Sucher 8x50 oder 9x50?

  • Hallo,


    ich habe meinen 8x50-Sucher (TSSU850Gw von Teleskop-Express) als Mini-Leitrohr mit dem MGEN im Einsatz (Guiding bis zu 1800mm Brennweite = 150/900 + 2fach Barlow). Nun habe ich also keinen Sucher mehr, da ich auch den Leuchtpunktsucher wieder verkauft habe.


    Beim Alignment der Monti habe ich nun das Problem, dass, wenn ich einen Alignmentstern anfahre, er (z.T. weit) außerhalb des Sichtkreises liegt. Ich nutze dazu das 40mm-Okular, aber wie geschrieben, das Sichtfeld ist zu klein, ich such mir dann teilweise einen Wolf oder finde den Alignmentstern gar nicht.


    Und ständig den Sucher umbauen (MGEN gegen Sucherokular) will ich nicht, da das immer wieder mit dem blöden Nachfokussieren verbunden ist. D.h. ein neuer Sucher soll her.


    Ich dachte dazu an einen 9x50 (SKSU950gs), um daran den MGEN anzustöpseln und den 8x50 wieder als visuellen Sucher herzunehmen (8x50: wahres Gesichtsfeld 5° und damit größeres Gesichtsfeld beim Alignen versus 9x50: wahres Ges.-feld: 5,6°, also fürs Guiden etwas genauer).


    Geh ich recht mit meinen Annahmen, oder lieg ich falsch? Oder habt Ihr einen anderen Rat für mich?


    Danke und clearer skies,


    Ursus

  • Hi Ursus,


    ich guide zwar (noch) nicht, daher ist mein 9x50 Sucher momentan arbeitslos (ich suche bei TS den Adapter für meine 1,25" Kamera, brauch da etwas Hilfe), aber für Dein Problem des Auffindens beim Alignment nutze ich den Telrad als 2. Sucher. Das Ding ist super leicht und echt Gold wert. Ob Dir ein 9x50er beim Guiden mehr bringt, kann ich leider nicht sagen. Also wenn Du beim Guiden mit dem 8x50 zufrieden warst...dann den Telrad.

    Gruß, André


    10" Meade LX200R (ACF) o. 8" Celestron C8-N auf EQ6-Pro stationär in Rolldachhütte "Medium" von Domeparts, MGEN2 am 9x50 Sucher, Lacerta DeepSkyPro 2600c (ToupTek)

  • Hallo Passerati,


    danke für den Tipp.


    Aber ich will doch eher auf einen herkömmlichen Sucher gehen. Genau wie beim Leuchtpunktsucher bietet ein Telrad-Sucher ja "nur" die auch mit dem Auge sichtbaren Sterne an. Sollte theoretisch auch für die hellen Alignmentsterne reichen. Aber mit dem Leuchtpunktsucher hatte ich da emine Probleme. Der herkömmliche Sucher bietet da etwas mehr. Das macht sich auch bemerkbar, wenn ich zu einer recht hellen Dämmerungsstunde mit dem Alignment schon beginne, dann ist freiäugig nix zu sehen, im Linsensucher dann aber schon.


    Viele Grüße,


    Ursus

  • Hi Ursus,


    hat alles seine Vor- und Nachteile. Am Telrad schätze ich die Null-Vergrößereung und dass eben das Zentrum nicht erleuchtet ist wie bei einem normalen LED-Sucher (wo der Punkt auch schonmal zu groß sein kann) und man somit genauer zentrieren kann. Einfaches Zielscheibenprinzip, mit beiden Augen einfach durch den Telrad zum Ziel schauen ohne am Sucher zu kleben oder scharfstellen zu müssen. Klar, geht nur bei den hellsten Sternen / im Dunkeln, was man eben eh mit bloßem Auge sieht. Ein Linsensucher mit Fadenkreuz hat ja auch eine gewisse Vergrößerung, besonders in der Dämmerung wo noch nicht soviel zu sehen ist...da muss ich Dir Recht geben. Aber dann warte ich eben noch ein paar Minuten bis ich was sehe ;-). Das kann am Stadtrand wegen der Lichtverschmutzung leider schon etwas dauern. Habe momentan beides auf dem Tubus, aber nutzen tue ich eben nur den Telrad. Im Goto (Syntha) kann man die Alignment-Liste filtern lassen nach Magnitude / Helligkeit oder Alphabet. War bei mir auf Alphabet eingestellt im Werkszustand.

    Gruß, André


    10" Meade LX200R (ACF) o. 8" Celestron C8-N auf EQ6-Pro stationär in Rolldachhütte "Medium" von Domeparts, MGEN2 am 9x50 Sucher, Lacerta DeepSkyPro 2600c (ToupTek)

  • Vielleicht habe ich das Problem falsch verstanden, aber trotzdem mal mein Senf dazu:


    Soweit ich es abschätzen kann hat ein 8x50 Sucher ein Blickfeld von ca. 5° oder?
    Wenn ich bei mir nun das Alignment mache, bin ich mit dem ersten Stern höchstens nur ca. die Häfte des Blickfeldes weg. bei zweiten und dritten sehe ich den Alignmentstern schon meist im 13mm Okular. Ich weiß zwar nicht wie groß das Blickfeld mit einem 9x50 Sucher ist, aber er sollte dann auch problemlos den ersten Stern (und auch die folgenden) zeigen.


    Daher würde <i>ich</i>, falls ich den ersten Stern nicht mal in den Sucher bekomme, zuerst <i>meine</i> Einnordung überprüfen und schauen ob <i>ich</i> nicht da einen Fehler drin habe, oder hier einfach zu "schlampig" bin. Je genauer man einnordet, desto genauer werden die Alignment-Sterne getroffen und desto einfacher ist ein evtl. später nötiges Einscheinern. So jedenfalls meine Meinung als "Laie" dazu...

  • Hallo ihr zwei,


    danke für die Antworten.


    Ich hab mir nun doch einen 8x50, jetzt als Winkelsucher mit aufrechtem und seitenrichtigen Bild zugelegt. Mit einem solchen Sucher hatte ich bisher den größten Erfolg beim Alignment, da er einen relativ großen Bereich abdeckt und selbst schwache Sterne noch zeigt oder helle bei früher Dämmerung. Und der läßt sich nun sogar noch als primitiv-Fernrohr nutzen.


    Hintergrund des Kaufs war ein blöder Abend, bei dem mir das Einnorden völlig mißlungen ist. Da ich in der CGEM noch einen Polsucher hab, habe ich im ersten Schritt mit diesem eingenordet, an einem Platz, an dem ich immer stehe und auf Steinplatten in exakter NS- und OW-Richtung das Stativ genau aufstellen kann. Ich hatte mit dem Polsucher auch einen Stern an der Polaris-Position, die auch entsprechend der aktuellen Stunde gedreht war. Also in der Hinsicht alles gut.


    Dann das "elektronische Alignment": Problem dabei nun, dass das Scope schon, wenn man am Tubus entlang geschaut hat, deutlich vom freiäugig sichtbaren Alignmentstern abgewichen ist. Und das auch nach mehrmaligen Aus- und wieder Einschalten der Steuerung.


    Meine Analyse hat nun folgendes ergeben:


    1. Monti war noch auf Winterzeit. Das hatte ich zum Glück recht früh bemerkt und korrigiert. Hat das Problem aber nicht behoben.
    2. Steuerung kaputt. Will ich aber zunächt mal ausschließen.
    3. Vielleicht habe ich beim Polsucher nicht Polaris in den Polsucher-Kringel gestellt, sondern einen anderen Stern. Scheint mir aber recht unwahrscheinlich, denn wie geschrieben, wenn ich die Monti parallel zur OW-Terassenplattenkante aufstelle (wie immer), dann sollte zumindest Polaris im Sucher zu sehen sein und die Nachkorrekturen in RA/DEC sollten minimal ausfallen. Muß ich das nächste Mal mal genau beobachten. (So eingenordet, ohne Alignment hat die Monti Polaris auch recht genau angefahren. Die anderen Sterne aber nicht).
    4. Und das halte ich für den wahrscheinlichsten Grund: Die Monti war nicht im Wasser (also wasserwaagengenau) aufgestellt. Vielleicht war ein Bein des Stativs herausgerutscht und hat so einen Schieflage erzeugt. Oder war etwas zwischen Stativ und Monti, so dass diese schräg aufgesetzt war. Die Dosenlibelle habe ich leider nicht abgelesen.


    Also, buchen wir den Abend als Training ab, hab gelernt, auf möglichst genaue Einnordung und Aufstellung zu achten.


    Peter: Und noch mein Senf zu Deinem Senf [;)]: Ich denke, dass das Alignment nicht so läuft, wie von Dir beschrieben: Du meinst, dass nach dem ersten Alignmentstern schon eine erste Kalibrierung der Positionierung stattfindet und der zweite Alignmentstern genauer angefahren wird. Das glaube ich nicht. Ich fahre (im erfolgreichen Fall) 3 oder mehr Sterne an, die nahezu gleich weit von der zentrierten Position im Okular entfernt sind. Erst, wenn ich nach dem 3. Stern der Steuerung sage, das Alignment zu beenden, kommt im Handcontroller die Aufschrift "Kalibriere ..." und erst dann werden meiner Meinung nach die Differenzen der angefahrenen zur Sollposition in die Steuerung übernommen. Kannn das jemand bestätigen?


    Bis zur nächsten wettertechnischen Chance!


    Clearer skies,


    Ursus

  • Hi Ursus,


    ich habe ja die EQ6 mit Synscan und daher kann das Alignment im Vergleich zu Deiner Steuerung durchaus anders sein. Auch weiß ich nicht ob schon während des Alignments nachgeglichen wird, oder erst am Ende. Ich weiß nur dass der erste Stern fast immer nur ca. 1-2° "daneben" liegt, ja nachdem wie genau ich eingenordet habe. Die anderen beiden sind dann immer schon im 13mm Okular zu sehen.


    Wenn natürlich die Montierung nicht genau im Wasser steht, kann es schon sein dass beim Schwenken die Sterne nicht genau getroffen werden. Und wenn dieser Winkelfehler dann erst am Ende des Alignments ausgeglichen wird, wäre das natürlich der erste Grund warum es vorher nicht so recht klappen wollte.


    Eine Ursache gäbe es evtl. noch. Zumindest habe ich mit meinem GSO das Problem, dass die optische Achse nicht exakt gleich mit der "mechanischen" Achse des Tubus ist. Sprich: drehe ich den Tubus in den Schellen, wandert mir ein vorher zentrischer Stern aus der Mitte raus... Anfangs machte ich den Fehler, beim Algnment den Tubus immer so zu drehen um einen guten Einblick in den OAZ zu haben. Mit der Folge dass das Aligmnent nie geklappt hat. Bis ich drauf kam... jetzt bleibt die Tubusstellung beim Alignment unangetastet und es funktioniert alles pefekt.

  • Hallo Peter,


    danke für den Tipp. Ja, auch bei mir stimmen optische und mechanische Achse wohl nicht ganz genau überein. Aber das ist so gering, dass beim Drehen des Tubus' in den Rohrschellen zumindest der ehemals zentrierte Stern noch im Blickfeld ist. Aber das ist letzten Endes nicht das Problem, denn der Alignmentstern weicht deutlich, und damit schätze ich (wenn ich am Tubus entlangschaue und ihn rein optisch auf der mechanischen Achse verlänger) 4...6 Grad ab. Dass ich so den Stern nicht sehe, ist völlig klar. Und um diesen Wert weichen optische und mechanische Achse nicht voneinander ab. Hab gestern nochmal die Justage geprüft und bis auf die üblichen minimalen Nachkorrekturen am HS nach einem Transport war alles ok.


    Übrigens dreh ich während der Alignmentprozedur und dem Beginn der Belichtung den Tubus nicht in den Rohrschellen.


    Naja, hab ja Punkte auf die ich das nächste Mal achten muß, wann immer das denn mal meteorologisch gesehen sein soll ...


    Ach ja: Wenn die EQ6 nach dem ersten Alignment-Stern schon mit der Kalibrierung beginnt und damit den 2. und die weiteren Alignmnentsterne genauer anfährt, wäre das ein feiner Vorteil gegenübner der CGEM-Software.


    Viele Grüße,


    Ursus

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