Hallo Freude des dünnen Glases,
für einen dünnen Hauptspiegel (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=120204) braucht es einen dünnen Fangspiegel. Ist logisch[;)]
Da ich mich nun intensiv mit den Toleranzen von größeren Spiegeln beschäftigt habe ist klar: Hier geht auch beim Fangspiegel etwas!
Das heisst, das Glas wird so genau wie möglich hergestellt und die Toleranzen werden ausgenutzt, indem kleine(!) Verbiegungen zugelassen werden. Verbiegungen sind immer globaler Natur, also langwellige Fehlertypen, und die vertragen sich gut mit dem Seeing. Praktisch bis zur Unsichtbarkeit.
Problem ist die Herstellung von dem dünnen Zeugs!
Da ich schon ein paar Fangspiegel poliert habe (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=122798) wollte ich einer dünnen Scheibe eine Chance geben. Ein Stück Quarzglas lag herum. Ursprünglich an einer Seite angeschlagen und deshalb für eine Linse vorgesehen. Wegen unzähliger, winziger Blasen dafür aber ungeeignet. Durchmesser 201mm effektiv. Passt gerade so für 142mm keine Achse.
Mittendicke 14.5mm und am Rand etwas unter 7mm.
Einziges Problem: Die Fläche soll bis zum Rand perfekt werden! Ist sonst schade um das Glas. Normalerweise würde ich den Rand wegschneiden.
Das Glas hat sich etwas geziert. Aber sämtliche Korrekturen an einer Planfläche lassen sich per Fullsize Tool glätten. Also hier keine Kompromisse!
Etwas härteres Pech also sonst: 28'er Schwarzpech!
Fertig ausgeschnitten. Kleine Achse wurde auf 150mm verbreitert um etwas Reserve für Halteklammern bei der Verspiegelung oder später bei der Aufhängung zu haben.
Dank eines 1A-Polfilter-Tests kein Verzug! Einen Strehlpunkt gab's sogar gratis dazu[:)]
Von der Seite ist die Form gut zu sehen. Stark konvexe Rückseite.
Nur 634 Gramm! Da fliegt der Korken! Und zwar zweimal: einmal vor dem Ausschneiden und einmal danach. Ein weiterer Vorteil der Ausschneide-Methode[:D]
Also da geht noch was!
Viele Grüße
Kai