NGC 6960 dslr

  • Servus,


    meinen Respekt an alle, die mittels Schmalbandfilter unglaublich eindrucksvolle Bilder schaffen. Da ich weiter versuche, die Grenzen der dslr auszuloten, möchte ich Euch trotzdem ein ganz normales RGB zeigen.
    Mittwoch abend bis Freitag früh belichtete ich den Sturmvogel (NGC6960) mit 10"f4,7 und der dslr. 33 frames mit je 10 Minuten bei 200Iso kamen zusammen, auch ein paar darks, flats und flatdarks.
    Das hier gezeigte Bild wurde von mir mit dss und PS CS5 bearbeitet. Später möchte ich die Daten noch mit Niels durch PI laufen lassen und bin schon jetzt auf die Unterschiede gespannt.


    Hier ersmal die dss und PS Version:



    Über Eure Meinung zu dem Bild sowie über konstruktive Kritik freue ich mich.

  • Hallo Gottfried,


    sieht wirklich toll aus, da kann man mal sehen was mit dslr möglich ist. Das einzige was etwas stört ist der helle Stern in der Mitte, etwas zu starke Spikes, aber das lässt sich bestimmt noch mit der Bearbeitung ändern. Bin auf die überarbeitete Version gespannt.


    Gruß Harry

  • Hallo Gottfried,
    mir gefällt die Aufnahme gut. Kann keine Kritikpunkte finden.
    Ich gehöre auch noch zu denen, die noch bei der DSLR geblieben sind. Habe das Objekt 2011 mit einem 8 Zoll Newton aufgenommen (siehe Tread vom 24.8.11), doch an Dein Bild komme ich nicht ran.
    Freue micht auf weitere DSLR-Bilder.
    Viele Grüße
    Jürgen

  • Servus Harry, servus Wolf, servus Jürgen,
    danke für Euer feedback. Es freut mich, dass euch das Bild taugt. 52 Cygni ist schon ein Scheinwerfer. Mir würde es ohne den Hof auch besser gefallen, aber er ist nun mal da, ähnlich wie Alnitak beim Pferdekopf.
    Jürgen, Dein Sturmvogel ist aber auch beachtlich, würde ihn gerne auch in größer sehen. Du hast natürlich viel mehr Feld mit dem 8"f4. Hab auch noch einen GSO8"f4 rumliegen, finde momentan etwas moderatere Öffnungsverhältnisse besser beherrschbar. Deshalb nehme ich stationär den 10" f4,7 und mobil den 5"f5. Die funktionieren beide mit dem Baader mpcc ganz gut.
    Wurschtel grad in PI, passt aber noch gar nicht, muss mich noch mehr einarbeiten in das komplexe System. Bisher sieht alles ganz furchtbar streifig und fleckig aus, die flats funktionieren so noch nicht richtig...


    Danke für Euren Zuspruch,


    Sternfreundlich grüßt

  • servus Gottfried,


    mein rein persönlicher Geschmack: die letzte Version ist mir zu übertrieben geschärft/kontrastgesteigert, mir würde die vorherige besser gefallen.


    Aber wie gesagt: mein Geschmack. Auf der letzten Version kommen die feinen Strukturen oberhalb des Sturmvogels besser raus, deshalb haben beider Versionen ihre Berechtigung.
    Traust Du Dich immer noch nicht an die 800 ASA? [:p]


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Servus Stefan,


    danke für Deine Rückmeldung. Da meine PI Kompetenzen noch in den Kinderschuhen stecken, habe ich mir einen workflow besorgt um zu sehen, was geht. Die Daten sind grundsätzlich die selben, die in den anderen Versionen verwurstet wurden. Die Schärfungs-, Maskierungs- und Buntmach-algorithmen in PI sind schon sehr spannend, wie mein Weg in PI aussieht, muss ich selber noch rausfinden.


    Von 800iso lasse ich die Finger (außer bei schnellen Kometen und vielleicht mit dem h-alpha Filter), da einige meiner Vorbilder (zB: Thomas Henne: http://www.distant-lights.at) begründen können, warum das Ergebnis mit wenig iso besser werden kann. Und solche Ergebnisse hätte ich halt auch gern. Wahrscheinlich müsste ich dann einen besseren Himmel haben, ooder einfach noch mehr Geduld=Belichtungszeit.


    Sternfreundliche Grüße,

  • distant-lights sind ja nicht die einzigen, die den vorteil geringer iso-werte rechnerisch & messtechnisch begruenden koennen - gibt mittlerweile ne menge tests zum thema ..
    unabhaengig davon: schoene vergleichsaufnahmen, die reine PI bearbeitung sieht war "nett" aus, aber auch meinem geschmack nach etwas uebertrieben :) .. vor allem stimmen die farben irgendwie nicht so recht, die sterne haben einen gelb-stich, der h-alpha-part des nebels geht ins orange .. version B finde ich am passendsten, der nebel geht im sternenmeer nicht so unter und wirkt noch recht filigran - die sterne sind ebenfalls angenehm "klein", der hintergrund allerdings bissl zu dunkel .. aber natuerlich alles geschmackssache :)


    in der aufnahme stecke ne ganze menge belichtungszeit - evtl koenntest mal das gestackts fits irgendwo zur verfuegung stellen? :)


    's Jonas ..

  • Servus Jonas,


    danke für Deine Rückmeldung,


    sende mir eine mail an gmssnr(==>)aol.com, dann kann ich Dir einen link zur dropbox übermitteln.


    Mit den Farben liegt vermutlich daran, dass ich zur Weiß-Kalibration den ganz hellen Stern genommen habe. Da der leicht bläulich ist, wird alles andere leicht gelblich.


    CS

  • Hallo Gottfried,


    ein schöner Sturmvogel, ich mag ja RGB[:)]



    Zu den tiefen ISO Werte würde mich mal ein Test interessieren wo <b><font color="orange">nicht</font id="orange"></b> 32x1 min. mit 1x32 min. Bilder verglichen wird. Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten zu vergleichen und daraus das ISO Verhalten abzuleiten ist meiner Meinung nach für die Katz [V]. Diese Tests sagen höchstens aus, dass 1x Ausleserauschen besser ist als 32x Ausleserauschen.


    Kennt jemand einen Link mit mehr Aussagekraft?


    Gruss
    Jürg

  • Servus Jürg, servus Dietmar,


    danke für Eure Rückmeldung.
    Jürg, leider habe ich da auch keine Infos. Mein Bauchgefühl sagt mir jedoch, die Nachverstärkung in der ebv ist vielleicht besser regelbar als mit dem iso-Rädchen....


    Viele Grüße,

  • Jürg - du willst also Tests, wo unterschiedliche ISO-Werte bei gleichen Belichtungszeiten verglichen werden? - die hast du bei jedem Kamera-Test im Web, gleiche Belichtungszeit = gleiche Anzahl an Photonen - und - je höher der ISO-Wert, umso höher das Rauschen ... der Sensor hat nur "eine Empfindlichkeit", die Anzahl an Photonen je Zeit ist ziemlich unbeeindruckt von dem an der Kamera eingestellten ISO-Wert. Dieser stellt nur eine rein software-gelöste Verstärkung des Signals vom Sensor dar. Damit wird alles verstärkt, was vom Sensor kommt - thermisches Rauschen, statisches Rauschen, Auslese-Rauschen, und irgendwo dadrin verpackt, das eigentliche durch die Photonen ausgelöste Signal.
    Beim Stacken kann das Rauschen weggemittelt werden, dabei verringert sich das Rauschen jeweils um die Wurzel des Bildanzahl-Faktors - also - doppelt so viele Bilder, 1.4x weniger Rauschen, 4x mehr Bilder, 2x geringeres Rauschen .. oder .. 16x mehr Bilder, 4x geringeres Rauschen .. usw.


    Daraus folgt ganz einfach: wenn ich den ISO-Wert verdoppel und die Belichtungszeit konstant lasse - verdoppelt sich mein Rauschen im Einzelbild - ich benötige aber 4x so viele Bilder um dieses Rauschen wieder wegzurechnen - als wenn ich den ISO-Wert NICHT verdoppelt hätte ... es gibt sogar einige Tests, in denen nachgewiesen wurde, dass das Rauschen mit Erhöhung des ISO-Wertes überproportional steigt ..


    zum Thema Auslese-Rauschen: je kürzer die Belichtungszeit - umso größer ist der Anteil des Ausleserauschens am gesamt-Signal .. je länger ich belichte - umso kleiner wird dieser Anteil ... Extrembeispiel: ich habe eine gekühlte EOS (Kühlfinger am Sensor, Peltier-Element) - so dass das thermische Rauschen vernachlässigbar gering ist - das einzige was jetzt noch rauscht ist das Auslese-Rauschen ... wenn ich dann noch extrem lange belichte (30 Minuten oder länger) - kann man auch dieses Rauschen immer mehr ignorieren ..


    Also: ISO Runter, Belichtung hoch, Kühlen wenn möglich ..


    hier noch was zum lesen:
    http://astro-fotografie.blogsp…20ISO%20Empfindlichkeiten


    es gibt leute, die mit ISO 100 und einer gekühlten EOS bis zu 100 Minuten belichten - also pro Einzelbild ... dort rauscht nix mehr ..
    http://astro-fotografie.blogspot.de/search/label/Galerie


    ... so hoff mal ich hab keinen muell erzaehlt ..
    's Jonas

  • Zurück zum Sturmvogel .. hab mich auch mal dran versucht, das gestackte Fits wurde mir von Gottfried zur Verfügung gestellt



    gross: http://www.abload.de/img/sturmvogel-light-binnh8lgr.png


    Bearbeitung in Fits und PS .. etwas dezenter (evtl zu dezent, bissl mehr Farbe hätte wohl gut getan), der Hintergrund nicht so tief-schwarz .. das Rauschen im Stack ist minimalstens .. klasse Material :) .. im Vergleich mit der PI Version fällt vor allem auf, dass der Nebel hier nicht so stark hervortritt und alles etwas weicher wirkt .. da kann man aber sicher noch ne ganze Menge mehr rausholen - wie gesagt, das Material ist klasse :)


    's Jonas ..

  • Hallo Jonas,


    leider wird bei deinem Link wieder Äpfel mit Birnen verglichen.
    Natürlich muss die Belichtungszeit gleich sein alles andere macht keinen Sinn.


    Mich interessiert ob es einen signifikanten Unterschied gibt, wenn Gottfried zum Beispiel ISO-800 genommen hätte. Natürlich bei gleicher Gesamt- und Einzelbelichtungszeit.


    Die Verstärkung erfolgt <b>vor</b> der Digitalisierung und ist mit nichten eine Softwaremässige Lösung.
    Bei hoher ISO sollte das thermische Rauschen etwas schlechter und das Ausleserauschen etwas besser werden.
    Das Entscheidende wird aber wohl der eingeschränkte Wertebereich 12/14Bit sein. Gilt aber für den oberen wie unteren Bereich. Klar enthält z. B. der "ausgebrannte" Kern von M42 keine Informationen mehr. Länger belichten (wenn man kann) und ISO runter ist zweifelsfrei besser. In die andere Richtung betrachtet ist bei einer sehr kurz Belichteten Aufnahme mit einem zu tiefen ISO-Wert nichts zu hohlen. Betrachtet man da das Histogramm ist der "Pick" sehr schmal und muss gespreizt werden, aber auch da fehlen die Informationen.
    Beispiel 10sek. ISO-6400 ohne Nachführung ohne Bearbeitung.

    Muss mal schauen ob ich das RAW mit ISO100 noch rumliegen habe. Da kann man mit PI oder sonst was machen was man will an das unbearbeitetem Bild mit ISO 6400 reicht es Meilenweit nicht.



    Also jetzt nicht falsch verstehen. Mir geht es nicht darum hohe ISO-Werte zu propagieren. Mich würde einfach ein sachlicher Test für das typische Equipment eines DSRL-Fotografen intersessiern.
    So etwa F/5 max. 10min Einzelbelichtung aktuelle Kamera.


    Beim Link von Gottfried sind die Astrobilder mit einer sehr schnellen Optik bei 15min. Einzelbelichtung gemacht (aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen ist da wohl die verwendete ISO ideal). Das Bild mit der gekühlten Kamera ist schön und gut,ich will aber ein Test für 0815 Nachtknipser.[:D]


    Gruss
    Jürg


    Nachtrag:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Daraus folgt ganz einfach: wenn ich den ISO-Wert verdoppel und die Belichtungszeit konstant lasse - verdoppelt sich mein Rauschen im Einzelbild - ich benötige aber 4x so viele Bilder um dieses Rauschen wieder wegzurechnen - als wenn ich den ISO-Wert NICHT verdoppelt hätte .<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sorry, aber das ist jetzt totaler Quatsch. Das Signal wird natürlich gleichermassen Verstärkt. Das Verhältnis s/n bleibt selbstverständlich gleich, egal ob da multipliziert oder dividiert wird.

  • Servus Jürg,
    wenn ich unbegrenzt Nächte mit gleichen Bedingungen zur Verfügung hätte, würde ich gerne mal einen Vergleich mit verschiedenen ISO Werten machen. Allein wird die Aussagekraft gering sein, denn schon in einer Nacht ändert sich ganz viel, Temperatur, Durchsicht, Streulicht, evtl. noch der Mond usw... In der nächsten Nacht ist dann wieder alles ganz anders. Je nach äußeren Bedingungen wird das Ergebnis nicht nur aufgrund der ISO Werte unterschiedlich sein. Laborbedingungen habe ich beim Knipsen selten. Da die Gefahr des Ausbrennens von hellen Bildbereichen bei hohen ISO Werten größer wird, gehe ich lieber weiter mit 200-400iso, um die paar guten Nächte entsprechend zu nutzen.


    Servus Jonas,


    Deine Bearbeitung gefällt mir sehr gut, Du hast 52 Cygni schön klein gelassen, auch die schwachen Details rechts oberhalb vom Sturmvogel kommen noch gut zur Geltung. Die Sternfarben sind ebenfalls gut differenziert. Danke für Deine Interpretation der Daten.


    Cs

  • Servus Jürg,
    so was wie Deine Milchstraße habe ich auch mal gemacht, 180sec bei Blende4, Einzelframe mit 800iso. Siehst Du hier:



    Die Bilder mit dem 14mm Objektiv sind schwierig zu stacken, weil da alle möglichen verzeichnungen am Rand auftreten.


    Viele Grüße,

  • Servus Gottfried,


    die Milchstrasse hast du aber toll festgehalten. Phantastisch.


    Mit den Tests geht es mir ja genau so, deshalb frage ich ja.
    Die ganze ISO-Geschichte ist wahrscheinlich auch eine persönliche Geschmackssache.


    Einen recht sachlichen Bericht hat Dr. E. Wischnewski verfasst.
    http://www.astronomie-buch.de/…omical_Bulletin_Nr_11.pdf


    Aber leider nur für ziemlich kurze Belichtungszeiten. Deckt sich soweit ganz gut mit meinen Erfahrungen.



    P.S.
    Bei mir brennen selten die Nebel aus, habe eher Probleme die schwachen Fetzen sichtbar zu kriegen[:o)]


    Gruss
    Jürg

  • der Bericht von Wischnewski ist echt klasse - leider beschränkt er sich halt nur auf 32s Frames, dadurch schneiden bei ihm die low-iso-aufnahmen auch im Stack so schlecht ab - da dort eine extreme Spreizung notwendig war um ueberhaupt was zu erkennen ... wie er eigentlich recht richtig geschrieben hat - jeder muss je nach Optik und Himmel die besten iso und Belichtungseinstellungen fuer sich finden und basta :) ...


    's Jonas ..

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