Markanter Unterschied von 8" zu 10"?

  • Hallo,
    ich habe bereits viele Erfahrungen im Bereich Astronomie sammeln können. Mein letztes Teleskop war ein Skywatcher Newton 150/750. Damit konnte ich lange und (für mich) sehr erfolgreich Deep Sky Beobachtungen durchführen. Leider hat – gerade im Bezug auf Nebel – der 150/750 auch seine Grenzen. Deshalb habe ich den 150er verkauft und das Hobby ein paar Jahre ruhen lassen.


    Nun ist wieder etwas Geld da (*lach*) und ich möchte dieses Hobby wieder aufgreifen.


    Angedacht ist die Anschaffung eines 8“ oder 10“ Dobson. Da ich vorerst nicht fotografieren möchte, spielt die Montierung momentan keine große Rolle. Thema Transport steht nicht an – ich wohne sehr ländlich ohne Lichtsmog etc. – also ideale Voraussetzungen vor der Haustür. [:)]


    Ist der Unterschied zwischen 8“ (200/1200mm) und 10“ (254/1200mm) so markant, dass sich die Mehrinvestition lohnt. Die Frage bezieht sich auf DS – Galaxien und Nebel.


    Oder ist der f6 zu langsam und für DS generell nicht so geeignet?
    Danke für eure Hilfe und Erfahrungen.


    Ciao
    Ralph


    <font color="limegreen">Betreff erweitert, Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo Ralph,


    der Unterschied zwischen 8" und 10" ist nicht sooo markant, aber er ist vorhanden. Ein Aufstieg von 8" auf 10" ist daher nicht so rentabel.


    Aber du hast ja aktuell nur einen 6"er. Damit hättest du mit 8" einen Gewinn gegenüber dem bisherigen- mit 10" würde dieser natürlich erheblich deutlicher ausfallen.


    Von 10" aus (wenn das Öffnungsfieber kommt) wäre der nächste Schritt dann aber eher Richtung 16" denkbar- der auf 12" ist dann wieder nicht so gewaltig.


    Du wirst mit 8" mehr sehen, 10" wirst du "whow" sagen nd bei noch größer... [:D]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Ralph,


    einerseits wird allgemein anerkannt, dass beim Schritt von 6 auf 8" ein Wahrnehmungssprung einsetzt. Auch gibt es die Faustformel, das eine persönliche Verbesserung der Wahrnehmung ab einen Faktor von 1,4 zu bemerken ist.
    Da Du Erfahrungen mit 6" hast, würde rein rechnerisch reichlich 8" ausreichend sein. 10" sind in dem Fall deutlich besser.


    Kauf' Dir den 10 Zöller, da reicht der Schritt für eine längere Zeit aus. [;)]


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Ralph,


    Ich an deiner stelle würde zu deutlich größeren Gerät greifen. Du sagst du bis nicht auf Transport angewiesen da würde ich mir ein 14er oder 16er hohlen was dann sicher eine Geldfrage ist. Beim 10er hast du immer den vorteil den kannst du auch locker noch transportieren und schleppen bei einem 12er hört der spass dann schon auf.
    Mein Traumgerät ist ein Obsession UC 15zoll, der ist durch seine Bauweise noch tragbar, wird evtl irgendwann mal mein Gerät werden. Im Moment bin ich mit dem 10er sehr zufrieden.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hi Ralph,


    ich würde dir zum 8ter raten, da er mit f/6 nicht ganz so Okular kritisch ist. Da kommst du mit günstigen Okularen noch klar. Die 2" machen bei guten Himmel nicht so viel Unterschied.


    Gruß
    Lothar

  • Hallo Ralph,
    wie Lothar schon richtig schreibt, ist der Zuwachs von 2" nicht sehr spektakulär. Das gilt leider auch für die Steigerung von 6 auf 8 Zoll. Daher kann ich dir nur zu 10" raten, besser 12" sofern es dein Budget zulässt. Natürlich ist ein Gerät mit Blende 6 etwas gutmütiger als ein Gerät mit Blende 5 aber gerade im Deep-sky-Bereich wirst du dich über jedes Zoll mehr Öffnung freuen. Bis auf die sehr ausgedehnten Objekte braucht es auch im Deep-sky-Bereich des Öfteren kleinere Austrittspupillen und somit höhere Vergrößerungen (Galaxien, PNs). Da spielt die Randabbildung (Koma) eine untergeordnete Rolle. Die Justiererei ist viel weniger dramatisch als oft behauptet. Wenn man den Bogen einmal raus hat, wird man sich darüber freuen, sein Gerät justieren zu können um so das Optimum herauszuholen. Ich beobachte und fotografiere jetzt seit 25 Jahren und habe alle möglichen Newtons gehabt. Auch mein aktueller 16er mit Blende 4,5 lässt sich gut justieren. Auch an Kugelsternhaufen ist mehr Öffnung eine Offenbarung. Ich würde ohne zu zögern zum größeren greifen zumal deine Bedingungen auch noch gut sind.
    Viele Grüße,
    Burkhard

  • Servus.


    Ich kann auch nur zu 10" Öffnung raten.
    Jedes Zoll Öffnung merkt man in der Beobachtung, gerade bei grenzwertigen Objekten.


    Justierkritisch, wie oftmals behauptet wird, ist ein f/5 auch nicht, man wird es schnell hinbekommen.
    Ich selbst beobachtete einige Jahre mit einem f/5 Newton und seit insgesamt 11 Jahren mit f/4 Newtons.
    Die Justierung von solchen Teleskopen ist nicht weiter schwierig, sie wird schnell zur Gewohnheit.


    Zu den Okularen gibt es sicher unterschiedliche Meinungen und auch Glaubenskriege, besonders bei Teleskopen
    mit geringen Öffnungsverhältnis.
    So sehr kritisch stufe ich günstige und nicht vollständig auskorrigierte am f/4 oder f/5 Newton nicht ein,
    besonders wenn man im mittleren oder hohen Vergrößerungsbereich beobachtet.


    Das kannst aber nur du selbst entscheiden, in wie weit dich eine Koma am Okularrand stört.


    Viele Grüße
    Gerd

  • danke euch allen ... [:)]


    (==&gt;)Burkhard:
    Was die Öffnung angeht, stimme ich dir zu. Ich habe auch den Tipp bekommen, mal nach einem "gebrauchten" 12" zu schauen ... und was soll ich sagen: der Gedanke gefällt mir immer besser [8D]


    Ich hatte meinen 150er fast vergöttert ... kalibrieren habe ich lernen müssen (und das ist kein Hexenwerk) ... schon bei dem war ein Kugelsternhaufen einfach eine Wucht in Tüten ... aber es reichte nicht ... zu wenig Licht


    Mit Nebeln habe ich mich - ehrlich gesagt - bisher schwer getan. So richtig wollte sich kein Erfolg einstellen - und da verspreche ich mir nun Abhilfe mit dem 10" (respektive 12") ... [noch mehr Öffnung sprengt leider mein Budget [:D] ]


    ciao
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    Wenn Du auf Nebel aus bist (wie ich auch), rate ich Dir in Dein Budget mittelfristig auch noch gute Nebelfilter einzuplanen. Gut heißt Astronomik oder Lumicon in 2". Auch unter guten bis sehr guten Bedingungen bringen sie bei Emissionsnebeln noch eine deutliche Kontraststeigerung. Ja, sie sind teuer. Aber sie sind ihr Geld wert.


    Wenn Transport nicht kritisch ist, rate ich auch zu so viel Öffnung wie finanzierbar und in den Garten transportierbar. Denke aber auch an das Zubehör, wie ein dem Öffnungsverhältnis angemessenes Übersichtsokular in 2" und Filter.
    F/5 wird Dir schon ein bisschen Koma zeigen, aber die Randunschärfe bei einfachen Erfle-Weitwinkelokularen wird da überwiegen. Wenn es Dir bei niedrigen Vergrößerungen auf ein randscharfes Bild ankommt, wird da an etwas höherwertigen Okularen kein Weg vorbei führen. Aber das ist Geschmacksache. Ich kenne einige Beobachter, die sich an Randunschärfe nicht stören. Mir dagegen ist das schon wichtig und ich setze deshalb auf sehr hochwertige Okulare. Das müsstest Du sonst einfach mal ausprobieren. Gibt es Hobbyastronomen in Deiner Nähe, mit denen Du Dich mal zusammen tun könntest?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Ralph,


    bei Nebeln gilt, dass ein dunkler Himmel wichtiger ist als Öffnung. Auch ein gutes UHC-Filter dürfte einen deutlichen Gewinn bringen.


    Gruss Heinz

  • ... dunkler Himmel ist kein Problem ... das ist ja das schöne, wenn man am "A... der Welt" wohnt - die nächste große Stadt ist 30km entfernt


    Das Reiterlein ist immer schon sehr zeitig erkennbar ... und selbst der 150er konnte schon über 15 mag erfassen ...


    Einen UHC Filter hatte ich bereits im Einsatz - aber ich gebe zu: nicht den Teuersten.


    Durch die Fotografie habe ich gelernt: lieber ein Objektiv/ Okular weniger, dafür gleich die richtige Qualität gekauft ... sonst kauft man zweimal oder verliert den Spaß am Hobby


    Mit den 2" Okularen werde ich schauen, wenn ich das Teleskop habe. Ich habe zwar noch viele 1,25" Okulare, die möchte ich aber nicht weiter verwenden.


    ciao
    Ralph

  • Hi,


    Ich sehe gerade, dass Du aus Mecklenburg-Vorpommern kommst. Nächste Woche findet in Neu-Göhren ein kleines Teleskoptreffen satt (schau mal unter "Kontakte und Treffen"). Wenn Du es einrichten kannst, wäre das vielleicht eine Gelegenheit mal ein paar Teleskope anzuschauen und Okulare und Filter auszuprobieren. Vielleicht ist das ja bei Dir in der Nähe.


    Nur so´n Gedanke:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Ralph,


    Ich stand auch mal vor der selben Frage - 8" oder 10".
    Nach viele Recherchen in den Foren - auch hier - hatte ich mich letztlich für ein 10" Dob entschieden. Wiegt natürlich mehr als ein 8", ist sich auf Grund des schnelleren Öffnungsverhältnisses von f/5 okularkritischer (Randschärfe, Koma,..) aber es sammelt gleich deutlich viel mehr Licht als ein 8". Das mehr entscheidet über sehen oder nicht bei lichtschwachen Neveln oder Galaxien.
    Mein 10" ist eine Rohrlösung, also kein Leichtbaudob in Stangenlösung und ist gerade noch ein guter Kompromiss für alleinigen Transport und Aufbau.
    Du hast geschrieben:"Durch die Fotografie habe ich gelernt: lieber ein Objektiv/ Okular weniger, dafür gleich die richtige Qualität gekauft ... sonst kauft man zweimal oder verliert den Spaß am Hobby".
    Da hast Du Recht.
    Leider hat sich bei mir doch das ergeben, was ein "mehr" an Invest zum Teleskop bedeutet: Einblickverhalten, Randschärfe bei den Okularen. Leider die kostenintensiveren Lösungen - aber dafür ein Okustatus der dann auch bei einer möglichen Vergrößerung der Teleskopöffnung nicht einen kompletten Austausch der Okupalette zur Folge hat.
    Ist alles Geschmacksache und individuelle Erwartung. Am Besten Du gehst auf ein Teleskoptreffen oder zu einem ordentlichen, sachkundigen Händler und machst Dir einen Eindruck von 8" und 10"....und von den Okularen.

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