DSLR zur echten s/w Kamera umbauen

  • Hallo zusammen,


    ich bin der Neue [:D]


    Aber mal im Ernst.


    Ich überlege momentan in welche Richtung ich bei der Astrofotografie gehen möchte.
    Mit DSLR Nachtfotografie kenne ich mich wirklich gut aus:
    http://www.fotocommunity.de/fo…an-zimmermann/fotos/35872


    Damit leider auch alle Vor- und Nachteile.


    Bei vielen Astrofotos erkenne ich innerhalb von Millisekunden, ob es mit einem CCD oder DSLR fotografiert wurde. Ich kenne und hasse bestimmte typische DSLR Eigenschaften in Fotos, zudem sind einige Dinge nur mir extrem EBV korrigierbar.
    Daher ist ein SW CCD Astro Sensor für mich eigentlich schon Pflicht, viele typische DSLR Nachteile gibt es da einfach nicht mehr.


    Meine Ausrüstung für die Astrofotografie soll zukünftig aber auch sehr mobil sein (vielleicht mit Astrotrac und Borg Teleskop).


    Jetzt zu meinen Fragen:
    1.) Standalone CCD Sensor gibt es glaube nicht? Ich würde ungern mit einen Notebook und zusätzlichen Stromquellen hantieren.


    2.) Können CCD Sensoren vielleicht über Smartphone gesteuert werden? Habe dazu leider auch nicht im Internet gefunden.


    3.) Vielleicht wäre meine Lösung eine echte s/w DSLR?
    Mann könnte die Vorteile aus beiden Welten damit vereinen, denke ich zumindest.
    Leider ist eine echte s/w Leica übertrieben teuer und die alte s/w Kodak für Astrofotografie ungeeignet.


    Jetzt zur meiner Idee, man könnte einfach den Bayer-Filter bei der DSLR entfernen.


    Es gibt eine Firma, die so etwas durchführt, leider mit 3000 bis 5000 Dollar etwas teuer.


    Hier hat das aber schon jemand zuhause erfolgreich umgesetzt und es scheint auch nicht sehr kompliziert zu sein:
    http://petapixel.com/2013/08/0…or-for-sharper-bw-photos/


    Eine gebrauchte 1000d bekommt man schon für ca. 180€.
    Ein Versuch müsste es doch Wert sein?


    Ich könnte mir so das Notebook und anderes Dinge im Gepäck sparen, müsste aber auf die Qualität von CCD Sensoren nicht verzichten.


    Bin mal auf eure Antworten gespannt :)



    Grüße aus Karlsruhe
    Stefan


    PS: Momentan bin ich erst mal in der frühen Planung und lasse meine Gedanken noch freien lauf.

  • Hallo Stefan,


    na da bin ich auch schon gespannt. Ich hatte auch schon überlegt ob ich so etwas an meiner EOS20D realisieren könnte um großflächigere H-Alpha Aufnahmen machen zu können. Kann man nicht vom Kamerahersteller Chip`s ohne
    Matrix und UV/IRSperrfilter bekommen? Ich denke der Austausch des Chip`s wäre ungefährlicher.


    Gruß Armin

  • Hallo Stefan,


    zu
    1) Nein. Dann bleib einfach bei einer DSLR. Bis du die in der Astrofotografie komplett ausgereizt hast, vergehen bestimmt einige Jahre. Was du in deinem Stream als "Nachtfotografie" bezeichnest, dazu kann ich nur sagen (ohne deine Leistung im geringsten schmälern zu wollen-echt tolle Fotos!)-das sind im Gegensatz zur Deep Sky Fotografie alles noch sehr gut beleuchtete Dämmerungsaufnahmen, bzw. Gebäude die nachts hell beleuchtet sind. Die Probleme tauchen erst so richtig auf wenn du anfängst an die Grenzen deiner DSLR zu gehen.


    2) Davon ist mir auch nichts bekannt.


    3) Es ist nicht nur der fehlende Bayer Filter, der eine CCD Kamera von der DSLR unterscheidet. Astro CCDs sind gekühlt, nicht nur regelbar, sondern auch genau reproduzierbar.


    Gruß,
    Daniel

  • Hallo Stefan,


    charmante Vorstellung, ohne das ganze Computergerödel auszukommen - bis auf die fehlende Kühlung, wie Daniel schon erwähnte.
    Da waren ja ein paar Jungs bereits so mutig, es zu probieren.
    180 Euronen ist verschmerzbar.
    Probiere es aus und berichte bitte.



    Hallo Armin,


    schöne Idee.
    Aber mach das mal den Leuts von Canon klar.
    Ich fürchte, wenn überhaupt dann kommt ein sündhaft teures "Astrosondermodell" dabei raus [B)]


    CS
    Franjo

  • Hallo Stefan,


    ich habe mal versucht, die Bayermatrix vom Chip einer 1000D zu kratzen:



    Dabei bin ich aber schon beim Ablösen des Deckglases abgerutscht, habe einen Riesenkratzer auf den Chip gemacht und unten die Goldkontakte abgerissen. Grobmotoriker halt... [8D]


    Ich habe das ganze auch unter dem Aspekt gemacht, dass man gebrauchte DSLRs mittlerweile so billig bekommt - wenn's gelungen wäre, eine nette Spielerei. Allerdings bestimmt kein Ersatz für eine gekühlte S/W-CCD.


    Der Unterschied zwischen gekühlter S/W-CCD und DSLR besteht übrigens nicht nur in Kühlung und S/W - er besteht auch im Unterschied zwischen CCD und CMOS. Da werden auch einige der Unterschiede liegen, die Du "innerhalb von Millisekunden" erkennst. Aber wie schon mehrfach erwähnt wurde, spielt gerade bei langen Belichtungen die Kühlung auch eine gewaltige Rolle.


    Ich habe auch schon DSLRs auf Wasserkühlung umgebaut - aber auch das ist nicht wirklich befriedigend. Weder bekommt man eine DSLR so effektiv gekühlt, noch ist die DSLR dann noch, was sie vorher war - mobil und stromsparend....


    Nein - entweder man bleibt bei der DSLR als mobilem Kompromiss und gibt sich viel Mühe bei der Bearbeitung und investiert auch viel Belichtungszeit - oder man nimmt halt eine "richtige" Astrokamera und sorgt dann auch für die entsprechende Stromversorgung etc.
    Gäbe es eine "Standalone-CCD" wäre die mit einem normalen Kamera-Akku auch nicht lange zu betrieben. Die Kühlung braucht nunmal viel Strom.


    Eine CCD mit dem Smartphone geht wohl nicht, da es die entsprechenden Programme nicht gibt. Ich benutze aber seit neuestem ein Windows 8 Tablet (Acer Iconia W511), das sehr leicht ist und locker 9h auf Akku läuft.


    Ein Astrotrac ist m.E. übrigens nur ein Kompromiss für Flugreisen, wenn es auf jedes Kilo ankommt. Gerade eine DSLR in lauen Nächten bekommt man am besten durch sog. "Dithering" (zufälliges Versetzen zwischen den Einzelaufnahmen) in den Griff - weil man nur so die Streifen im Hintergrund verwischen kann, die der CMOS-Chip durch seine unterschiedlichen Verstärker erzeugt. Dazu ist aber eine Steuerung in zwei Achsen notwendig und da steht man mit dem Astrotrac auf verlorenem Posten. Ich würde dir (für kurze Brennweiten bis ca. 300mm) eine EQ3 SkyScan + Lacerta MGEN + 8x50 Sucher als Leitrohr empfehlen. Da bekommst Du für ca. 1000,- EUR eine recht mobile, zuverlässige und komfortable Plattform für die Astrofotografie.


    Gruß
    Klaus

  • Ich Danke euch allen für die teilweise auch sehr ausführlichen Antworten!


    Eignes habe ich bei meinen Überlegungen erst mal wieder über Bord geworfen!
    Ich werde euch später bei einem neuen Thread aber weiter löchern :)

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