Laser oder Filmdose, wem kann ich trauen?

  • Hallo,


    da ich mir unvernünftiger Weise einen Dobson zulegen musste (Ja, es war Zwang!) stehe ich zwangsläufig vor dem Problem der Justage.


    Natürlich habe ich mich belesen, einiges sogar verstanden.


    Zuerst habe ich mit der Filmdose justiert. Damit bekomme ich alles schön konzentrisch, am Ende sehe ich dann sogar das 3mm Loch in der Filmdose in der Mittenmarkierung.


    Soweit, sogut.


    Dann habe ich es mit dem Laser versucht. Überraschenderweise zeigt der Laser aber einige Zentimeter neben die Mittenmarkierung des Hauptspiegels.


    Natürlich bekomme ich ihn mit ein paar feinen Bewegungen am FS schnell in die Mitte und habe dann die Reflektion auch sauber wieder im Laser (inkl. "barlowed", dann umspielt die Reflektion der Mittenmarkierung planmäßig die Mattscheibe des Lasers....). Der Laser scheint gut justiert, wenn ich ihn im OAZ drehe bleibt der Punkt an Ort und Stelle.


    Also auch gut, soweit.


    Jetzt kommt die Krux.


    Wenn ich jetzt mit der Filmdose kontrolliere ist zwar alles noch schön zentrisch, nur ist die Reflektion des Hauptspiegels nicht mehr mittig im FS sondern zum HS hin verschoben am Rand des FS. Also genauso wie es laut einigen Illustrationen nicht sein soll. Das ganze kann man dann noch wiederholen wenn man will, wenn ich die Reflektion des HS wieder mittig in den FS stelle ist der Laser daneben (dort wo er war, nicht irgendwo) und zurück und wieder.


    Und da bin ich mit meinem Latein am Ende. Wer hat jetzt Recht, die Filmdose oder der Laser?


    Grübelnde Grüße, Dirk

  • Hallo Dirk,


    hast du mal gecheckt, ob der Laser justiert ist?
    - OAZ etwas herausdrehen, so dass er weder am inneren. noch dem äusseren Anschlag ist. Laser in den OAZ, so dass er sauber aufliegt und dann den Laser drehen. Dabei muss der Laserstrahl auf dem Hauptspiegel 'auf Punkt' bleiben, wenn er einen Kreis beschreibt, ist er nicht justiert.
    - Verkippt der Laser im OAZ, z.B. beim Anziehen der Klemmschraube?
    - Verkippt der OAZ? Das passiert vor allem bei ganz herausgedrehtem OAZ. Wackelt das OAZ-Rohr?


    Die Filmdose kann nicht verkippen. Wenn du dich am Loch in der Filmdose orientierst, so ist dies eigentlich immer ziemlich genau in der OAZ-Mitte. Besser ist ein Cheshire, weil dort Licht seitlich einfällt und so die Mitte des Justierwerzeugs einfacher erkennbar ist.
    Ich traue der Justage per Cheshire mehr als einem Laser, weil es dort kaum Fehlerquellen gibt.


    Gruss Heinz

  • Halo Dirk,
    auch ich benutze lieber die Filmdose an meinem 12" F/5 Newton.
    Und mit der Kollimation bin ich sehr zufrieden.
    Sonst habe ich noch einen der ersten VTSB Laser, aber nie in Benutzung.


    Gruß Eric

  • Hallo Dirk,


    um für dich die Sache noch komplizierter machen habe ich eine Frage: Hat dein Fangspiegel einen eingebauten Offset? Wenn ja zeigt beim Blick durch die Filmdose der FS zwangsläufig in Richtung HS.


    In dem Fall hätte der Laser recht! [:0]


    CS
    Dirk

  • Hallo,


    danke schon mal.


    Das ist der Fangspiegel



    und so sieht der Trumm aus, hier sieht man auch nochmal den FS



    Im Moment bin ich mit dem FS ca. 5mm näher Richtung HS gewandert, wollte ihn ja mittig bekommen.....


    Wie ermittelt man bei "eingebautem Offset", und es sieht mir fast so aus, die richtige Position des Fangspiegels?


    Grüße, Dirk

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Da hat Dirk natürlich recht. Der FS-Schatten darf bei f/4,44 nicht mittig sein, sondern muss vom OAZ wegzeigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Heinz,


    ach, was muß man oft von bösen
    Leuten hören oder lesen!
    Wie zum Beispiel hier von diesen,
    welche Heinz und Offset hießen... frei nach Wilhelm Busch. [:D]


    Spass beiseite:
    Wenn du mit der Filmdose justierst und du siehst den kompletten Hauptspiegel, dann ist alles o.k und der Offset ist piepegal.
    Es könnte dann höchstens sein, dass die optische Achse mit der Teleskopachse nicht genau übereinstimmt.
    Und das ist in 99,9% aller Fälle echt egal.
    Nur wenn du einen auf denn minimalsten Durchmesser verkleinerten Fangspiegel hast und einen sehr engen Tubus,
    solltest du einen Offset einbauen.
    Der beträgt nur einige wenige Millimeter und das will erst einmal genau eingehalten sein.
    Ich persönlich verwende keinen Laser mehr, sondern ein gedrehtes Aluteil mit einem 3mm Loch.
    Das ist sehr genau und den Rest mache ich am Stern.
    cs
    Timm

  • Das sieht m.E. okay aus, zumindest ist der FS nicht mittig auf dem Halter, sondern zeigt von OAZ weg.
    Bei der Justage mit dem Cheshire oder Filmdose müssen die FS-Streben mittig zum Guckloch der Justierhilfe zu liegen kommen, wenn der HS verstellt wird. Der FS-Schatten ist dann aussermittig.

  • Hallo Dirk,


    Ein feiner Dobson. Sieht sehr gut aus, vor allem die Farbe gefällt mir. [:)]


    Ich denke es gibt einen einfachen Weg um sicher zu gehen: das Concenter-Okular von Spheretec. Ich habe auch eines und justiere meinen f/4-Dobson damit komplett durch. Von der FS-Position über die FS-Ausrichtung bis runter zur HS-Ausrichtung. Und zwar so präzise, dass ich bislang noch nie am Stern nachjustieren musste!


    Dadurch dass die FS-Position über den Rand des Spiegels eingestellt wird, berücksichtigst Du automatisch den Offset. Viel genauer als es die Filmdose oder das Cheshire jemals könnte. Ich habe vor dem Concenter auch mit der Dose justiert. Und mich gewundert, dass ich nie eine richtig gute Abbildung hin bekommen habe. Als ich dann das Justierokular das erste Mal im OAZ hatte, habe ich sofort gesehen, woran es lag. Du glaubst gar nicht, wie weit Du mit der Dose von der optimalen Justierung entfernt sein kannst, ohne dass Du es siehst.


    Und den Laser? Habe ich noch nicht vermisst. Ich muss zwar zwischen OAZ und Spiegelzelle hin und her wechseln, Aber mit ein bisschen Übung weiß man, welche Schraube man wo hin drehen muss um das gewünschte Ziel zu erreichen.


    Hol Dir ein Concenter und Deine Frage erübrigt sich.
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    Fangspiegelspinne, klingt logisch, schaue ich mir doch gleich mal an.


    Danke Euch für die Tips!


    Timm: Laut Wetterbericht wurden wegens des Teleskopkaufs für die nächsten zwei Wochen alle klaren Nächte gestrichen, also erstmal nichts mit "am Stern"........


    Wird aber bei erster Gelegenheit nachgeholt!


    Dirk

  • Hallo Timm,


    die Frage ist doch nicht wieviel Offset Dirks Newton braucht, sondern wie bei der Justage mit dem Cheshire damit umzugehen ist. Bei dem Newton dürfte das Offset ca. 5 mm betragen und auf den Bildern sieht man deutlich, dass der FS mit Offset eingebaut ist. Also muss dieses bei der Justage entsprechend berücksichtigt werden.
    Schliesslich hat Dirk ja eine Abweichung zwischen Laser und Cheshire und die muss irgendwo herkommen.


    Gruss Heinz

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