Jupiter 15./16.11.2012 mit 12"f5 ASI120mm N1

Hallo Kollegen,
bei Inversionswetterlage und fasenweise sehr gutem seeing konnte ich einige Jupiter Filme aufnehmen. Einige Rot und Grünvideos sind excellent, aber auch bessere Blaukanäle mit vielen Details sind dabei. Technische Probleme mit Nachführung und später Wind machten die Sache auf 1500m Höhe (Rossfeld Ringstraße/Berchtesgaden) nicht einfacher. Wegen der langen Brennweite (3,75µm pixel der ASI120mm, Rohbild ca. 400x400 pixel) mußte immer nachfokusiert werden, die Nachführung war heikel, Jupiter Bild füllend. Liebevollere Bearbeitung und Überlagerung mit Winjupos wegen Drehung folgt am Wochenende.

Jupiter 16.11.2012 MEZ 00:10
Newton 12"f5 mit 3 Barlow
Astronomik II RGB
CMOS Kamera ASI120mm 1/100sec rot grün gain 70 blau gain 80 je 1600 Bilder bei 65fps ROI 640x480
Stack, Schärfung registax6, winjupos derotiert und RGB, fitswork Endbearbeitung.

Nachtrag 1

Bild wie oben, unter Verwendunung eines späteren Rotkanals MEZ 00:12:42, vorsichtigere Schärfung in Registax 6, Winjupos derotiert und RGB, fitswork Endbearbeitung

LG
Robert

Hallo Torsten,
oben hab ich nun schon derotierte Variante reingehängt. Derotation scheint ohne Verluste funktioniert zu haben. Die Schärfung ist etwas härter, zudem hab ich weniger nachvergrößert. Hier die orginalen Kanäle ohne Nachvergrößerung:

Rot

Grün

Blau

Davon hab ich mehrere Sequenzen. Die Nebelgrenze war gestern bei uns wirklich niedrig, auf 800 m war ich drüber, der Inversionslayer war aber erst über 1200 m weg. Ab da hatte es +4°C um Mitternacht und zunehmenden Wind. Ich hab vor, heute nochmal hochzufahren.

LG
Robert

Hallo Sascha,
Hallo Oliver,
sowas glückt mir auch nicht jeden Tag. Scheint in 2012 mein bisher bestes Material geworden zu sein. Zudem hatte ich zu den ruhigsten Momenten wirklich lange Brennweite im Einsatz. So wollte ich ursprünglich gar nicht aufnehmen. War nur erstes zusammenstecken. Der Lüfter für den Spiegel lief noch auf vollen Touren, was bisher nie gute Bilder gegeben hat. Die Optik war vielleicht eine Stunde gekühlt, was wenig bei meinem 50mm starken Spiegel ist. Das Bildschirmbild war trotzdem fasenweise super kontrastreich, in allen Kanälen, nur blau leicht schlechter.

Da hab ich die Tage was zu spielen, wobei[:I] es schon ganz gut geworden ist. Bei gutem Material ist viel Arbeit gar nicht nötig. Bei gutem Kontrast hat es auch kräftige Farben.

Hab auch visuell durchgeschaut. Bei 500x teilweise harter Kontrast und soviele Details, dass man zeichnerisch überfordert gewesen wäre.
Monde sind als kleine Scheibchen gestanden. 30 min später hat Wind aufgefrischt und hab nur noch mit dem Antrieb gekämpft, bis ich beim Süddurchgang umschlagen mußte. Mit der DMK sind auch Filme entstanden, bei dann deutlich schlechterem seeing. Man ist dann halt verwöhnt.
LG
Robert

Hallo Kollegen,
danke für Lob! Bildbearbeitung war wirklich kein Hexenwerk, Derotation ohne Farbfehler und sonstigen Schweinereien gutartig erledigt. Bei gutem Seeing ist das alles einfach.

Jan,
die Schokoseite hab ich mit der DMK nach den Sequenzen oben aufgenommen. Am Folgetag waren die Schokoseite und Monddurchgang angesagt, Bedingungen aber schlechter, richtig gutes Material nur im IR zu holen. Ich bastle gerade daran herum. Ist nicht einfach, da was vernünftiges rauszuholen.

LG
Robert

Hallo Kollegen,
die letzten Tage war bei uns nicht viel los mit Beobachten. Deshalb hab ich mich nochmal über älteres Bildmaterial hergemacht. Die Nacht vom 15./16.11.2011 war wohl die beste der Saison aus meiner Sicht. Hab inzwischen alle Filme bearbeitet und kann vorhandenes Detail aus erstem Bild bestätigen.
Mit ein bischen Probieren konnte ich nun aus
- Blaukanal Start MEZ 00:08:45
- Grünkanal Start MEZ 00:10:05
- Rotkanal Start MEZ 00:12:42
ein "best of" RGB produzieren, das noch ein paar Kleindetails und noch intensivere Farben aufweist als das bisher schon gezeigte Bild. Ist wohl mein bestes der ganzen Serie und bisherigen Saison.

Jupiter 16.11.2012 MEZ 00:10:30 (laut winjupos)
jeweils pro Kanal 1500 von 1600 Bildern gestackt
Schärfung primär mit den ersten Schieber von Registax 6
Vergrößerung auf 1,1x des orginalen Aufnahmeformats.

Das seeing war für einige Minuten wohl wirklich excellent[:)].

LG
Robert

Hallo Sascha,
wenn man das Material länger bearbeitet, ist man trotzdem verblüfft, welches Kleindetail noch zum Vorschein kommt. Gut, dass ich 4 Bilder aus selbem Zeitraum erzeugen und damit nahezu jedes Kleindetail bestätigen konnte. Auch gut, dass ich keine Kunstgriffe wie decon oder Gauss mit Grenze einsetzen mußte. Das Material ist mit feiner Schärfung und leichter Glättung zufrieden. Kampf ist nur Derotation und vernünftige Farbe beim Überlagern in winjupos. Farbe fällt mir bei RGB in fitswork leichter.

Es gibt Bilder von Christopher Go mit C14 bei excellentem seeing jeweils einen Tag davor und danach zum Vergleich siehe http://astro.christone.net/jupiter/index.htm.

Da hab ich wohl mit dem seeing Glück gehabt, eine Stunde später war es dann deutlich schlechter. Wenn das seeing paßt, scheint lange Brennweite bzw. großer Maßstab kein Fehler zu sein.

LG
Robert