Testsphäre vermessen mit OF

  • Hallo,
    nach langen hin und her bin ich so kurz vor dem Fertigstellen der Testsphäre. Mit der Interferometrischen Auswertung hab ich aber so bissl meine Probleme. Solange ich noch von der Sphäre etwas entfernt war ist es kein größeres Problem. Ich hab meine Igramme aufgenommenund dann och mal in den entsprechenden Drehungen und am Schluss nochmal ein paar Fotos, wo ich an einer Stelle vorher mal den warmen Daumen draufgesetzt hatte. Aber nun so bei CC 0,01 weiß ich dann trotzdem nicht mehr ob nun + oder -. Gibts da ein paar Tricks oder doch lieber per Foucault vermessen. So grob dürfte ich bei etwa CC 0,01 (+ oder -) sein und Strehl 0,93 bis 0,95. Die Sphäre wollte ich zum vermessen meiner Planspiegel nehmen, sie ist ca. 340mm im Durchmesser und hat f8 also rund 5400mm ROC. Bin über jeden Hinweis oder Tipp froh.
    Danke schon mal und einen schönen Abend.
    CS, Andreas

  • Hallo Andi,

    ja, das Problem kenne ich.
    OpenFringe fragt immer: "invert wavefront?"
    Weil das Programm es auch nicht weiss...

    Am besten ist es wenn die Späre einen hängenden Rand hat.
    (Falls nicht, musst Du gleich einen anbringen[;)])
    Später wird dieser Randbereich nicht genutzt - oder aber leistet wertvolle Dienste wenn die gleiche Frage beim Fangspiegel wieder auftritt.


    Dann braucht man nur darauf zu achten, dass alle Auswertungen den Rand entsprechend nach unten hängend anzeigen. Ansonsten eben "invert wavefront" und danach mitteln.

    Viel Erfolg wünscht
    Kai

  • Hallo,
    danke für die Antworten.
    Kai: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ansonsten eben "invert wavefront" und danach mitteln.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da verstehe ich nicht ganz was du meinst. Wenn ich mittle und sagen wir CC-0,01 und CC+0,01 mittle wird der Spiegel besser als Strehl 1[:D]
    Nein das nicht aber ich mittle dann doch Berg mit Tal oder?


    Sagt mal meint ihr das im Ernst einen hängenden Rand reinzufeilen??
    Ich hatte echt daran gedacht irgendwo am Rand mal mit Minitool eine "Kerbe" zu feilen. Dann sollte ich doch auch wissen was oben und unten ist oder? Die "Kerbe" (ich dachte so an 1cm mal 2-3cm den Rand runterpolieren) ist doch dann tiefer als das anere Niveau und dadurch müsste ich doch wissen ob die Gesamtfläche korrekt angezeigt wird, oder?? Oder macht man das nicht?


    Ach ja, wie weit sollte man das Spiel betreiben. Ich will Fangspiegel testen und eine Sphäre polieren. Wie genau sollte oder besser gesagt muss er sein?


    Danke und Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    du kannst eine Stelle des Spiegels lokal erwärmen, indem du ca. 30 Sekunden lang den Finger drauflegst (Papier zwischenlegen zur Vermeidung von Fingerabdrücken). Diese Stelle sollte dann einige Minuten lang als Berg messbar sein.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    genau so hab ich es gemacht. Gut mein fettiger Fingerabdruck hat mich nicht gestört und so hab ich das Papier weggelassen. Ist schon erstaunlich wie sehr so ein warmer Daumen sich auswirkt. Und da hab ich nur so 10-12sek den Daumen drau gehabt.


    Mein Problem versuche ich mal noch genauer zu beschreiben.
    Ich hab alle 90° eine Markierung und schieße alle 90° ein paar Igramme. Zum Schluss kommt der Daumen drauf und noch ein paar Igramme. Die letzte Serie ist somit kaum ein Problem oder zumindest noch nicht so sehr. Die Fläche sieht recht gleich aus und nur der Bereich vom Daumen weichrt ab. Somit weis ich recht genau was oben und unten ist. Soweit so gut. Die anderen 3 Messserien sind da nicht so einfach. Der Spiegel ist schon recht nahe der Sphäre und somit kann ich bei diesen drei Messerien 0°, 90°, 180° nicht sagen ist es nun CC+0,01 oder CC-0,01. Lösung wäre Die 0Grad Serie zu fotografieren dann den Daumen einsetzen. 3-5h warten und die 90° Serie schießen und wieder den Daumen einsetzen und so weiter.
    Der Daumen sollte übrigens nicht zu lange drauf kommen und wirklich nur an einer Stelle. Hatte mal an zwei Stellen probiert, aber da hat sich dann so viel verändert, das sich die ganze Form mit geändert hatte und es nicht mehr eindeutig war.
    Das dauert recht lange und ich hoffe immer noch einen eleganteren schnelleren Weg zu finden. Oder?
    Vielleicht doch an einer kleinen Randstelle eine abgesunkene Kante reinpolieren?!?! [xx(]


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    der Spiegelrand hat doch immer eine leichte Tendenz, entweder nach oben oder nach unten, egal wie nah am C=0 du bist. Mein Vorschlag:


    - Spiegel einige Stunden anpassen lassen


    - Daumen drauf und Messen. Daumenhügel bewundern und merken, ob der Rand leicht nach oben oder nach unten zeigt.


    - Messprogramm durchziehen, ohne Daumen. Bei jeder IG die Oberfläche prüfen und, falls notwendig, die Oberfläche invertieren, so dass der Rand so zeigt wie vorher gemerkt.


    Zu der Frage:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ach ja, wie weit sollte man das Spiel betreiben. Ich will Fangspiegel testen und eine Sphäre polieren. Wie genau sollte oder besser gesagt muss er sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da du die Sphäre genau charakterisiert hast, kannst du die Zernikes - bei der Messung des Fangspiegels - entsprechend abziehen. Wenn die Sphäre besser Lambda/20 Oberfläche ist, dann brauchst du bei einem Ritchey-Common Test keine Korrektur mehr, außer eventuell den Bath-Asti.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,
    so oder so ähnlich werd ich es wohl machen müssen. Problematisch ist halt nur, das durch den Teststandasti der Spiegel sich schon so "verbiegt", das darin der Rand "verschwindet" und nicht mehr gesagt werden kann ob oben oder unten.
    Oder ich muss genauer arbeiten (vermessen) und genauer hinschauen.


    Danke und Cs, Andreas

  • Hallo Leute,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">du kannst eine Stelle des Spiegels lokal erwärmen, indem du ca. 30 Sekunden lang den Finger drauflegst (Papier zwischenlegen zur Vermeidung von Fingerabdrücken). Diese Stelle sollte dann einige Minuten lang als Berg messbar sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    der Andi hat diesbezüglich Glück, dass er Borofloat hat. Aber was macht man, wenn man Zerodur oder ähnliches 0-Ausdehnungsmaterial hat?[:0][B)]
    Da bleibt wohl nur eine Lösung: "Eine Erkennungsdelle reinpolieren".[V]
    Viele Grüße
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: PeJoerg</i>
    Da bleibt wohl nur eine Lösung: "Eine Erkennungsdelle reinpolieren".[V]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oder ein Interferometer mit Phasenschieber nehmen, da gibt's keine Unsicherheit über das Vorzeichen.


    Oder so:
    Testspiegel so justieren, dass die Streifendichte minimal wird. Dann den Testspiegel in eine bestimmte Richtung verkippen, bis die optimale Streifendichte eingestellt ist. Wenn man den Spiegel immer in die gleiche Richtung verkippt, dann ist auch das Vorzeichen immer gleich.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...sie ist ca. 340mm im Durchmesser und hat f8 also rund 5400mm ROC. Bin über jeden Hinweis oder Tipp froh.
    Danke schon mal und einen schönen Abend...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    willst du wirklich sooo große Planspiegel damit vermessen? Dann wünsche ich dir schon mal viel Erfolg damit.


    Ansonsten könntest du auch mittels Labor- Sterntest intra/extrafokal sehr schnell qualitativ feststellen welche "Polarität" evtl. Randzonen haben.


    Gruß Kurt

  • Hallo Andi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht doch an einer kleinen Randstelle eine abgesunkene Kante reinpolieren?!?! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wieso an einer kleinen Stelle?
    Nicht kleckern - Klotzen![;)]


    Der Defekt sollte schon radialsymmetrisch sein.

    http://www.stathis-firstlight.…tm#Anchor-Abgesunken-1698

    15mm vom Spiegel kannst Du ohne Bedenken opfern.
    Wie gesagt, später beim Planspiegel zahlt sich das aus.


    Selbstverständlich geht es auch nach Kurt's Vorschlag mittels eines künstlichen Sterns. Das ist aber in der Endphase zusätzliche Arbeit. Mna will ja unkompliziert anhand der einzelnen Igramme sehen was los ist.

    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo,
    Michael: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder so:
    Testspiegel so justieren, dass die Streifendichte minimal wird. Dann den Testspiegel in eine bestimmte Richtung verkippen, bis die optimale Streifendichte eingestellt ist. Wenn man den Spiegel immer in die gleiche Richtung verkippt, dann ist auch das Vorzeichen immer gleich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das hab ich noch nicht kappiert. Wenn ich dem Spiegel "verkippe" entstehen doch verbiegungen (Teststandfehler), oder. Bisher hab ich versucht den Spiegel, wie meine größeren Spiegel, senkrecht auf zwei 90° auflagen zu stellen und das möglichst im Schwerpunkt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder ein Interferometer mit Phasenschieber nehmen, da gibt's keine Unsicherheit über das Vorzeichen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was muss ich da bei meinem Bath umbauen?? [:)]
    Ich hab sonst keine Ahnung von Interferometern aber das ist sicherlich nicht möglich, oder?


    Kurt: nein sooo große Planspiegel hab ich nicht und will ich auch nicht herstellen. Für mein Planspiegelschleifprojekt hab ich 260mm Platten schon auf 1/1000mm geschliffen. Daher könnte der Rand der Sphäre schon ne "Delle" vertragen. Für die Sphäre hatte ich aber eine "Restplatte" von 350mm x 350mm nach dem rausflexen etc. sind 344mm geworden und die Fase nimmt halt auch noch bissl weg. Wollte die Sphäre halt dann so groß wie möglich.



    Kai: Vielleicht hast du recht eine Rille am Rand wie bei Stathis.
    Ich würde noch fragen wie aber du meinst dann den Dauemen oder ein Minitool, oder? Wenn´s hilft die Planspiegel zu vermessen!


    Danke an alle.
    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: andi1234</i>
    das hab ich noch nicht kappiert. Wenn ich dem Spiegel "verkippe" entstehen doch verbiegungen (Teststandfehler), oder. Bisher hab ich versucht den Spiegel, wie meine größeren Spiegel, senkrecht auf zwei 90° auflagen zu stellen und das möglichst im Schwerpunkt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    An der Art der Lagerung sollst du nichts ändern. Mit "verkippen" meine ich, dass der Spiegel ein winzig kleines Stück um die vertikale Achse gedreht wird. Oder, was gleichbedeutend ist, das Interferometer wird seitlich verschoben. Nur soweit, bis die nötige Streifendichte eingestellt ist. Entscheidend ist, dass diese Verdrehung immer in die gleiche Richtung gemacht wird.


    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: andi1234</i>
    Was muss ich da bei meinem Bath umbauen? [:)]
    Ich hab sonst keine Ahnung von Interferometern aber das ist sicherlich nicht möglich, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es gibt Bath Interferometer mit Phasenschieber, aber der Umbau und die Software sind nicht so einfach.
    Ich würde dir ja anbieten den Spiegel mit meinem Fizeau-Interferometer zu vermessen, aber 5400mm Radius passt nicht mehr auf meinen Tisch. Das ginge also nur wenn man den Strahlengang einmal über einen Planspiegel faltet. Wobei die Fehler des Planspiegels leider doppelt ins Messergebnis eingehen.
    Wenn dir lambda/10 Messunsicherheit genügt dann hätte ich noch ein anderes Interferometer, das ohne Faltung des Strahlengangs auskommt.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Andreas


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das hab ich noch nicht kappiert. Wenn ich dem Spiegel "verkippe" entstehen doch verbiegungen (Teststandfehler), oder. Bisher hab ich versucht den Spiegel, wie meine größeren Spiegel, senkrecht auf zwei 90° auflagen zu stellen und das möglichst im Schwerpunkt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Gemeint ist da nur die schwache Kippung die man machen muss damit die Streifen sichtbar werden.
    Da entstehet noch keine Verbiegungung die nicht tragbar ist.


    Wenn der Rand scharf ist verwende ich diese Lösung.
    Man macht zuerst eine gezielte Fringe –Auswertung die man vergleichen kann.
    Zuerst stellt man das Interferometer so ein dass es Ringe zeigt und fokusiert es so weit
    bis sie zu einer Fläche werden oder nur noch die Zonen zeigt.
    Dann senkt man das Interferometer bis es Streifen zeigt dadurch kommt seine Achse
    unter die Spiegelachse und dadurch neigt sich auch die Wellenfront und macht eine
    Keilform die oben offen ist. Beim Testen mit dem Probeglas nennt man das den Luftkeil.
    Dadurch kann man gezielt festhalten wo hoch und tief ist und in der Topografie dem 3D Bild
    und im Profil so sehen wie wir es von der Landschaft gewohnt sind.
    Das sollte man dann auf den Interferogramm am Rand schriftlich sichtbar machen
    Wie ich es in meinen Beispielbildern zeigen will.
    In diesen Fall beginnt man beim Punkte setzen beim obersten Streifen oder
    wenn das Interferogramm etwas gedreht ist, dann halt dort wo der Keil offen ist.
    Dann zeigt die Topografie immer die Höhen und Tiefen richtig.



    Ein noch nicht fertiger Newton bei dem der Rand scharf ist.




    Ein APO bei dem die Wellenfront Rand hoch zeigt



    Ein APO bei dem die Wellenfront nur rechts unten ein wenig hoch zeigt.




    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: andi1234</i>
    danke für dein Angebot. Ich werd mal schauen wie weit ich komme ggf. mit der Randabsenkung. Falls das nicht hilft melde ich mich.
    Hast du irgendwie einen Link wo man das mit den Bathumbau und Software lesen und anschauen kann?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da musst du in der Yahoo-Interferometry-Gruppe nachlesen:
    http://tech.groups.yahoo.com/group/interferometry/messages/
    Vladimir hat das phasenschiebende Bath-Interferometer gebaut, und Michael Peck hat die dazu passende Auswerte-Software geschrieben.
    Siehe auch hier:
    http://starryridge.com/mediawi…hase_Shift_Interferometer

    Gruß
    Michael

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