Monitorabhaengige Bildwiedergabe: Tips gesucht

  • Hallo,


    mir ist gerade beim Oeffnen eines neuen Threads mit ein paar Bildern aufgefallen, dass die Bildwiedergabe stark vom Monitor abhaengt.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=149774


    Gerade ein Monitor (HP L245wg) stellt die Bilder deutlich anders dar als die anderen, und eine Variation der Einstellungen (Helligkeit, Kontrast, Farbtemperatur) aendert nichts.


    Ich habe die Bilder in dem Thread auf einem Dell-Laptop bearbeitet. Vorm Verschicken habe ich auf einem anderen Rechner mit besagtem HP-Monitor die Bilder ausgesucht, die dort am meisten Detail zeigten, ohne verrauscht oder farbstichig zu sein.


    Nach dem Posten, nun auf meinem Linuxrechner mit Dellmonitor erscheinen die Bilder relativ dunkel, waehrend auf einem vierten Rechner mit Noname-Monitor die Bilder hell und verrauscht erscheinen.


    Ich frage mich, ob das eine Eigenschaft der Flachbildschirme ist - z.B. verschiedene Technologien. Das koennte auch erklaeren, warum die Kritiken an Astrobildern (zu hell / zu dunkel / zu bunt ...) so unterschiedlich ausfallen.


    Ist Euch das beim Posten auch schon aufgefallen, oder bin ich ein DAU, der etwas Fundamentales uebersehen hat (und ich meine nicht Helligkeit/Kontrast) ?

  • Hallo Jürgen,


    bei den Einstellungen hast du eine wichtige Korrektur vergessen, den Gammawert (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Gammakorrektur und verlinkte Seiten), welcher für die Verteilung der Hell/Dunkelabstufungen verantwortlich ist. Der Gammwert beeinflusst die Helligkeit der Pixel mitllerer Sättigung am stärksten, während Pixel ohne oder mit voller Sättigung unbeeinflusst bleiben.
    Bei LCD-Monitoren wirkt sich auch noch der Betrachtungswinkel stark aus. So wird das Bild bei vielen Monitoren heller, wenn es von oben betrachtet wird.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    danke fuer Deine Antwort. Ich suche bei der Bildbearbeitung und Betrachtung immer erst den "Sweet Spot", also den Betrachtungswinkel, an dem das Bild am brilliantesten erscheint.


    Waehrend ich die Gammakorrektur bei der Konstrastbearbeitung benutze, finde ich beim Monitor keine Option der Gammaeinstellung.


    Gerade habe ich jedoch auf dem Kontrollfeld des Rechners mit dem stark abweichenden HP-Monitor eine Adobe-Gamma-Anwendung gefunden. Habe das mal durchgefuehrt, und der Bildlevel hat sich etwas veraendert. Es gibt einen Windows-Default, den ich jetzt eingestellt habe. Schaun wir mal, ob die Bilder nun reproduzierbarer werden ...

  • Hallo Jürgen,


    die Bildwidergabe ist in der Tat stark vom Monitor abhängig. Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass ein Astrofoto auf verschiedenen Monitoren jedesmal sehr unterschiedlich dargestellt wird. Die Bildbearbeitung hatte ich zu Hause an einem BenQ-Monitor gemacht. Auf meinem Acer-Laptop erschien das Bild blaustichig, auf einem LG-Monitor in der Sternwarte hatte es einen deutlichen Braunstich. Manuelle Einstellungen von Helligkeit/Kontrast/Sättigung mittels Testbilder, die man aus dem Internet runterladen kann, brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis. Letztendlich half nur das Kalibrieren mittels Hardware - in dem Fall ein "Spyder3"-Kolorimeter für 80 €. Damit sehen die Bilder auf den kalibrierten Monitoren (ziemlich) gleich aus.
    Es macht aber immer noch einen Unterschied, ob ich Bildbearbeitung an meinem Laptop oder meinem Monitor mache. Auf letzterem ist die Wiedergabe kontrast- und detailreicher - das liegt wohl an der Technologie (Grafikkarte, Auflösung, etc.).
    Und wiederum gibt es Unterschiede, wenn ich die Bilder im Fotoladen ausdrucken lasse - trotz Kalibrierung weicht die Helligkeit und Farbgebung ab. Da helfen nur Probedrucke.
    Ich weiß nicht, ob Dir das geholfen hat - jedenfalls bist Du nicht der Einzige, der damit Probleme hat.


    Schöne Grüße,
    Kurt

  • Jürgen, wenn die EInstellungsmöglichkeiten des Monitors nicht ausreichen, müssen die Grafiktreiber den Rest machen. Bei meinen NVIDIA-Treibern lassen sich Helligkeit, Kontrast und Gammawert je Farbkanal separat einstellen.
    Wie Kurt bereits gesagt hat, gibt es für eine enfachere Kalibrierung oder höhere Ansprüche dies: http://spyder.datacolor.com/de/display-calibration/

  • Hallo Heinz und Kurt,


    ich werde schauen, inwiefern ich meine eigenen Monitore per Grafiktreiber angleichen kann. Was bleibt, ist die Geschichte mit den unterschiedlichen Bildwahrnehmungen in Foren. Interessanterweise ist mir das frueher (zur Zeit der Kathodenstrahlroehrenmonitore) nicht nennenswert aufgefallen.


    Ich war nur gestern erschreckt, als ich meine Bilder auf dem PC meiner Frau anschaute und der Hintergrund von M63 voellig verrauscht war ... !

  • Hi Jürgen


    Ob ein Bild verrauscht oder farbstichig ist, kann man leicht mit Gimp oder äquivalenten Programmen feststellen. Ein Werkzeug, mit dem das geht, ist die Pipette. Dort müssen die RGB-Werte entsprechend passen. Nur, wenn die drei Farbanteile gleich groß sind, ist kein Stich vorhanden.


    Wenn die RGB-Werte stimmen (und kein Farbprofil rumgeistert), dann liegt alle weitere Verantwortung bei Grafikkarte und Monitor des Zielrechners.


    Viele Grüße
    Stick

  • Hallo Jürgen,
    Ich bin auch mal auf solche einen Effekt reingefallen, ich hatte dummerweise ein Bild am Laptop bearbeitet und veröffentlicht, anschliessend habe ich mir das mal auf dem grossen Bildschirm angeschaut und mir kam das Grausen.
    Deshalb habe ich meinen Bildschirm mit Spider3Express kalibriert , diese Probleme sind jetzt weg.


    Ich kann nur wärmstens empfehlen , die Bildschirme zu kalibrieren.


    Gruss Gerhard

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