Alccd5T vs. Webcam

  • Hallöchen,


    Ich habe für den Einstieg in die Astrofotographie vor mit den Planetenfotos anzufangen und suche eine geeignete Kamera.
    Nach einiger Recherche im Netz bin Ich nun total überfordert mit dem Angebot.
    Es gibt dazu sicherlich schon einige Beiträge, aber keiner konnte mir befriedigende Antworten liefern.
    Im Moment stehen 3 Kandidaten im Raum.


    1. http://www.astroshop.de/webcam…lestron-ccd-kamera/p,8262


    2. http://www.astroshop.de/webcam…lar-system-imager/p,18877


    3. http://www.teleskop-express.de…products_id=4167#ebericht


    Die Alccd5T stellt dabei aber schon die Obergrenze dar was ich an Geld bereit bin für den Anfang zu bezahlen.


    Ich weiss natürlich das SW Kameras empfindlicher sind (alccd5 z.b.) u.s.w. aber ich möchte mir den Mehraufwand durch die ganzen Filter ersparen und bin daher zu Abstrichen bereit.


    Der Vorteil der ALccd5T ist das ich sie später zu Guiden benutzen könnte. Hat jemand Erfahrung damit in Verbindung mit ihr?


    Mein Teleskop ist ein 6" F5 Newton. Welche Barlows sollte ich also noch mit einberechnen? eine 2x ist vorhanden, aber die sollte denke ich nicht ausreichen. Also noch eine 3x? 4x? 5x?


    Vielen Dank im Voraus!


    [:D]


    MfG Enrico

  • Hi


    Habe eine ALCCD5 s/w und bin sehr zufrieden damit.
    Verwende sie im mom für Planetenfotos.
    Könnte zwar mehr fps haben aber sonst ganz gut.


    5x Barlow ist schon fast zuviel.
    Würde eine 3x oder 4x empfehlen.
    Bei 4x würdest du f20 ereichen ,was sicher optimal wäre.


    Das ist zwar meine Meihnung, aber das muß jeder für sich selbst entscheiden.

  • Hi,


    zur ALCCD- wozu diese gewaltige Auflösung: Aktive Pixel: 2048 x 1536


    Für Planeten genügen 640x480 völlig, mehr bringt nur mehr leeren Datenmüll der die Framerate begrenzt und die Platte vollmüllt. Dazu sind die kleinen Pixel auch unnötig.


    Für Mond oder Sonne bringt der Chip auch nicht soviel Gewinn- die Auflösung wird durch das Teleskop begrenzt und der kleine Chip begrenzt den Bildausschnitt- ist ja noch kleiner als z.B. der Chip der DMK21.


    Bei der Omegon weiß ich nicht, ob da wirklich die gängige SW funktioniert, bei der Celstron sollte die mitgelieferte laufen. Teiberprobleme mit den günstigen Kameras sind ja zur Genüge bekannt.


    Gruß
    Stefan

  • Moin Enrico


    Also: Zu Nr. 1 kann ich nichts genaues sagen. Früher gab es unter der Bezeichnung eine ToUCam-artige Cam, in der letzten Zeit aber eine Kamera, die völlig andere Treiber und andere Firmware hatte als die ToUCam. Mir scheint es vom Bild eher letztere zu sein. Der mitgelieferte Treiber geht dann nur mit der mitgelieferten Software, und das ist arg arg arg begrenzend. Einige dieser Kameras gehen auch mit Giotto, aber moderne Aufnahmesoftware mit ein paar Features (Sharpcap, WxAStroCapture, Firecapture usw) gehen mit den Kameras NICHT.


    Nr. 2 ist ja hardwareartig ebenfalls ganz nett, aber hat definitiv die oben genannten Treiberprobleme.


    Meine Meinung: Versuch statt 1) oder 2) lieber eine SPC 900NC von Philips gebraucht zu bekommen, davon hast Du mehr. Sehr häüfig werden hier auch Farb-DMKs gebraucht angeboten - davon hast Du noch mehr. Aber siehe unten.


    3) Kenne ich aus eigener Anschauung nicht, ich kenne nur die schwarzweiße AlCCD5. Die hat größere Pixel als die AlCCD5T und sollte daher viel empfindlicher sein (zumal Schwarzweiß!). Die ALCCDs5 und 5T haben 4X größere Chips als die ToUCam, das ist vor allem für Mondbilder sehr schön. Allerdings ist eine Standard-SW-DMK21 (nicht 618!) ca. 2-3mal empfindlicher als eine AlCCD5, und bei kleineren Pixeln und Farbchip wird die AlCCD5T wohl noch mal um den selben Faktor weniger empfindlicher sein. Die AlCCD5T kann zwar guiden, aber hierfür dürfte eine AlCCD5 erheblich geeigneter sein!


    Generell: Ich sehe überall Leute, die sich Farbkameras kaufen und dann entweder a) das ganze sein lassen oder b) sich eine Schwarzweißcam mit Filtern kaufen. Die Leute haben Anxgd vor der Nachbearbeitung mit Filtern. Aber eine massive Befassung mit der Bildbearbeitung wird man eh nicht vermeiden können.


    Zur Barlowproblematik: Bei einer ToUCam oder DMK21 oder der AlCCD5 brauchst Du ein Öffnungsverhältnis von f/20. Also 4X Barlowlinse oder 3X Barlowlinse mit Filterschublade und etwas Auszug. Die AlCCD5T hat kleinere Pixel, und da solltest Du warhscheinlich nicht über f/15 gehen.


    Alternativen: AlCCD5 mit Filterschublade und (von mir aus noname) RGB-Filtern. Gebrauchte DMK21 in SW oder notfalls Farbe. Die gibt es momentan häufig günstig zu kaufen, weil sich viele DMK-User eine 618er Kamera kaufen. Wenn es günstig sein soll, käme auch eine gebrauchte SPC900NC in Betracht. (falls Notebook mit XP, geht auch ToUCam 740k oder 840k).


    Wenn Du guiden möchtest, kommen die Kameras 1) und 2) von oben und die Philops SPC900NC/ToUCam nicht so sehr in Frage, weil sie nicht lange genug belichten können. 3) kann lange belichten und guiden, aber wahrscheinlich ist eine AlCCD5 viel bis sehr viel besser weil empfindlicher. Die AlCCDd stellen dem Rechner ja gleich einen Autoguiderport zur Verfügung. DMK21 und 41 sind zum Guiden ebenfalls definitiv sehr gut geeignet, DMK21-618 meiner Erfahrung nach überhaupt nicht.


    So ist ungefähr die Marktlage. Man muss der Tatsache ins Auge blicken, dass es derzeit keine überzeugende einfache Webcam für wenig Geld gibt.


    Hartwig

  • Die Treiber sollten laufen bei der Omegon, steht ja auch win7 kompatibel unter den technischen Details und für nur 10eur Aufpreis bekommt man beim kauf den Omegon IR Block dazu der sonst allein 30euro kostet. Ich gehe mal davon aus das bei den Kameras keiner schon vor installiert ist. Bei der Celestron bin ich mir nicht so sicher wegen der SW, aber ich denke mit Updates bekommt man auf jeden fall beide zum laufen, wenn nicht halt zurück schicken. Die Idee hinter der ALccd war, das man sie evtl. zum späteren autoguiden nutzen kann, wobei ich mir wegen der Empfindlichkeit nicht so sicher bin wie gut das gehen könnte.
    Welche Barlows könnt ihr mir empfehlen sollte ich zur Omegon greifen?
    Ich hab gelesen das man da auf die Chipgröße achten muss.

  • Nochwas zum Thema Datenmüll und großem Chip:Man kann bei den ALCCDs eine ROI definieren, und damit bei Planten Datemüll vermeiden. Und was schön ist, je kleiner der Bildausschnitt, desto höher klettert die Framerate! Das ist anders als bei den CCD-Webcams.


    Stefan, die AlCCD5T hat zwar kleine Pixel, aber einen 6,4X4,8mm Chip, 4mal größer als der einer DMK21.
    Man kann wahrscheinlich mit f/15 und einer 300X400 Pixel ROI prima Jupiter webkämmen, ich kenne aber persönlich niemanden, der das schon erfolgreich getan hätte.



    Hartwig

  • Servus Enrico,


    ich stell dir noch eine weitere Kamera dazu: http://www.astroshop.de/ccd-ka…mera-pla-c2-310kp/p,22924


    Das ist ebenfalls eine ICX098BQ-CCD und kostet etwas mehr als die beiden "Webcams". Zum einen hat sie einen Guideport, zum anderen bietet die Kamera deutlich ausgereiftere Hard-/Software.


    Welche Barlow sinnvoll ist, das hängt neben dem Öffnungsverhältnis des Teleskops auch von der Pixelgrösse des Chips ab. Für die 5,6*5,6 µm² (in Farbe) der CCD-Cams ist f/25 ein guter Anhaltspunkt (->4x-5x Barlows). Für die 3,2*3,2 µm² der 5T würde ich Richtung f/15 raten (-->2x-3x). Der Faktor der Balowlinsen ist nicht fest, sondern ergibt sich auch durch den Abstand zwischen Chip und Linse, dh. eine 2x Barlow kann man mit einer Verlängerungshülse auch noch bis 3x "strecken".


    Welche kamera solls nun sein? Haben Planeten Priorität würde ich zur iNova greifen. Hat das Guiding Priorität würde ich zu einer monochromen Kamera greifen und eben farblose Planetenbilder durch einen günstigen Rot oder Grünfilter machen.


    Grüsse
    Korbinian

  • Hi Hartwig,


    ups, da hab ich falsch gedacht- 1/4" meint da ja die Diagonale [:I]


    Hi Enrico, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Treiber sollten laufen bei der Omegon, steht ja auch win7 kompatibel unter den technischen Details...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Besagt doch nichts anderes, als das deren Treiber unter windoof 7 laufen- aber besagt noch lange nicht, das du eine vernünftige SW findest die mit den Treibern dann auch vernünftige Ergebnisse in Form von AVIs auf deinem Rechner hinterlässt.


    Gruß
    Stefan

  • Ok soweit sogut. Vielen Dank schon einmal!


    Die SW ALccd schein also doch deutliche Vorteile gegenüber die Farbwariante zu haben.
    Wie genau funzt das mit Den Farbfiltern? Mache ich dann eine AVI für jeden der 4 Kanäle, dann aus jeder AVI der einzelnen Kanäle ein gestacktes Bild und lege dann wiederum die 4 fertigen Bilder jedes Kanals übereinander oda wie?
    Ob nun DMK21 oder ALccd5 ist eine der beiden auch für erste Schritte im Bereich Deep Sky zu gebrauchen, wenn sie in der Lage sind etwas länger zu belichten?

  • Was die SW der Omegon angeht habe ich einen Artikel im Astroshop endeckt der aussagt das diese auch kompatibel mit Giotto ist.


    http://www.astroshop.de/blog/?p=6391


    Also sollte es daran nicht scheitern.
    Entweder bin ich zu blöd zum googeln oder Google ist zu blöd einen geeigneten Link zu finden, denn ich kann keine Seite finden wo ich Giotto her bekomme.
    Kann mir bitte jemand einen Downloadlink für Giotto posten?


    Danke [:D]

  • Wie genau funzt das mit Den Farbfiltern? Mache ich dann eine AVI für jeden der 4 Kanäle, dann aus jeder AVI der einzelnen Kanäle ein gestacktes Bild und lege dann wiederum die 4 fertigen Bilder jedes Kanals übereinander oda wie?


    3 Kanäle ---&gt; RGB, und gemeinhin sind R und oder G besser als B, so dass Du ein G-RGB bastelst. Guck mal die Tutorials hier:
    http://www.gva-hamburg.de/videokurs/rezepte/rezept.htm


    &gt;Ob nun DMK21 oder ALccd5 ist eine der beiden auch für erste Schritte im Bereich Deep Sky zu gebrauchen, wenn sie in der Lage sind etwas länger zu belichten?


    Es sind natürlich keine dollen Deepskycams. Du kannst damit aber begrenzt (kleines Gesichtsfeld und so) Deepskyobjekte fotografieren. Du kannst mit beiden Kameras so lange belichten, wie Deine Nachführung mitspielt und dann viele viele Bilder mit DSS oder Fitswork zusammenaddieren. Damit kannst Du kleinflächigere Deepskyobjekte nett dokumentieren, und zwar ohne Guidingstress.


    Dieses hier sind Bilder mit einer Mintron durch ein C8, und sowas kannst Du auch mit einer DMK oder einer ALCCD5 in etwa erreichen.





    Der Chip der Mintron ist genauso groß wie der der AlCCD5, die Empfindlichkeit aber wesentlich höher und die Signalverarbeitung viel schlechter. Auch ist die maximale Belichtungszeit auf 2,5 Sekunden begrenzt, weshalb ich mir vorstellen kann, dass die Versuche am Ende etwa so aussehen könnten:


    Und natürlich würde ich dafür auch die DMK 618 vermeiden, sondern zu der normalen DMK greifen.



    Hartwig



    Hartwig

  • Moin nochmal


    Klar sind die TS- und Omegon Cams inzwischen kompatibel mit Giotto. Weil Georg Dittie die Software so umgestrickt hat, dass sie mit den Treibern klarkam. Oder, wie er sich ausdrückte, eigentlich giottointern einen neuen Treiber gebastelt hat. Wenn Du darauf spekulierst, dass irgendwas mit anderen Programmen vielleicht doch geht: Es haben schon andere alles probiert. Es geht nicht.


    Giotto ist zwar eine sehr universelle, aber keineswegs zeitgemäße Aufnahmesoftware. Mit sowas wie Firecapture hast Du ein Histogramm für alle 3 Farbkanäle, die Software benamst die Files sinnvoll (Z.B. Filter, Objekt, Uhrzeit im Filenamen), Du kannst wirklich alles komplett einstellen, es merkt sich die letzte Filtereinstellung, usw. Wenn du gegen die Uhr ein paar Jupitervideos machst, wirst du das zu schätzen wissen! Es ist eine Sache, dass es eine Software gibt, mit der man die Cam überhaupt ansprechen kann (und auch andere wirre Hardware zum Laufen kriegt), eine andere, ob man damit bequem arbeiten kann.


    Wer sich so eine Cam gekauft hat, für den ist Giotto ein Weg, aber Du fragst ja vorher....


    Nochwas Generelles zur Astrofotografie mit artfremden Geräten: Webcams wurden nie zum Astromachen entwickelt. Sondern zum Skypen. Auch nicht die aus dem Astroladen. Die DMK wurde für den Freund den Industrieoboter entwickel. Manche solchen Teile eignen sich trotzdem ganz gut, andere nicht. DLSRs wurden nicht zum Astromachen entwickelt. Sondern zum normalen Fotografieren am Tag. Manche eignen sich tzotzdem ganz gut. Andere nicht. Surfe mal ein wenig im Netz, und dann wirst Du sehen, dass man immer wieder bestimmte Kameras bei den Top-Planeten und Topt-DSLR-Deepskyfotos liest. Warum wohl? Hingegen gab es Kameras, die angeblich zum "lunar planetary imaging" gemacht sind und viel verkauft wurden. Wo sind die Spitzenfotos mit diesen Teilen? Siehst Du?


    Hartwig

  • Das sind wirklich gute Argumente. Wenn man wirklich mit etwas Geduld solche deep sky aufnahmen mit einer SW alccd5 machen kann, sie viel besser zum guiden taugt und auch noch gute planeten und mondfotos schafft glaube ich kann ich vorerst auf Farbe verzichten und sie mir dann durch die Filter holen. Ich erwarte ja keine wunder von der cam, solche Fotos wie oben würden mich für den Anfang voll zufrieden stellen.
    Die eigenen Fotos sind onehin immer die schönsten[8D]
    Die DMK ist mir mit fast 500 fürn Einstieg noch etwas zu teuer, weil ja auch noch ne neue Barlow her muss und ein Filtersatz. Also entweder dmk gebraucht oder die alccd neu, mal schauen was der Markt her gibt.
    Ihr habt mich warscheinlich wieder einmal vor einem Fehlkauf bewahrt.


    Vielen dank und MfG Enrico [:)]

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