Quasar 3C273

  • Hallo Leute,


    im Rahmen eins Spektrokopieprojekts habe ich zusammen mit einem Kommilitonen die Rotverschiebung von 3C273 mithilfe des StarAnalyzer vermessen.




    Die Ergebnisse besagen:


    Rotverschiebung z = 0,158197 und eine Emissionsdistanz von 1,9 Mrd. LJ


    Die Abweichung gegenüber dem Literaturwert lag bei -0,09% mit einer Messgenauigkeit von +-0,57%


    Messgenauigkeit = Ablesegenauigkeit der gemessenen Intensitätskurve in RSpec.


    Hier gehts zum kompletten Artikel in den Kosmologs:
    http://www.scilogs.de/kosmo/bl…die-farben-der-sterne-2.0


    Viele Grüße
    Tobias

  • Hi Tobias,
    beeindruckendes Projekt, bei dem man nebenbei noch eine Menge über Quasare lernt (ich zumindest).
    Mich würde noch interessieren, ob auch die H alpha Verschiebung gemessen werden kann. Dann hätte man noch einen weiteren Wert. Sollte das H alpha Signal nicht eigentlich höher als H beta sein?
    Ansonsten: Mehr davon!
    Viele Grüße,
    Sternwartenkollege Ulli

  • Hallo Tobias,


    sehr interessant. Aber was sieht man auf der Grafik denn eigentlich? Kannst du das noch ein wenig erklären?


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo Leute,


    wow, so viele Antworten.


    (==>)Ulli:
    Ja, natürlich. Man kann das Ha Signal ja auch ganz gut in den Spektren rechts von Hb sehen. Wir haben uns jedoch für Hb entschieden, da die Linie viel deutlicher abgebildet ist.
    In allen Messungen war die Hb Linie am deutlichsten abgebildet.
    Das liegt einfach zum größten Teil an der Empfindlichkeit der Kamera für verschiedene Wellenlängen. Die Profis rechnen das raus und erhalten eine glatte Kurve mit den Ausschlägen.
    Ehrlichgesagt finde ich aber diesen "Nachteil" sehr hilfreich beim Auffinden der Linien.


    (==>)Martin:
    Danke,
    Leider begrenzt bei uns das Teleskop die Belichtungszeit auf ca. 40s.
    Danach ist die Nachführung nicht mehr genau genug.
    Alles Mechanisch, keine Chance für Guiding.
    Deine Peaks sind schon viel deutlicher :)


    viele Grüße
    Tobias

  • Hallo Ulli,


    danke für den Link, aber das hatte ich schon gelesen.


    Meine Frage: Woran erkennt man, daß der Quasar genau dort eine H-beta Emissionslinie hat, wo sie eingezeichnet ist? Für mich, der ich mit Spektroskopie keinerlei Erfahrung habe, sieht die gemessene Kurve einfach wie ein wildes Zickzack aus, in dem ich keine ausgezeichneten Stellen erkennen kann. Anders dagegen die Referenzkuve. Wenn die gemessene Kurve der Referenzkurve ähnlich wäre, nur ein Stück nach rechts verschoben, dann würde es mir einleuchten. Aber es gibt zwischen den Graphen ja keinerlei Entsprechung, da sie ja auch von ganz verschiedenen Objekten stammen.


    Viele Grüße
    Johannes

  • Ein sehr gutes PDF-File zum Thema 3C273 hat übrigens Richard Walker mit "Das optische Spektrum des Quasars 3C273 - UrsusMajor" parat.
    Gruss
    Gerhard

  • Hallo Leute,


    (==>)Johannes:


    Ja das war nicht so einfach. Die Spektroskopie der vielen Sterne vorher hat sehr dabei geholfen die Linien erkennen zu können.
    Außerdem wurde das Spektrum mehrmals neu ausgewertet.
    Die grafik oben zeigte dann die deutlichsten Linien.
    Wie man erkennen kann ist die Linie ziemlich breit, deshalb haben wir das Baryzentrum dieses Ausschlags vermessen.
    Die Zickzack-Landschaft kommt duch das starke Rauschen zustande.
    Sie dir in der Doku mal die Auswertung von MRK421 an. Es hat auch hier ein wenig gedauert bis wir verstanden wiso sie so aussieht wie sie aussieht.


    viele Grüße
    Tobias

  • Hallo Tobias!


    Wenn Du Dein 3C273-Profil in RSpec von Tom Field noch normierst, schaut es gleich besser aus. ;)



    Ist natürlich nicht kalibriert. Nur ein Beispiel der Darstellung.


    Du aktivierst "Linien zeigen", schiebst eine Messlinie bis zum Punkt, wo die senkrechte Linie nicht mehr sichtbar ist (das "nicht-Verwertbare"), öffnest "edit points" und löscht den eingegrenzten Bereich mit dem "delete"-buttom links. Rechts machst Du dasselbe.
    Dann verschiebe mal im selben Fenster den Regler unten. Du siehst dann eine Spline ("spline smoothing"), die möglichst gleichmässig über das Profil gehen soll.


    Die Prozedur gleicht quasi die Unempfindlichkeit in verschiedenen Wellenlängen graphisch aus.


    Unter "reference" das Fenster "math" öffnen, auf "calculate" gehen und , wenn's passt , auf "move to profile".


    Du hast also eine lineare Zweipunktkalibrierung gemacht. Du könntest eigentlich die Signale links der nullten Ordnung auch eliminieren.


    Ohne nullte Ordnung (der Stern selbst):



    Sehr viel Rauschen. Also gerade in dem Fall: Viele Bilder, viele Dark- und Flat-Frames. Wie immer halt.


    Hast Du schon die neueste Version von RSpec? Tolle Features!


    Gruss


    Gerhard

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