Literatur Empfehlung Astrofotografie

  • Liebe Forumsmitglieder,


    Nachdem ich jahrelang ausschließlich visuelle Beobachtungen betrieben habe, wollte ich in letzter Zeit den Einstieg in die Astrofotografie (mit CCD Kamera) wagen. Allerdings verfüge ich in diesem Bereich über keinerlei nennenswerte Vorkenntnisse! Aus diesem Grund suche ich nach geeigneter Einführungsliteratur (gern auch fremdsprachig (Englisch, Französisch oder Italienisch)). Mir wäre wichtig,dass darin zunächst wirklich nur die absolut notwendigsten Vorgänge zur Anfertigung von Astrofotos (i.e. Belichtungszeit, Empfindlichkeit etc.) erläutert würden, ehe man zu theoretischen Hintergründen u.ä. vordringt.


    Ich besitze beispielsweise den Band "Digitale Astrofotografie" von Martin und Koch. Das Stück hat 368 Seiten und bespricht eben nicht nur die "Grundlagen der CCD Fotografie" - wie es auf dem Titel heißt - sondern auch ohne jedliche didaktische Ordnung alle weiteren Feinheiten und Details dieses Metiers. Bis ich mir da als Einsteiger alles Wesentliche herausgepickt habe sind Jahre vergangen ...


    Vielen herzlichen Dank im Voraus!

  • hallo gonzo,


    deinen wunsch das (un)gesehene auf foto zu bannen kann ich sehr gut nachvollziehen+deine ehrlichkeit zu wenig vorkenntnissen ist vorbildlich.


    aaaaber:möglicherweise resultiert daraus eine etwas unrichtige vorstellung zur astrofotografie,insbesondere mit CCD-kamera.
    das von dir genannte buch kenne ich auch+muss dir leider sagen dass es grade mit CCD unerlässlich ist den ganzn"theoriekram"zu kennen.
    aus eigener erfahrung kann ich dir nur empfehlen dass zuerst mal deine ausrüstung auf fototauglichem stand sein muss.
    d.h. eine sehr stabile montierung die guidingtauglich ist...ein guter OAZ...ein entsprechendes teleskop für die entsprechenden objekte...nachführung...strom...läptopf...usw


    dann würde ich fotografisch mit einer DSLR+tele(skop) beginnen(mit der bei entsprechender kenntnis hervorragende ergebnisse zu erzielen sind) um mir die grundlagen für die evtl folgende CCD fotografie zu erarbeiten.damit biste schon mal jahre beschäftigt!


    alles in nem schlauen buch anlesen zu können is'n trugschluss der dich bei einem problem(+davon gibts genug)in ne sackgasse führt.
    ich selbst bin froh nicht gleich mit CCD begonnen zu haben(selbst da ich jahrelange visuelle erfahrung habe)denn die grundlagen sind unerlässlich+ne CCD macht auch keine superbilder aus'm stand heraus.man muss schon wissen was man da womit+warum so oder auf andre art produziert.die CCD is'n prinzipiell grösserer aufwand im vergleich zur DSLR.
    ganz zu schweigen vom preisunterschied von DSLR zu CCD.auch die bildbearbeitung is umfangreicher.


    jaja,das klingt vermutlich net nach dem was du lesen wolltest+ich will dich nicht entmutigen,aber verabschiede dich von dem gedanken dass man nach nem jahr so richtige hammerbilder hinkriegt.
    das wichtigste ist doch der spass an der sache+der hat mit teurer ausrüstung nix zu tun.
    nachdem ich ein bisschen rumprobiert habe kaufte ich mir das buch"himmelsfotografie mit der digitalen spiegelreflexkamera"von stefan seip+habe dann"richtig" begonnen.
    heute hab ich ne selfguide-SBIG CCD+plage mich mit dingen rum von denen ich bis dato net ma wusste dass es sie gibt.ab+zu is dann aber das ergebniss berauschend...


    soweit ma meine gedanken dazu.ich hoffe dich richtig verstanden zu haben+wünsche dir noch vieel spass


    -DON-

  • Vielen Dank für die Antwort, hat mir schon sehr geholfen!


    Wegen der Montierung mache mich mir momentan ehrlich gesagt (noch) keine allzu großen Sorgen. Ich verwende eine Skywatcher Eq6 Pro mit 250mm Newton - habe mir auch einen ordentlichen Okularauszug (1:10 Untersetzung) besorgt. Wegen der DSLR: Hier liegt der Hund begraben. Man hat mir nämlich unlängst eine nicht unwesentlich teure CCD Kamera geschenkt. Aus diesem Grunde wäre die Neuanschaffung einer DSLR natürlich suboptimal.

  • hallo gonzo,


    ok,die montierung hatte ich au mal+is scho mal net schlecht jedoch der 250mm newton grundsätzlich UND mit EQ-6...?
    bei der astrofotografie muss alles seeehr viel genauer zugehn als visuell,quasi pixelgenau.
    der 250er hat mächtig hebel,is windanfällig+durch die hohe brennweite sehr schwer pixelgenau zu guiden.


    ok,die gute nachricht is:wenn du mit nem kleineren+leichteren telskop so zwischn 400+600mm brennweite beginnst sitzt dieses richtig stabil auf der EQ-6,was wiederum deinem guiding zugute kommt+somit bessere,schärfere bilder produziert.
    ausserdem gibts sehr viele tolle nebelobjekte die überhaupt erst mit solchen brennweiten zu erfassen sind.
    bei der astrofotografie ist,pauschal gsagt,die öffnung net soo arg wichtig wie bei der visuellen beobachtung.schau mal,hier im forum werden super bilder oft mit kleineren refraktoren gemacht.


    darf ich wissen welche CCD du bekommen hast?eine solche kamera sollte nämlich unbedingt in sachen chip+pixelgrösse zur aufnahmeoptik passen um das sogenannte over/undersampling zu vermeiden.siehste,da gehts scho los mit fachkram...
    laptop,software+strom vorhanden?


    dann muss natürlich das thema guiding angegangen werden.geht zu beginn auch manuell per fadenkreuzokular+leitrohr.hab ich scho oft so gemacht.
    so ganz wohl is mir jedoch nicht bei dem gedanken wenn ich sofort mit ner CCD anfangen würde aber ich kann mir jegliche entrüstung darüber lebhaft vorstellen wenn ich davon abraten tät.


    fazit:die ausrüstung muss optimal passen+die ganze gschichte von hard-bis zur software vorher durchdacht werden.net zu vergessn is au der immense zeitaufwand.mal kurz'n tolles bildle machn is leider net.vermutlich hast du das natürlich scho vorher bedacht aber ich wollts mal erwähnt haben.
    aber so langsam kommt ja licht in's dunkel,nicht wahr...?!


    fotografische grüsse


    -DON-

  • Vielen herzlichen Dank für die erneute Antwort! Ja ich habe auch noch ein kleineres Teleskop, nämlich ein Celestron C5, welches ich an die Montierung anschrauben könnte. Die Kamera ist eine Brightstar Mammut L429. Das ist eben die Zwickmühle in der ich Stecke, einerseits ist die Kamera wirklich cool und sie hat mich ja auch nichts gekostet, andererseits kenne ich mich halt gaaaaar nicht aus...

  • hello again gonzo,


    hmm,also:das C5 hat 127/1250mm,f/10+etwa 38% obstruktion.
    für astrofotografie leider sehr schlecht weil lichtschwach plus (als beginner)kaum händelbare brennweite.
    da biste mit zb nem ED oder vollapo mit ca 80/560mm wesentlich besser dran.
    auch der quadruplet 65/420mm f/6 wäre ne wahl.sofern die optik net verspannt ist+3eckige sterne zeigt...grrr...aber des is'n anderes thema...


    deine mammut,nimms mir bitte net übel,is wohl eher ne art bessre guidingkamera mit s/w minichip(für farbbilder käme also noch'n filterrad dazu welches fast genauso viel kostet)von 752x582 pixel bei 8.6mü grössen,"nur"20grad kühlung...


    wieder ne gute nachricht:ne guiding+kamera haste also scho mal.das teil is ja recht leicht(meine SBIG wiegt fast'n kilo)+somit braucht's keinen teuren sehr stabilen OAZ.
    an mond,sonne(nur mit schutzausrüstung!)+planeten könntn kamera+C5 klappn da man da nur kurze belichtungszeiten braucht.bitte keine wunder erwarten!


    fazit:mit geschenken bei denen es auf fachkenntnis ankommt is man mit nem gutschein besser dran!


    probiern kostet aber au nix+bevor mir noch mehr unangenehme argumente einfallen hör i auf sonst verlierste noch den spass...
    du musst dich echt mit der theorie auseinandersetzen bevor's richtig los geht.aber keine sorge,es fällt mit der zeit immer leichter durch zu steigen.


    fotografische grüsse


    -DON-






    also mammut+C5 in kombination zur deepsky astrofotografie eher ungeeignet aber kamera als guider evtl nutzbar.

  • Lol, also wenn ich mir ein neues OTA, eine zusätzliche Kamera + (mit sicherheit nicht unerhebliches) Zubehör kaufen und dann auch noch mehrere Jahre Theorie/Praxiserfahrung dazurechnen muss, nur um anständige Photos machen zu können, dann lasse ich das lieber gleich bleiben... ;)
    Aber mit den Geschenken hast Du sicherlich recht, man sollte sich vllt. lieber gleich einen Gutschein schenken lassen.

  • tja,


    schöne worte sind selten ehrlich+ehrliche worte selten schön!


    einen versuch wäre es wohl wert mit der mammut als guidingcam am C5 zu versuchen zu guiden(zb mit guidingsoftware PHD)+mit ner zb günstigen DSLR am 250er kurz zu belichten.
    ohnehin müsstest ja noch investiern,denn entweder du guidest mit der mammut oder du fotografierst(dann benötigst ja trotzdem nen guider).oder eben per fadenkreuzokular manuell am C5+die mammut am newton zum knipsen.


    is zwar alles irgendwie nix rechts aber versuchn+spass habn kann man dennoch.geduld wirst du in jedem fall brauchen.praktisch jeder hier(unterstelle ich mal) hat durch jahrelange erfahrung überhaupt erst passable fotos zustande gebracht.
    könntst ja ma mit mond+planeten am C-5 beginnen,die benötign kein anspruchsvolles guiding durch kurze belichtungen.


    aufgeben gilt net.


    -DON-

  • Hallo Gonzo,


    ich denke, es wichtig zu wissen, welche Ziele man hat und was man bereit ist dafür zu tun. Ich glaube, dass die Astrofotografen das Hobby gerne betreiben, weil es ihnen Spaß macht. Und ich bin froh, dass nicht jeder sofort eine Kamera in die Hand nehmen kann und sofort ein gutes Foto schießt. Denn dann wäre es nichts besonderes mehr.


    Ich bin Einsteiger, aber das was ich bisher gelesen habe erweckt in mir den Eindruck, dass es viele Jahre dauert, bis man richtig gute Bilder macht. Aber ist nicht gerade das die Motivation? Immer versuchen, etwas besser zu werden? Egal, ob das 3, 5 oder 10 Jahre dauert? Und vor allem dabei Spaß zu haben. Natürlich verliert man die Motivation, wenn man vor einem Problem steht, das man aus irgendwelchen Gründen nicht lösen kann. Ich habe auch das Buch von Koch und es ist mir im Moment noch viel zu technisch. Aber das waren einige Themen im visuellen Bereich auch. Irgendwann ging es nicht mehr anders und ich musste mich damit beschäftigen. Vielleicht dauert es einfach eine Weile, bis man alles verstanden hat.


    Wenn Du mit dem Ziel herangehst, in sehr kurzer Zeit Topbilder zu erzeugen, dann halte ich das (soweit ich das anhand von Forenbeiträgen bisher beurteilen kann) für ziemlich unrealistisch. Die Astrofotografen betreiben ihr Hobby schon sehr lange und ich denke, dass die Erfahrung eine wichtige Rolle spielt.
    Ich finde das angesprochene Buch von Stefan Seip prima. Das Buch verschafft einen guten Überblick über das, was nötig ist und was man fotografieren kann. Keine Ahnung, ob Dir das ausreicht.
    Ich beschäftige mich auch etwas mit der Fotografie, habe aber keine hohen Ansprüche. Meine Motivation ist zuerst der Spaß, das herumtüfteln. Selbst über ein Foto vom Sternbild Orion mit DSLR auf Stativ freue ich mich, wenn die Sterne rund bleiben und der Fokus einigermaßen okay ist.
    Solch ein Foto bekommt sicherlich jeder recht schnell hin und so nach und nach kann man sich ja steigern. Natürlich dürfte es ein großer Sprung sein, irgendwann durch das Teleskop zu fotografieren. Aber man muss es ja nicht tun. Mit kleinen Brennweiten kann man auch schon einiges machen.


    Auch wenn ich vielleicht nie solche Bilder hinbekommen werde, so ist das für mich zumindest ein gewisser Anreiz, auch ohne Teleskop interessante Bilder erzeugen zu können:
    http://www.j-baechli.ch/astrof…Controller?action=GALLERY



    Gruß


    Ronald

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