Beobachtungsbericht 11.10.2004

  • Hallo Forum...



    Gestern abend war für mich persönlich die "erste lange Nacht der Sterne" im Herbst 2004.


    Klare Pluspunkte des gestrigen Abends: kein Mond und meist TOP SEEING.
    Klarer Munuspunkt: heute morgen um 7 klingelte der Wecker...


    Also, los gehts...


    ...gegen 19 Uhr 30 baute ich meinen Synta Newton 150/750 auf dem Dachboden auf, öffnete das Fenster und ließ den Raum auskühlen.


    Um 20 Uhr gings dann richtig los...Schütze gesucht und gefunden...leider versteckte er sich hinter Streulicht-beleuchteten Schleierwolken...


    Karkoschka raus und auf die Suche nach...M8



    M8 (Lagunennebel): Weder optisch noch fotografisch irgendetwas vom Nebel erkennbar...lediglich der kleine Sternhaufen mittig im Nebel blinkte hervor...


    M20 (Trifidnebel): Wiederum visuell nichts sichtbar (ich arbeite ohne Filter...) - auf länger belichteten Aufnahmen andeutungsweise erkennbar...schön die Dunkelnebel innerhalb von M20...leider ist das Bild sehr verrauscht...und, wie gesagt, Schleiergewölk die Sicht etwas trübte...


    M21 in direckter Nachbarschaft zu M20 war natürlich besser zu erkennen...


    M24: Verbirgt sich in M24 Nordostteil etwa ein offener Sternhaufen oder gehört das Sternenkonglomerat zur Milchstraße ? Visuell durch den 150/750 sehr schön...Fotografisch ließen wiederum die Cirren zu wenig Licht durch.


    M18 und M17 (Omeganebel) in einem "Abwasch"...Visuell war von M17 ein blauer Balken erkennbar, fotografisch wurde er langsam rot und zeigte Strukturen...


    M16: Auch der Adlernebel war visuell nicht erkennbar...der Sternenhaufen in der Mitte war schön sichtbar...fotografisch wiederum war etwas mehr Struktur erkennbar...


    M75 (sehr weit entfernter Kugelsternhaufen im Schütze)...Hier machte mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Flugzeug einen Strich durch die Rechnung...wie an der Perlenschnur aufgereiht sind die Positionslichter nordwestlich von M75 erkennbar...


    NGC 6822 (Barnards Galaxie)...visuell nicht erreichbar (zu viele Schleierwolken...)


    NGC 6818 hat eine größere Flächenhelligkeit...da dieses Objekt punktförmig erscheint, ist es auch leichter zu finden...blau schwebt es am Abendhimmel...hier reicht ein kleines Bild...[:)]


    M30: Dieser Kugelsternhaufen zeigt auf Fotos sehr schöne Sternenketten...visuell nicht so ergiebig...


    NGC7293 (Helixnebel): ...am gestrigen Abend visuell nicht sichtbar, fotografisch als recht große Scheibe erkennbar...aber sehr undeutlich...Objekt war wohl zu horizontnah und die Sicht war zu schlecht...


    So, das waren die Objekte vom Dachboden aus...nun ging es in den Garten...es wurden Objekte "weiter oben" anvisiert, die durch das optimale Seeing oberhalb 20 Grad Süd viel einfacher zu sichten waren...


    Als erstes Objekt vom Garten aus wurden die Plejaden anvisiert...Superklare Luft ließen die Sterne im 32mm Okular des 150/750 hell erleuchten...
    Natürlich durfte auch M31 (der Andromedanebel) nicht fehlen...


    Durch "256MB-Karte-voll" wurde ich kurz an den Computer gezwungen. Da las ich den Bericht von marianne über das Stephansquintett und über NGC 7331...


    Also ran...NGC 7331: Als verschwommener Fleck im Fernrohr erkennbar...fotografisch besser...


    ...auch das Stephansquintett wurde in Angriff genommen, nun aber mit dem Orion 250/1200.......Visuell erahnbar, fotografisch schon deutlich zu sehen...leider ließ die Vergrößerung des Teleskopes (Fokalfotografie) zu wünschen übrig...

    M15: Auch der angeblich schönste Kugelsternhaufen des Herbsthimmels, M15, durfte nicht fehlen...fotografisch ein schöner Genuss...


    Danach ging die Reise in den Perseus...


    NGC 1023: Unspektakulär im Teleskop...fotografisch ähnlich mit NGC 7331...


    Dann kam das "offene-Sternhaufen-Hopping..."


    M34, M38, M36 und M37...allesamt im 8+50 Sucher gut auffindbar. Der Fuhrmann ist eine wahre Prachtstraße, was offene Sternhaufen angeht...


    Zwischendrin lag noch NGC1931, ein kleiner Gasnebel im Fuhrmann...


    Zum Schluss stand dann noch der "Eröffnungs-Messier" auf dem Programm...M1...horizontnah, aber erkennbar...


    Tja, abbauen, Heia gehen...es war mittlerweile viertel vor 2 Uhr....Einen zum Schluß so klaren Himmel habe ich in Detmold lange nicht mehr gesehen...Oh man, ich freue mich schon auf meinen ersten Messier-Marathon im März 2005...Wichtig ist, dass man irgendwann lernt, die Objekte ohne Karte zu finden....Aber es gibt sooooo viel da oben zu sehen....das wird echt schwierig.....


    ...außerdem muss ich auch erst mal jedes "neue" Objekt sichten, beobachten....verschiedene Okulare benutzen...und mir die Schönheiten mancher dEEP-sKY-Objekte regelrecht "reinziehen"........


    Gruß und CS Thorsten

  • Moin Thorsten,


    ein schöner Bericht! Mit dem Schützen hast Du es Dir natürlich auch etwas schwer gemacht - der steht inzwischen für unsre Breiten schon recht horizontnah, so daß die Objekte dort nicht mehr so optimal zu sehen sind. Die Schleierwolken taten da wohl ein Übriges... Aber nächstes Jahr kommet er ja wieder [;)]


    Und - vielleicht ein Trost, selbst unter nahezu optimalen Bedingungen auf Teneriffa habe ich letzte Woche nicht so viel vom Triffid-Nebel gesehen - vielleicht lag's aber auch an meiner deutlich kleineren öffnung (4"er).


    Hoffentlich hält der Herbst noch ein paar solcher Nächte für uns bereit (und hoffentlich auch am Fr./Sa.) - da ich an anderen Tagen keine Zeit/Gelegenheit zum Gucken habe [:p]


    Dir weiterhin so schöne Beobachtungen - wünscht
    René

  • Moin Rene...


    ...vielen Dank für die Antwort......jajaja, komme auch gerade wieder von draußen...diesmal ohne Teleskop...nur mit EOS 300D und Teleobjektiv....aber wieder mal ein so megascharfer Himmel heute...werde morgen um halb 6 Uhr aufstehen...Orion muss dran glauben...zum Abschluß mal eine Andromeda-Galaxie mit 300mm Tele vor 300D, 1600 ISO, 60 sec. belichtet, etwas rauschunterdrückt...


    ...gute Nacht


    Gruß Thorsten


  • Hi,


    schöner Bericht.


    Wo in Detmold schaust Du denn?


    Ich für meinen Teil schaue von Heiligenkirchen aus und auch schonmal vom Freilichtmuseumsberg.


    DA habe ich schon visuell im Schützen die Nebel anschauen können, allerdings mit einem 8" f/6 und mit Nebelfilters hilfe (da waren sie dann deutlich).


    Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas...


    Ich schaue im Remmighausen vom Garten aus...Detmold im NO als "Lichtkuppel" ca. 20 Grad hoch, Horn im SW...ca. 15 Grad hoch...ansonsten etwas Straßenbeleuchtung und nervige Nachbarn...(Lichtmäßig...). Ansonsten ist es OK dunkel...


    Vielleicht trifft man sich ja mal...Ich wollte mal irgendwann nach Brüntrup auf den Sportplatz.....



    Gruß Thorsten

  • Hi,


    treffen...ja warum nicht?


    Brüntrup? Wieso gerade Brüntrup? Is bestimmt gut dunkel da, aber wie kommst Du ausgerechnet auf diesen Punkt?


    Andererseits...im Frühjahr habe ich mal bei nem Kumpel im "Lippischen Bermudadreieck" irgendwo hinter Cappel auffem Hügel gestanden und nur noch gestaunt. Da isses bestimmt auch net schlecht und soooo weit weg isses auch nich. Da werde ich bestimmt auch noch mal schauen.


    Grüße


    Andreas

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