Mal ne Frage zum Curiosity Selbstportrait

  • Hi


    Ich habe vorhin mal wieder auf Astronews.de gestöbert und dabei einen netten Artikel aufgeschnappt, wo curiosity sich selbst aufgenommen hat. Das Bild entstand wohl aus 55 einzelbildern die dann zusammengesetzt wurden. Die Kamera befindet sich ja auf dem Roboterarm.


    Nun würde ich bei dem Bild erwarten, dass man ausgehend vom unteren Bildrand den Roboterarm sieht, bzw irgendetwas womit die Kamera, die das Bild aufgenommen hat, mit dem Marsrover verbunden ist.


    So siehts für mich aus als hätte Curiosity von sich selbst ein Bild vorm Spiegel gemacht, was natürlich nicht sein kann, oder irgendwer ist mal eben da hoch geflogen und hat den Rover geknipst^^


    Was noch eine Möglichkeit wäre,, eine fliegende Kamerasonde, die mal eben aus dem Rover fliegt um n Bild zu knipsen..


    Also, kann mal wer Licht ins Dunkel bringen, wie dieses Bild entstanden ist?


  • Hallo Namenloser,


    Die Antwort auf Deine Frage steht in Deinem eigenen Posting: die Aufnahme wurde aus 55 Bildern zusammen gesetzt. Anscheinend wurden die Teile der Aufnahmen benutzt, auf denen der Arm nicht im Bild ist.
    Aber auf jeden Fall ein spannendes Bild. Hast Du einen Link zum Artikel?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi.


    Artikel ist folgender


    http://www.astronews.com/bilddestages/2012/20121102.shtml


    Ich habe selbst nach etwas längerer Suche nicht die Originalbilder gefunden, aus denen sich dieses doch sehr irreführende Bild zusammensetzt.


    Eine für mich ausreichende Erklärung ist mit dem Zusammensetzen einzelner Bilder nicht gegeben. Jedes Einzelbild hätte doch zumindest einen Teil des Armes im Bild, sofern der Rover Bilder von sich selbst macht.


    Das ist doch genauso als wenn ich mir eine Kamera schnappe, die in die Hand nehme und ein Bild von mir selbst mache. Da ist dann ja auch ein Arm ausgestreckt zu sehen und ich wüsste nicht, wie man mit Photoshop und co, selbst wenn man nun viele Bilder macht, den Kram so wieder zusammensetzt, dass es für den Betrachter so aussieht, als hätte jemand anders das Foto von mir gemacht. Sprich beide Arme da wo sie hingehören etc..


    Also für mich als Normalsterblichen, -und ich fotografiere leidenschaftlich gerne und bearbeite auch viele Bilder,- ist nicht verständlich, wie ein Rover ein derartiges Bild von sich selbst erstellen könnte.


    Da das Bild anscheinend auch zum zwecke der Suche nach Verschleißerscheinungen dient, wundert es mich noch mehr, weshalb der Kameraarm anscheinend dann "Rausgerechnet" wurde..


    Kann denn hier jemand sagen, wo der Arm denn sitzt, oder ob der auf dem Bild nun komplett fehlt oder wie oder was^^


    Also ich frag nur so blöd, weil ich schon in diversen Foren mitgelesen habe und bemerkt hab, dass exakt jener Punkt mit dem Kameraarm immer komisch rüberkam. Also authentisch wirkt das nicht für mich.


    Ich möcht nicht bezweifeln dass der Rover auf dem Mars rumfährt, aber es sind doch genau diese Bilder, die viele Leute dann daran zweifeln lassen.


    Grüße,


    Martin

  • Servus.


    Das Bild wurde mit der Kamera "MAHLI" aufgenommen, so ist es auch auf der Missionshomepage geschrieben.


    "MAHLI" befindet sich am vorderen Roboterarm. Das Bild - das Selbstportrait ist deshalb so verwirrend, da die untere Dreheinheit und der darunter angebaute Hubmotor noch deutlich zu sehen sind.


    Der Hubmotor ist das Teil, links neben dem vorderen Rad. Der Arm sollte am Hubmotor auf der linken Seite angebaut sein. Da sieht man aber auf dem Bild nichts davon. Nicht mal einen kleinen Hinweis auf dem Roboterarm.


    Sehr Merkwürdig dieses Bild...


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Zusammen,


    das Bild lässt mich ebenfalls rätseln...


    1. der bereits erwähnte fehlende Roboterarm
    2. die Reifenspuren passen doch irgendwie nicht zu den "erwarteten" Bewegungen des Roboters, zumal man in der fotografierten Position hinter den Rädern keinerlei Radspuren finden kann!
    3. Was zeigt uns der "Roboterkopf" (große runde Öffnung)?
    4. seltsame Spuren in der linken Sanddüne. Ok...könnten durch Bodenproben mit der Baggerschaufel sein, aber dann sollte man doch um die Löcher Staubspuren sehen (beim Anheben der Schaufel fällt ja immer was beiseite)?



    viele grüße
    Markus

  • Hallo Leute,


    Ich denke, man sollte der Genauigkeit dieses Bildes keine allzugroße Bedeutung beimessen. Die Fotoleute von der NASA haben einen Haufen Fotos genommen und daraus ein Bild des Rovers zusammen geflickt, das einen möglichst vollständigen und hübsch anzusehenden Anblick von Curiosity liefern soll. Dass das Bild eine realistische Abbildung in einer tatsächlich stattgefundenen Situation sein soll, war sicherlich nicht das Ziel dieser Fotomontage.
    Das Bild soll attraktiv sein und Aufmerksamkeit erregen. Werbung und ein pretty picture halt. Mit Wissenschaft hat dieses Bild nichts zu tun.


    Daraus allerdings zu schließen, dass da oben etwas nicht mit rechten Dingen zugeht oder dass der Rover wohlmöglich gar nicht auf dem Mars ist, ist doch mehr als lächerlich.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Marcus,


    Ich gebe dir zwar recht, dass das Bild mehr zu "Werbezwecken" dient, als zu wissenschaftlichen, dennoch wurde das Bild aus genau diesem Background veröffentlicht.
    Ich bin der Letzte, der hier eine Verschwörungstheorie unterstellen würde, aber wenn einem an einem Bild/Artikel/"Was auch immer" (besonders im wissenschaftlichen Bereichen) etwas seltsam vorkommt und es wohl anscheinend nicht nur einem selbst so geht, darf man doch (und sollte auch) Fragen stellen?! Ich wüsste nicht, was daran lächerlich ist.


    Davon dass "der Rover womöglich gar nicht auf dem Mars" ist, steht in keinem Post was!


    Mir ist durchaus klar, dass meine Fragen denen von typischen VT-lern entsprechen, dennoch stellte ich mir diese Fragen beim Ansehen des Bildes und konnte sie mir nicht schlüssig erklären, wenn überhaupt nur wage mutmaßen und deshalb stell ich die Fragen in die Runde.


    Gruß Markus

  • Hallo Martin,


    also der Arm kann bestimmt auf zweierlei Wegen die Kamera an ein und dieselbe Stelle vor den Rover positionieren. Einmal mit dem "Ellenbogen" oben, einmal unten. Jetzt nimmt man aus dem einen Bild die Information, die hinter dem Arm verborgen ist und aus dem anderen die Information die beim ersten verborgen blieb.


    So einfach ist das.


    Auf diese Weise ist es zum Beispiel auch möglich sich in einem Spiegelkabinett zu fotografieren, ohne das die Kamera neben den tausenden Spiegelungen deines Kopfes zu sehen ist.


    Mal ne ganz technische Frage: Kann der Rover seinen Arm abschnallen und hinstellen? Wie ein Fotostativ um sich vor einer externen Kamera selber auf Schäden untersuchen zu können?



    Viele Grüße
    Michael


    P.S. Mir ist grade nochwas aufgefallen: An der Aufhängung des Arms links neben dem Rad im Vordergrund kann man ganz eindeutig Bildfehler erkennen. Da passen Strukturen der einzelnen Bauteile definitiv nicht zusammen. Such mal selber :D Der runde Teller endet nicht rund sondern verwischt irgendwann mit dem Marsboden. Genauso wie eine Rippenstrktur nicht sauber weitergeführt wird. In diesen Fehlern steckt die Basis des Arms. Je größer die Unterschiede zwischen den einzelnen Bildern dann werden (je weiter weg von der Basis), desto geringer werden die Bildfehler, bis sie gar nicht mehr zu sehen sind. Nur unten an der Aufhängung sind sie auf diesem Foto EINDEUTIG zu erkennen. Da haben die Leute in den Verschwörungsforen nicht genau genug hingeguckt, was sie ja sonst immer von sich behaupten [:D]

  • Hallo Markus,


    Ich glaube, da haben wir uns falsch verstanden. Ich wollte mit meinem Posting niemandem hier im Forum etwas unterstellen und bin auch nicht davon ausgegangen, dass jemand hier Curositys Fahrt auf dem Mars in Frage stellt.
    Ich bezog mich mehr auf die Verschwörungstheoretiker "da draußen", die sich an jedem Strohhalm hochziehen und eventuell wirklich solche Fotos als Anlass nehmen die Existenz der ganzen Mission anzuzweifeln.


    Deine Fragen sind durchaus berechtigt. Aber wenn man das ganze Bild als Fotomontage betrachtet die im wesentlichen nur ein "pretty picture" sein soll, wovon ich ausgehe, erübrigen sie sich im Grunde. Wenn das Bildmaterial gewonnen wurde um den Zustand Curiositys zu dokumentieren, wurde die wissenschaftliche Arbeit sicherlich mittels der Einzelbilder erledigt und nicht mittels dieses hübschen Mosaiks.


    Das Bild ist nicht exakt und nicht realistisch. Dafür ist es hübsch. Mission accomplished.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Servus.


    Da sind noch mehr Bildfehler zu erkennen. Damit haben wir den Arm...


    Für ein "pretty Picture" hätte ich den Arm daran gelassen, so schaut Curiosity amputiert aus...


    Viele Grüße
    Gerd

  • Zumindest sieht man dem Foto die Budgetprobleme der Nasa an. 'S reicht ja offensichtlich nicht mal für' ne Fahrt in die Waschanlage. Ganz staubig, der Kleine. Ne, Ne, das geht so nich'.


    Die Theorie mit einer Kameraposition und zwei verschiedenen Armstellungen klingt plausibel. Ich kann mir aber auch vorstellen, daß hier Software zum Einsatz kommt, die verschiedene Blickwinkel dreidimensional korrigiert und zusammenflickt. Wobei hier mehrere Vorteile eine Rolle spielen: Die Eigenschaften des Objektivs sind bestens bekannt und die exakten Positionen der Kamera wahrscheinlich auch. Oder es ist ganz normal von Hand geshoppt.


    Viele Grüße
    Stick

  • Also im Grunde ist das nichts anderes als ein Panoramafoto wie man es auf der Erde auch erstellen. Und wenn man sowas schon mal gemacht hat, hat man auch die Erfahrung gemacht dass Bildinhalte (zum Beispiel Menschen auf einen Platz) verschwinden oder auf einmal doppelt da sind.


    Da nun Curiosity verschiedene Bilder aus verschiedenen Kamerapositionen gemacht hat hat man immer andere Bereiche auf dem Foto die nicht vom Roboterarm verdeckt werden. Nun nimmt man diese Bereiche und fügt sie zu einen Panorama zusammen. Das Ergebnis ist dieses Bild ohne Roboterarm und ein paar doppelten Spuren usw.
    Was hier allerdings tricky ist, ist dass die Kamera sehr nahe am Rover ist (kann ja nicht weiter weg als der Arm reicht ;) ) und daher das Bild eigentlich verzerren müsste. Nun ja da gibt es aber sehr gute Software (auch für Privatanwender) die diese "Lensdistortion" wieder rausrechnen können. Das Funktioniert aber nur wenn man die optischen Eigenschaften des Objektives sehr genau kennt - und ich nehme mal an dass die NASA ihre Optiken kennt ;)


    Übrigens (für etwaige Verschwörungstheoretiker die sich hierher verirrt habe - was aber für unwahrscheinlich halte ;) )wer noch immer glaubt dass das Bild gefaked ist solls einfach selbst ausprobieren. Kamera in die Hand, einige Bilder von sich selbst aus verschiedenen Winkeln machen (sollen aber natürlich nicht zu unterschiedlich sein), das ganze dann in eine Panorama Software wie Hugin laden und schauen was rauskommt. Ich wette der Fotograf "verliert" eine Hand und erhält ein komplettes Bild von sich wo nichts von der Hand verdeckt wird, welche die Kamera gehalten hat.


    Gruß,
    Günther

  • Hi


    Man kann doch sogar die "Hand" des Roboterarm im Spiegel des ChemCam Instruments im Kopf des Mastes sehen.


    Dazu muss man sich nur mal die hochaufgelöste Version des Panoramas angucken, welche oben auch verlinkt wurde:
    http://photojournal.jpl.nasa.gov/jpeg/PIA16239.jpg


    Wenn man das Bild in voller Auflösung anguckt, dass kann man oberhalb des Laseremitters im Zentrum des Teleskops eine auf dem Kopf stehende Abbildung der Hand sehen.


    Hier mal zum Vergleich:
    http://hungeree.com/wp-content…osity_13Sep12-975x731.jpg


    Der leicht rosafarbene Kreis in der Mitte des Bildes ist genau die MAHLI Kamera. Wenn man sich das Bild jetzt auf den Kopf gestellt vorstellt, dass sieht man sehr gut, dass die Konturen genau zu der Abbildung im Spiegel der ChemCam passen. Man kann gut erkennen, dass die eine Seite der "Hand" etwas klobiger ist und die andere etwas länger und ganz leicht spitz zuläuft.


    Mit freundlichen Grüßen,
    Christoph

  • Hallo Leute,


    das Bild ging ja durch die Presse. Es wurde zu Werbezwecken als "pretty picture" veröffentlich.
    Es kostet aber nicht unwesentlich mehr, die Einzelbilder, aus denen dieses Mosaik gemacht wurde, auf der NASA-Seite mit zu veröffentlichen. Auch eine kurze Erklärung, wie dieses Bild zustande gekommen ist, gehört zum guten Ton.


    Das würde solchen Spekulationen und etwaigen Verschwörungstheorin den "Wind aus den Seglen" nehmen.


    Die NASA tut sich bei einigen Veröffentlichungen meistens keinen gefallen. Das muss ich schon seit Jahrzehnten beobachten. Das hier ist ein gutes Beispiel dafür.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!