Beschriftung Lumicon-Filter

  • Hallo Leute,
    vielleicht zum Anfang ein paar einleitende Worte, da dies mein erster Beitrag ist. Ich betreibe bestimmt schon seit über zehn Jahren Astronomie. Hauptsächlich visuell; früher habe ich aber auch schon mal einige Sternfeldaufnahmen mit einer alten Spiegelreflex + Diafilm gemacht. Nach einigen Jahren immer wieder stillem Mitlesen hier im Forum, muss ich jetzt auch mal aktiv werden:


    Zu Weihnachten hab ich mir ein 2" Lumicon H-beta Filter gegönnt (OIII und UHC von anderen Herstellern schon vorhanden).
    Das gute Stück kommt direkt vom Händler und ist in einer Filterbox mit rückseitigem Aufkleber mit den eingetragenen Transmissionsangaben verpackt. Vorne ist noch ein kleiner Aufkleber drauf, der auch nochmal bestätigt, dass es sich um ein Lumicon H-beta Filter handelt.
    Im Vergleich zum OIII-Filter sieht man auch, dass der Durchlass mehr im Blauen ist. Einen schmalen roten Hof um helle Lichtquellen konnte ich ebenfalls erkennen. Der ist wohl charakterisch für die Lumicon-Filter, wenn ich mir die Transmissionskurven von http://www.astroamateur.de/filter/hbeta.html anschaue.
    Soweit so gut.


    Mich wundert aber, dass auf der Filterfassung selbst nichts außer "LUMICON" steht. Kein Zusatz "H-BETA", wie man es auf dem Bildchen vieler Onlineshops sehen kann.
    Ist euch sowas auch schon mal untergekommen oder ist das sogar die Regel? Habe hier und in anderen Foren nichts dazu gefunden. Ich finde es schon ärgerlich, dass der Filter nicht ausreichend beschriftet ist. Das sollte schon Standard sein, denke ich. Wenn ich mehrere Lumicon und keinen Filterschieber hätte, könnte man nachts evtl. mal durcheinanderkommen. Dann muss man selbst mit Stift oder Tesa für eine entsprechende Markierung sorgen; das kann doch nicht Sinn der Sache sein, oder?

  • Hallo Nils.


    Auf meinen alten Lumicon Filtern (O III und H- Beta) war die komplette Beschriftung noch auf der Filterfassung "aufgedruckt". Mit neueren Lumicon Filtern habe ich keine Erfahrung.
    Auf meinen derzeitigen Astronomik Filtern ist die Filterbezeichnung ebenfalls komplett aufgedruckt.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Nils,


    Willkommen im Astrotreff. [:)]


    Mein Lumicon H-Beta ist etwa zwei Jahre alt und hat die Aufschrift "LUMICON H-BETA" eingraviert und weiß ausgefüllt. Nun ist seit kurzem eine neue Serie auf dem Markt, nachdem die Filter eine ganze Weile nicht lieferbar waren. Ich vermute, Du hast einen Filter aus der neuen Serie. Dass die Beschriftung nicht mehr den Filtertyp angibt, ist in der Tat sehr ärgerlich. Ich würde mal beim Händler nachfragen, ob das bei den neuen Filtern normal ist oder nur Dein Filter so aussieht und ihn gegebenenfalls umtauschen.


    Bis dann:
    Marcus


    EDIT:
    Hier noch mal ein Bild meiner Lumicon-Filter:

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,
    genau die Beschriftung hatte ich erwartet. Auf der Lumicon-HP siehts eher wie eingraviert aus; die Beschriftung bei mir schaut so wie auf Marcus' Foto aus, nur dass eben "H-BETA" fehlt.


    Ich werde mal beim Händler nachfragen, ob noch ein vollständig beschrifteter Filter da ist.
    Ich könnte auch noch zur Konkurrenz wechseln, aber was ich bis jetzt gelesen habe, kommen andere Filter in Sachen Kontrast (enger Transmissionsbereich) und Transmission nicht an den Lumicon ran. Das wäre mir dann doch wichtiger als die Beschriftung.

  • Hallo Nils,


    Lumicon hatte einen Besitzerwechsel und produziert erst seit Ende des Jahres wieder. Von daher können die Bilder der Fassungen auf der Homepage Makulatur sein.


    Wichtiger als die Beschriftung wäre aber die Transmission und bei H beta ist der Lumicon einfach der beste. Ich habe die Möglichkeit, Filter durchzumessen (die Spektren meiner Filter sind hier). Schicke mir eine Email, wenn Du daran Interesse hast.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo,


    Ich möchte mich in euer interessantes Gespräch einmischen weil ich auch demnächst plane solches Filter zu erwerben und wollte fragen was ihr ausser dem Kalifornia Nebel und dem Pferdekopf damit beobachtet. Habt ihr es auch in 1,25"?


    Viele Grüsse,

  • Auf meinen Lumicon Filtern (UHC und OIII) ist LUMICON <b>und</b> UHC bzw. OIII eingraviert, so kenne ich es auch von allen anderen, die ich bisher gesehen habe. Das sind aber alles die älteren aus der Zeit wo sie noch lieferbar waren.


    Meiner Ansicht nach gehört auf einem Filter die vollständige Spezifikation. Ohne dem kann es sehr leicht zu Verwechslungen kommen. Ohne spektrale Nachmessung weißt du ja noch nicht mal, ob sie dir den richtigen Filter mitgegeben haben. Bei einem eventuellem Wiederverkauf muss man sicher mit erheblichen Einbußen rechnen. Wer kauft schon von privat so einen teuren Filter als Katze im Sack? Ich würde es nicht tun.


    Ist deiner eventuell aus einer Vorserie des neuen Produktionsanlaufs? Oder B-Ware, die absichtlich nicht graviert ist? Was sagt der Händler dazu? Wenn alle Filter aus Kostengründen nur mit LUMICON (eine Fassung für alle) ausgeliefert werden, würde ich auf eine offizielle Stellungnahme des Hestellers bestehen.


    p.s. ==&gt; Kalle und Rainer:
    Schon klar, letztendlich entscheidend ist was drin ist, nicht was drauf steht. Die alten Lumicon waren in dieser Hinsicht top. Eine Nachmessung wäre schon allein deshalb interessant, um zu sehen, ob die neuen auch so gut sind.

  • Moin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stathis schrieb:
    ...würde ich auf eine offizielle Stellungnahme des Hestellers bestehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da könnte eine Email an Lumicon und den Händler helfen. Nur solltest Du die Widerrufsfrist beim Online-Kauf nicht vergessen.


    Dass Lumicon eventuell keine gesonderte Fassungen gravieren lässt, halte ich noch nicht mal für unwahrscheinlich, wenn da ein neuer Besitzer im Spiel ist und die Sache 'vorsichtig' angeht. Ich hoffe, dass die Qualität nicht ebenfalls unter dieser 'Vorsicht' leidet. Wäre sonst schade.


    Wenn Du die Transmission beim Reiner testen lässt, dann berichte uns bitte über die Ergebnisse.


    Gruß

  • Hallo Patrice,


    Zusätzlich zu den lichtschwachen H-Betanebeln die Reiner so schön auf seiner Webseite beschreibt, lohnt sich der Filter auch bei vielen bekannten und hellen Nebeln wie dem Cirrus und M42. Diese zeigen teilweise im H-Beta-Band andere Strukturen als im OIII-Band. Diese Unterschiede heraus zu arbeiten ist momentan mein Lieblingsspiel mit dem Filter. Allerdings macht es nur dann wirklich Sinn, wenn man einen Filterschieber oder noch besser ein Filterrad hat, mit dem man den Filter wechseln kann ohne das Auge vom Okular zu nehmen.
    Ich nutze den H-Beta momentan häufiger als den UHC.


    Im übrigen kann ich mich Kalle und Stathis nur anschließen: es wäre äußerst aufschlussreich die neuen Lumicon-Filter durchzumessen, ob sie immer noch ihre hervorragenden Eigenschaften haben oder ob die neue Serie qualitativ abgefallen ist. Auch ein direkter visueller Vergleich mit den Filtern der alten Serie wäre interessant.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Leute,
    habe noch keine Antwort vom Händler bekommen, ob er noch vollständig beschriftete Filter auf Lager hat. Habe jetzt auch mal Lumicon direkt angeschrieben, was es mit den Fassungen auf sich hat und ob sich an der Filtercharakteristik (z.B. FWHM) was geändert hat. Mal schauen, wann die sich melden. Jetzt zwischen den Jahren ist das vielleicht nicht der ideale Zeitpunkt.


    Wie schon im ersten post geschrieben: Meine kurze Begutachtung sagt mir schon, dass ich einen H-Beta und keinen UHC oder OIII etc. habe. Aber klar, ein Spektrum ist aussagekräftiger.


    (==&gt;)Reiner: Solange ich noch keine Antwort vom Händler habe, bleibt der Filter erst mal bei mir. Vielleicht komme ich im neuen Jahr dazu selbst den Filter im Spektrometer auszumessen. Ansonsten komme ich wohl noch auf dich zurück! Schadet sicherlich nicht von unabhängiger Seite eine Messung zu haben, falls ich diesen Filter nun behalte und später wirklich mal verkaufen wollte.

  • Hallo,


    ==&gt; Reiner,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da findest Du H-beta-Objekte in Hülle und Fülle.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    also vielen Dank für deine vollständige Sharpless Liste, da lohnt sich tatsächlich solches H-Beta Filter.


    ==&gt; Marcus,


    danke dir auch... das wird ja noch interessanter wenn Objekte aus erster Wahl wie Cirrus und M42 mal anders angesehen werden können. Über der Sache mit dem Filterrad hab ich auch schon nachgedacht und finde keine Lösung weil mein Teleskop ein Lowrider ist &gt; es mangelt an Platz hinter dem OAZ. Muss mir mal mit Herrn Bauherrn Timm darüber unterhalten und hören was er dazu meint.


    Viele Grüsse,

  • Moin


    Ich habe noch nie einen neuere Lumiconfilter durchgemessen und kann daher zur aktuellen Frage nichts beitragen. Die Lumiconfilter waren in den 1990ern die ersten Nebelfilter mit &gt; 90% Transmission und hatten daher einen guten Ruf. Man kann diese Serien aber nicht mit heutigen Nicht-Lumicon-Marken-Nebelfiltern vergleichen - letztere sind einfach einheitlicher.


    Habe viele der früheren Filter durchgemessen, auch Lumicon. In den 1990er und frühen 2000er Jahren stimmten die auf den Lumicon-Packungen z.T. handschriftlich vermerkten Transmissionswerte sehr gut mit meinen Ergebnissen überein. Damals schwankten die Werte aber sehr stark von Filter zu Filter, und kein Lumiconfilter glich daher dem anderen. Manche UHC-Filter nahmen alle 3 Wellenlängen (Hbeta, beide OIII-Linien) mit, andere nur die OIII-Linien, usw. Aber die auf der blauen Packung vermerkten Werte stimmten. Dann kam in den 2000er Jahren eine Phase, bei denen man NIEMALS die Werte, die aufgedruckt waren, reproduzieren konnte. Und die aufgedruckten Werte lasen sich NOCH besser als vorher (99% aufwärts), aber ich kam IMMER auf erheblich niedrigere Werte. Eine Zeitlang hatten die Lumiconfilter wohl auch Probleme mit der Planparallelität der Glasscheiben. Jedenfalls verschlechterten sie bei hohen Vergrößerungen die Sternabbildung.


    Ich weiß nicht, wie die neueren Lumiconfilter (in den letzten 4 Jahren) waren, geschweige denn, was mit der ganz neuen Serie, wenn es einen Besitzerwechsel gab, los ist. Wenn Du Lust und Zweifel hast, schicks rüber, ich kann es durchmessen, und Du weisst dann zumindest, was Du da gekauft hast.


    Hartwig

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!