Handychip erlaubt Blick ins All

  • Astrophysiker der Universität Bonn http://www.uni-bonn.de haben ein neuartiges Spektrometer entwickelt, das erheblich empfindlicher und schneller als herkömmliche Modelle reagiert. Jürgen Kerp und Stephan Stanko vom Radioastronomischen Institut in Bonn haben dafür spezielle
    Hochgeschwindigkeits-Chips so programmiert, dass sie Radiosignale spektral zerlegen können.
    Die Chips, so genannte "Field Programmable Gate Arrays" (FPGAs), werden im Mobilfunk bereits regelmäßig eingesetzt. Da die Mobilfunk-Chips in hoher Stückzahl produziert werden, kosten sie weniger als 10.000 Euro.
    "Herkömmliche Geräte sind hingegen erst für ein Vielfaches zu bekommen und nehmen einen ganzen Schrank ein", betont Kerp. Eine Einsteckkarte mit einem derartigen FPGA-Spektrometer ist kaum größer als eine Handfläche. "Im praktischen Einsatz bringt gerade die Größe Probleme mit sich. Zudem verschlingen Spektrometer vom alten Schlag bis zu 1000fac mehr Strom", erklärt Stanko.


    Radiospektrometer funktionieren ähnlich wie ein Prisma, das Licht in seine Grundfarben zerlegt. Im Gegensatz dazu dröseln sie jedoch Radiosignale auf. Spektrometer können daher kalte Gaswolken durch ihr Radiospektrum sichtbar machen und so Hinweise auf die Zusammensetzung weit entfernter Welten geben. Die Teleskope stehen jedoch häufig in unwirtlichen Gegenden in großer Höhe, wo die Erdatmosphäre den Empfang möglichst wenig stört. "Dort kommt der Strom nicht einfach aus der Steckdose. Unser Spektrometer verbraucht dagegen weniger Energie als ein PC", erklärt Kerp. Die neuen Chips verarbeiten pro Sekunde 800 Megabyte an Daten. Weit mehr, als heute in den meisten Fällen nötig ist. Bei künftigen Radioteleskopen wird die Datenflut laut Bonner Forscher jedoch deutlich anwachsen. "Da wird man um FPGA-Spektrometer wahrscheinlich gar nicht herum kommen", freut sich Kerp.
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