Anfänger, Newton oder RC?

  • Guten Morgen Zusammen,


    mein Name ist Alexander und komme aus Koblenz. Mein eigentliches Hobby ist Süßwasseraquaristik (Haltung von Stechrochen)... mein Bruder bringt mir in letzter Zeit die Astronomie sehr nahe und mittlerweile habe ich recht Freude daran, Sternhaufen und Galaxien zu knipsen.


    Was Astronomie angeht, bin ich absoluter Anfänger. Um nicht jedesmal 40km zu meinen Bruder fahren zu müssen, leiht er mir seine GoTo Montierung (damit ich nicht voll am Himmel verloren bin :) )... was mir jetzt natürlich noch fehlt ist ein Passendes Fernrohr.


    Derzeit machen wir die Aufnahmen mit einem Celestron C8 und einem GSO 6 Zoll RC Teleskop. Was größeres ist da wohl in der Beschaffung :)


    Jetzt bin ich am überlegen mir was zuzulegen und wollte mal eure Meinungen hören. Da ich eher Fotographie würde ich ein schnelleres Teleskop bevorzugen:


    GSO Optics 12" f/4 Imaging Newton Teleskop - für Großfeldbeobachtung und Astrofotografie
    oder doch lieber ein RC?
    GSO 8" f/8 RC Astrograph - 203mm Öffnung / 1624mm Brennweite


    Ich würde ja eher zum Newton tendieren, aber bin gespannt auf eure Meinungen. Preislich sollte bei 1200 ende sein.


    Zum Knipsen hab ich eine EOS 50D.


    Edit:
    Ach der Sternenhimmel in Koblenz ist halbwegs mies... Glücklicherweise habe ich einen Lichtgeschützen Innenhof...


    LG


    Alex

  • Hallo Alex, willkommen im Astrotreff :)


    Mein lieber Scholli, da hast Du Dir aber gleich mal zwei ordentliche "Brummer" als Einsteigerteleskope rausgesucht. Welche GoTo-Montierung steht Dir denn zur Verfügung? Bist Du mit den Bildern zufrieden, die mit dem C8 und 6"-RC entstanden sind? Dürfen wir mal ein Beispiel sehen?
    Bei der Astrofotografie kommt es nicht unbedingt auf die Größe an, sondern auf die Qualität der optischen Systeme... Außerdem muss man diese für eine adäquate Belichtung auch im Griff haben... d.h. die Nachführung muss stimmen und ggf. noch vorhandene opt. Verzerrungen müssen ausgeglichen werden.
    Um mal eine Parallele aus der Aquaristik zu bringen: sicher würdest Du Dir auch nicht gleich ein 1000 ltr. Meerwasser-Aquarium zulegen, sondern erst mal klein anfangen mit Guppies und Neonsalmlern ;)


    hier meine (ganz persönliche) Meinung zu den genannten Teleskopen:
    - den Astrographen würde ich mir für später aufheben, wenn Du mehr Erfahrung hast... zu ungünstiges Öffnungsverhältnis (f/8) und zu viel Brennweite für den Anfang, da ist Frust vorprogrammiert.
    - der GSO Newton ist zwar mit f/4 wohl schnell genug, aber hat mit ca. 1200mm auch schon ordentlich Brennweite und kann aufgrund des Öffnungsverhältnisses etwas "zickig" sein (opt. Verzerrungen) und braucht daher einen guten Koma-Korrektor, bzw. gute/teure Okulare.


    Ich würde mir an Deiner Stelle erstmal ein Teleskop mit f/5-f/6 und einer moderaten Brennweite von 400 - 800mm zulegen. Außerdem solltest Du dann auch gleich in eine automatische Nachführung investieren (zum Einstieg reicht eine empfindliche CCD-Kamera und Notebook mit PHD-Autoguiding Software).


    Herzliche Grüße, Mario

  • Hi Alex,


    was würde denn Dein Bruder empfehlen? Der müsste doch am besten wissen, was die Montierung abkann und wie Deine Vorkenntnisse bzgl. Handling einzuschätzen sind.


    CS
    Chris

  • Hallo zusammen,


    also die Montierung müsste eine iOptron iEQ30 sein. Das Teil ist aber ein wenig Modifiziert da mein Bruder recht hohe Ansprüche hat. Also bis 14Kg Teleskope sollte das reichen. Die Montierung ist ja eine GoTo damit sollte auch das Thema nachführen kein Problem darstellen.


    Bilder füge ich mal als Link bei… Waren so meine ersten Versuche. Aufgenommen wie gesagt mit einer EOS 50D:
    http://www.drei-welten.com/astro/


    Also bisher habe weder mit dem Celestron C8 F10 noch mit dem GSO RC 6 f8 kein nennenswertes Problem beim Beobachten. Von daher würde mich mehr Größe Interesseiren, obwohl das 300mm Newton mit F4 schon recht flach ist (Brennweite ca. 1,2m)… aber ich glaub man kann das ja umbauen (Cassegrain-Teleskop mit Nasmyth-Focus).
    Aber von der Verarbeitungsqualität her ist es wohl extrem derbe, was ich so gelesen hab… von dem her ist das so eine Sache.
    Mein Bruder… mhh das GSO RC 12“ f8 oder das GSO RC 16“f8 (gibt’s es aber wohl nur in Australien…) beide Typen sind jedenfalls über meinem Budget… oder halt warten und sparen.


    Lg


    Alex

  • Die Nachführgenauigkeit hat nix mit dem GoTo zu tun, das hilft lediglich beim Aufspüren der Objekte. Für längere Belichtungszeiten wirst du auch bei deiner Montierung nicht um das Thema Autoguiding herumkommen. Deine Fotos habe ich mir angesehen. Anhand dieser kann man dich als Anfänger einstufen, da bisher anscheinend nur kurze Belichtungszeiten eingesetzt wurden. Hast du auch mal länger belichtet bei deinem Bruder?


    Du willst als Fahranfänger mit einem Ferrari anfangen, sehe ich das richtig?

  • Also versteh' uns nicht falsch, du kannst schon mit großen Geräten anfangen, aber die Erfahrung hat gezeigt, das man erst die nötige Erfahrung braucht und dazu entpfiehlt es sich lieber mit etwas kleinerer Optik, dafür lieber mit stabilierer Montierung (und Luft nach oben) anzufangen. Wenn du ein 12" oder 10" Newton auf die Montierung setzt sind die 14kg ganz schnell erreicht. Und sehe dir einmal die Astrofotos von Anderen an, welche mit kleineren Optiken entstanden sind.


    Du kannst dir mal meine Fotos ansehen vom 8" Newton und 80ED (siehe Signatur). Ich bin ebenfalls als Anfänger einzustufen:
    http://short4u.de/50323d558a0ee

  • Hallo zusammen,


    nun ja... dann kann ich auch mit der Montierung + dem GSO RC 6 f8 üben gehen... wenn eine Anschaffung da erst einmal keinen Sinn macht.


    Die Bilder waren leider schlecht belichtet, in der Regel 5min bei 3200ISO bis 12800 ISO (da rauscht die sehr stark). Hätte eher 30min bei ISO 400 oder 800 wählen sollen. War halt
    ein Schuss ins blaue.


    Lg


    Alex

  • Hallo Alex, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">und mittlerweile habe ich recht Freude daran, Sternhaufen und Galaxien <font color="orange">zu knipsen</font id="orange"><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nix für ungut- aber genau das machst du im Moment- das dind noch keine Astroaufnahmen wo du zu einem 12" RC oder so wechseln solltest um bessere Ergebnisse zu bekommen.


    Im Moment ist es genau das was du schreibst- du knipst ein paar Bilder, nicht mehr.


    Schnall den 12" RC auf die Montierung- und das Ergebnis wird garantiert schlechter werden, viel schlechter.


    Du musst dann noch erheblich besser einnorden und scheinern, du musst dann auch wirklich den Fokus treffen. Du musst dich dann auch mal richtig in die Bildverarbeitung einarbeiten.


    Das Geld für solch eine Optik wäre bei den aktuellen Ergebnissen schlichtweg rausgeworfen. Mach erst mal noch mehr mit dem vorhandenen Karm, lern damit richtig umgehen und damit gute Bilder machen.


    Das mehr an Öffnung bringt dir garnix, außer mehr Frust weil die Brennweite höher und bedingt durch Gewicht und Größe das ganze wackeliger wird.


    Wenn du als Fahranfänger mit einem Polo so gerade mal halbwegs unfallfrei um den Ring in der Eifel kommst- würdest du dann den Versuch mit einem Porsche oder einem F1 machen wollen? Ich nicht. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • jawoll, geh' erst einmal üben mit den beiden Teleskopen. Ich würde Dir empfehlen mal eine Webcam für Planetenbilder zu kaufen. Damit wirst du definitiv mehr Spaß haben und es ist preiswert zu realisieren. Man wird Dir hier im Forum bestimmt gerne weiterhelfen.

  • Hallo Alex,


    du solltest zwei Sachen berücksichtigen:
    - Dia Anforderungen an die Nachführung steigen proportinal mit der Brennweite
    - Ein 20 kg Tubus verlangt nach mehr als einer EQ-6. Dir IOptron EQ-30 wird mit 14 kg Tragkraft angegeben. Das sollte eigentlich keiner weiteren Erläuterung bedürfen.


    Gruss Heinz

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