Was haltet ihr von der Drake-Gleichung ?

  • Das ist sicher eine korrekte Auflistung der wichtigsten Faktoren, die bestimmen, wie viele technische Zivilisationen es noch so in unserer Galaxie gibt. Etliche der Faktoren sind schwierig zu schätzen oder komplett unbekannt, weshalb man die Frage letztlich nicht beantworten kann.


    Aber ich verstehe nicht ganz Deine Frage, was man von einem mathematischen Zusammenhang "halten" soll. Was "hält" man z.B. von der idealen Gasgleichung? Ich find sie voll daneben, aber E=m c^2 find ich total cool.



    Hartwig

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was "hält" man z.B. von der idealen Gasgleichung? Ich find sie voll daneben, aber E=m c^2 find ich total cool.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Geht mir übrigens genauso [:D]

  • Und was haltet Ihr von den Maxwell´schen Gleichungen? Die finde ich voll super.
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Liebe Astro - Kollegen hier in diesem Thread,


    da stellt ein 14-Jähriger eine Frage, die ihn beschäftigt, hat offensichtlich Schwierigkeiten, als neues Mitglied mit dem Posten zurecht zu kommen (nur das Fragezeichen steht im richtigen Feld, der Rest hat sich in die Betreff-Zeile verirrt,) und der Club der Erfahrenen (Foren- und Altmeister) macht sich überwiegend darüber lustig.


    Nicht ganz die pädagogisch wertvolle Art und Weise, jemanden in ein "Gespräch" hier im Astrotreff einzubinden.


    Mit der Drake-Gleichung habe ich mich eben über Wikipedia zum ersten Mal ein wenig "ausführlicher" beschäftigt, nämlich den entsprechenden Wikipedia-Artikel gelesen, auf den ich im Link oben hingewiesen werde, aber auch erst einmal verbunden mit dem Hinweis, dass ich bzw der Fragesteller eingangs ja nur zu faul zum Suchen wäre.


    Wenn man die Frage von IDenn nur etwas aufmerksam liest, dann steht da nicht: "Was steht in der Drake-Gleichung, und was kann man damit eigentlich berechnen?" sondern eure Meinung nach dem Charakter der Formel ist gefragt.
    Im Gegensatz zu E = m c^2, in die ich Messwerte bzw. gesicherte Werte einsetzen kann, stellt die Drake-Gleichung eine Ansammlung und Verknüpfung von Wahrscheinlichkeiten dar, und da darf die Frage schon erlaubt sein, inwiefern das Sinn macht, was man davon hält.


    Und nochmal: es fragt nicht Dr. XY, der sowieso schon meint, das allermeiste zu wissen, sondern offensichtlich ein Schüler, der versucht, sich mit naturwissenschaftlichen Dingen auseinanderzusetzen.
    Und bekommt zu Begrüßung verbal erst einmal einen vor den Latz.


    Davon halte ich nun allerdings nicht allzuviel.


    Viele Grüße
    Manfred

  • hallo,
    jap da kann ich Manfred nur zustimmen.
    das forum entwickelt sich mMn langsam aber sicher zu nem leicht elitären haufen mit geringem feingefühl.
    sarkasmus auf kosten eines 14-jährigen (der dazu noch voll das ansehen der Degenaration-X, wie in etlichen "doku"-doaps dargestellt, um ein vielfaches anhebt) ist schlicht armseelig ;)


    .. auch wenn das thema etwas unglücklich dargestellt wurde, aber die 14-jährigen die ich kenne, wären da noch krass anders vorgegangen , ihr opfer! [:D]


    zur frage:
    ich halte die gleichung für etwas fragwürdig, da die variablen und parameter nicht unbedingt einwandfrei empirischen messungen entsprechen. vieles sind schätzwerte (?) und stammen aus der mehr oder weniger subjektiven einschätzung.
    in der summe kann dann ein produkt aus mehreren kleinen fehlern nen recht großen als ergebnis haben.
    außerdem glaube ich, dass es die natur so eingerichtet hat, dass sich außerirdische zivilisationen niemals begegnen werden. vielleicht werden wir ja wenigstens mal ein ordentlicheres signal bekommen (als das Ohio-wow-signal )

  • Servus Dennis,


    die Formel ist sicher nicht dazu gedacht einen genauen Zahlenwert zu berechnen. Sie soll wohl vielmehr die Faktoren zusammentragen, die entscheidend dazu beitragen, ob wir jemals Kontakt finden könnten.


    Einige Faktoren der Gleichung sind für uns kaum vorhersagbar und man kann sich daher lediglich Modelle ausmalen und daraus eine (un-)Wahrscheinlichkeit ableiten. Um genau das anzustoßen und ein wenig darüber zu spekulieren, dafür ist die Gleichung sicher geeignet und vermutlich auch entwickelt worden.


    Grüße
    Korbinian

  • Laut Berechnungen, gibt es allein unserer Galaxie etwa 30000 intelligente Zivilisationen! Ich halte es für ausgeschlossen, dass es kein extraterrestrisches Leben gibt.


    Für unmöglich halte ich es, das wir die Einzigen sind.


    Optimistische Annahmen gehen von etwa 100 intelligenten Zivilisation in einem Abstand von jeweils 5000 LJ zueinander aus.


    Pessimistische Annahmen gehen von einer intelligenten Zivilisation in unsere Galaxie aus.


    Grüsse


    Martin

  • Hallo IDenn (hier könnte Dein Name stehen),


    die Gleichung wurde vor über 50 Jahren von Frank Drake, einem Astro-Physiker, aufgestellt. Seit dieser Zeit haben wir zwar viel über das Universum gelernt, waren mit ein paar Menschen auf dem Mond und haben auch ein paar Raumsonden weggeschickt zu unseren Nachbarplaneten, aber wir wissen noch immer viel zu wenig, um eine wirklich konkrete Abschätzung vorzunehmen.


    Ich glaube, daß es auch auf anderen Planeten um ferne Sterne Leben gibt. Ob das Leben dort sich zu einer technischen Zivilisation entwickelt hat, weiß ich nicht. Aber ich wünsche es mir. Es wäre suupercool, wenn wir eines Tages ein zweifelsfreies Signal von einer anderen Zivilisation bekommen würden. Bis es soweit ist, müssen wir als Zivilisation aber erstmal versuchen, am Leben zu bleiben.


    Im Moment sind wir als "Erdlinge" kein atraktiver "Gesprächspartner" für fremde Zivilisationen (falles es die gibt). Wir führen Kriege, unterdrücken unsere Mitmenschen und beuten sie aus. Wir gehen mit den Resoursen unseres Planeten (Wasser, Luft, Brennstoffe, Biosphäre) verschwenderisch um und machen viel zu viel Dreck. Wir benehmen uns wie Banausen, die nicht zu schätzen wissen, was uns die Erde eigentlich bietet.


    Das ist traurig. Trotz allem angehäuften Wissen sind wir sehr egoistisch. Möglicherweise wurde wir von anderen Zivilisationen ja schon "entdeckt" und die halten sich mit Signalen blos zurück und warten darauf, daß wir als Spezies lernen, uns ordentlich zu benehmen...


    Im Moment kennen wir mehr als 1000 Planeten, in wenigen Jahren sind wir auch in der Lage, die Atmosphären der erdähnlichen Planeten zu analysieren. Aber selbst, wenn wir Sauerstoff in einer Planetenatmosphäre entdecken, können wir noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es dort dann auch Lebewesen mit einer technischen Zivilisation gibt.


    Auch wenn das jetzt erstmal reichlich unbefriedigend ist, dazu müssen wir einfach weiter forschen und Geduld haben...


    Die Entfernungen zwischen den Sternen sind sooo groß, daß wir mit unseren derzeitigen Kenntnissen einfach nicht schnell mal dort vorbei schauen können...


    Grüße
    Silvia

  • Dennis,
    die Drake-Gleichung ist mathematisch eine (bedingte) Wahrscheinlichkeitsrechnung. Und sie wird als Formel oft verkürzt dargestellt - als sogenannte Punktschätzung.


    Zur Genauigkeit:
    Wenn Du die Fläche Deines Zimmers ausmisst, dann erhältst Du für Länge und Breite jeweils Maße, die auf +/- 1cm genau sein dürften.
    Wenn Du die Zahlen multiplizierst, dann ergibt sich rechnerisch eine Fläche auf x,yyyy qm. Scheinbar auf vier Nachkommastellen genau. Richtig ist aber, dass die Zahl bestenfalls auf 2 Nachkommastellen genau sein kann ... weil, wenn sich eine der gemessenen Werte nur um 1cm ändert, dann ist es diese 2. Nachkommastelle im Ergebnis, die sich ändert. Wenn Du das mit einem länglichen Flur ausprobierst und Du verschätzt Dich in der Breite nur um 1cm , dann ändert sich u.U. sogar schon die 1. Nachkommastelle oder noch mehr.


    Mit dieser Logik solltest Du die Drake-Gleichung kritisch hinterfragen. Schon der Drake-Faktor mit dem Anteil von "Sternen mit Planetensystem" hat sich durch neue Beobachtungen, Stern-/Planetenentstehungstheorien etc. in den letzten 50 Jahren um mehrere Zehnerpotenzen geändert. (Eine Zehnerpotenz bedeutet "Faktor-10").


    Du solltest die Drake-Gleichung also zweimal durchrechnen. Einmal mit Werten, die alle die untere Schätz-/Annahmewerte darstellen und einmal mit Werten, die die oberen Schätz-/Annahmewerte wiederspiegeln. Der daraus resultieren Wert für die Wahrscheinlichkeit fremder Zivilisationen schwankt dann dermaßen, dass Du dann so schlau wie vorher bist.


    Je größer die Drake'sche Wahrscheinlichkeit für fremde Lebewesen ist, insb. für Lebensformen "mit Technik", desto widersprüchlicher ist dann die Frage, warum man bislang noch kein einziges (Funk-)Signal von diesen empfangen konnte. Vielleicht sind sie einfach nur "vorsichtig" und sagen sich: "Solange ich nicht weiß, ob ich im Spiel von 'Jäger und Beute' der Jäger oder die Beute bin, versteckt ich mich lieber."


    Gruß

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