Jupiter bei gutem Seeing am 02. und 03.03.2013

Hallo Leute!

Am 02. und 03. März zeigte sich der Jupiter bei sehr gutem Seeing am Abendhimmel, erst recht hier für die Berliner Innenstadt. Frühzeitig war das Equipment auf dem Balkon aufgebaut und es konnte losgehen! Entscheidend für die wesentlichen besseren Bilder - im Vergleich zu meinen vorherigen - war die Erhöhung der Brennweite auf fast 6 Meter. Diese Tage soll es weiterhin gutes Seeing am Abendhimmel geben. Es lohnt sich also! Für den Mini-Durchmesser von nur noch ~39" bin ich mit den Details sehr zufrieden.

Viel Spaß beim schauen!

CS,
Chris

Hallo Peter, danke für das Lob! [:)] Ich war selbst verwundert, so viele Details darstellen zu können. Im Vergleich zu meinen ersten Versuchen sind diese Bilder hier richtig gut gelungen. Ich bin vom Hocker gesprungen als ich in Regsitax die ersten Details sehen konnte. [:D]

Hallo Uwe, danke der Nachfrage!

Zur Aufnahme-Technik:
Die Optik ist ein Standard-C8 der neuen XLT-Serie, also nicht das Edge HD.

Direkt am 2-Zoll-Anschluss ist ein Atik-Filterrad fest verschraubt, welches mit Astrolummnia Interferenz-RGB-Filtern bestückt ist. Diese hier: http://www.teleskop-express.de…---Interferenzfilter.html
Vorne und Hinten am Filterrad sind die entsprechend passenden Adapter. Danach ist eine Celestron-Ultima-Barlowlinse eingesteckt und durch aktuell zwei Verlängerungshülsen kommt diese sonst 2-fache Barlow auf eine ca. 3-fache Verlängerung. So komm ich auf fast f/30, also ca. 6 Meter Brennweite.

Das war meiner Meinung nach nötig, denn die QHY-5II (Alccd5II) Kamera (mit CMOS-Chip!) erzeugt ein recht auffälliges Auslese-Rauschen (bzw. Rauschen bei hohem Gain), dessen Größe im Bereich der feineren Details lag. Das vermeide ich durch die höhere Brennweite und so kann ich die Details bereits in Regsitax gut herausarbeiten und maskiere dann nur noch das Rauschen, nicht die Details.

An Position 1,2 und 3 im Filterrad befinden sich rot, grün und blau. Der Jupiter passt gut in ein 400*400-Feld. Er wird so eingestellt, dass er nicht zu hell ist. Das Gain ist recht hoch und die Belichtung je Bild lag bei um die 30ms. Nun nehme ich mit jedem Filter 500 Bilder auf. Das schaffe ich in ~90 Sekunden, also deutlich unter 2 Minuten.

EBV:
Autostakkert -> Registax -> Fitswork -> Photoshop. Alle Farbkanäle sind bei mir gleichberechtigt.
Hier kann ich die Youtube-Videos von astrohardy empfehlen, an die ich mich in Autostakker und Registax, sowie Fitswork im Grunde gehalten habe. Natürlich bin ich von den Einstellungen her auf meine Rohdaten eingegangen. In Fitswork nutze ich dann noch die Wavelets für eine Detailverstärkung nur im Layer 1. Danach noch ein bisschen die Farbe in PS zurecht gerückt ein wenig Gradationskurven und eine ganz ganz leichte Umscharfe Maske darüber gelegt und fertig. [:)]

Ich wünsche Dir auch viel Erfolg. Heute soll es zum Beispiel gute Bedingungen geben.

CS,
Christian

PS: Der Vollständigkeit halber hier noch das aktuellste Bild von gestern Abend (sehr gutes Seeing):

Hallo Martin und Patrick, vielen Dank für Euer Lob! [:)]

Martin, es tut mir Leid, dass Deine Montierung genau dann ausfällt, wo wir gutes Seeing hatten. Vielleicht kommen ja demnächst noch brauchbare Bedingungen.

Genau! am 03.,04., und 05. März hatte ich endlich mal die passende Gelegenheit, wirklich gutes, eigenes Rohmaterial einzufangen. Die guten Bedingungen und die längere Brennweite brachten in Kombination den entscheidenden Schritt nach vorn, sodass ich sogar schon fast bis in den Grenzbereich der Auflösungsfähigkeit meiner Optik hineingelangen konnte. Ich bin begeistert! Die intensive Beschäftigung mit dem Thema in den letzten Wochen und der Kauf des C8 vor wenigen Monaten haben sich gelohnt. So nach und nach kann jetzt der Feinschliff der Technik erfolgen. Zumindest weiß ich nun, dass meine Technik in die richtige Richtung geht.

Patrick, ich hatte ja erst jetzt die Gelegenheit, das Ganze mal auszuprobieren. Da hab ich notgedrungen mit dem kleinen Jupiter leben müssen. Die Sichtbedingungen an den Abenden der genannten Tage war durchgehend brauchbar. Das ist meiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung. Zum Glück stimmte zu diesem Zeitpunkt auch schon die Technik und der Workflow.

CS,
Chris

PS: Als Ergänzung hier die wahrscheinlich beste meiner Aufnahmen dieser Tage, wobei natürlich der GRF und so gerade nicht drauf ist... Diese verträgt sogar noch ein Drizzle von 1,5 (Geschmackssache...). Das entspricht einer Brennweite von 8,4m.