Erste Gehversuche

  • Hallo,


    in meinem ersten Beitrag im Forum möchte ich mich zunächst einmal kurz vorstellen um dann von meinen ersten, unbeholfenen Versuchen in praktischer Astronomie zu berichten:
    Mein Name ist Martin, ich bin 50 Jahre alt und lebe mit meiner Freundin und ihren beiden Kindern in Goslar am Harz.
    Für´s Universum, die Raumfahrt und die Astronomie interessiere ich mich schon seit langem und vor einiger Zeit entstand der immer stärker werdende Wunsch, mit eigenen Augen einen Blick nach "da draußen" zu werfen. Den letzten Anstoß dazu gab ein übrigens sehr lesenswertes Buch von Ben Moore mit dem Titel "Elefanten im All". Ein Teleskop musste also her- der Zusatz „koste es, was es wolle“, kam dann automatisch später dazu....
    Nachdem ich mich bei diversen Anbietern im Netz über das Angebot informierte, einige Bücher über praktische Astronomie las, kamen schnell einige Teleskop/ Montierungspakete in die engere Wahl. Als ich dann jedoch dieses Forum entdeckte und mich über einige Wochen etwas näher mit der Materie beschäftigte, entstanden doch Zweifel an der Qualität vieler dieser Angebote, insbesondere schienen oft die Montierungen für das jeweilige Teleskop etwas unterdimensioniert.
    Am Ende kam dann die Kombination GSO 8"f/5 Newton auf einer Skywatcher NEQ6 Montierung dabei heraus um so eine Basis für den später vorgesehenen Einstieg in die Astrofotografie zu haben.
    An Okularen sind im Moment vorhanden:
    Ein TS WA32 Erfle, ein HR Planetary Zoom 7,2 - 21,5 mm und ein HR Planetary 4mm. Dazu noch O-III-, UHC- und ein variabler Pol- Filter.
    Das eigentlich vorgesehene Budget von 500- 600 € wurde also "leicht" um ein mehrfaches überschritten. Aber das trifft derzeit ja auf viele Projekte zu...
    Nun zum Bericht eines Anfängers:
    Vorgestern abend war es dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich soweit: Ein einigermaßen klarer Himmel, eine arbeitsfreie Nacht. Also schnell alles im Garten aufbauen und loslegen. Einige grundlegende Dinge hatte ich vorher schon erledigt, d.h. am Tage das Sucherfernrohr auf die Optik des Teleskopes eingestellt, ebenso die Einstellung des Polfinders kontrolliert und die Spiegel justiert.
    Beim Einnorden der Montierung stellte ich fest, dass die Höhenwinkelanzeige relativ ungenau ist, ich musste nachstellen, um Polaris in den Polfinder zu bekommen. Irgendwie hat das länger gedauert, als ich dachte, so ohne Sternbildlinien am „richtigen“ Himmel . Die 3-Sterne Ausrichtung funktionierte dann auf Anhieb, wobei ich Capella nicht nutzen konnte, da er von Bäumen verdeckt war- es gibt jedoch genug Alternativen. Komisch war nur, dass ich keinen dieser Sterne gestochen scharf als Punkt im 32er Okular sehen konnte...Saturn ebenfalls eine Enttäuschung, keine Schärfe , keine Ringe. Also mal den Mond anvisiert. Im Sucherfernrohr sah er schon recht eindrucksvoll aus, aber im Okular? Eine leuchtende Scheibe, ohne jedes Detail, keine Krater, keine Meere, nichts....Was läuft hier schief? Da der Tubus von aussen recht feucht war (Taubildung) dachte ich zunächst, dass auch die Spiegel nass wären. Das war aber nicht der Fall. Spiegel dejustiert? Hatte alles im Keller überprüft, irgendetwas hätte ich auch bei verstellten Spiegeln sehen müssen...Bei der Ausrichtung des Sucherfernrohres habe ich im 32er doch den angepeilten Funkmast deutlich gesehen. Ich fand zunächst keine Erklärung und packte enttäuscht wieder ein. Immerhin, der Aufbau bei Dunkelheit, das Einnorden und die Stern- Ausrichtung hatten ja einigermassen gut geklappt.
    Am nächsten Tag wurde mir dann klar, woran es lag. Ich hatte vergessen, die dem Teleskop beiliegende Verlängerungshülse in den OAZ zu stecken. Laut dieser Besprechung
    http://www.seeing1.de/2a_gso.html
    kommt man ohne sie nicht in den Fokus. Grrrr.....
    Gestern habe ich es also noch einmal probiert, diesmal mit Hülse! Bei bezogenem, diesigem Himmel waren kaum Sterne zu sehen, also musste erneut der Mond herhalten. Was für ein Anblick im 32er , alles gestochen scharf. Leider verschwand dann auch der Mond im Dunst und so konnte ich die anderen Okulare nicht mehr ausprobieren zumal es auch stark nach Regen aussah. Also alles wieder eingepackt und auf besseres Wetter hoffen!
    Man sieht also, aller Anfang ist schwer. Froh bin ich jedenfalls, dieses Forum gefunden zu haben. Auf viele Fragen, die ich mir stellte, fand ich hier bereits beim Stöbern in den Themenseiten die Antworten, besonders natürlich in den Einsteigerforen.
    Viele weitere Fragen werden bestimmt noch kommen und ich würde mich freuen, darauf ebenso freundliche und fachkundige Antworten zu erhalten, wie all die Anfänger vor mir!

  • Hallo Martin,


    willkommen hier auf Astrotreff und bei unserem schönen Hobby.


    Mal wieder ein Einsteiger, der seine ersten Probleme selbst löst- auch schön. [:)]


    Zur Polhöhe an der Montierung- da kann natürlich auch der Untergrund nicht ganz waagrecht sein, aber die Skalen sind auch nicht wirklich genau. Aber solang man Polaris noch im Polsucher hat ist es ja gut. [:D]


    Das Zoom hat ein etwas kleines Eigengesichtsfeld- 40° bei 21mm ist schon rechter Tunnelblick. Parallaktisch montiert mag es noch gehen, aber schön ist was anderes. Zu den Filtern (OIII und UHC)- ich nehme mal an, das es auch die Labelfilter sind. Da solltest du mal versuchen ob du jemand in der Nähe mit Markenfiltern findest zwecks direktem Vergleich. Bei den meisten Labelfiltern spielt man ein wenig Lotto [}:)] guckst du auch hier (klick mich).


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    danke für die freundliche Aufnahme!
    Leider konnte ich das Zoom- Okular bisher noch nicht probieren. Ich dachte, es böte sich für den Einstieg an um eine gewisse Bandbreite kostengünstig abzudecken. Weitere Okulare sind schon eingeplant, aber dazu muss die "Astro- Kasse" erst einmal wieder aufgefüllt werden ;)
    Auch die Filter habe ich noch nicht einsetzen können- es sind in der Tat solche von TS. Auf Deinem Link klingt das ja eher ernüchternd...

  • Hallo Marcus,
    man gönnt sich ja sonst nix :)
    Aber ich glaube, nach oben ist noch viel Luft, allein was die Okulare angeht. Von der langfristig geplanten Fotoausrüstung will ich im Moment noch garnicht reden...(nur träumen).
    Aber eins nach dem anderen, im Moment wäre ich schon mit einem klaren Nachthimmel zufrieden...

  • Hallo Martin,
    klar, besser geht immer, wie bei vielen Hobbies ist da preislich fast keine Grenze ;)
    Damit wirst Du aber auf jeden Fall viel beobachten können.
    Zooms sind immer so eine Sache, doch brauchbar ist das schon, selbst die billigeren.
    Allerdings staubt meines ein, wird kaum benutzt. Wenn Du dann mal dein Erfle Weitwinkelokular mit dem Zoom vergleichst, wirst du es ja sehen.
    Wobei, Erfle haben dafür an f/5 Randunschärfe, aber das stört nicht jeden Gleich. Ich nutze die auch an f/5...


    Teleskope kommen immer mit einer Gratisladung Wolken, da musst Du durch ;)
    Bis die Nächte zu hell zum beobachten sind, sind die Wolken sicher wieder rechtzeitig weg [:D]

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