Kosmische Supermagnete

  • News-Ticker vom 14.10.04
    (RK) Wie erklärt man die enormen Feldstärken von magnetischen Sternen? Diese seit 50 Jahren unbeantwortete Frage konnten jetzt Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching mit Hilfe dreidimensionaler numerischer Simulationen beantworten.


    Die Rechnungen der Forscher zeigen, dass aus den schon bei der Sternentstehung vorhandenen, schwachen Magnetfeldern reifenförmige Strukturen entstehen, in denen die Feldlinien aufgewickelt sind. Diese Konfigurationen sind so stabil, dass sie über das gesamte Leben eines Sterns bestehen können. Unter den so genannten Weißen Zwergsternen gibt es magnetische Exemplare mit 100.000 mal höheren Feldstärken, unter Neutronensternen sogar "Magnetare" mit 100 Milliarden mal stärkeren Feldern als bei handelsüblichen Stabmagneten.


    Nach der "fossilen Feld-Theorie" handelt es sich bei diesen Feldern schlicht um verdichtete Überbleibsel der schwachen Magnetfelder in den Gaswolken, aus denen die Sterne entstanden sind. Doch alle bisher untersuchten Magnetfeldkonfigurationen sind instabil und würden bereits innerhalb weniger Jahre zerfallen.


    Die aufwändigen numerischen Simulationen der Forscher um Hendrik Spruit vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching zeigen jetzt jedoch, dass sich ein stabiles Magnetfeld bilden kann: ein Reifen (Torus) aus verdrillten Feldlinien, vergleichbar jenen Feldern, die in modernen Fusionsreaktoren verwendet werden. Das Feld ähnelt einem defekten Autoreifen, bei dem die gebrochenen Drähte des Stahldrahtgeflechts durch die Oberfläche schauen. An der Oberfläche eines Sterns hat das Magnetfeld etwa die Form wie bei einem Stabmagneten, was auch mit den astronomischen Beobachtungen übereinstimmt.

    Quelle: http://www.mpg.de/bilderBerich…tation/pressemitteilungen

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