch nur schwach. Daran schließt sich das Blendensystem, die Iris, an. Dahinter ist die hintere Augenkammer welche mit dem selben Kammerwasser gefüllt ist. Erst danach kommt die Augenlinse (Bikonvexlinse) welche die Fokussiereinrichtung im Auge darstellt. Sie ist das einige Element das ihre Brechkraft aktiv verändern kann. Die Linse davor (hintere Augenkammer) passt sich der neuen Krümmung der Augenlinse an und verändert somit natürlich auch ihre Brechkraft. Ebenso verhält sich der Bereich nach der Augenlinse, der sog. Glaskörper. Dieser ist die letzte Linse und reicht bis zur Bildebene, der Netzhaut, und drückt sie gegen die Aderhaut - so dass sie immer ordentlich anliegt.


    Im übrigen ist unser Auge mit einer sehr effektiven "Hart-Vergütung" versehen. Auf der Hornhaut sitzt eine sehr feste und zähe mehrere Zellschichten dicke Lage welche sich innerhalb von nur 4 Stunden vollkommen erneuert. Somit sind Verletzungen durch Verunreinigungen spätestens nach 4 Stunden wieder voll ausgeheilt und unser biologisches Objektiv ist wieder kratzerfrei. Die Hornhaut selber erneuert sich allerdings nicht. Ist diese mal geschädigt bleibt das so.


    Viele Grüße
    Raphael


    Hey Stathis, guter Link! - hätt ich mir die Tipperei sparen können *g*

  • Hallo,


    ein paar Ergänzungen: die Brechkraft der Hornhaut beträgt etwa 42 dpt, die der Linse etwa 22 dpt. Der Farbfehler des Auges ist sogar schon gemessen worden, ich kann das Bild jetzt leider nicht finden, ich reiche es nach... Auch die sphärische Abberation des Auges ist übrigens nicht wenig. Schließlich führt eine lange Kaskade von Kompensations"routinen" dazu, daß wir meistens gar nicht so schlecht sehen.


    Grüße von Michael.

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />
    Das Auge ist ein komplexes optisches System an dem die Hornhaut, die Vorderkammer, die Linse und der Glaskörper an der Bilderzeugung beteiiligt sind. Laut dieser Quelle haben die einzelnen Komponenten unterschiedliche Brechungsindizes. In wie weit dadurch der Farbfehler korrigiert wird, weiss ich aber auch nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nach einer Äußerung eines meiner älteren Professoren
    vor Jahren soll das Bild auf der Netzhaut grässliche
    Farbfehler haben. Jedoch soll das Gehirn
    in der Lage sein, das zu korrigieren. Im Grunde also eine
    "Computerkorrektur"...

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