Einnordungsungenauigkeit und Guiding

  • Hallo zusammen,


    fürs Guiden "muß ja nicht so genau eingenordet" sein, der Guider erledigt den Rest. Theoretisch!


    Dass (je ungenauer eingenordet wird) dann trotzdem eine Bildfelddrehung um den Guidestern herum präsent sein kann, ist mir wohl bewußt, deshalb versuche ich auch, so genau wie möglich einzunorden (Polsucher und/oder Polarausrichtung der CGEM).


    Dass ich hier die fotografische Anwendung meine, ist wohl klar, denn keiner wird für's Visuelle guiden. Oder? (Das ist aber mich meine Frage. ;) )


    Fragen nun:
    - Welche Ungenauigkeiten sind tolerierbar, damit beim Guiden von 420mm oder 900mm bis 1800mm (900 + Barlow) Aufnahmebrennweite keine Bildfelddrehung sichtbar wird? Ich meine hierbei Deepsky-Aufnahmen von max. 5 Min. Länge und davon soviel es geht (wie eben Wetter oder Dämmerung es zulassen).


    - Reicht es, wenn ich Polaris im Sucher irgendwo in den 0,7°-Kreis (seinen Orbit) stelle, ohne ihn direkt in den dafür vorgesehenen Kringel auf dem Kreis zu platzieren? Ist da bei 5 Min. schon Bildfelddrehung zu sehen? Und wenn ja, wo am meisten: Nahe Polaris (Norden) oder im Westen/Osten oder im Süden? (Ich nehme an, nahe Polaris ist es am kritischsten, weil da die zurückgelegten Wege der Sterne am unterschiedlichsten sind, oder?

    - Wenn ich das richtig herleite, wird die Bildfelddrehung dann ggf. in jeder lange belichteten Aufnahme zu sehen sein, beim Stacken mehrerer Aufnahmen verschlimmert sich dann nichts mehr. Stimmt das?


    Würde mich über ein paar Antworten freuen.


    Danke und Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,
    schwierig. Eine DSLR verzeiht deutlich mehr wie eine CCD. 300s ist auch nicht die Welt.
    Die Bildfelddrehung hat auch nichts mit der Guidingbrennweite zu tun.
    Aus dem Bauch raus, DSLR und 300s, dürfte der Polsucher langen oder die Einstellungssoftware.
    Beim Stacken verschlimmer sich nichts mehr, das ist richtig.

  • Hallo Stefan,


    danke für die Antwort.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan_Privat</i>
    <br />schwierig<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jede andere Antwort hätte mich auch gewundert. [;)] Sonst wären die Foren hier deutlich leerer ...


    Dass bei meiner Frage nur die Aufnahmekamera/Brennweite eine Rolle spielt, ist ja logisch (hatte ich in meiner Frage auch so gemeint und ausgedrückt), die Guiding-Technik ist ja hierfür schnuppe ...


    Muß leider jedes mal neu aufbauen, die Säule für den Garten hat meine Holde zwar genehmigt, nur fehlen mir Zeit für Planung und gescheite Umsetzung. Daher noch kein Einscheinern, nur Polsucher und Software.


    Also meinst Du, dass bei DSLR, den angefragten Brennweiten bis 1800mm eine "Grobeinnordung" ausreicht, den Rest erledigt der Guider. Und Bildgelddrehung (oops, Freudscher Vertipper [:D]) spielt bei max. 5 Min. keine Rolle. Hab ich Dich so richtig verstanden?


    Dann könnte ich mir das Einnordprozedere ja sparen, ich platziere dann Polaris irgendwo in seinem Orbitkreis (aber nicht im kleinen Kringel) im Sucher, pflock den Guider ran und gut ist. Echt? So easy? Wenn's so einfach wäre, hätte man das hier im Forum bestimmt schon kundgetan, oder? Bin da doch etwas skeptisch, sorry ...


    Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,
    Nein, so einfach ist das nicht!
    Du solltest MUST alle Möglichkeiten, die Dir zum bestmöglichsten Einnorden zur Verfügung stehen, nutzen!
    Dann hilft nur Hoffen und Kontrollieren, ob das ausreicht. Wenn nicht, feste Säule.
    Das man mit mobilen Montierungen brauchbare Aufnahmen ohne Bildfelddrehung machen kann, ist hier öfters zu sehen.
    Das Feststellen der Bildfelddrehung wird aber meist erschwert, weil Guidungfehler und Verkippungen des Bildfeldes zusätzliche Fehler produzieren.
    Ausserdem noch irgenwelche Hardwarewanderungen des OAZ, Leid(!)rohres usw.
    Das Thema ist sehr komplex, glaube mir!


    Ich fotografiere mit nur 450 und 1400mm. In Verbindung mit einer CCD wird das zur Herausforderung ans mechanische Equipment.
    - Bildfelddrehung
    - Verkippung
    - mechanische Wanderungen
    - mangelnde Fokussierung
    - Guidingfehler
    - falsche Einnordung
    - schlechte Montierung
    - falsche Abstände Korrektoren/Reducer - Chip
    - dezentrierte Hauptoptik
    - schlechte Optik


    Das Problem ist, die Fehler zu Isolieren. Auf Anhieb feststellen, an was es liegt ist meist schwierig.
    Durch perfektes Einnorden kann man zumindest eine Fehlerquelle ausschließen.


    Es ist natürlich auch eine Sache, mit was man arbeitet.
    Eine DSLR und eine durchschnittliche Standardoptik, oder eine CCD an einem perfekten Refraktor.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ursus007</i><br />- Welche Ungenauigkeiten sind tolerierbar<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ein Excel-Sheet zu Berechnung der Bildfelddrehung gibt's hier:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=115087


    Vielleicht hilft's dir weiter...

  • Hallo Torsten,
    egal was jetzt in der Tabelle für genaue Werte stehen.
    Dann müsste ich ja schon bei Verwendung eines OAG und 1800s irgendeine Bildfelddrehung bekommen (Mein Setup).
    Nun, das werde ich bald merken, die Kuh habe ich perfekt eingescheinert. (Mosaikprojekt).

  • Hallo Ursus,


    Stefan hat ja schon die wesentlichen Teile erklärt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine DSLR und eine durchschnittliche Standardoptik, oder eine CCD an einem perfekten Refraktor.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Er meint wohl, Du solltest schon ein ordentlich justiertes Teleskop verwenden, so dass die werksmäßig mögliche Abbildungsleistung erzielt wird. Da jetzt auf einen perfekten REFRAKTOR hinzuweisen ist nicht zielführend, sondern eher eine Einstellungssache vom Anwender. Stefan nennt eben gerne Refraktoren, natürlich hätte man auch Spiegel schreiben können.


    Ein Tipp:


    Nicht so viel rechnen und exceln, sondern scheinern und aufnehmen. Bislang hatte ich noch nie Felddrehungsfehler im Bild, auch nicht, wenn meine Aufstellung nicht ganz 100% war, aber immer noch genauer, als mit dem Polsucher, das ist klar.


    Gruß und cs,


    René

  • Mir ist die Tabelle ehrlich gesagt auch egal. Wollte nur drauf hinweisen, wie man das berechnen kann, wenn man denn will. Warum auch immer...


    Eigentlich sollte ja die Palaralignment-Routine der Montierung völlig ausreichen. Funktioniert die bei der CGEM nicht richtig oder wo ist das Problem?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Reicht es, wenn ich Polaris im Sucher irgendwo in den 0,7°-Kreis (seinen Orbit) stelle, ohne ihn direkt in den dafür vorgesehenen Kringel auf dem Kreis zu platzieren?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Man kann durchaus mit einem Polsucher eine akzeptable Poljustierung hinbekommen, aber man muss schon ein paar Grundregeln beachten. Polaris einfach in den 0.7 Grad Kreis stellen, reicht zum Gucken, aber nicht zur Fotografie und bringt auch geschwindigkeitstechnisch keine Vorteile. Auch wenn Du es eilig hast, kannst Du an der Nordhalbkugel mittels Kochab-Trick in gleicher Zeit Deine Einnordung drastisch verbessern. Für die von Dir avisierten kurzen Belichtungszeiten und Brennweiten sollte das reichen.


    Wichtig beim Polsucher ist, dass man öfter mal überprüft, dass er auch parallel zur Stundenachse steht. Ist das nicht der Fall, kriegt man keine guten Ergebnisse.


    Hartwig

  • Hallo zusammen,


    danke für alle Hinweise, Tipps und Anregungen.


    Ja, ich arbeite mit der Technik von der Stange, und zwar nicht der von der Höchstpreisigen (siehe meine Gerätschaften in der Signatur). Den Newton justiere ich natürlich vor jeder Session so gut ich es eben kann (Chesire), den APO65Q nicht (geht ja eh mit Hausmitteln nicht, war auch bisher nicht nötig). Dass die Technik auch sonstige Abbildungsfehler an sich hat, ist mir auch klar.


    Vor dem Einscheinern hab ich mich bisher immer gedrückt: Wenn ich bei klarem Wetter aufgebaut habe, wollte ich die 2-3 Stunden bis zu den nächsten Wolken mit Belichten nutzen und nicht eine halbe Stunde mit Scheinern "verplempern". Noch dazu, da ich die ganze Technik dann eh wieder abbaue. Sollte mal die Säule bei mir stehen, werde ich mit Sicherheit da mehr Akkuratesse an den Tag/die Nacht legen.


    Die Berechnungen mittels Tabelle sind aufschlußreich, wenn ich alles richtig gemacht habe: Eingabewerte waren 150 Bogensekunden (=2 x 75 Bogenmin.-Winkel zum NCP, also wenn ich Polaris im Polsucher direkt gegenüber des richtig gestellten Soll-Kringels platziere, also größtmöglicher Fehler, wenn ich noch im Polaris-Orbit bleibe), 5,5µm Pikelgröße der D90, Bilddiagonale für den Aufnahmechip ca. 28mm). Wenn ich also den geguideten Stern in eine Ecke des Aufnahmechips platzieren würde, käme diagonal dazu bei 300s Bel.-Zeit eine Drift von ca. 9 Pixeln zustande. Das ist schon ein Wert, der weit jenseits eines guten Bildergebnisses liegt.


    Aber Eure Antworten sagen mir: Polaralignment so gut es in der Kürze der Zeit geht (Polsucher oder Polaralignment der CGEM (was übrigens sehr gut funktioniert, der Guider hat bei der letzten Session fast langeweile gehabt, so gut hatte ich eingenordet).


    Ich wollte nur mal rausfinden, ob die Genauigkeit sein muß oder nicht. Aber ich sehe schon, dass es wohl besser ist, es so genau wie möglich zu machen.


    Danke und viele Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Polaralignment so gut es in der Kürze der Zeit geht (Polsucher oder Polaralignment der CGEM (was übrigens sehr gut funktioniert, der Guider hat bei der letzten Session fast langeweile gehabt, so gut hatte ich eingenordet).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Einnorden hat NICHTS mit dem Guiden zu tun! Es korrogiert nur die Abweichung des Leitsternes. Theoretisch kann die Monti irgendwo hinzeigen, das ist dem Guider egal. Er führt nur den Stern auf den gegebenen Punkt nach.
    Die Bildfelddrehung hast Du trotzdem.


    Die Software funktioniert nur mittelmäßig, wohl besser wie ein schlechter Polsucher.
    Ich habe es probiert, danach beim korrekten Einscheinern musste deutlich korrigiert werden.

  • Hallo Ursus,


    zeigt die Montierung irgendwo hin, würde nur der Leitstern seine Position nicht verändern, alle anderen Objekte im Hauptbildfeld der Aufnahmekamera beschreiben dann Kreisbahnen um den Leitstern(Felddrehung). Je genauer die Einordnung nach Norden (nicht zum Polarstern), desto kleiner die Felddrehung bis hin zur kompletten Beseitigung. Je kleiner der Aufnahmechip, desto größer darf der Aufstellungsfehler sein, bis eine mögliche Felddrehung angezeigt wird und umgekehrt.


    Deine Montierung muss nicht absolut stehen, nur eben so, dass Deine individuelle Ausrüstung keinen Aufstellungsfehler abbildet. Es gibt auch Leute, welche sich zu Tode gescheinert haben, irgendwann befindet man sich in der Theorie und/oder auf Lehmboden, dann ist Nichts von Dauer... Besser mehr Beton und so tief wie möglich.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Einnorden hat NICHTS mit dem Guiden zu tun! Es korrogiert nur die Abweichung des Leitsternes.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Naja und ja: Warum guiden wir denn (oder warum tue ich das?)? Weil ohne Guiding bei ungenauer Einnordung alle Sterne/Objekte im Bild Strichspuren (Drehung erstmal nicht betrachtet) erzeugen, die irgendwann (Bel.-zeit-abhängig) visuell erkennbar werden. Um das zu verhindern, nehm ich einen Stern als Leitstern und verfolge ihn mit dem Guider und korrigiere/minimiere damit die Drift (und zwar so fein, dass ich es auf der Aufnahme nicht sehe). Hätte man perfekt eingenordet, bräuchte man bei ebenfalls perfekter Nachführung und exakter Technik nicht zu guiden. (Dass der Guider auch andere mechanische Monti-Unzulänglichkeiten abfängt, kommt positiv dazu.) Dass über einen Stern keine Bildfelddrehung korrigiert werden kann, ist auch logisch.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Theoretisch kann die Monti irgendwo hinzeigen, das ist dem Guider egal.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar, je weiter vom NCP "weggenordet" ist, desto größer die Drehung um den geguideten (punktförmigen) Stern herum auf der Aufnahme. Wenn man's mag ...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Software funktioniert nur mittelmäßig, wohl besser wie ein schlechter Polsucher. Ich habe es probiert, danach beim korrekten Einscheinern musste deutlich korrigiert werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie René schon (sinngemäß) schrieb: Wenn ich mit meiner Technik keine verzogenen und rotierenden Sterne sehe, reicht's mir an Genauigkeit. Andere haben andere Ansprüche und technische Anforderungen/Rahmenbedingungen/Toleranzen, um ihre Ziele zu erreichen. Die bei Dir, Stefan, immer herausragend sind.


    Nochmal viele Grüße,


    Urssu

  • Hallo Ursus,
    Nein, wir Guiden nicht um Ungenauigkeiten der Einnordung aus zu gleichen. Diese ist schon Voraussetzung.
    Da hast Du wohl grundsätzlich was falsch verstanden.


    Wir Guiden, um Nachführfehler zu korrigieren.

  • Hi Stefan,


    ok, danke. Hab's verstanden.


    Ich sag dann mal so: Die Vermeidung von Strichspuren ist dann sozusagen "positiver Nebeneffekt" des Guidens.


    Grüße,


    Ursus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrohardy</i>
    Wichtig beim Polsucher ist, dass man öfter mal überprüft, dass er auch parallel zur Stundenachse steht. Ist das nicht der Fall, kriegt man keine guten Ergebnisse.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Hartwig,


    Wie kann ich das prüfen? Ich habe meinen Polsucher justiert, der sollte ok sein (Bei Drehung des PS um 360° bleibt ein Stern genau in der Mitte des Kreises auf dem Kreuz.). Selbiger steckt im Polblock der CGEM. Wie kann ich nun ermitteln, ob seine optische Achse mit der Stunden-/Nachführungsachse der Monti identisch ist? Indem ich auch den Stern im Fadenkreuzokular in die Mitte stelle und die Monti um die Std.-Achse drehe? (Hab scheinbar gerade eine kleine Denkblockade ...)


    Danke und Grüße,


    Ursus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ok, danke. Hab's verstanden.


    Ich sag dann mal so: Die Vermeidung von Strichspuren ist dann sozusagen "positiver Nebeneffekt" des Guidens.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Öhm, ich denke wohl nicht.
    Das ist kein positiver Nebeneffekt, das ist die eigentliche Aufgabe des Guidens.
    Wozu hast Du gedacht, ist das Guiden gut?

  • Hallo Stefan,


    jetzt ist, glaube ich, das Mißverständnis komplett.


    Ich schrieb:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weil ohne Guiding bei ungenauer Einnordung alle Sterne/Objekte im Bild Strichspuren ... Um das zu verhindern, ... verfolge ihn mit dem Guider und korrigiere/minimiere damit die Drift
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du schriebst:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nein, wir Guiden nicht um Ungenauigkeiten der Einnordung aus zu gleichen. ... Da hast Du wohl grundsätzlich was falsch verstanden. ... Wir Guiden, um Nachführfehler zu korrigieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wobei mich diese Antwort schon überrascht hat. Du meinst damit sicher: um ALLE Nachführfehler zu korrigieren.


    Was sind denn jetzt die Nachführfehler:


    1. Sterndrift durch ungenaue Einnordung
    2. Sternoszillation durch wiederkehrende dynamische Unzulänglichkeiten der Monti (PE, ...)
    3. Sterndrift durch mechanische Unzulänglichkeiten der Monti (Konus, verbogene Achsen, nicht orthogonale Achsen, ...)
    4. Sternversatz durch Anstoßen, Absacken, Lockern von Achsen oder andere unvorhergesehene Ursachen


    Und 1. ... 3. kann ja Guiding ausregeln (Regelkreis!), 4. ist auch durch den besten Guider wohl kaum korrigierbar.


    Oder?


    Viele Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,
    dass du da etwas missverstehst, ist offensichtlich.
    Aber alle Antworten, die du bekommen hast, gehen in die gleiche richtige Richtung.
    Ich versuche es nun auch einmal:
    Nachführfehler setzen sich zusammen aus den mechanischen Abweichungen des Antriebs und den Abweichungen durch nicht korrekte Einnordung der Rec-Achse.
    Man könnte nun auch noch Lichtbrechung durch abweichende Höhe über dem Horizont dazu nehemen und natürlich Abweichungen durch starkes Seeing.
    Das Guiding kann und soll die mechanischen Abweichungen das Antriebs ausgleichen. Diese Abweichungen setzen sich zusammen aus dem Schneckenfehler und den Fehlern in den Vorgelege-Getrieben. Erlaubt die Montierung lange Guidingintervalle (etwa 3s bis 4s) kann man auf diese Weise auch dem Seeing zuleibe rücken. Denn das hochfrequente Seeing wird bei einer Integrationszeit von ein paar Sekunden ausgemittelt.
    Den Fehler durch nicht genaue Einnordung kann man nicht ausgleichen. Hier kommt es zu Bildfelddrehung um den Leitstern. Kurze Belichtungszeiten lassen diesen Fehler allerdings klein ausfallen, gößere natürlich nicht.
    Du kommst also nicht um eine gewisse Mindestgenauigkeit bei der Einnordung herum. 100-prozentig ist eine Einnordung nie! Wie schon von René erwähnt, muss es nur so genau sein, dass eben keine Bildfelddrehung während einer Aufnahme sichtbar wird. Bildfelddrehung über den gesamten Aufnahmezeitraum, also während vielleicht 10 Aufnahmen, ist dabei problemlos.

  • Ursus Du hast einen Denkfehler, je ungenauer die Montierung eingenordet ist, desto größer ist deine Bildfelddrehung (egal ob Du guidest oder nicht egal mit welcher "Methode" Du guidest)


    Dein komplettes Aufnahmebild dreht sich um diesen einen Punkt den Du als Leitstern/Guidingstern ausgewählt hast.


    Wie ich in deinem anderen Thread schon geschrieben habe, wenn Du die Einnordung mittels Polarscope voll ausschöpfst, ist es trotz der begrenzten Auflösung der mechanischen und optischen Komponenten
    die die Montierungen bieten möglich, Einzelbilder zu erstellen in der keine Bildfelddrehung zu erkennen ist: -&gt; Erst wenn Du über Stunden das erste mit dem letzten Bild vergleichst wirst Du diese event. feststellen... was aber prinzipiell vernachlässigbar ist...

  • Hallo Gerald,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dass du da etwas missverstehst, ist offensichtlich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bin mir da nicht sicher, aber scheinbar drück ich mich mißverständlich aus. Ich hoffe, weiter unten nicht mehr ...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nachführfehler setzen sich zusammen aus den mechanischen Abweichungen des Antriebs und den Abweichungen durch nicht korrekte Einnordung der Rec-Achse.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nichts anderes schreibe ich doch mit den Punkten 1 bis 3 einen Beitrag über Deinem.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man könnte nun auch noch Lichtbrechung durch abweichende Höhe über dem Horizont dazu nehemen und natürlich Abweichungen durch starkes Seeing.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das sind ja andere Abbildungsfehler, die nicht mit "Nachführ"fehlern zu verwechseln sind. Und die mit Guiding auch nicht zu beheben sind, mit adaptiven Optiken vielleicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Guiding kann und soll die mechanischen Abweichungen das Antribs ausgleichen. Diese Abweichungen setzen sich zusammen aus dem Schneckenfehler und den Fehlern in den Vorgelege-Getrieben. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, siehe mein Punkt 2.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den Fehler durch nicht genaue Einnordung kann man nicht ausgleichen. Hier kommt es zu Bildfelddreheung um den Leitstern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nochmal die Theorie (aus meiner Sicht):
    Durch nicht genaue Einnordung und ohne Guiding macht sich ja die Bildfelddrehung als Strichspuren im Bild bemerkbar (was ich als Drift bezeichnet habe). Diese Strichspuren sind ja kurze Kreissegmente - hervorgerufen durch Bildfelddrehung. Das kann ich zumindest auf der Achse durch Guiden verhindern, indem ich einen Stern auf die Achse stelle (Leitstern) wobei sich dieser nun also nicht mehr auf einem Kreisbogen bewegt sondern sich nur noch um sich selbst dreht. Allerdings rotieren dann die anderen Sterne um diesen Leitstern.


    Die Praxis also:
    Wenn ich ungenau einnorde, fallen mir ohne Guiding die Strichspuren im Bild zuerst auf. Dass es sich dabei um Kreissegmente - hervorgerufen durch Bildfelddrehung - handelt, sieht man ja so eher nicht, weil sie meistens recht flach und kurz sind. Mein Ziel des Guidens ist demnach, diese Striche (flache Kreissegmente) zu unterbinden. Also schnappe ich mir einen Stern und mache ihn zum Leitstern. Ergebnis: Er bewegt sich auf der Aufnahme nicht mehr. Ziel des Guidens also für diesen Punkt erreicht.


    Dass sich nun aber die anderen Sterne um diesen Leitstern drehen, ist mir wohl bewußt, auch wenn es in meiner Praxis keine Rolle spielt bzw. bisher gespielt hat. Bisher habe ich immer so genau eingenordet, dass mir bei meinem Unter-/Mittelklasse-Newton in Kombinaktion mit der DSLR, den moderaten Belichtungszeiten und meiner beschränkten Fähigkeit zum Fokussieren keine Bildfelddrehung aufgefallen ist. Dass man bei Stefans Highend-Equipment mehr Genauigkeit (Einscheinern) benötigt, ist verständlich.


    Bei perfekter Einnordung gäbe es keine Bildfelddrehung. Dann würde sich der Guider nur noch um die mechanischen und dynamischen Nachführfehler der Monti kümmern müssen.


    Damit alle Klarheiten beseitigt? Oder wo liegt der falsche Hase im Pfeffer begraben? ;)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du kommst also nicht um eine gewisse Mindestgenauigkeit bei der Einnordung herum. 100-prozentig ist eine Einnordung nie! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wollte ich mit meiner initialen Frage klären. Und habe es auch, dank Eurer kompetenten Beiträge.


    Viele Grüße,


    Ursus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ursus007</i>


    1. Sterndrift durch ungenaue Einnordung
    2...
    3...
    4...


    Und 1. ... 3. kann ja Guiding ausregeln ...


    Viele Grüße,


    Ursus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sorry aber Du schreibst in deinen Posts abwechselnd Fehlerhaftes und wenn man es Dir dann versucht zu erklären hast Du es schon immer gewusst..

  • Hallo zusammen ich finde euren thread echt klasse. Es geht immer ums gleiche. Alle haben recht. Aber Fakt ist, ohne Einscheinern kommt man nicht zu perfekt nachgeführten Aufnahmen. Den Rest nachführfehler erledigt die guidingkamera oder pec
    [;)]

  • Hallo Caspar,


    PEC:


    Du bringst jetzt neue Dinge ins Spiel. Ich kenne keinen Astro-Fotografen, welcher mittels PEC Fehler verkleinert bzw. beseitigt. Ich kenne aber jede Menge Leute, welche mit Pec den Fehler vergrößern, also dem Autoguider zusätzliche Arbeit umhängen, damit dieser noch mehr "eiern" muss.


    In dieser Runde fehlt jetzt nur noch ein "Lob" auf den TDM von Meade, dann haben wir alle Guiding-Akteure hier genannt.


    Da soll es ja auch Leute geben (wohl eher theoretisch), die haben den TDM ohne Guider laufen und belichten 20 Minuten bei 2000 mm Brennweite bei absolut kreisrunden Sternen!


    Usw., usw.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Caspar,
    klar, alle haben recht, ich am meisten. Denn ich kann mit einer EQ-6 1800s kreisrunde Sterne.[:D][:D][:D]


    Ich glaube, der Thread verwirrt jetzt mehr als er nützt.


    Erfahrene Astrofotografen wissen jedenfalls, wovon sie sprechen.


    Ach ja, PEC, so was braucht man wirklich nicht.


    Saubere Einnordung, äußerst stabile Mechanik und gutes Guiding. Dann klappts auch mit den Eiern. Auch mit (zugegeben modifiziertem) Chinazeugs. (Hab ich ja früher nie geglaubt, jetzt ist die mein Liebling)

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