Galaxy Dobson D8 Vergrößerung normal?

  • Hallo Zusammen,
    habe mir neulich ein Galaxy Dobson D8 zugelegt, und bin bisher
    eigentlich sehr zufrieden.Nach ein paar Saturn -und Venusbeobachtungen
    stellte sich jedoch heraus, das die Abbilder von den beiden Planeten
    doch sehr klein (trotz 6mm Super Plössl) waren.
    Als ich das dann gegoogelt habe und Bilder von Saturn und Venus auf
    demselben Dobson sah, war ich überrascht: Man erkannte viel mehr Details.
    Meine Frage also:Ist das normal?Hat der andere Dobsonbesitzer eventuell
    ein anderes Okular benutzt?
    Auf eine schnelle Antwort würde ich mich sehr freuen :)

  • Hallo Huuler,


    je nach Bedingungen (Seeing/Luftunruhe) ist oft nicht möglich höher zu Vergrößern, öfter aber schon 250-300x, selten mal mehr.
    Doch auch mit noch höherer Vergrößerung kommt es auf die Rahmenbedingungen an (Justierung/Kollimierung, Seeing, Lufttransparenz, Lichtverschmutzung, ausgekühlter Spiegel).
    Farbfilter ermöglichen unter Umständen Details etwas hervorzuheben.
    Auch ND/Graufilter, wenn schwache Details von den hellen Planeten überstrahlt werden.


    Generell wird es aber auch so nicht möglich sein den gleichen visuellen Eindruck eines Fotos zu erreichen, zumal da meist mehrere hundert Bilder "gestackt" werden, um Details sichtbar zu machen und Rauschen zu reduzieren.


    Auch ist es je nach Stand des Planeten nicht optimal, insbesondere jetzt in Horizontnähe. Da hilft so gut wie nichts. Lediglich künstliche Luftunruhe kann man reduzieren (Aufgeheizter Asphalt, Dächer, nicht ausgekühlter Teleskopspiegel, Tubus-Seeing...).



    Das 6mm Plössl auch nicht optimal.
    Zum einen ist der Einblick nicht ganz so angenehm, zum anderen läuft der Planet schneller aus dem Bild als in einem Weitwinkel-Okular.
    Beides lenkt vom eigentlichen Beobachten ab.


    Trotzdem musst Du natürlich jetzt nicht gleich ein neues Okular kaufen, meist hilft es auch wenn die Augen an die Dunkelheit adaptiert sind, und man einfach eine Weile beobachtet. Nach und nach entdeckt man dann mehr Details. Zum einen kann man länger bei gleicher Vergrößerung beobachten, zum anderen sich an die maximale mögliche Vergrößerungen herantasten.


    Welche Okulare besitzt Du noch?
    Du könntest auch eine Barlow kaufen um etwas zu experimentieren.
    Doch ein weiteres Okular ist nicht viel teurer, sieht man mal von den 16-30€ achromatischen Barlows ab.
    Zum Beispiel die preiswerten HR-Planetary-Okulare (ca. 45-60€) sind gute Allrounder für den Einstieg. Ein 4mm Okular für sehr gutes Seeing und ein 5mm Okular für gutes Seeing wäre sicher eine Möglichkeit noch ein wenig höher zu Vergrößern, wenn Du oben genanntes berücksichtigst.
    Schau mal in Stellarium (strg+o,alt+o) und auf http://sternfreunde-muenster.de/orechner.php um annäherungsweise zu sehen, inwieweit sich der Vergrösserungsfaktor und die Weitwinkeleigenschaften auswirken.


    Ein 4mm Plössl würde ich nicht empfehlen, so eins habe ich; und der Einblick ist sehr unangenehm, da man so dicht ran muss, dass die eigenen Wimpern stören (und sogar die Linse verschmieren können).

  • Danke erstmal für die schnelle Antwort.
    Und ja, ich habe noch andee Okulare:Plössl 9 mm und Plössl 32 mm.
    Weiterhin habe ich gehört, dass man die Cassinische Teilung Saturns
    mit meinem Teleskop gut erkennen kann, stimmt das?
    Danke schonmal im Vorraus.
    Mein Teleskop: Galaxy Dobson D8 (8" Öffnung, 1200 mm Brennweite, f:6)

  • Hallo Jan,


    willkommen beim Astrotreff.


    Viele Einsteiger erwarten eine fast formatfüllende Abbildung von Planeten und ziehen immer irgendwelche unpassenden Vergleiche wie Bilder oder Erbsen heran oder versuchen sogar die Grösse des gesehenen Planeten in mm darzustellen.
    Betrachten wir das ganze doch mal objektiv. Saturn hat derzeit einen Ringdurchmesser von 40 Bogensekunden und ist damit ca. 5% kleiner wie bei der Opposition am 28.3.2013. Bei 200-facher Vergrösserung sind das 2,2° nzw. 4,4-facher Monddurchmesser. So einfach ist das.


    Wenn du wenig Details gesehen hast, kann das viele Gründe haben:
    - Teleskop dejustiert
    - zu geringe Vergrösserung (trifft hier eher nicht zu)
    - Planet zu hell (Graufilter einsetzen)
    - falsche Tageszeit, Planet steht zu flach am Himmel
    - falsche Jahreszeit, Planet ist zu klein (trifft hier nicht zu)
    - schlechtes Seeing
    - nicht genug Geduld um ruhige Momente beim Seeing abzuwarten
    - WWS (Wohnzimmer u. Wintergartenspechteln, erzeugt bei erfahrenen Beobachtern Würgereiz)
    - Sehschwäche
    - schlechte Ausrüstung
    - Benuzer beherrscht die Bedienung nicht
    - Tau auf der Optik
    - sehr verschmutzte Optik


    Auch Planetenbeobachtung muss gelernt werden, ein flüchtiger Blick ins Okular wird nicht das zeigen, was man auf einem Foto sieht. Aber alles was auf einem Foto vom Planeten abgebildet werden kann, ist normalerweise auch visuell zu beobachten.


    Gruss heinz

  • Hallo Huuler,
    ich habe noch ein wenig in meinem Beitrag ergänzt (Links, korrekturen) :)


    Ja, bereits in einem kleineren Teleskop kann man die Cassini-Teilung sehen. Aber die Luftunruhe macht einem da oft einen Strich durch die Rechnung, selbst anfang des Jahres- und da stand Saturn nicht so nah am Horizont.


    Nicht nur wegen der Luftunruhe ist bei der Vergrösserung dann doch Weniger manchmal Mehr, scheinbare Schärfe, Helligkeit und Kontrast sind oft besser.


    Ja, die Brennweite hatte ich schon via Google ermittelt ;)
    Du könntest mit einer 2-Fach-Barlow und deinen Plössl ca. 266- und 400-Fach vergrößern, persönlich bin ich aber kein Fan von Barlows. Meiner Meinung nach macht man aber mit einer 16-20€ achromatischen Barlow von Seben/Orbinar, Skywatcher und Co aber nicht viel verkehrt.
    Ansonsten wie gesagt, bekommt man zum Preis einer guten Barlow ein oder zwei Planetary-Okulare.


    Auch ein 15 oder 20mm Okular (30-40€ "Goldkante"/UWA) wäre sicher eine gute Ergänzung, da Du einen recht grossen Sprung in deiner Okularpalette hast (38x auf 133x), nicht zwingend für Planeten, aber für Mond und Deepsky :)

  • Ja sagt mal...


    ihr schreibt hier dauernd von vergrößerungen jenseits 200! Ich habe bisher (bei bestimmt >30 Beobachtungen Saturns in dieser Saison) nur 2 mal sinnvoll auf 200 gehen können (und mal auf 250
    zum Spaß, brachte aber nix). Meistens lande ich wegen Seeing bei 110-160x, so auch gestern: Saturn bei max 140x.


    Liegt es am 4"? Seeing soll doch bei größeren Aperturen viel härter zuschlagen? Wie oft könnt ihr wirklich auf >200x gehen? Also ich brauche dazu erstklassiges Seeing (nur einmal gehabt in diesem Jahr)!


    Und ja: Geduld ist die erste Regel - gestern hing ich fast eine Stunde (mit Unterbrechungen) am Saturn.
    Für nur wenige Momente mit akzeptablen Seeing. Cassini Teilung war trotzdem nicht drin.


    Was den visuellen Größeneindruck angeht (so wie es mein Hirn interpretiert) - bei 200x sieht der Saturn für mich aus wie eine schräg gestellte Linse (die zum Essen) und Jupiter ist eine Erbse. Jedenfalls keine Pflaume wie hier die Photos im Forum. Die Details sieht man manchmal trotzdem, aber eben sehr fein. Das muss man üben. Auch die Kontraste sind schwach, aber da. Tja zu meiner Anfangszeit hieß es immer: Planetenfotos kommen nie an die visuelle Genauigkeit ran! Aber da wurde ein Photo noch auf einen chemischen Film gebannt und das war's!


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    wo beobachtest du? Gebäude und Asphaltflächen können in der ersten Nachthälfte viel Wärme abgeben.
    Ich habe vorletzten Samstag Saturn kurz nach Sonnenuntergang am noch hellen Himmel beobachtet und konnte mit 24" zu meiner Überraschung 4-5 Monde sehen und umlaufende Cassiniteilung.


    Gruss Heinz

  • hi walter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><br />Ja sagt mal...


    ihr schreibt hier dauernd von vergrößerungen jenseits 200! Ich habe bisher (bei bestimmt &gt;30 Beobachtungen Saturns in dieser Saison) nur 2 mal sinnvoll auf 200 gehen können (und mal auf 250
    zum Spaß, brachte aber nix). Meistens lande ich wegen Seeing bei 110-160x, so auch gestern: Saturn bei max 140x.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    also ich konnte bisher beim saturn und jupiter immer bis min. 200fach gehen, selbst ausm garten im wohngebiet.
    versuche immer so hoch wie möglich zu gehen, angefangen mit 90fach gehe ich alle okulare durch. 2-3mal war sogar 240 und 300fach möglich.(jedoch sehr knifflig adäquat scharf zu kriegen, ohne 1:10 OAZ nicht möglich gewesen und die schärfe wird schon grenzwertig).


    vielleicht liegts an der öffnung(100x 1,5=150fach als optimum) oder du hast echt zu viele luftunruhen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />
    ...
    wo beobachtest du? Gebäude und Asphaltflächen können in der ersten Nachthälfte viel Wärme abgeben.
    ...
    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Heinz,


    Auf 7x Balkon- kommt 1x Feld&Wald-Spechteln. Vor dem Balkon im Hochhaus(!) habe ich eine ganze Stadt vor+unter mir (ca. 1km). Also theoretisch miese Umgebung.
    Seltsamerweise erwischte ich das beste Bild (=Seeing) bisher immer aufm Balkon und nicht auf dem Feld (Naja bei 7:1!). Ich habe fast den Eindruck das hoch-atmosphärische Seeing ist in meinem Fall gewichtiger als das Nahfeld-Seeing, denn theoretisch dürfte ich ausm Balkon ja nie gutes Seeing erleben.


    Bis dato war ich ca. 10x auf dem Feld. Da war das Seeing aber nie so viel besser als zu guten Zeiten in der Stadt. Selbst im Winter nicht.
    Nur die Dunkelheit für DS ist phänomenal besser.


    Gruß,
    Walter

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