Asteroid 2012 DA14

  • Hallo,


    schöne Übersicht und "Appetithappen"! Es ist natürlich zwar eine Frage der Orientierung des Koordinatensystems und der Uhrzeit, aber der Vorbeiflug wird zu der (meiner Meinung nach) interessantesten Zeit für uns in Mitteleuropa parallel (sehr grob!) zum Horizont stattfinden, und zwar gegen 22:30 mitten zwischen dem schwächsten Kastenstern und dem ersten Deichselstern des Großen Wagens hindurch, wobei die Deichsel so ungefähr senkrecht zum Horizont steht. Da sollte der Bursche mit 9,2 mag noch gut identifizierbar sein, weil es gute "Stützpunkte" als Referenz gibt (z.B. 73, 74 und 75 UMa). Vielleicht besser als in den unscheinbaren Sternfeldern, die er vorher (wenn auch etwas heller) passiert.


    Grüße
    Karl

  • Hallo,


    wettertechnisch habe ich seit den klaren Nächten gestern und heute endlich wieder Hoffnung. Ich würde den Vorbeiflug gerne visuell verfolgen. Allerdings fehlt mir noch jegliche Erfahrung um Einzuschätzen wie man da am besten vorgeht. Die ungefähre Flugbahn hab ich in Stellarium mal angeschaut, ich weiß also dass ich am besten einen schönen Nordhimmel haben sollte.


    Gibts irgendwelche Vorschläge mit welcher Vergrößerung man sich an welchen Punkt setzten sollte? Kann man den Dobson nachschieben oder ist der zu schnell und man sollte sich eher an Wegpunkte setzten und ihn dann nurchwandern lassen?


    Grüße Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich werde mich zumindest gegen 22:35 in der Gegend von 74 und 75 UMa auf die Lauer legen und ganz einfach abwarten. Dieses Sternenpaar ist recht auffällig und es müsste schon verhext oder bewölkt sein, wenn man ihn dort nicht erwischt. In folgendem Link kann man das Pärchen etwas oberhalb der Linie Alioth-Megrez gut erkennen.


    http://time-az.com/images/2012/06/20120622ursa-major-lrg.jpg


    Weitere Wegpunkte sind z.B. 73 UMa und 5 CnV. Diese werden für meinen Standort in Norddeutschland gegen 22:28 und 22:13 passiert. Ich hab jetzt nicht geschaut, wie stark die Zeiten und Positionen vom Beobachtungsort abhängen, aber ganz extrem dürfte es in D nicht abweichen.


    Die Zeiten und Positionen habe ich mithilfe folgenden Links ermittelt:


    http://ssd.jpl.nasa.gov/horizons.cgi#top


    Ich werde es mal mit einem langbennweitigen Okular und 25-facher Vergrößerung probieren. 9,2 mag sollten auch mit meinem 63-mm- Refraktor dann noch gehen. Mit einem reellen Dobson sowieso, was die Helligkeit angeht. Allerdings fehlen bei einem Dobson die Teilkreise zum Schätzen der Bahn, was aber keine Katastrophe darstellen muss. Der Asteroid bewegt sich zu der Zeit ja fast ordentlich von rechts nach links.



    Grüße
    Karl

  • Hey,


    freue mich schon auf das Ereignis.
    Um die Strichspuren draufzubekommen muss man ja belichten ohne Nachführung (das geht bei mir ja sehr gut).
    Was Schlagt ihr denn vor. Wie lange soll man belichten und bei welcher Brennweite??


    Viele Grüße

  • Hallo Stefan,


    wenn Du bei Stellarium die Bahnparameter eingegeben hast, um die Bahn darzustellen, dann landest Du räumlich und zeitlich weit daneben, da der Gravitationseinfluß der Erde nicht berücksichtigt ist. Der wird um so bedeutender, je mehr sich das Objekt der Erde nähert.


    Grüße


    Kurt

  • Hallo Kurt,


    ja das weiß ich schon. Ich werde mir die genauen Flugdaten noch besorgen und mir in den nächsten Tagen mal den großen Bären genauer anschauen,damit ich da schnell und sicher agieren kann. Hoffe das Wetter passt dann auch


    Grüße Stefan

  • Hallo,


    ich würde gerne nochmal meine Frage von oben ansprechen, da ich in solchen Ereignissen noch nicht genug Erfahrung habe.


    Was schlagt ihr vor. Welche Brennweite und wie lange belichten?? Vielleicht auch welches Sternbild am besten wäre?


    Viele Grüße Jan

  • Hallo zusammen,


    ich bin damals beim Asteroiden 2002 NY 40 mit 910 mm Brennweite drauf los (dieser bewegte sich etwa einen Vollmonddurchmesser alle drei Minuten, also 10 Bogenminuten pro Minute bei einer Helligkeit ebenfalls um 9mag). Sowohl für die visuelle als auch für die fotografische Beobachtung war das gerade richtig.


    Am Freitag werde ich mit nachgeführten 200 mm (dSLR) und 500 mm Brennweite (CCD-Kamera) bereitstehen. Auf die Sterne nachgeführt, dürfte DA 14 eine schöne Strichspur hinlegen. Aber ich bin nicht gerade optimistisch, was das Wetter hier angeht [;)]


    Belichtungswerte... Schwierig zu sagen, es kommt auf den Himmel an. Eine punktförmige, schnell bewegte Lichtquelle mit 9mag erfordern dann doch schon ISO-Werte um 800. Das ist nur eine Schätzung meinerseits.


    Man könnte es experimentell abschätzen, indem man eine Strichspur eines 9mag-Sternchens (Standaufnahme ohne Nachführung) erzeugt. Sternstrichspuren werden mit etwa 15 Bogensekunden pro Sekunde gezeichnet, 2012 DA 14 ist etwa doppelt so schnell, also 30"/sec. Vielleicht sollte man also eher ein 10mag-Sternchen heranziehen.


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Hartwig,


    Vielen Dank für die tollen Karten.


    Ein Tipp an alle Leute die nicht Guide oder CdC selbst konfigurieren wollen:
    Ich habe die Karten auf meinem Rechner gespeichert und mit einer Bildbearbeitung invertiert. Mit nun schwarzen Sternen auf weißem Grund und einer blauen Kleinplanetenbahn hat man optimale Aufsuchkarten. Alle fünf lassen sich zusammen auf einer A4-Seite beidseitig ausdrucken. Somit habe ich meine Karte für morgen Abend am Teleskop fertig.


    Im Moment teste ich gerade mein Setup. Ob ich mit der Purus fotografiere weiß ich noch nicht, der KP zieht seine Bahn knapp über mein Hausdach. Auf jeden Fall werde ich visuell beobachten.


    Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Nur noch... [;)]
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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