Hallo, liebe Sternfreunde,
nachdem ich mir einen Kindheitstraum endlich erfüllt habe und als erstes Teleskop ein Celestron ED 80/600 besorgt habe (Wolfi) und nachdem ich jetzt eine Woche mit Trockenübungen an diversen Signallampen der DB bei nassem Wetter verbracht habe [xx(] wars eben grade soweit: Die Wolken machten einem noch recht tiefstehenden Erntemond und einigen hellen Sternen Platz [:)].
Spannung: war mein Objektiv, daß dank eines lose sitzenden Klemmringes in der Fassung gewackelt hatte (danke, Wolfi!) durch blosses vorsichtiges ! Festdrehen des Rings wieder OK? Also als erstes Wega anvisiert, Startest am echten Stern! Dazu meine Barlow 3fach vergrößernd eingebaut, Zoom-Objektiv drauf. Dann mühsam, d.h. ohne Sucher [:o)] weil der noch nicht eingestellt ist, die Wega anvisiert. Nach etwa 5 Minuten wars soweit: Wega war drin. Ich hätte sicher noch einige Zeit gebraucht um mich an diesem Stern sattzusehen, aber wer weiss wie lange die Wolkenlücke klafft. Daher: Zoom Objektiv auf maximale Vergrößerung und scharf fokussiert. Alles klappte, Wunder über Wunder. Dann intra- und extrafokal die Interferenzmuster angeguckt: perfekt runde Ringe [8D], sehr schön sichtbar, extrafokal vielleicht einen Tick schwächer als intrafokal. Allerdings waberte das ganze Bild. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Dachbalkon, von dem aus ich beobachte, der fallenden Aussentemperatur hinterherhinkt und daher fleissig Luftwirbel und Schlieren produziert.
Jetzt, schon ein wenig entspannter wegen des gelungenen Sterntests, ein Schwenk zum berühmt berüchtigten Doppel-Doppel EpsLyr. Was hat man da nicht alles gehört, was beim Beobachten dieses Objekts schief gehen kann [:0][:o)]. Nicht so hier: EpsLyr, das übrigens ziemlich mühelos ins Blickfeld des auf große Brennweite gestellen Zooms geriet, wurde scharf gestellt. (600mm Objektivbrennweite x 3 (wg. Barlow)) /24mm Zoom Brennweite: ca. 75 fach. Bei genauestem Hinsehen meinte ich, dass einer der beiden sichtbaren Objekte "länglich ist". Zoombrennweite vergrößert auf ca. 100-120 fach. Wieder scharf gestellt, denn mein Zoomobjektiv ist nicht ganz parfokal. Und siehe da. Man konnte beide Sterne als Doppelsterne trennen. Nicht immer deutlich aber in Momenten ganz klar getrennt [:D]. Ein wunderbarer Anblick, vor allem wenn man es zum ersten Mal im eigenen Scope sieht. Dann gleich auf maximale Vergrößerung gestellt (ca. 225 fach) und erneut fokussiert. Störend war, das daß Bild jetzt beim Betätigen des Fokus-Knopfs ziemlich hin- und her wackelte. So verging doch einige Zeit bis alles wieder zu Ruhe kam. Der Anblick der sich mir dann bot war jedoch die Mühe wert: die Doppelsterne nicht nur jeweils schön getrennt, sondern auch noch reichlich Platz dazwischen, ein wunderbarer Anblick.
Ich bin schon jetzt sicher, daß ich meinen 80mm Refraktor so schnell nicht wieder hergeben werde.
Alle Astrofreunde grüßt
Herbi
PS: Geh jetzt ein Bierchen trinken [8D] und spechtel dabei weiter [:)].