Merkur am Taghimmel


  • Dank Astrotobis Hilfe (der Merkur mittels der Sonnenposition einstellte), konnte ich eine Reihe von Aufnahmen des Merkur eine Stunde vor Sonnenuntergang machen.
    Verwendet wurde der 20cm-Carl Zeiss-Refraktor der Aachener Sternwarte, eine DMK 618.AU und ein Baader-RGB-Filtersatz; mittels 1,5fach Barlow wurde das Öffnungsverhältnis auf f/22,5 verlängert.
    Merkur stand ca. 25° über dem Horizont. Der Planet war sichtlich ruhiger als später nach Sonnenuntergang. Allerdings war aufgrund des hellen Himmelshintergrundes der Signal-zu-Rauschen-Abstand sehr bescheiden, besonders im Blaukanal.
    Pro Kanal habe ich 5.000 Bilder gemacht, damit was an Daten zusammen kam. Gestackt und geschärft wurde mit Astrostakkert 2.2, bei 50% Verwendungsrate.
    Die Aufnahme gibt ganz gut den visuellen Eindruck wieder. Dank gutem Seeing konnten wir Merkur bei 500facher Vergrößerung beobachten. Visuell hatte ich den Eindruck, dass die Tagseite nicht ganz gkeichmäßig beleuchtet war, sondern so etwas wie großflächige Albedostrukturen zeigte.


    Schöne Grüße,
    Kurt

  • Hallo Kurt,


    tolle Aufnahme, Merkur ist so schwierig, da ist alles was eindeutig die Form zeigt schon als Erfolg zu werten. Habe mal in Calsky geguckt was mit 8 Zoll am Merkur momentan so geht und da scheinst du fast schon das Maximum herausgeholt zu haben.


    Gruß, Gerry

  • Hallo Gerry,


    vielen Dank für das Lob! Merkur ist in der Tat immer wieder eine Herausforderung. Bei dem Rohmaterial ist es erstaunlich, was der Autostakkert leistet.


    Schöne Grüße,
    Kurt

  • Sehr schön! Vielleicht solltest Du mal den R-Kanal getrennt bearbeiten - kann mir vorstellen, dass da der Kontrast besser war. Im IR hättest Du ja bereits einen schwarzen Himmel.
    Hartwig


  • Auf Hartwigs Rat hin habe ich mal ein RRGB-Bild aus den Aufnahmen gemacht, d.h., mittels Fitswork habe ich die Rotaufnahme als Luminanzkanal genommen.
    Wenn man das Ergebnis mit Calsky vergleicht, ist eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden - die Region am Rand ist demnach heller. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das Equipment und die Bearbeitungssoftware an die Grenzen kamen. Das Bild ist zudem um 100 % mittels Photoshop nachvergrößert worden (bikubisch glatter), sonst würde man schon einzelne Pixel sehen.


    Schöne Grüße,
    Kurt

  • Hallo Kurt,
    gratuliere zur wiederholt gelungenen Merkuraufnahme.Da bekommt man ja lange Zähne.
    Frage: hast du den Mekur nach den Teikreisen der Zeissmontierung eingestellt?
    Ich habe das mal vor einigen Jahren ausprobiert und das hat gut funktioniert,allerdings das Fokussieren ist dann die nächste Hürde.
    Es ist aber eine schöne Herrausforderung.
    Weiterhin viel Erfolg und liebe Grüße an die Aachener Sternwarte.

  • Hallo Achim,


    vielen Dank! Also, wir haben das so gemacht: Tobias hat den Abstand (RA-DA) Sonne-Venus mittels Software ermittelt (ich glaube, das war Easy Sky). Wir haben dann die Sonne im Sucher in die Mitte gestellt und dann mit Hilfe der Teilkreise die Venusposition eingestellt. Venus war aufgrund ihrer Helligkeit leicht zu finden. An der Venus konnten wir auch fokussieren. Dann haben wir von Venus ausgehend Merkur angefahren, der war ja nur ein paar Grad entfernt. Das hat nicht auf Anblick geklappt bzw. wir haben Merkur nicht gleich im Okular entdeckt, da er sich nur ganz schwach vom Himmelshintergrund abhob.


    Schöne Grüße in die Eifel,
    Kurt

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