Hat schon mal jemand einen Teleskopspiegel aus einer Feinsteinzeugfliese geschliffen und belegt? Falls das Thema schon diskutiert wurde, ich hab es mit der Suchfunktion nicht gefunden.
Der Vorschlag ist auch gar nicht von mir, ich geb ihn hier aber mal zur Diskussion.
Es gibt viele unterschiedliche Sorten von Feinsteinzeug mit unterschiedlichen Eigenschaften, deshalb können durchaus abweichende Erfahrungen vorliegen.
Was dafür sprechen könnte:
Kleiner Ausdehnungskoeffizient ähnlich Zerodur (trifft das bei den typischen Baumarktfliesen zu?)
Für ein keramisches Spiegelsubstrat sehr preiswert
Keramiken steifer als Glas?; wenn dies zutrifft ließen sich so in Zusammenspiel mit niedriger Wärmedehnung verhältnismäßig dünne Spiegel konstruieren.
Was dagegen sprechen könnte:
Bisher nur für begrenzte Durchmesser und lange Öffnungsverhältnisse, weil Materialstärke selten mehr als 10mm (kennt jemand Quellen für stärkeres Material in den üblichen Fliesengrößen?)
Womöglich innere, mechanische Spannungen?
Nimmt bis zu 0,5% Wasser auf, gibt es also eine Restporosität, die auch auspoliert zu mangelhafter Abbildungsqualität führt?
Um das Wasser vor dem Belegen zu entfernen, kann man vorher im Backofen ausheizen. ---> Gefahr der Verformung?
Es gibt jede Menge Fragezeichen. Als Vorversuch könnte man vielleicht einen Abschnitt einer polierten Feinsteinzeugfliese zum Beschichten schicken und das Reflektionsvermögen mit einem gleichzeitig beschicheten Planspiegel vergleichen.
Gibt es Ideen, Erfahrungen oder Einwände?
Bei dem Wetter kommen einem schon komische Gedanken!
Grüße aus dem bewölkten Solingen, Jan