Bin verwirrt, brauche eine Kaufberatung

  • Hallo alle zusammen,
    ich heiße Artur und bin 28.
    Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken mir ein Teleskop zuzulegen...
    Nur je mehr ich mich mit dem Gedanken auseinandersetze, desto schwieriger wird es für mich das passende Stück zu finden!


    Meine Preisvorstellung war so um die <b>500-600 Euro</b> die ich (für den Anfang) ausgeben wollte!


    Was ist damit geplant?
    Ich würde damit gerne in erster Linie Mond und Planeten und Deep Sky beobachten... Anschließend würde ich gerne in die Astrofotografie einsteigen (ja ich weiß, teures Unterfangen!) Allerdings habe ich hier eine Spiegelreflex von Canon rumliegen, die sich fürs Erste mit einem Adapterring gut anschließen lassen würde und mit der ich erste Gehversuche starten könnte! Daher kommt für mich leider auch kein Dobson in Frage (Das habe ich inzwischen rausgefunden!) [:p]


    Auf jeden Fall habe ich schon mal so rumgeschaut was es alles auf dem Markt gibt und diese zwei Modelle entdeckt, die exakt in meiner Preisklasse währen:


    Skywatcher Teleskop N 200/1000 Explorer BD NEQ-5 (500 Euro)
    Bresser Teleskop N 203/1200 Messier MON-2 (500 Euro)


    Ja, ich weiß beide haben noch keinen Nachführmotor, der für die Fotografie wichtig wäre. Allerdings könnte ich damit erste Gehversuche in Sachen Astronomie wagen und erstmal nur "lernen". Nachrüsten könnte ich die beiden Geräte ja immer noch... Soweit der Plan..


    Dann habe ich noch dieses Modell entdeckt und war natürlich erstmal von der noch größeren Öffnung und Brennweite beeindruckt, nach dem Motto: "Da kann man bestimmt noch "Mehr" mit sehen und fotografieren... Aber das ist wahrscheinlich nur eine falsche Annahme von mir [?] Bitte klärt mich auf...


    Skywatcher Teleskop N 250/1200 PDS Explorer BD OTA (485 Euro)


    Auf jeden Fall habe ich dann erstmal einen Schock bekommen, als ich gesehen habe, was das Ganze mit Montierung kosten soll!


    Skywatcher Teleskop N 250/1200 PDS Explorer BD EQ-6 Pro SynScan GoTo (1672 Euro)


    Würde es sich denn lohnen, für dieses Gerät noch ein wenig zu warten und zu sparen? ps.: Alle Angebote im Astroshop gefunden.


    Ja, und dann durch das Lesen habe ich noch herausbekommen, dass es nicht nur auf Öffnung und Brennweite ankommt sondern auch noch auf das Öffnungsverhältnis.. Und je nach dem was man beobachten möchte...


    Das Problem: Ich möchte ja Planeten UND Deep Sky beobachten und möchte das Teleskop sowohl visuell als auch zum fotografieren benutzen!
    Das heißt ich werde hier eh einen Kompromiss machen müssen.
    Die Frage ist halt nur: Was ist gut für mich?!


    Wie ihr seht, bin ich ein "klein wenig" überfordert und deswegen habe ich auch den wahrscheinlich 1000sten Thread zum Thema Kaufberatung eröffnet!


    Ich danke euch aber jetzt schon vielmals für eure Hilfe und Beratung!


    Achja, und selbst verständlich dürft ihr auch sagen: "Alle drei Teleskope die du angeführt hast, taugen nichts / bedingt / sind nix für deine Vorhaben... Ich würde dir Modell XY empfehlen..."


    Liebe Grüße


    Artur

  • Hallo Artur,


    ich würde am Anfang den Dobson 200/1000 mm nehmen. 1 Meter Brennweite und 20 cm Öffnung reichen für die Planetenbeobachtung locker aus und auch bei deep sky zeigen sich bei dieser Öffnung viele schöne Objekte.


    Das Öffnungsverhältnis von f/5 ist auch für eine spätere Fotografie gut geeignet und wenn es soweit ist, kannst du dir eine EQ-6 Montierung holen und den Tubus draufschnallen.


    Damit hättest du erst mal einen relativ günstigen Einstieg, aber auch die Option, später mit dem vorhandenen Teleskop in die Fotografie einzusteigen.


    Viele Grüße


    Carsten

  • Haalo Artur,


    erst mal herzlich willkommen hier auf Astrotreff.


    Und gleich danach- der letzte Satz trifft durchaus zu. [:D]


    Die beiden angedachten Newton mit 200mm Öffnung sind für eine NEQ-5 bzw. die Mon-2 schon visuell eine Nummer zu groß. Und der 10"er wird zwar von der EQ-6 noch halbwegs getragen und wird visuell ganz brauchbar sein- aber als Anfänger mit der Kombination in die Astrofotografie einsteigen? Oha- da wirst du mit heftigen Problemen kämpfen bis mal das erste brauchbare Bild herauskommt.


    Je größer das Teleskop und je höher die Brennweite desto schwieriger wird das Ganze. Für Deepskyfotos musst du lange belichten und vom Objekt auch eine ganze Reihe Bilder machen- diese werden dann gestackt. Damit brauchbare Ergebnisse rauskommen musst du perfekt einnorden, besser noch einscheinern- und dann auch noch während der Aufnahme guiden. Eine einfache Nachführung genügt da nicht mehr.


    Dazu kommt- typisch sind die ganzen Newton erst mal für visuell ausgelegt- außer der Tubus wird extra als Fotonewton beworben. Das hat zur Folge- du kommst mit der DSRL meist nicht in den Fokus, musst also umbauen damit das geht. Die Fangspiegel sind auch bei visuell meist zu klein für Fotografie. Für Guiden brauchst du ein Leitrohr (z.B. Refraktor) parallel am Newton montiert oder du benutzt einen Offaxisguider (OAG). Zum Guiden nimmt man heutzutage CCD Kameras die dann am Laptop hängen oder einen Standalone-Guider. Kostet alles nochmals extra. [:)]


    Der meist gegebene Ratschlag bei solchen Wünschen- nimm eine große Optik für visuell und z.B. einen kleinen 80mm ED-Refraktor und für diesen eine stabile Montierung. Die kann dann kleiner ausfallen, der ED hat nicht soviel Brennweite und ist damit leichter in den Griff zu bekommen und du hast schneller deine ersten Fotos. Und während du belichtest kannst du mit dem anderen Teleskop gucken.


    Der Kompromiss- eiin 150/750 Newton auf einer HEQ-5 für visuell und Fotografie. Von der Größe Newton gibt es einige die fotogafisch ausgelegt sind. Dafür verzichtest du visuell natürlich auf etwas Auflösung, sparst aber auch Geld. Die echte eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Artur,


    Du könntest zum Dobson eine EQ-Plattform zum Nachführen nehmen. Damit sollte dann auch schon Fotografie teilweise möglich sein. Für die spätere professionelle Fotografie würde auch ein kleineres Setup reichen.
    Wie Stefan schon schrieb, wird eine Montierung für so ein großes Teleskop nicht billig werden.
    Abgesehen davon, mit dem Dobson hättest Du ein zweites Setup zum Beobachten.


    Gruß, Andreas

  • Hi Stefan,
    auch dir vielen Dank für deinen hilfreichen Beitrag.
    Okay, meine ersten beiden Vorschläge sind allein schon wegen der Montierung für die Tonne.


    Bei meinem dritten Vorschlag sagst du, visuell sei das Teleskop "brauchbar".
    Heißt das also auch, dass selbst hier die Montierung zu schwach wäre, um mit ihr Fotos zu machen?!


    Mir ist durchaus klar, dass ich als Anfänger mit einer Spiegelreflex und ohne zusätzliche Ausgaben keine anständigen Fotos hinbekommen werde! Vielleicht habe ich mich da auch etwas unverständlich ausgedrückt!
    Ich möchte mit einem anständigen Teleskop anfangen und erstmal schauen und vor allen Dingen lernen...
    Deshalb würde ich auch prinzipiell auf ein GoTo und Nachführung erstmal verzichten...
    Das kann man ja später nachrüsten, wenns soweit ist! (Sprich, wenn ich mit Fotos anfangen würde)
    Bevor ich allerdings mit Fotos anfangen will, möchte ich mich natürlich erstmal mit dem Teleskop vertraut machen und mich auch erstmal am Himmel "auskennen"..
    Dann mit Fotos anfangen, zuerst natürlich Mond, dann vielleicht Jupiter, Mars etc. und dann schwierige Deep Sky Objekte..
    Sprich wirklich pö a pö learning by doing...


    Nur, und darum gings mir: (Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt im Eingangspost!)
    Ich möchte eine anständige Erstausstattung auf die ich aufbauen kann!
    Sprich, später Nachführung drauf und erste Erfahrungen mit Astrofotografie sammeln... (Mond, Planeten)
    Beobachten will ich natürlich von vorn herein, Planeten und Deep Sky...


    Vielleicht ist jetzt auch ein wenig klarer...


    ps.: Angenommen ich würde auf das Gerät für knapp 1700 Euro hinsparen! (Vorteil, da wäre ja sogar schon so ne Nachführung dran)
    1.) Taugt das Gerät generell was? (Gerade für visuelle Beobachtungen eines Anfängers)
    2.) Könnte ich damit rein theoretisch erste Schritte in die Astrofotografie wagen?
    3.) Es wäre doch (mein Gedankengang, korriegere mich bitte, wenn ich falsch liege!) auch prinzipiell möglich, dann später noch so einen 80mm ED Referaktor speziell für Astrofotografie zu besorgen und diesen dann auf die EQ6 Montierung (die ich ja dann schon hätte) setzen.?! Oder ist die Montierung auch nicht zu gebrauchen?!



    Vielen vielen Dank euch nochmals für eure hilfreichen Beiträge!


    LG

  • Hallo Andreas!
    Auch dir vielen Dank. Nun bin ich scheinbar doch einen guten Schritt weiter gekommen.
    Also ist es doch möglich mit einem Dobson (der für den Einstieg günstiger wäre) auch in die Astrofotografie einzusteigen indem man so ne EQ-Plattform dazurüstet?!
    Hast du da zufälligerweise auch einen konkreten Link?


    Und natürlich noch ne Frage: Könnte man dann nicht reintheoretisch auch das
    Skywatcher Teleskop N 250/1200 PDS Explorer BD OTA (für knappe 500 Tacken) auf so ne Rockerbox mit EQ-Plattform setzen?


    Scheinbar bin ich immer noch der irrigen Annahme das je größer die Zahlen bei einem Teleskop (hier die 250/1200) die Ergebnisse auch automatisch besser werden! (Typisch Mann halt) :)
    Ich würde ja am liebsten, so Mond faszniert wie ich bin, am liebsten den Fussabdruck Armstrongs durch das Teleskop sehen können... (Bitte jetzt nicht wörtlich nehmen, ich denke dafür reicht mein Budget nicht aus...)


    LG Artur

  • Hallo Artur,


    hier mal ein Link: http://www.dietermartini.de/eqp.html
    Im I-Net findest Du noch andere Anbieter. Manche bauen solche Plattformen auch selbst. Anleitungen dazu gibt's ebenso im I-Net.
    Allerdings: Die EQ-Plattform ist kein Allheilmittel für Fotgrafie am Dobson! Sie führt zwar nach, korrigiert aber nicht die Rotation der Objekte.
    Sicher ist eine größere Öffnung immer besser. Ob man die dann aufgrund des Seeings ausreizen kann, steht auf einem anderen Blatt Papier. Sprich: Mit 250-er Öffnung kannst Du etwa 400-fach vergrößern. Das hilft Dir aber nichts, wenn das Seeing nur 300-fach zuläßt. Die Details sind aber besser sichtbar.
    Als problematisch sehe ich beim 250/1200 das Öffnungsverhältnis an. Das liegt unter F/5 und stellt damit schon wieder besondere Anforderungen an's Zubehör. Dazu solltest Du Dich einmal belesen.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Artur,


    die EQ-6 mit einem 250/1200 dürfte für einen Anfänger fotografisch kaum beherrschbar sein. Es liegt einmal an der Brennweite- diese erfordert ein sehr exaktes Nachführen- nix darf Zittern und eingenordet/eingescheinert muss auch exakt sein. Das Guiding muss richtig gut laufen.


    Aber- der große Durchmesser des Tubus bringt das Gewicht bzw. den Schwerpunkt weit vom Montierungskopf weg, damit wird der Aufbau anfällig gegen Schwingungen, leichte Windstöße können das schon verursachen.


    Visuell trägt die Montierung das Teil problemlos- aber ein Newton parallaktisch montiert hat seine Nachteile. Wenn du z.B. von Ost nach Süd oder West umschlägst steht der Okularauszug jedesmal an völlig anderer Stelle. Entweder verrenkst du dir dann den Kragen oder du drehst immer den Tubus in eine bessere Position. Recht umständlich. Bei einem kleinen ^50/750 kannst du dich noch über den Aubau beugen, aber in der angedachten Kombi dürfte das schwer möglich sein, also doch drehen. Damit der Tubus dann bei geöffneten Rohrschellen nicht durchrutscht kannst du dir was bauen, trotzdem bleibt es umständlich.


    Einen Tubus OTA zu kaufen um ihn dann auf eine Rockerbox zu setzen ist Unsinn- da kauft man gleich das Ganze als Dobson. OTA + Rockerbox + Okulare ist teurer als der gleiche Tubus in Dobsonversion incl. Okulare. [:)]


    Mit einer EQ-Plattform kannst du Fotos machen, aber kaum Deepsky- die Nachführung dabei ist nicht gleichmäßig genug, die Einnordung nicht genau genug. Das ist nett für Planetenfotografie oder visuelle Nutzung.


    Zum Fußabdruck da oben- da reicht auch der NASA das Budget nicht- es gibt kein Teleskop auf der Erde bei dem die Öffnung dafür groß genug wäre- also Taxi rufen und hochfliegen. [:D]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Andreas,


    "Allerdings: Die EQ-Plattform ist kein Allheilmittel für Fotgrafie am Dobson! Sie führt zwar nach, korrigiert aber nicht die Rotation der Objekte."


    Das stimmt so nicht. Die EQ-Plattform dreht sich wie eine 'normale' äqotoriale Monierung um eine zur Erdachse parallele RA-Achse. Bildfelddrehung gibt's da also nicht, das verwechselt du mit der azimutal aufgestellten Gabelmontierung (oder einer in Azimut und Höhe nachgeführten Rockerbox).


    Trotzdem gilt, was Stefan zur Deepsky-Fotografie mit EQ-Plattform geschrieben hat.


    Gruss
    Günter

  • Hallo Artur,


    m.E. kannst du mit 500 bis 600 Euro die Sache auf mehrere Arten angehen.
    Du kannst mit einem 8" oder 10" Dobson anfangen und diesen später auf eine grosse Montierung packen, die deutlich teurer als das Dobson sein wird. Oder du holst dir später für die Fotografie ein kleines Teleskop wie der von dir genannte ED-80.
    Ein anderer Weg wäre ein 150/750'er Newton auf EQ-5 oder ähnlicher Montierung. Dazu eine Einachsenmotorisierung, das ist auch visuell angenehm und gehört m.E. zu einer parallaktischen Montierung dazu. Da kannst du auch eine DSLR dranhängen und erste Fotoversuche ohne Guiding machen oder die Kamera mit Objektiv an Stelle des Teleskops auf die Montierung packen.
    Ich habe selber vor über 10 Jahren mit so einer Kombi angefangen und benutze das Teil auch heute noch sehr gerne. Mein 8-Zöller auf der HEQ-5 Pro zeigt zwar mehr, aber ist deutlich unhandlicher, braucht eine schwere Stromversorgung und auf Goto kann ich gut verzichten.


    Gruss Heinz

  • Ich hätte da mal eine Frage die den TO hier auch interessieren könnte und werfe sie deshalb mal hier mit rein. Man ließt immer das die öffnung ab x Zoll für eine Montierung y schon zu groß sei und das der kleinste windstoß dann zu verwacklungen führt, so wie das in diesem Thema auch wieder angeführt wird. Ich vermute mal das nicht Alle Tuben mit z.b. 10 Zoll öffnung das gleiche gewicht haben und es da unterschiede gibt. woher kommt also dieses Wackeln ab einer bestimmten größe? Liegt es am hohen Schwerpunkt da die Gegengewichte ja entsprechend auch mehr werden oder liegt es daran das Bestimmte Lager etc an den Drehpunkten durch das höhere Gewicht mehr spiel bekommen? Ersterem könnte man ja entgegen wirken indem man z.b. unten am Stativ einen Teller anbringt auf welchem dann ein Sandsack liegt. Wie sieht es mit der Trennbarkeit von Stativ und eigentlicher Montierung aus, ist das verschraubt oder unlösbar verbunden?


    Srry falls das hier nicht gewünscht ist ich wollte nicht extra ein neues Thema eröffnen


    Gruß Lars

  • Hallo Lars


    angenommen statisch ist alles stabiel
    Zumindest die größeren Montierungen arbeiten mit spielfreien Lagerungen, der Antrieb der Achsen ist in der Regel ein Schneckengetriebe, das hat notwendigerweise Spiel (außer bei wenigen Montierungen mit durch Federkraft angedrückten Schnecken)
    Dieses Spiel setzt man außer Kraft indem man in RA auf der Ostseite Übergewicht macht, bei einer EQ1 vielleicht 200g bei eine EQ8 vielleicht bis 2kg,
    Das funktioniert solange die Windlast am Teleskop nicht zu groß wird, zum Anderem bei kurzen Brennweiten wo mehrere Bogensekuden in 1 Pixel passen ist der Fehler auch unauffälliger. Eine gewisse Elastizität der Montierung kommt noch dazu, wenn du Pech hast wackelt selbst die stabielste Montierung weil sie vielleicht auf weichem Untergrund steht.
    Im letztem Urlaub habe ich auch auf der EQ8 klitzekleine Apos gesehen


    Gruß Frank

  • Hallo Lars,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man ließt immer das die öffnung ab x Zoll für eine Montierung y schon zu groß sei und das der kleinste windstoß dann zu verwacklungen führt, so wie das in diesem Thema auch wieder angeführt wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt, denn eigentlich ist nicht die Öffnung selbst der relevante Aspekt, sondern der mechanische Hebel, der bedingt durch die längere Brennweite entsteht. Dabei betrachten wir Öffnungsverhältnisse um f/5 oder f/6, zumindest bei den Spiegelteleskopen als gegebene Größe, einfach in Hinblick auf die am Markt erhältlichen Okulare und, klar, letztlich auch auf die am Markt erhältlichen Teleskope. Also, der mechanische Hebel ist das Zauberwort, wird der Hebel zu groß reichen schon geringe Störgrößen wie Wind oder einfach das Handling des Teleskopnutzers aus um das System in derbe Schwingungen zu versetzen. Dann ist die Montierung darunter zu klein gewählt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich vermute mal das nicht Alle Tuben mit z.b. 10 Zoll öffnung das gleiche gewicht haben und es da unterschiede gibt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei den normalen 'Feldwaldwiesenteleskopen' von der Stange sind die Gewichte annähernd gleich. Natürlich, Du bekommst auch Leichtbauten angeboten, diese passen jedoch seltenst in das Budget, das von Einsteigern genannt wird.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Liegt es am hohen Schwerpunkt da die Gegengewichte ja entsprechend auch mehr werden <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mehr Gewicht auf der Gegengewichtsstange ist in gewissen Grenzen noch nicht mal das Thema. Schlimmer ist es, weniger Gewichte weiter aussen auf der Gegengewichtsstange zu postieren, hier greift auch wieder der Hebel an. Ich mache daher lieber eine Scheibe Gewicht mehr drauf und schiebe die Gewichte näher zum Drehpunkt hin, dann wackelt es weniger.


    quote]oder liegt es daran das Bestimmte Lager etc an den Drehpunkten durch das höhere Gewicht mehr spiel bekommen?[<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das spielt schon ein Rolle, dann noch Materialauswahl und Dimensionen in Hinblick auf E-Module, also Zähigkeiten. Verschraubungen, Verwindungen am Stativ, es kommt bei Überlastung einfach alles in Betracht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ersterem könnte man ja entgegen wirken indem man z.b. unten am Stativ einen Teller anbringt auf welchem dann ein Sandsack liegt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Natürlich. Sowas kann schon mithelfen und wird ja z.B. im Bereich der ultraleichten Fotostative auch gerne gemacht. Das alleine erhöht zwar nicht die Tragfähigkeit einer Montierung, würde man hier aber das Stativ als Schwachpunkt herausdeuten, würde man es spätestens mittelfristig wohl gegen etwas besseres ersetzen. Während vor ein paar Jahren noch verwindungsanfällige Alustative in dem Bereich, den hier hier diskutieren noch Gang und Gäbe waren, ist diese Fehlerquelle mit den Stahlrohrstativen, na, nicht komplett verschwunden, aber doch wesentlich verbessert worden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie sieht es mit der Trennbarkeit von Stativ und eigentlicher Montierung aus, ist das verschraubt oder unlösbar verbunden?[/quote]


    Nee, die Montierung ist nie untrennbar mit einem Stativ verbunden, sie wird immer angeschraubt, aber da brauchst Du wohl nicht unnötig nach Schwachpunkten suchen, das ist, was ich bisher so gesehen habe von EQ3 bis EQ6 schon recht vernünftig ausgeführt.

  • Hallo LArs,


    dein Denkansatz ist richtig. Was noch nciht bei den Antworten erwüähnt wurde- der größere Tubus hat ja auch einen größeren Durchmesser und damit rutscht der Schwerpunkt des Tubus weiter nach außen, also weiter vom Montierungskopf weg.


    Der größere Tubus hat auch mehr Angriffsfläche für Wind.


    Zu den verschiedenen Herstellern- ob GSO oder Skywatcher- da sind die Gewichte in etwa gleich. Orion UK hat Alutuben, die sind leichter, sind aber auch bekannt dafür, das sie zu weich sind und daher zu Verformung neigen.


    Leichtbauten aus CFK gibt es natürlich, aber die sind teurer. Das Hauptgewicht kommt eigentlich vom Spiegel. Spiegelschleifer können dünnere anfertigen, daher wäre das eine Option um Gewicht zu sparen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Artur,


    ich habe vor einiger Zeit auch angefangen, und hatte die Idee, meine vorhandene DSLR zu nutzen.
    Wollte auch die eierlegende Wollmilchsau, und habe gelernt, die gibt es nicht.
    DIe Tips und Empfehlungen hier von den Schreibern hier, basieren zum größten Teil auf langjährige Erfahrungen, man sollte ihnen vertrauen, auch wenn man am Anfang denkt, naja es wird sicherlich etwas übertrieben. Andreas, Stefan und Heinz wissen, wovon sie schreiben.


    Begonnen habe ich mit einem 8" Dobson mit einem Telrad, und habe erstmal den Himmel kennengelernt, was mir aber schnell nicht mehr gereicht hat, ich wollte mehr.
    Weil ich fotografieren wollte, habe ich mir dann eine HEQ5 gebraucht von einem Bekannten gekauft, den ich in einem anderen Forum kennengelernt hatte und der in meiner Nähe wohnt und ebenso ein gebrauchtes ED APO 80/560 ergattert.
    Schnell habe ich gemerkt, dass das Guiding doch notwendig ist, ich wollte es anfänglich nicht glauben.
    Also eine Guidingkamera.
    Und weil man ja alles steuern möchte, natürlich noch einen neuen Laptop, denn der zuvor hatte ich einen Uralt Laptop von einem Bekannten bekommen, der jedoch schnell gegen den neuen ersetzt wurde. Natürlich kann man auch Guidingkameras nehmen, die ohne Laptop auskommen z.B. MGEN, hat aber alles Vor- und Nachteile.
    Eigenlich fehlt noch ein Flattener für die randscharfe Abbildung.
    Durch die kleine Brennweite des Apo stehen nun Überlegungen an, zusätzlich ein größeren APO zu kaufen (sehr, sehr, sehr teuer aber saugeil) oder einen Fotonewton F4 (200/800) aus Carbon.


    Was ich Dir damit sagen will:
    a) es gibt nichts, was man am Anfang kauft und dann nur "ausbauen" kann
    b) alles eine sehr kostspielige Sache, und man sollte sich sicher sein, dass man das Hobby auch weiter betreibt und es nicht nur eine kurze Leidenschaft ist
    c) man sich immer wieder optimieren will und es je nach Brennweite auch unterschiedliche Bereiche im DS gibt, man also mit einem "Teleskop" nicht auskommt


    Also mit 500,- € Startbudget meine Empfehlung, kaufe einen gebrauchten 8" Dobson und leiste Dir dazu ein paar bessere Okulare, denn diese kosten meist das vielfache des Dobsons.
    Später kaufst Du dann eine fototaugliche Ausrüstung, entweder behältst Du den Dobson zum schnell mal spechteln oder verkaufst ihn halt wieder. Weil gebraucht, meist ohne größeren Wertverlust.


    Soviel zu meinen Erfahrungen, meiner Vorgehensweise und meinen Tips an Dich, und nun viel Spaß damit :)


    Gruss Roland

  • Das mit dem Gewicht des Spiegels der sich bei steigender Brennweite weiter vom Monti-Kopf entfernt und damit der Hebel größer wird leuchtet ein. Kann man die "Rohrschellen" am Tubus nicht weiter in richtung spiegel bewegen um das aus zu gleichen oder wird dann der Hebel auf der anderen Seite beim bedienen des Okularauszuges zu groß? Der Hebel ist ja immer da, was ist denn das entscheidende an der nächst größeren Montierung um den, ich sag mal, unwirksamer zu machen?


    Gruß Lars

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rattlesnake</i>
    <br />Hi Carsten,
    danke für deinen Tip.
    Welches Dobson meinst du denn genau? Finde gerade leider keins mit 200/1000!
    Du meinst nicht zufälligerweise das mit 1200mm?


    LG Artur
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Artur,


    ich habe grade mal nachgeschaut und finde den 200/1000 Dobson auch nicht mehr, leider. Früher gab es einen solchen von Skywatcher. Scheint aber durch einen 200/1200 mm ersetzt worden zu sein.


    Den 200/1200 mm halte ich für die Fotografie aber schon eher weniger geeignet, ein 250/1250 würde die EQ-6 überlasten.


    Daher würde ich auch dazu tendieren, den bereits weiter oben gegebenen Ratschlag zu teilen und zwei Teleskope zu empfehlen. Einen Dobson für den visuellen Einstieg und ein kleineres Teleskop auf einer paralaktischen Montierung für die Fotografie. Alternativ könntest du, je nach handwerklichem Geschick, einen Tubus 200/1000 mm kaufen und die Dobsonmontierung selber bauen.


    Viele Grüße


    Carsten

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Troja</i>
    <br />Das mit dem Gewicht des Spiegels der sich bei steigender Brennweite weiter vom Monti-Kopf entfernt und damit der Hebel größer wird leuchtet ein. Kann man die "Rohrschellen" am Tubus nicht weiter in richtung spiegel bewegen um das aus zu gleichen oder wird dann der Hebel auf der anderen Seite beim bedienen des Okularauszuges zu groß? Der Hebel ist ja immer da, was ist denn das entscheidende an der nächst größeren Montierung um den, ich sag mal, unwirksamer zu machen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Lars,


    jetzt wird es nun doch ziemlich OT.
    Du irrst, wenn du glaubst, dass ein Ungleichgewicht für Schwingungen sorgt. Ein Teleksop muss auf beiden Achsen, sowohl RA als auch DEC, einigermassen im Gleichgewicht sein. Ein nicht austariertes Teleskop geht ist ein Unding und führt zu Verschleiss an der Montierung.
    Aber viel Gewicht weit von den Achsen entfernt erzeugt ein grosses Drehmoment, welches nur schwer zu beruhigen ist.
    Es geht nicht darum, dass ein Teleskop in Ruhe ist, sondern was mit einem Teleskop passiert, dass berührt wird oder an das der Wind zerrt. Dann ist halt eine massivere Montierung im Vorteil. Würden keine Kräfte auf das Teleskop einwirken, könnte man es auch an einer Schnur wie ein Mobile aufhängen [;)].


    Gruss Heinz

  • Hallo


    Die lange des wirkenden Hebels geht ja auch direkt in die Frequenz der Schwingung ein.
    Die selbe Menge Energie kommt in einer hochfrequenten Schwingung mit geriner Amplitude aus wärend bei niedriger Frequenz die Energie mehr in die Amplitude des Ausschlages geht. Die Absorbtion niederfrequenter Schwingungen ist schwieriger.
    Die Brennweiten welche ja bei langem Hebel auch die höhere Winkelauflösung auf den Sensor bringen passen sich da gleichermaßen negativ ein.


    Gruß Frank

  • Hi Lars,


    wie schon von Heinz gesagt- der Tubus muss seiner Länge nach so angebracht sein, das er mit Hilfe des Gegengewichts auf dem Montierungskopf annähernd im Gleichgewicht hängt.


    Der größere Durchmesser verlagert dabei nur den Schwerpunkt (der liegt mittig auf der Längsachse des Tubus) weiter nach außen. Das zwingt dch dazu auch das Gegengewicht zu erhöhen oder weiter nach außen zu legen. Was dadurch passiert hat Frank schon erwähnt.


    Gruß
    Stefan

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